Die Schwangerschaft wird bei Tieren allgemein Trächtigkeit oder Tragzeit genannt. Ist eine Katze tragend, zeigen sich mit der Zeit sowohl körperliche Veränderungen, als auch Änderungen im Verhalten. Die Tierarzt kann die Schwangerschaft einer Katze durch Abtasten des Bauches und mit einer Ultraschalluntersuchung bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Die Schwangerschaft wird bei Tieren allgemein Trächtigkeit oder Tragzeit genannt. Katzen erlangen ihre Geschlechtsreife in etwa mit einem Jahr, Kater können auch schon ab 6-8 Monaten geschlechtsreif sein. Allerdings sind sie mit erlangen der Geschlechtsreife noch nicht körperlich ausgewachsen und auch die soziale Reife ist erst mit etwa 2-3 Jahren erreicht, weshalb man die Katze durchaus erst ab diesem Alter zur Zucht einsetzen sollte. In der Regel werden Katzen sowie Kater, deren Besitzer keinen Nachwuchs wünschen oder die als Freigänger rausgelassen werden, kastriert. Das bedeutet, die Keimdrüsen (bei Katern die Hoden, bei Katzen die Eierstöcke) werden operativ entfernt.
Ist eine Katze tragend, hat also eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium stattgefunden und somit wird auch ihr Rolligkeits-Zyklus ab der 2. Bis 3. Woche der Tragzeit unterbrochen. Die Phasen einer rolligen Katze bleiben dann aus. Allerdings bleibt auch direkt nach erfolgreicher Paarung die Rolligkeit einige Tage bestehen, weshalb die Katze durchaus einen Wurf mit verschiedenen Vätern zur Welt bringen kann.
Ist eine Katze tragend, zeigen sich mit der Zeit sowohl körperliche Veränderungen, als auch Änderungen im Verhalten. Die durchschnittliche Tragzeit liegt bei Katzen bei 63 Tagen, was allerdings je nach Rasse variieren kann. Große Katzenrassen haben erfahrungsgemäß eine etwas längere Tragzeit von bis zu 67 Tagen.
Ist man sich allerdings unsicher, ob die Katze tragend ist, ist es sinnvoll die Katze beim Tierarzt untersuchen zu lassen.
Der Bauch einer tragenden Katze verändert sich verhältnismäßig spät. Erst ab etwa der 5. Woche der Tragzeit machen sich erste Rundungen bemerkbar. Der Appetit steigt und die Katze frisst bis zu 3 Mahlzeiten am Tag. Der Besitzer sollte in dieser Phase auf ein hochenergetisches Futter umstellen, um die Katze mit den nötigen Nährstoffen ideal zu versorgen. In der Regel deckt in dieser Phase ein Jungtier Futter diesen Bedarf ab. Die wöchentlichen Zunahmen der Katze liegen in etwa bei 100g. Die Flanken füllen sich allmählich und der Bauch nimmt eine pralle Form an.
Ab der 6. Woche kann man erste Bewegungen der Kitten mit der flachen Hand auf dem Bauch der Katze spüren.
Ab der 7. Woche wird die Umgebung auf geeignete Wurfnester inspiziert. Kisten mit kuscheligen Decken oder einem Kissen sollten ihr dazu angeboten werden. Allerdings kann es dennoch sein, dass die Katze sich für eine andere Ecke oder gar den Boden entscheidet.
Die 8. Woche lässt vom Bauchumfang in etwa auf die Wurfgroße schließen- dabei hilft die Faustformel: je größer der Bauch, desto mehr Kitten. Eine konkrete Zahl der Wurfgröße sollte man gegen Ende der Tragzeit vom Tierarzt abklären lassen. Ist man sich unsicher, ob die Katze tragend ist oder lediglich ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat, zeigt sich folgendermaßen: Ist die Katze adipös, ist sie auch im Bereich von Hals und Beinen dicker geworden und nicht nur punktuell am Bauch.
