Grauer Star beim Pferd ist eine Erkrankung die vor allem im fortgeschrittenen Alter auftritt. Dabei handelt es sich um eine Linsentrübung, die langfristig zur Erblindung des Pferdes führt.
Der Graue Star des Pferdes, auch Katarakt genannt, ist eine degenerative Erkrankung des Auges bzw. der Linse, die langfristig zu einer Linsentrübung und damit zur Erblindung des Pferdes führen kann.
Die Symptome kann man entweder am Auge selbst feststellen oder am veränderten Verhalten seines Pferdes:
Der graue Star entsteht aufgrund einer Linsentrübung im Pferdeauge. Dabei tritt Kammerwasser durch die Linsenkapsel ein und die kollagenen Fasern im Inneren quellen auf, was langfristig zu einer verschleierten Sicht führt. Die Krankheit kann entweder angeboren oder erworben sein.
Die Mehrzahl aller Katarakte beim Pferd tritt wie auch beim Menschen im fortgeschrittenen Alter auf, was einem erworbenen Katarakt entspricht. Die Kapsel der zuvor klaren Augenlinse wird im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses durchlässig, nimmt Wasser auf und trübt sich. Die Trübung wird immer stärker, bis das Pferdeauge nur noch zwischen hell und dunkel unterscheiden kann.
Weitere mögliche Ursachen für einen erworbenen Grauen Star sind:
Daneben gibt es auch angeborene Formen, bei denen die Augenlinse schon bei der Geburt eine Trübung aufweist. Die Ursachen dafür sind bisher weitgehend ungeklärt, wahrscheinlich sind eine Infektionserkrankung der Mutter während der Trächtigkeit oder ein genetischer Defekt.
Vor allem der altersbedingten Variante des Grauen Stars kann nicht wirklich vorgebeugt werden. Ratsam ist es Augenverletzungen- und entzündungen frühzeitig zu erkennen und von einem Tierarzt behandeln zu lassen, um keinen Grauen Star als eine Folgeerkankung auszulösen.
Die Diagnose "Grauer Star" kann klinisch gestellt werden. Den Tierarzt sollte man rufen, sobald man eine Veränderung entweder am Auge selbst oder am Verhalten seines Pferdes feststellt. Dieser untersucht erst das Auge an sich und dann die Linse mit einem Ophthalmoskop um den Grauen Star eindeutig festzustellen und andere Erkrankungen auszuschließen.
Da eine medikamentöse Therapie bei getrübten Linsen kaum möglich ist, bleibt nur noch die Möglichkeit einer Augenoperation, um die getrübte Linse wieder zu klären. Auch wenn man am Anfang noch versuchen kann, die Sehfähigkeit mithilfe pupillenerweiternder Medikamente zu erhalten, da dadurch mehr Licht ins Auge gelangt, muss man das Pferd langfristig operieren, wenn man langfristig ein Erblinden vermeiden möchte.
Bei der Operation werden unter Vollnarkose erst die aufgequollenen Linsenfasern durch vibrierenden Ultraschall zertrümmert und die Bruchstücke dann durch eine hohle Nadel abgesaugt. Die volle Sehkraft kann meist jedoch nicht wieder hergestellt werden und das Pferd sieht leicht verschwommen. Allerdings kann man auf diese Weise zumindest die fortschreitende Erblindung stoppen und die Sehfähigkeit zumindest größtenteils wieder herstellen.
Außerdem kann wie beim Menschen eine Kunstlinse eingesetzt werden, die das Auge stabilisiert und die Gefahr einer Netzhautablösung senkt.
Mit Anfahrt, Diagnosestellung und Medikamenten kann bereits der erste Besuch des Tierarztes mehrere hundert Euro kosten.
Für die Operation und die damit verbundenen Narkose, sowie den anschließenden mehrtägigen Klinikaufenthalt, sollte man Kosten von einigen tausend Euro einplanen.
Vor der Anschaffung eines Pferdes sollte man sich daher im Klaren darüber sein, welchen finanziellen Aufwand man im Krankheitsfall tragen muss. Unter Umständen ist es ratsam, bereits im Vorfeld eine OP-Versicherung abzuschließen.
Wird der Graue Star gar nicht oder nur medikamentös behandelt, ist die Prognose schlecht und das Pferd wird auf lange Sicht erblinden. Mit einer Operation ist die Prognose dagegen meist sehr gut und das Erblinden kann nicht nur aufgehalten werden, sondern eine bestehende Trübung der Linse kann sogar rückgängig gemacht werden.
Entscheidet man sich gegen die Operation, muss man davon ausgehen, dass das Pferd einige Zeit braucht, um sich an seine abnehmende Sehkraft zu gewöhnen. Gerade am Anfang wird es sehr unsicher sein und aufgrund der fehlenden Sehkraft vermehrt scheuen.
Grundsätzlich gilt, dass man ein Pferd mit Katarakt weiterhin reiten kann, solange der Allgemeinzustand gut ist. Das heißt, solange das Pferd keine Schmerzen hat und in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist, kann es geritten und bewegt werden.