Der Hund als Haustier - Das sollte man sich vor dem Kauf überlegen!

Der Hund ist als treuer Begleiter des Menschen bekannt. Ob als Wachhund, Jagdtier, Helfer im Alltag, Sportbegleiter oder einfach als treues Familienmitglied – Hunde sind aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken.

Doch nicht nur die Einsatzgebiete der Hunde haben sich entwickelt, auch die Rassenvielfalt ist riesig. So ist es kein Wunder, dass immer mehr Haushalte über die Anschaffung eines Hundes nachdenken.

Doch was sollte beachtet werden? Es gibt einige Punkte, die gut überlegt sein sollten, bevor der Hund wirklich ins Haus kommt, denn leider landen jedes Jahr tausende Hunde in Tierheimen oder werden gar ausgesetzt.

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Was sind die Vorteile eines Hundes?

Ein Hund hat sicherlich viele Vorteile. Zum Einen hat man mit einem Hund stets einen treuen Freund an der Seite, der in guten wie in schlechten Zeiten zu einem steht und alles für das Herrchen geben würde.

Zum Anderen halten die Vierbeiner fit. Ein Hund muss täglich spazieren gehen, möglichst mehrmals täglich und das bei jedem Wetter.

 Zudem will ein Hund gefordert werden, viele Tiere lernen sehr schnell und haben Spaß an neuen Aufgaben, dies erfordert auch Kreativität vom Herrchen, was dadurch wiederum auch geistig fit gehalten wird.

Weiterhin bietet ein Hund eine gewisse Sicherheit und leistet den gesamten Tag Gesellschaft, wovon insbesondere alleinstehende Menschen profitieren können. Außerdem soll das Streicheln eines Hundes tatsächlich das eigene Stresslevel sowie die Herzfrequenz und den Blutdruck senken. Zudem werden durch Hunde schnell soziale Kontakte geknüpft. Ob auf dem Hundespielplatz, in der Hundeschule oder beim einfachen Gassi gehen – Hundehalter kommen über die Vierbeiner schnell ins Gespräch.

Was sind die Nachteile eines Hundes?

So viele Vorteile der flauschige Vierbeiner bringt, so viele Nachteile gibt es auch. Wer einen Hund hat, verpflichtet sich – spontan mal ins Ausland fliegen oder ein paar Tage zu Verwandten fahren? Mit Hund erweisen sich diese Dinge zum Teil als sehr schwierig. Urlaube sollten gut geplant werden, denn nicht überall kann und sollte der Vierbeiner mit. Insbesondere in südlichen Ländern gibt es Krankheiten, welche lebensbedrohlich für das Tier sein können. Zum Teil kann geimpft werden, zum Teil ist es besser, den Hund daheim bei Freunden, Verwandten oder in der Hundepension zu lassen.

Des Weiteren sind die Kosten für einen Hund nicht wenig - Hundesteuer, Futter, Spielzeuge, Leinen, Halsbänder, Tierarztbesuche und Versicherungen sind vor allem in der Summe nicht billig.

Ein weiterer Faktor und sicher einer der wichtigsten ist die Zeit. Ein Hund bedarf viel Zuwendung und Zeitaufwand. Er sollte mehrmals täglich eine Runde spazieren gehen, wobei die Länge der Strecke von der Hunderasse, dem Alter des Tieres und der Außentemperatur abhängig ist. Ein Trugschluss ist das kleine Hunde nicht Gassi gehen müssen, auch diese Tiere brauchen die entsprechende Bewegung! Zudem muss Zeit für den Besuch einer guten Hundeschule eingeplant werden.

Darüber hinaus braucht das Tier ausreichend Platz. Eine kleine Wohnung ohne Garten ist für einen mittelgroßen bis großen Hund nicht artgerecht und auch für den Besitzer schnell unangenehm, da das Tier einen Eigengeruch besitzt. 