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Die ersten körperlichen Veränderungen bei einer tragenden Katze zeigen sich an den Zitzen bzw. an der gesamten Gesäugeleiste. Das Fell wird licht, die Zitzen wirken gerötet und schwellen an. Da die Jungen bei der Geburt zuerst blind und taub sind, erreichen sie lediglich über ihren Geruchs- und Tastsinn die Zitzen der Mutter um Milch trinken zu können. Daher ist es überlebenswichtig, dass sie diese auch ohne große Probleme direkt finden. Das Ausfallen der Haare im Bereich der Gesäugeleiste hilft den Jungen also, die Zitzen besser zu finden.
Katzen sind auch während ihrer Tragzeit sehr eigen und machen ihrem Ruf alle Ehre. Sie zeigen individuelle Vorlieben während ihrer Tragzeit. So kann es durchaus vorkommen, dass die Katze stark verschmust und anhänglich ist und ständig die Nähe zu ihrer Bezugsperson sucht. Allerdings kann auch das Gegenteil eintreten und die sonst sehr verschmuste und umgängliche Katze zieht sich zurück, wirkt gereizt oder nervös. In diesem Fall sollte man seinen Liebling am besten in Ruhe lassen und die Tragzeit einfach abwarten.
Diese Änderungen im Verhalten dauern nämlich in der Regel nur während der Tragzeit bis kurz nach der Geburt an und sind bedingt durch die hormonelle Umstellung. Rückt der Geburtstermin immer näher, wirkt die Katze nervös und beginnt vor allem im Bereich des Zimmers ihrer Bezugsperson ein Nest zu suchen. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Man kann die Katze in dieser Phase unterstützen und zum Beispiel eine Wurfkiste mit sauberen, weichen Kissen und Decken anbieten. Allerdings kann die Wahl letztendlich ganz anders ausfallen und möglicherweise der Kleiderschrank oder das eigene Bett als prädestinierten Geburtsort von der Katze auserwählt werden.
Einen gewöhnlichen Schwangerschaftstest, der den Urin auf Schwangerschaftshormone untersucht, gibt es für Katzen nicht. Anders als bei Katzen ist bei der Frau sehr früh das Schwangerschaftserhaltende und Plazenta aufbauende Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin nachzuweisen. Daher ist eine Schwangerschaft bei Menschen schon im frühen Stadium nachweisbar.
Der Tierarzt hingegen kann durch Abfühlen des Bauches und einer Ultraschalluntersuchung eine Trächtigkeit bestätigen oder ausschließen. Allerdings zeigen sich auch Anzeichen, wie z.B. das Anschwellen und eine Rötung der Zitzen und möglicherweise weniger Fell im Bereich des Gesäuges.
Katzen haben eine Tragzeit von durchschnittlich 63 Tagen. Allerdings variiert die Tragzeit je nach Rasse. Kleine Katzenrassen haben eine kürzere Tragzeit, große Katzenrassen haben hingegen eine längere Tragzeit. Einige Katzenrassen haben Rassespezifische Tragzeiten:
Wildkatze ca. 65 Tage
Bengalkatzen ca. 66 Tage
Afrikanische Goldkatze ca. 75 Tage
Während der Tragzeit und der Geburt sind Katzen sehr selbstständig und brauchen neben ihrem Nest keine Hilfe von außen. Setzen die Wehen jedoch zu früh oder zu spät ein, ist das Überleben der Jungen unwahrscheinlich.
Tragende Katzen sind sehr selbstständig und benötigen keine Hilfe von außen. Man sollte die Katze wie gewohnt pflegen, nährstoffreiches Futter und viel Wasser anbieten. Tragende Katzen haben durch den Nachwuchs im Bauch einen erhöhten Bedarf an Energie und Nährstoffen. Das zeigt sich mit einem erhöhten Appetit. Der Besitzer sollte dem nachkommen und mehr Futter zur Verfügung stellen. Im Handel oder beim Tierarzt kann man spezielles hochwertiges Futter für Jungtiere kaufen, dass dem veränderten Energiebedarf der Katze angepasst ist.
