Trockene Nase beim Hund

Die Berührungen durch die Nase eines Hundes hinterlassen meist ein kaltes, nasses Gefühl.
Nass und kalt ist auch der Normalfall wie eine Hundenase sein sollte.
Diese kann jedoch auch manchmal trocken sein.
Die Gründe dafür können beispielsweise das Wetter oder die Wohnungsluft sein.

Es kann also sehr harmlos sein, dass die Nase des Tieres an Feuchtigkeit und Kälte verliert.
Nicht immer handelt es sich jedoch um solch harmlose Ursachen.
Auch Erkrankungen können der Grund für eine trockene Nase sein.
Aus diesem Grund gilt es, die Nase des eigenen Vierbeiners stets zu beobachten und bei Veränderungen gegebenenfalls einen Termin mit dem Tierarzt oder der Tierärztin zu vereinbaren.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen für eine trockene Hundenase können auf der einen Seite, wie bereits angedeutet, ganz harmlos sein.
Die trockene Nase kann demnach beispielsweise aufgrund zu trockener Raumluft entstehen.
Hält sich der Hund also zu lang in einer geschlossenen Wohnung auf, im schlechtesten Fall im Winter bei aufgedrehter Heizung, kann es schnell vorkommen, dass auch die Nase des Hundes trocken wird.
Auch ein Sonnenbad im Sommer kann zu einer trockenen Nase des Tieres führen.

Neben der Luft spielt auch die Flüssigkeitsaufnahme eine wichtige Rolle.
Hat der Hund zu wenig Wasser getrunken, kann die Nase ebenfalls sehr trocken werden.

Neben diesen weniger bedrohlichen Ursachen, gibt es allerdings auch die, die einen Tierarztbesuch nötig werden lassen.
Eine trockene Hundenase kann auch infolge einer Entzündung entstehen.
Allergien führen ebenfalls zum Teil zu dieser Symptomatik.

Und auch Fremdkörper können dazu führen, dass sich die Nase nicht mehr nass und kalt anfühlt.
Der Tierarzt oder die Tierärztin wird den Hund gegebenenfalls auch auf Parasiten untersuchen, denn auch diese können zu einer trockenen Hundenase führen.

Zu guter Letzt kann auch ein Tumor der Auslöser dieser Veränderung sein.

So erfolgt die Diagnose

Die Diagnose stellt immer der Tierarzt oder die Tierärztin.
Dies ist gerade vor dem Hintergrund wichtig, dass eine trockene Nase sowohl schlimme als auch weniger schlimme Ursachen haben kann.
Man spricht in diesem Zusammenhang von einem unspezifischen Symptom.

Durch eine allgemeine Untersuchung sowie eine folgende spezielle Untersuchung und die passenden Fragen wird der Tierarzt bzw. die Tierärztin nach und nach versuchen die Problematik einzugrenzen.
Der Besitzer sollte den Ausschluss von Krankheiten bzw. die Diagnosestellung zu Hause nicht versuchen.
Er kann den Tierarzt bzw. die Tierärztin allerdings bei der Diagnosefindung unterstützen, indem er oder sie genau berichtet, wie sich die Nase des Hundes verändert hat.

Wichtig ist auch, ob sich noch etwas im Verhalten des Tieres verändert hat bzw. seit wann diese trockene Nase besteht.
Durch weiterführende Untersuchungen wie beispielsweise Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen kann eine Diagnose dann abgesichert werden.

Begleitende Symptome

Neben der trockenen Nase können noch weitere Symptome, sogenannte begleitende Symptome, auftreten, die den Schluss auf eine Erkrankung oder einen äußeren Einfluss erleichtern bzw. eine Entstehungstheorie verfestigen.
Diese begleitenden Symptome können beispielsweise eine erschwerte Atmung, krustige Beläge auf der Nase, ein trockenes Maul, eine rissige Nase oder eine allgemein gezeigte Erschöpfung des Tieres sein.

Der Besitzer sollte aus diesem Grund bestmöglich darauf achten, wie sich das Tier verändert.
Diese Informationen können dem Tierarzt oder der Tierärztin dabei helfen, die Gründe der trockenen Nase ausfindig zu machen und diese bestmöglich zu behandeln.

