Homöopathie für Katzen

Definition - Was ist Homöopathie bei einer Katze?

Der Begriff der Homöopathika beschreibt Arzneimittel aus der Alternativmedizin, welche nach einem speziellen Verfahren hergestellt wurden.

Dabei wird der Ausgangswirkstoff, der pflanzlicher, tierischer, menschlicher, mineralischer oder chemischer Natur sein kann, stark verdünnt (Dilution) oder verrieben (Trituration), bis bei hoch potenzierten Zubereitungen nur noch wenige bis gar keine Moleküle des Ausgangsmaterials mehr vorhanden sind.

Die Potenzierungen bzw. Verdünnungsstufen werden in D1, D2, D3, … angegeben, wobei eine höhere Zahl bedeutet, dass es sich um eine stärkere Verdünnung handelt.

Wirkt Homöopathie auch bei einer Katzen?

Ob homöopathische Mittel an sich überhaupt wirken, ist in keinster Weise wissenschaftlich belegt. Auch Ärzte und Apotheker sind diesbezüglich gespaltener Meinung.

Grundsätzlich gilt unter Anhängern der Homöopathie die Theorie, dass homöopathische Mittel nicht direkt heilen, sondern den Körper gezielt stimulieren und zur Selbstheilung anregen.

Jedoch wirken Homöopathika beim Menschen genau wie beim Tier als Placebos, das heißt als Scheinmedikamente. Sie haben zwar an sich keine Wirkung, können aber Symptome lindern, indem die Patienten fest daran glauben, ein Medikament erhalten zu haben.

Der Placebo-Effekt kann auch bei der Katze Wirkung zeigen, insbesondere, wenn es um psychische Belastungen wie Stress im Mehrkatzenhaushalt oder Reiseübelkeit geht.

Es gibt verschiedene homöopathische Mitteln zur Beruhigung einer Katze. Der folgende Artikel liefert weitere Informationen rund um die Stressreduzierung bei Katzen: Wie kann ich eine Katze beruhigen?

Typische Erkrankungen der Katze, die mit Homöopathie behandelt werden können

Da die Wirksamkeit von Homöopathika angezweifelt werden kann, wäre es an dieser Stelle falsch, von behandelbaren Erkrankungen zu sprechen. Allerdings gibt es einige Indikationen, bei denen homöopathische Mittel gerne zur Unterstützung eingesetzt werden:

  • Entzündungen → Zahnfleisch, Gelenke, Haut, …
  • Organprobleme
  • Psychische Belastungen → Angst, Stress, …
  • Störungen des Allgemeinbefindens

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Diese Homöopathika werden häufig bei der Katze eingesetzt

Bei der Katze werden dieselben Präparate eingesetzt wie beim Menschen und anderen Tierarten. Bei der Auswahl eines Homöopathikums ist es in erster Linie wichtig darauf zu achten, dass der Trägerstoff, aus dem das Mittel zu großen Teilen besteht, für Katzen ungiftig ist.

Dosierungsintervall

Um die richtige Dosierung zu bestimmen, kann man in speziellen Homöopathiebüchern nachschauen und seinen Tierarzt oder auch seinen Heilpraktiker befragen.

So gebe ich meiner Katze Homöopathika

Je nachdem in welcher Form die Mittel vorliegen, kann man sie unterschiedlich eingeben bzw. auftragen. Globuli und Tabletten mischt man am besten unter Nassfutter, ebenso flüssige Mittel zum Einnehmen. Cremes, Salben und Tinkturen können einfach auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.

Homöopathie bei Magen-Darmbeschwerden

Homöopathische Mittel, die beruhigend auf den Magendarmtrakt wirken, können bei empfindlichen Katzen unterstützend eingesetzt werden, nachdem eine Ursache für die Beschwerden der Katze gefunden wurde und diese bereits in tierärztlicher Behandlung ist.

Da bei schwerwiegenden Magen-Darm-Beschwerden akute Lebensgefahr bestehen kann, ersetzt eine Behandlung mit zufällig ausgewählten Mitteln keine Diagnosestellung und gezielte Therapie beim Tierarzt.

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Homöopathie bei Zahnfleischentzündung / Schleimhautentzündung

Zwar gibt es homöopathische Mittel, die gegen Entzündungen wirken sollen, allerdings ist das ursächliche Problem bei Katzen mit Zahnfleischentzündung (Gingivitis) meist der Zahnstein. Daher kann primär nur eine mechanische Entfernung des Zahnsteins langfristig helfen und verhindern, dass sich die Entzündung ausbreitet und immer schlimmer wird.

Ist der Zahnstein bereits entfernt und der Besitzer achtet künftig auf die Zahnpflege, so spricht nichts gegen eine ergänzende bzw. unterstützende Therapie mit homöopathischen Mitteln, die die Heilung fördern sollen.

Außerdem bietet der folgende Artikel weiterführende Informationen zur Behandlung von Zahnfleischentzündungen von Katzen: Hausmittel bei einer Zahnfleischentzündung Ihrer Katze

Homöopathie bei Arthrose

Wurde Arthrose diagnostiziert und wird bereits schulmedizinisch behandelt, kann man unterstützend zusätzlich homöopathische Mittel einsetzen.

Arthrose ist eine Erkrankung der Gelenke, die durch vermehrten Knorpelabrieb bedingt ist. Welche Schmerzmittel bei der Symptomlinderung eingesetzt werden, erfahren Sie unter dem folgenden Artikel: Schmerzmittel für Katzen

Homöopathie gegen den Geschlechtstrieb

Den Geschlechtstrieb von Katzen betreffend gibt es lediglich eine zufriedenstellende Lösung: die Kastration. Da man Katzen für gewöhnlich als Freigänger hält, ist die Kastration zur Bestandsregulation sowieso notwendig. Auch wenn es sich um Hauskatzen handelt, ist die Kastration dringend zu empfehlen, um unkontrollierten Nachwuchs zu vermeiden und Rangkämpfe einzudämmen.

Lesen Sie mehr über die Kastration von Katzen, den Ablauf & Kosten unter: Kastrieren meiner Katze

Homöopathie gegen Reisenervösität

Zwar ist nicht geklärt, ob homöopathische Mittel tatsächlich gegen Reisenervosität wirken, jedoch kann sich bei psychischen Problemen wie Stress auch oft der Placebo-Effekt zunutze gemacht werden.

Homöopathie gegen Zecken

Eine Zecke bietet keinen Grund Homöopathika anzuwenden, da Homöopathie den Körper lediglich zur Selbstheilung anregen soll. Bei leichten Entzündungen nach einem Biss kann man versuchen, die Katze mit entsprechenden Mitteln zu unterstützen, die man bei Entzündungen einsetzt.

Verträgt eine Katze keines der beim Tierarzt erhältlichen chemischen Mittel zur Zeckenabwehr, kann man es mit Kokosöl versuchen. Allerdings muss man damit rechnen, dass die Katze dennoch von Zecken befallen wird. Zwar hilft die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure bei der Parasitenabwehr, allerdings ist die Konzentration derartig gering, dass eine tatsächliche Wirkung fraglich ist.

Weitere Informationen rund um den Zeckenschutz und der Entfernung von Zecken bei Katzen finden Sie unter:

Homöopathie bei Insektenstichen

Gleiches wie bei Zeckenbissen gilt für Insektenstiche. Homöopathische Mittel können das Zustechen der Insekten nicht verhindern, aber eventuell entstandene Entzündungen lindern. Dazu trägt man spezielle Cremes oder Tinkturen auf die betroffenen Stellen auf.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.07.2019 - Letzte Änderung: 10.11.2021