Dieses Futter sollte man so lange füttern, bis die Jungtiere nicht mehr gesäugt werden, da die Katze auch für die Säuge Phase viel Energie braucht. Auch kann ihre Katze nun durch die Trächtigkeit ihre aktiven Spielphasen morgens auslassen und durch Ruhephasen oder gemäßigteres Temperament ersetzen. Außerdem kann es besonders in der 2. Oder 3. Woche der Trächtigkeit vorkommen, dass die Katze erbricht. Das kann bis mehrmals am Tag passieren und ist ähnlich der Morgenübelkeit bei schwangeren Frauen.
Gegen Ende der Trächtigkeit wird die Katze nervöser und sucht ihre Umgebung nach einem Wurfnest ab- dies kann eine Kiste mit einem Kissen oder einer weichen Decke, der Schrank oder das Bett ihrer Bezugsperson sein. Auch wird sie sich vermehrt in ihrer Intimregion lecken und erste Milchtropfen können aus den Zitzen austreten.
Setzen die Wehen vor dem 60. Trächtigkeitstag ein, haben die Kätzchen keine Überlebenschance. Auch nach dem 70. Trächtigkeitstag ist davon auszugehen, dass die Kätzchen tot geboren werden. Wichtig ist also, eine Vorsorgeuntersuchung zu machen um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Katzen können auch nach erfolgreicher Paarung die nächsten drei Wochen weiterhin gedeckt werden, da ihre Ovulation spontan durch den Deckakt induziert wird. So kann also eine Katze auch einen Wurf von verschiedenen Vätern zur Welt bringen. Die Jungen sehen dementsprechend unterschiedlich aus und sind je nach Zeitpunkt der Befruchtung auch unterschiedlich entwickelt, da sich die Geburt immer nach der ersten Befruchtung richtet. So werden die Jungen der späteren Befruchtung unterentwickelt oder tot geboren. Dementsprechend sollte man die tragende Katze besser die ersten 3 Wochen nach der Paarung von dem Kater trennen um mehrere Befruchtungen zu vermeiden.
Katzen haben bei ihrem ersten Wurf in der Regel zwei bis drei Junge. Die Würfe danach können größer ausfallen und bis zu sieben Junge groß sein. In seltenen Fällen kann der Wurf auch bis zu zehn Junge groß sein, allerdings ist die Überlebenschance bei dieser Wurfgröße ohne menschliche Hilfe sehr gering und es können einige Junge sterben. Katzen sind auch in ihrem Geburtsverhalten sehr eigen, da einige die Nähe des Menschen aufsuchen, andere hingegen sind lieber für sich und ziehen sich mit ihrem Wurf zurück.
Katzen sind während der Trächtigkeit und auch bei der Geburt, dem sogenannten „Abwurf“ sehr selbstständig und brauchen in den seltensten Fällen Hilfe durch den Menschen. Allerdings kann man in den letzten Tagen vor der Geburt eine Kiste mit weichen Decken auslegen und der Katze als Nest anbieten- es kann allerdings sein, dass die Katze sich einen anderen Platz aussucht. Auch in dieser Hinsicht sind Katzen sehr eigen.
Hat man die Körpertemperatur während der Trächtigkeit gemessen, wird einem kurz vor Beginn der Geburt ein Temperaturabfall auf 39,3°C auffallen. Auch das Einschießen der Milch und erste Tropfen aus dem Gesäuge sind Anzeichen der unmittelbar bevorstehenden Geburt. Auch das vermehrte Lecken ihres Intimbereichs, lässt darauf schließen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht.
Die Katze zieht sich in ihr Nest zurück und wirft ihre Jungen im Abstand von 10 Minuten bis zu einer Stunde.