Schwere Atmung

Wenn der Hund nicht nur eine trockene Nase, sondern auch eine erschwerte Atmung zeigt, kann es beispielsweise sein, dass dieser eine allgemeine Erkrankung hat.
Eine Entzündung beispielsweise oder eine Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Viren kann dann der Auslöser sein.

Es kann auch sein, dass der Hund einen Fremdkörper aufgenommen hat, der eine ausreichende Belüftung der Nase verhindert.
Es kann sich jedoch auch um einen Tumor oder eine andere „Zubildung“ handeln, die der Grund für die erschwerte Atmung ist.

Neben diesen Krankheiten, kann auch einfach trockene Heizungsluft oder ein zu langes Bad in der Sonne der Auslöser für diese Symptomatik sein.
Letztendlich sollte der Besitzer die Diagnosefindung dem Tierarzt überlassen, der diese mittels weiterer Untersuchungsmethoden abklären kann.

Woran Sie feststellen können, ob Ihr Hund Fremdkörper in den Atemwegen hat, erfahren Sie hier:
Fremdkörper in den Atemwegen des Hundes

Verkrustete Nase

Die Nase kann nicht nur trocken, sondern auch krustig sein.
Ist diese zudem warm, kann Fieber der Grund der Veränderung sein.
Dieses wiederum kann ebenfalls mehrfache Ursachen haben.

Eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Parasiten beispielsweise kann zu einer fieberhaften Allgemeinerkrankung führen, die sich anhand der trockenen krustigen Nase äußert.
Der Besitzer kann neben dieser krustigen Erscheinung der Nase auch auf vorhandenen Ausfluss achten.

Eine „Erkältung“ beispielsweise kann auch zu einer derartigen Symptomatik und zu Fieber führen.

Wenn Ihr Hund an Fieber leidet, dann lesen Sie unseren Artikel hierzu:
Mein Hund hat Fieber - Diese Hausmittel helfen

Rissige Nase

Neben einer krustigen Nase, kann diese auch Risse aufweisen.
Eine rissige Nase kann beispielsweise entstehen, wenn der Hund zu lang in der Sonne gelegen hat und die Nase regelrecht ausgetrocknet ist.
Auch trockene Heizungsluft kann zu Rissen der Hundenase führen.

Daneben kann es auch sein, dass der Hund zu lang vor dem warmen Kamin lag und die Nase deshalb so stark ausgetrocknet ist.
Aber auch eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme kann der Grund für diese Risse sein.
Diese verminderte Flüssigkeitsaufnahme kann ihren Hintergrund wiederrum in mehreren Krankheiten haben.
Auch in diesem Fall sollte der Tierarzt bzw. die Tierärztin zur Diagnosefindung aufgesucht werden.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Ein Besuch beim Tierarzt oder der Tierärztin wird immer dann nötig, wenn der Hund Veränderungen aufweist, die den Besitzer beunruhigen.
Sollte die Nase also beispielsweise nach einem sonnigen Tag trocken und weniger feucht sein, besteht meist kein Grund zur Sorge.
Der Hund sollte jedoch permanent Zugang zu Wasser haben, um eventuelle Flüssigkeitsverluste ausgleichen zu können.

Auch die trockene Heizungsluft bei einem Wohnungshund ist weniger beunruhigend, wenn diese nicht zu lange andauert.
Wenn der Besitzer jedoch feststellt, dass der Hund die trockene Nase bereits seit ein paar Tagen hat und diese nicht wieder feucht wird, kann ein Termin in einer Tierarztpraxis oder einer Tierklinik sinnvoll sein.
Wie bereits beschrieben, können auch ernste Erkrankungen der Auslöser für eine solche Nasenveränderung sein.

Behandlung / Therapie

Eine Behandlung richtet sich immer nach der Ursache.
Bei einer trockenen Nase ist es demnach ebenso.
Der Tierarzt bzw. die Tierärztin wird erforschen, woher diese trockene Nase kommt und dann dementsprechend agieren.