Der Hund als Familienmitglied

Viele Hunde eignen sich hervorragend als Familienhunde, jedoch sollte bei der Auswahl, vor allem wenn Kinder im Haus sind, besonders auf den Charakter und die eventuellen Vorgeschichten des Tieres geachtet werden. Nicht jeder Hund, auch von einer vermeintlich „lieben“ Rasse ist wirklich kinderlieb.

Hunde stellen in der Regel vollwertige Familienmitglieder dar und so sollte auch die Entscheidung für den Kauf eines Hundes von der gesamten Familie gemeinsam ausgehen. Insbesondere wenn es um kleinere Kinder geht, ist es wichtig dem Hund Rückzugsmöglichkeiten zu geben sowie den Kindern von Anfang an so gut wie möglich beizubringen, dass der Hund ein Lebewesen mit einem eigenen Willen und Charakter ist und eben kein Kuscheltier!

Des Weiteren ist es wichtig, dass auch das Tier alle Personen der Familie gut akzeptiert und möglichst bei allen Familienmitgliedern Gehorsam zeigt. Zwar ist die Prägung auf den offiziellen Besitzer in der Regel am größten, doch sollte trotzdem darauf geachtet werden, dass das Tier von jeder Person im engsten Familienkreis abrufbar ist. Dies ist insbesondere für das glückliche Zusammenleben essentiell.

Mit dem neuen Familienmitglied Hund ändern sich natürlich auch einige Dinge im Leben. Planungen für Familienurlaube oder Ausflüge müssen hundegerecht ablaufen. Des Weiteren sollte sich auch abgewechselt werden, wenn es um die Aufsicht oder das Gassi gehen mit dem Tier geht.

Der Hund als Familienmitglied stellt also auch eine große Verantwortung für die gesamte Familie dar, kann aber zugleich eine enorme Bereicherung für das Zusammenleben sein.

So mache ich meine Wohnung hundesicher

Die Wohnung hundesicher zu machen gleicht der Aufgabe, eine Wohnung kindersicher zu machen. Zuerst sollten Sie gründlich aufräumen sowie kleine, verschluckbare Gegenstände wegräumen. Es empfiehlt sich außerdem, Steckdosen mit einer Kindersicherung zu versehen und Kabel entsprechend so zu verstauen bzw. zu sichern, dass der Hund nicht daran knabbern kann. Dies ist vor allem bei Welpen sehr wichtig, da diese ein enormes Kaubedürfnis haben.

Des Weiteren müssen Putzmittel, Insektizide, Dünger, Medikamente sowie Müll und Lebensmittel immer in sicher verschließbaren Schränken aufbewahrt werden, die vom Hund in keinem Fall geöffnet werden können. Es besteht die Gefahr von Vergiftungen!
Es sollten dementsprechend auch keine Essensreste offen (oder nur locker abgedeckt) stehen gelassen werden. Dies gilt insbesondere auch für Schokolade (vor allem solche mit hohem Kakaoanteil), Weintrauben (insbesondere Trauben mit Kernen) oder Zwiebeln, da diese toxisch für Hunde sind. Genauso sollten Pflanzen im Haus auf ihre Giftigkeit gegenüber Hunden geprüft werden. Werden Sie dabei fündig, so stellen Sie die entsprechenden Pflanzen entweder so auf, dass das Tier diese nicht erreichen kann oder ersetzen Sie jene durch für Hunde ungiftige Gewächse.

Weiterhin sollten zerbrechliche Gegenstände oder Dinge, an denen sich das Tier verletzen kann hochgestellt oder abgeschlossen aufbewahrt werden. Zu nennen wären hier zum Beispiel Glasvasen, Geschirr oder verschiedenste Dekoartikel. Genauso sollten, zumindest in den ersten Wochen der Eingewöhnung an die neue Umgebung, teure Teppiche, Gardinen u.ä. aus der Wohnung genommen oder entsprechend gesichert werden. Schuhe sollten in Schränken verstaut werden und benutzte Kleidung in verschlossenen Wäschekörben aufbewahrt werden.