Katzen ziehen sich wenige Stunden vor der Geburt zurück und suchen sich ein Geburtsnest. Das Fressen wird etwa 24 Stunden vor der Geburt eingestellt. Die Körpertemperatur sinkt auf 39,3°C und erste Tropfen Milch tritt aus den Zitzen aus. Mit Beginn des Auswurfes beginnt die Katze heftig zu Schnurren und wirft ein Junges nach dem Anderen.
Der Abstand zwischen den Kätzchen kann etwa 10 Minuten bis zu einer Stunde dauern. Allerdings sollte die Katze zum Tierarzt gebracht werden, wenn bereits mehr als 2 Stunden dazwischen verstrichen sind und es sich noch Junge im Mutterleib befinden.
In der Regel werden die Jungen durch den Geburtsvorgang aus der Fruchtblase gerissen und von dem Muttertier abgeleckt. Das Ablecken reinigt die Kleinen einerseits von Schleimresten und Sekreten und andererseits stimuliert es die Atmung.
Danach wird die Nabelschnur durchgebissen. Sollte allerdings die Fruchtblase nicht zerreißen und die Katze dem auch nicht nachkommen, weil sie mit der Geburt weiterer Jungtiere zu beschäftigt oder zu erschöpft ist, kann man eingreifen und die Fruchtblase vorsichtig entfernen und Nase und Mund freimachen und nach unten geneigt halten, sodass eventuelle Sekrete abfließen können.Auch wenn die Nabelschnur nicht durchgebissen wird, kann man der Katze zu Hilfe kommen und mit einem sauberen und festen Faden in etwa 2,5 cm vom Kätzchen und etwa 5 cm vom Körper der Katze entfernt abbinden und festknoten- nun muss die Nabelschnur mit einer scharfen Schere durchgeschnitten werden.
Ist der gesamte Wurf geboren worden, sollte der Besitzer sich vergewissern, dass pro Kätzchen eine Plazenta mit abgegangen sein muss. Am besten man zählt genau nach, da ein Verbleiben einer Plazenta im Mutterleib allein schon schwere Infektionen auslösen kann. Für Katzen ist es ganz natürlich, ihre Plazenten zu fressen. Dementsprechend sind sie vorerst mit Nährstoffen versorgt und lassen ihr Futter stehen. Dann besteht also kein Grund zu Sorge. Sollte allerdings eine der Plazenten fehlen, und es kann ausgeschlossen werden, dass die Katze sie aufgefressen hat, muss der Tierarzt aufgesucht werden, der die Plazenta dann nachträglich entfernt.
Ist der Geburtsvorgang abgeschlossen suchen die blinden und tauben Kätzchen die prall gefüllten Zitzen ihrer Mutter anhand ihres Tast- und Geruchsinns auf und trinken ihre erste Milchmahlzeit, das sogenannte Kolostrum, was wichtig für das Immunsystem ist. Ab diesem Zeitpunkt kann man der neuen Katzenfamilie viel Ruhe und Zeit zum Erholen gönnen.
Eine Sterilisation ist ein medizinisches Verfahren zur Empfängnisverhütung, das Eileiter oder Samenstrang durchtrennt. Bei Katzen wird allerdings standartmäßig eine Kastration durchgeführt. Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen entfernt: Bei Katzen werden die Eierstöcke, bei Katern die Hoden operativ entfernt. Wurde also die Kastration durchgeführt, ist eine Trächtigkeit nicht mehr möglich. Bei Katzen werden standartmäßig nur die Eierstöcke entfernt, die Gebärmutter bleibt.
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In seltenen Fällen hat die Katze versprengtes (ektopes) Eierstocksgewebe in der Bauchhöhle, das auch nach der erfolgreichen und kompletten Entfernung der Eierstöcke eine ungeplante Trächtigkeit zu Folge haben kann. Sollte dieser seltene Fall eingetreten sein, ist eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) notwendig um eine zukünftige Trächtigkeit sicher zu verhindern.