Sollten Flüssigkeitsverluste der Grund sein, kann mit einer Infusionstherapie begonnen werden.
Auch können Medikamente eingesetzt werden, um eine trockene Nase zu behandeln.
Diese werden jedoch ebenfalls vom Tierarzt bzw. der Tierärztin verschrieben und sind der Situation des individuellen Hundes angepasst.

Schlimmere Erkrankungen, wie beispielsweise ein Tumor, werden zudem direkt behandelt.
Eine Therapie, die die Symptome mildert, kann dann hinzukommen.
Sollte ein Fremdkörper der Auslöser sein, wird dieser beispielsweise mittels Endoskop entfernt.

Womit creme ich am besten ein?

Auch der Einsatz von Cremes richtet sich danach, welche Erkrankung ausschlaggebend für die trockene Nase ist.
Handelt es sich beispielsweise um eine Allergie, kann eine glukokortikoidhaltige Salbe zum Einsatz kommen.
Diese richtet sich gezielt auf das Immunsystem und mildert die gezeigte Symptomatik im besten Fall.

Handelt es sich jedoch um einen Fremdkörper, der zu der trockenen Nase führt, kann es auch sein, dass die Entfernung dieses Fremdkörpers ausreicht und überhaupt  keine Creme verwendet werden muss.
Dies wird der Tierarzt oder die Tierärztin dem Besitzer ebenfalls im Gespräch mitteilen, sobald die Ursache erkannt wurde.

Woran Sie selbst erkennen können, ob ein Fremdkörper in den Atemwegen Ihres Hundes ist, lesen Sie hier:
Symptome bei einem Fremdkörper in den Atemwegen des Hundes

Diese Hausmittel können helfen

Hausmittel werden gerne genutzt.
Sie kosten wenig, sind meist schnell griffbereit und können eine Wirkung zeigen.
Handelt es sich um eine Erkrankung des Hundes ist es jedoch wichtig, dass der Tierarzt bzw. die Tierärztin bei einer ernsthaften Problematik aufgesucht wird.
Tiere zeigen meist erst Symptome, wenn die Lage ernster wird.
Der Besitzer sollte also nicht versuchen eine Erkrankung selbst mit Hausmitteln zu therapieren.

Als jederzeit einsetzbares Hausmittel gegen die Trockenheit gilt frisches Wasser, welches man seinem Vierbeiner in einem Trinknapf serviert.
Denn ist die Ursache der trockenen Nase ein Flüssigkeitsmangel, so muss dieser durch erhöhte Flüssigkeitszufuhr kompensiert werden.

Es ist allerdings auf jeden Fall ratsam, mit dem Tierarzt bzw. der Tierärztin abzusprechen, was der Besitzer begleitend zu Hause an Hausmitteln benutzen darf, wenn die Diagnose erst einmal gestellt wurde.
Dies kann den Heilungsprozess fördern.
Welche Hausmittel verwendet werden können, richtet sich jedoch individuell nach der Krankheit bzw. der Ursache der trockenen Nase.

Dauer einer trockenen Nase

Die Behandlungsdauer einer trockenen Nase richtet sich, wie auch die Behandlung selbst, ganz nach der gezeigten Symptomatik des Tieres.
Bei der Behandlungsdauer spielt die Ursache also den wichtigsten zeitbedingenden Faktor.
Auch die individuelle Situation des Hundes fließt in diesen Parameter mit ein.

Ein Beispiel für eine kurze Behandlungsdauer ist demnach, das Baden des Hundes in der Sonne.
Hierbei ist generell keine Therapie nötig und der Hund erhält seine feuchte Nase schnell zurück.
Bei einem Tumor oder einer Allgemeinerkrankung kann die Behandlung jedoch einige Zeit umfassen.
Die Dauer der Therapie wird jedoch ebenfalls vom Tierarzt bzw. der Tierärztin im Besitzergespräch mitgeteilt.

Alles was Sie über Tumoren bei Hunden wissen sollten, erfahren Sie unter:
Das sind die häufigsten Tumore beim Hund
 

Weiterführende Informationen

Weitere Artikel rund um die Gesundheit des Hundes könnte Sie ebenfalls interessieren:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021