Zudem ist es wichtig, Treppen auf ihre Rutschfestigkeit und allgemeine Hundesicherheit zu prüfen. Hierbei sollte insbesondere auf die Höhe der Stufen, die Steilheit der Treppe sowie die Abstände der Stufen geachtet werden. Steile, glatte Holztreppen, die womöglich nur aus Brettern bestehen, sind nicht hundegeeignet. Die Tiere rutschen und gruseln sich in den meisten Fällen die Treppe überhaupt zu betreten. Hundeschuhe können hier zum Teil Abhilfe schaffen. Welpen sollten generell die ersten Monate keine Treppen steigen, um die noch weichen Gelenke nicht zu überlasten.
Hat die Wohnung zusätzlich einen Garten oder Balkon, muss unbedingt auf ein intaktes Geländer bzw. einen intakten Zaun geachtet werden, bei dem keine Gefahr besteht, dass der Vierbeiner ausbrechen könnte.

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Hundezubehör, das man auf jeden Fall braucht

In Zoofachhandlungen, Discountern als auch im Internet – es wimmelt nur so von Angeboten mit Hundezubehör, doch was sind die wirklich essentiellen Dinge, die in jedem Fall benötigt werden?

Zum Einen ist ein Halsband oder Geschirr sowie eine Hundeleine ein Muss. Sie werden zum Gassi gehen in jedem Fall benötigt. Welche Leine und welches Geschirr/Halsband am besten zu Hund und Herrchen passt, sollte am besten im Zoofachhandel herausgefunden werden.
Wichtig ist, dass das Halsband nicht einfach über den Kopf gestreift werden kann, aber auch nicht zu fest sitzt. Beim Geschirr ist es ganz ähnlich. Auch hier ist die korrekte Passform essentiell. Am besten sollten mehrere Modelle anprobiert werden und auch mit Leine getestet werden. Zu beachten ist hierbei, dass das Geschirr nirgends einschnürt, einfach anzulegen ist und beim Laufen an der Leine nicht verrutscht.

Zum Anderen braucht der Hund einen Korb oder ein Hundekissen als Schlafplatz sowie möglichst eine Decke für unterwegs. Zum Futterplatz gehören sowohl ein Futter- als auch ein Wassernapf.

Weiterhin wichtig sind einige Spielzeuge für das Tier, da diese ab und an gewechselt werden sollten, um nicht als langweilig empfunden zu werden. Zu achten ist hierbei auf die Beschaffenheit des Spielzeugs. So toll die vielen bunten, quietschenden Teile auch aussehen – hundegerecht sind sie in den meisten Fällen nicht. Sie enthalten oft viele Weichmacher und können vom Tier sehr schnell kaputt gemacht werden. Das ist nicht nur ärgerlich sondern kann durch eben genannte Inhaltstoffe auch gefährlich für den Vierbeiner sein. Besser geeignet sind beispielsweise einfache Baumwolltaue.
Genauso sollten Leckerchen in einem Hundehaushalt nicht fehlen, um den Hund beim Spiel und in der allgemeinen Erziehung belohnen zu können.

Je nach Hunderasse und Fellbeschaffenheit sollte zusätzlich eine Bürste o.ä. angeschafft werden, um das Tier bei Bedarf kämmen zu können. Vor allem in den Fellwechselphasen und bei Langhaarrassen ist dies von großer Relevanz.

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Wie viel Zeit muss ich mir für den Hund nehmen?

Ein Hund benötigt sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit. Zum Einen sollte das Tier jeden Tag mehrmals, am besten morgens, mittags sowie abends eine Runde Gassi gehen, wobei die Länge der Strecke je nach Hunderasse, Alter und individueller Fitness des Vierbeiners variieren kann. Des Weiteren ist die Streckenlänge abhängig von der Außentemperatur.
An sehr heißen Tagen empfiehlt sich, insbesondere die Mittagsrunde kurz zu fassen, um den Kreislauf des Tieres zu schonen. Zum Anderen sollte ein Hund nicht allzu lange allein gelassen werden, vor allem Welpen sollten nicht mehr als zwei Stunden hintereinander allein im Haus oder der Wohnung gelassen werden.

