Meine Katze trinkt nicht mehr - Wann muss ich mit ihr zum Tierarzt

Wenn Ihre Katze auf Dauer nichts trinkt, kann dies auf eine Menge von Problemen hinweisen. Je nach vorherrschender Symptomatik kann es ein relativ harmloser Katzenschnupfen aber auch Nierenversagen oder Blutvergiftung (Sepsis) sein. Die Therapie erfolgt ebenfalls je nach Symptomatik.

Meine Katze trinkt nicht mehr

Katzen trinken im Vergleich zu anderen Tieren von Natur aus relativ wenig. Trinkt die Katze allerdings auffällig wenig, also weniger als normal oder sogar gar nichts, sollte man als Tierbesitzer in Alarmbereitschaft sein.

Die verminderte Flüssigkeitsaufnahme führt sehr schnell zur Austrocknung, da der Körper nicht mehr genug Flüssigkeit hat. Zusätzlich wird durch die geringe Flüssigkeit die Konzentration von sehr wichtigen Stoffen wie Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium im Körper gestört.

Ursachen - Warum trinkt meine Katze nicht?

Schmerzen

Ein vermindertes Trinkverhalten kann zum Beispiel durch Schmerzen hervorgerufen werden. Wenn die Katze beispielsweise durch eine Mandelentzündung Schmerzen beim Schlucken hat, trinkt und frisst sie weniger, um die Schmerzen zu vermeiden.
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Magen-Darm-Erkrankungen

Weitere Ursachen können eine Entzündung der Magenschleimhaut oder der Speiseröhre sein, sowie eine Verengung der Speiseröhre, welche Schmerzen verursachen.

Erkrankungen der inneren Organe

Des Weiteren kann eine Erkrankung der Nieren, sowie der Leber und der Bauchspeicheldrüse oder eine Viruserkrankung die Ursache sein.

Vermindertes Durstempfinden

Außerdem kann es sein, dass die Katze einfach weniger Durst empfindet, zum Beispiel durch eine Schädigung der Gehirnbereiche, die Durst und Hunger steuern. Bei älteren Tieren kann man allgemein ein vermindertes Durstempfinden beobachten, wie es auch beim Menschen vorkommt.

 

Wie wird es diagnostiziert?

Um eine Diagnose zu stellen, müssen weitere Symptome beachtet werden. Wenn Schnupfen und weitere Erkältungssymptome auftreten kann es sich um Katzenschnupfen handeln, eine Viruserkrankung bei der sich schmerzhafte Geschwüre im Mund- und Rachenbereich bilden.

Bei übergewichtigen Tieren und bei weiblichen häufiger als bei männlichen kommt das Fettlebersyndrom in Frage. Eine Verfettung der Leber kann mehrere Ursachen haben und führt neben Erbrechen und Durchfall auch zu einer verminderten Wasseraufnahme.
Der Tierarzt kann hier durch Ultraschall eine Vergrößerung feststellen.

Durch eine Biss- oder Stichverletzung kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Die Tiere haben dann meist Fieber und wirken teilnahmslos.

Wenn die Katze weder trinkt noch frisst, könnte es sich um eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse handeln. Zusätzlich wirkt sie dann teilnahmslos und hat einen schwachen Kreislauf. Der Bauch der Katze ist durch die Schmerzen sehr berührungsempfindlich. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht funktioniert, kann das Futter nicht richtig verdaut werden, wodurch es zum Erbrechen kommt.

Durch einen Ultraschall kann der Tierarzt  hier auch eine Vergrößerung der Bauchspeicheldrüse oder eine Flüssigkeitsansammlung gut erkennen. Außerdem lassen sich Entzündungen durch eine Blutuntersuchung nachweisen.

Häufig bei älteren Katzen kann es zum Nierenversagen kommen. Das bedeutet, dass die Niere ihre Funktionen wie Harnbildung, Filtration des Blutes und Regulation des Wasserhaushaltes nicht mehr ausüben kann. Erste Anzeichen dafür sind, dass das Tier viel mehr trinkt als normal. Erst im Endstadium trinkt und frisst es gar nichts mehr. Zusätzlich scheidet es auch kaum bis keinen Urin mehr aus und riecht aus dem Maul nach Ammoniak.

Hat die Katze blutigen Durchfall und macht allgemein einen sehr kranken Eindruck, kommt eine weitere Viruserkrankung in Frage: die Katzenseuche. Es handelt sich dabei um eine tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die insbesondere bei Jungtieren auftritt.

