Alopezie beim Pferd bezeichnet einen Haarausfall beim Pferd. Dieser kann vielfältige Ursachen, wie Juckreiz oder Pilzbefall, haben.
Die Alopezie bezeichnet Haarausfall beim Pferd, wobei es sich insbesondere ums Deckhaar handelt. Jedoch kann auch das Langhaar (Mähne, Schweif etc.) betroffen sein. Sie kann verschiedene Ursachen haben und an unterschiedlichen Stellen des Pferdekörpers auftreten. Das Resultat der Alopezie sind kahle, haarlose Stellen.
Die Ursachen für die Alopezie können vielfältig sein. So kommt zum einen Juckreiz in Frage, wodurch sich das Pferd sein Fell an entsprechenden Stellen abscheuern kann. Zum anderen sind Funktionsstörungen der Haarfollikel eine Möglichkeit. Hierbei kommt es zu einem vermehrten Haarausfall. Haarfollikel umgeben die Haarwurzel und sorgen so für einen festen Halt des Haares in der Haut. Die Haarfollikel können sich beispielsweise durch Bakterien oder Autoimmunerkrankungen auch entzünden (Follikulitis). Alopezie kann außerdem durch Pilzinfektionen (siehe auch: Hautpilz beim Pferd) ausgelöst werden.
Die Diagnose „Alopezie“ kann relativ einfach klinisch anhand haarloser Stellen gestellt werden. Wichtig ist jedoch die Ursache herauszufinden, um die Alopezie behandeln zu können. Hierfür ist für den Tierarzt zuerst ein umfangreiches Vorgespräch wichtig, um so viele Informationen wie möglich über das Pferd zu erlangen. Weiterhin können Haarproben oder Hautschuppen hilfreich sein. Ebenfalls können Blutproben und Hautbiopsien bei der Diagnose helfen. Welche Diagnostik im speziellen Fall sinnvoll ist, entscheidet der Tierarzt anhand der spezifischen Symptomatik und des Vorberichts.
Die Alopezie an sich stellt selbst nur ein Symptom dar, welches auf unterschiedliche Erkrankungen hinweisen kann. Somit sind haarlose Stellen das entscheidende Zeichen. Als Besitzer sollten Sie nun genau überlegen, ob es in letzter Zeit Stresssituationen für das Pferd gab, hier wäre insbesondere für junge Pferde das Absetzen von der Mutter zu nennen. Weiterhin sollten Sie nachdenken, ob es Veränderungen in der Haltung oder der Fütterung gab, welche auslösend gewesen sein könnten. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, ob die Symptome auch bei anderen Tieren im Stall auftreten oder nur ein Pferd betroffen ist.
Behandelt wird die Alopezie je nach zugrunde liegender Ursache. Liegt eine Pilzinfektion zu Grunde, wird der Tierarzt Ihnen ein entsprechendes Mittel zum Waschen der betroffenen Stellen sowie für Sattel- und Putzzeug geben. Ist Juckreiz die Ursache, kommt es wiederum auf dessen Ursache an. Leidet das Pferd unter Parasitenbefall, muss dieser entsprechend behandelt werden. Sind Gnitzen (eine Mückenarzt) ein Problem und entwickelt das Pferd gegen deren Stiche eine Allergie (Sommerekzem) müssen entsprechende Maßnahmen zum Schutz des Pferdes vor Stichen vorgenommen werden. Allgemein sollte immer auf eine optimale Haltung und Fütterung geachtet sowie Stress vermieden werden.
Alopezie kann sowohl lokal begrenzt auf bestimmte Körperareale als auch generalisiert, also am ganzen Körper, vorkommen. Bei Juckreiz sind vor allem Schweifrübe und Mähnenansatz, also Stellen an denen sich das Pferd besonders gut scheuern kann, von der Alopezie betroffen.
Bei Pilzinfektionen sind typische kreisrunde, haarlose Stellen am Körper des Pferdes zu sehen.
Generalisierte Alopezie beginnt meist am Hals und zieht sich dann über den gesamten Körper. Anfangs können auch vermehrt ausziehbare Haare hinweisend sein. Dies sollte jedoch vom Fellwechsel im Frühjahr und Herbst abgegrenzt werden.
Oft beginnt die Alopezie mit vermehrt ausziehbaren Haaren, gefolgt von vermehrtem Haarausfall. Dies führt schlussendlich zu kahlen Stellen – also der eigentlichen Alopezie. Je nach zugrundeliegender Ursache sind die kahlen Stellen an verschiedenen Stellen am Körper oder am gesamten Körper verteilt.
Beim Juckreiz fehlt die vermehrte Ausziehbarkeit der Haare in der Regel, hier kommt es dazu, dass das Pferd sich vermehrt scheuert und so die Haare verliert. Wie lange die Haarlosigkeit andauert kann per se nicht gesagt werden, da es genau wie der Verlauf von der Ursache abhängig ist. Liegt Stress zu Grunde wird bereits nach einigen Wochen nach Abstellung der Stressursache wieder Fell nachwachsen. Pilzinfektionen brauchen in der Regel einige Monate bis sie vollständig geheilt sind.