Ein weiterer Faktor, der in puncto Zeit berücksichtigt werden sollte, sind Tierarztbesuche. Hunde sollten regelmäßig dem Tierarzt zur Allgemeinuntersuchung vorgestellt werden, zum Einen um regelmäßige Impfungen nicht zu verpassen, zum Anderen um eventuelle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Vor allem bei jungen Hunden sowie Personen mit wenig Hundeerfahrung sollte in jedem Fall Zeit für die Hundeschule eingeplant werden.

Für ein glückliches Zusammenleben ist es essentiell, dass der Hund gut auf seinen Besitzer hört.

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Wie hoch sind die Kosten für einen Hund?

Die Kosten für einen Hund sind nicht gerade wenig. An erster Stelle steht natürlich erst einmal die Anschaffung des Vierbeiners. Diese weißt eine sehr große Spanne auf, je nachdem ob das Tier vom Züchter oder beispielsweise aus dem Tierheim kommt. Insbesondere bei Hunden oder Welpen vom Züchter liegt der Preis je nach Rasse zwischen 500 und 2000 Euro. Wichtig ist, sich vor dem Kauf über den üblichen Rassepreis zu informieren, da es viele Züchter gibt, die ihre Tiere billig verkaufen, dafür aber zum Teil unter tierschutzwidrigen Bedingungen züchten.

Weiterhin sind die laufenden Kosten für einen Hund zu nennen. Für Futter sollten im Monat zwischen 20 und 70 Euro je nach Größe des Hundes und Qualität des Futters eingeplant werden.

Die Hundesteuer variiert je nach Rasse und Region, in welcher das Tier angemeldet ist, zwischen 3 und 8 Euro pro Monat. Zu erwähnen ist, dass Listenhunde weitaus teurer sind als „normale“ Hunde. Informieren Sie sich am besten, welche Rassen in Ihrem Bundesland als sogenannte Listenhunde eingetragen sind.

Tierarztkosten belaufen sich im Jahr im Normalfall auf ca. 200 Euro, wobei dies stark variieren kann. Je nach Rasse und Alter des Hundes kommen bestimmte Krankheiten vermehrt vor und die Tiere müssen entsprechend häufiger zum Tierarzt.

Ihr Hund sollte zudem versichert sein, es sollten hierfür ca. 60 Euro/Jahr eingeplant werden, wobei auch dies nur einen Richtwert darstellt. Des Weiteren fallen unterschiedlich hohe Kosten für neues Zubehör an, es sollten in etwa 100-200 Euro/Jahr eingeplant werden.

Informieren Sie sich hier zum Thema: Die bekanntesten Hunderassen

Hund und Katze - Verträgt sich das?

Diese Frage kann leider nicht grundsätzlich beantwortet werden. Viele Hunde kommen mit Katzen gut aus und viele Katzen können sich auch mit einem Hund im Haushalt anfreunden. Insbesondere wenn beide Tiere die jeweils andere Art von klein auf gewohnt sind, ist das Zusammenleben von Hund und Katze in der Regel sehr friedlich.

Es gibt jedoch auch Hunde, welche in Katzen permanent ein Beutetier sehen und einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzen, in diesen Fällen ist von einer gemeinsamen Haltung von Hund und Katze abzuraten, da es für alle Beteiligten permanenten Stress bedeutet.

Des Weiteren gibt es auch Katzen, die Hunde einfach nicht leiden können oder, obwohl der große Vierbeiner sehr lieb gegenüber dem Stubentiger ist. Dies kann zum Beispiel durch schlechte Erfahrungen bedingt sein. Auch in solchen Fällen sollte von der gemeinsamen Haltung abgesehen werden.

Vor allem bei bestehender Katzen- oder Hundehaltung sollte Acht auf den Charakter beider Tiere gegeben werden, oft kann daran schon abgeschätzt werden, ob die Zusammenführung funktionieren wird oder nicht.

Autor: Julia Heinze Veröffentlicht: 01.08.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021