Eine Weitere Erkrankung ist die sogenannte Bauchwassersucht, bei der der Bauch durch Wasseransammlungen dick wird, der Rest des Körpers jedoch abmagert. Dabei treten auch Fieber auf und der Allgemeinzustand des Tieres ist sehr schlecht.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass meine Katze erkrankt ist

Erste Anzeichen einer Austrocknung sind:

  • trockene Haut
  • trockene Schleimhäute in Mund und Nase
  • geringere Urinausscheidung
  • Schwäche und Kraftlosigkeit
  • zu niedriger Blutdruck

Um zu testen, ob die Katze zu wenig getrunken hat, kann man vorsichtig die Haut im Nacken ein Stück anheben. Bei einem gesunden Tier, das ausreichend Flüssigkeit im Körper hat, sinkt die Haut sofort in den Ausgangszustand zurück. Hat die Katze einen Flüssigkeitsmangel, dauert es länger bis die Hautfalte sich wieder zurückbildet.

In Extremfällen bleibt die Haut sogar als Falte stehen. Diese Anzeichen sind auf jeden Fall ein Alarmsignal und müssen vom Tierarzt genauer untersucht werden. Im Zusammenhang mit der verminderten Wasseraufnahme steht meist auch Appetitlosigkeit.

Weitere Anzeichen sind:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • gerötete oder blasse Schleimhäute
  • ammoniakähnlicher Geruch aus dem Maul
  • Berührungsempfindlichkeit

Meine Katze frisst nicht

Fehlender Hunger und Durst stehen oft in Zusammenhang und haben meist ähnliche Ursachen. Wenn das Tier schmerzen beim Schlucken hat, sind sowohl die Wasser- als auch die Futteraufnahme schmerzhaft. Allgemein ist fehlender Appetit immer ein Anzeichen, dass es dem Tier nicht gut geht und ein Alarmsignal, auf das der Tierbesitzer sofort reagieren sollte.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Meine katze frisst nicht

Meine Katze schläft viel

Katzen schlafen durchschnittlich 13 bis 16 Stunden am Tag, also allgemein sehr viel. Das liegt daran, dass sie ursprünglich Raubtiere sind und bei der Jagd sehr viel Energie verbrauchen. Auch Hauskatzen verbrauchen viel Energie zum Beispiel beim Spielen und müssen sich dadurch auch lange ausruhen.

Allgemein kann man sagen, dass sehr junge und sehr alte Katzen mehr Schlaf benötigen. Auch eine kranke Katze kann übermäßig viel schlafen, weil der Körper durch die Krankheit geschwächt und somit nicht so leistungsfähig ist.

Wenn die Katze also allgemein sehr schwach wirkt und sich vermehrt zurück zieht ist das viele Schlafen zusammen mit dem veränderten Trinkverhalten ein Anzeichen für eine Krankheit.

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Meine Katze erbricht

Erbrechen ist immer ein Anzeichen, dass mit der Verdauung etwas nicht funktioniert. Das Problem kann im Bereich des Magens liegen, aber auch im Darm oder der Bauchspeicheldrüse und der Leber. Zu Beachten ist, dass durch das Erbrechen und Durchfall der Körper noch viel schneller austrocknet. Ein Tierarztbesuch ist also unbedingt notwendig.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Meine Katze erbricht

Wie wird meine Katze therapiert?

Austrocknung vorbeugen

Der erste Schritt bei einer Katze, die nicht genug trinkt ist immer einer Austrocknung vorzubeugen. Dem Tier muss also Wasser zugeführt werden, entweder über das Maul mit einer Plastikspritze oder mit Hilfe einer Infusion. Meist wird bei einer Infusion eine Kochsalzlösung oder Ähnliches benutzt, um dem Tier auch wichtige Nährstoffe zu geben.

Therapie bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die weitere Behandlung hängt von der Diagnose ab, die der Tierarzt gestellt hat. Handelt es sich um eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, werden Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Eine solche Entzündung kann durch andere Medikamente ausgelöst werden, daher werden diese wenn möglich abgesetzt.

Wenn es sich um eine chronische Entzündung handelt, müssen dem Tier die Stoffe, die zur Verdauung notwendig sind und normalerweise von der Bauchspeicheldrüse produziert werden, separat zugeführt werden.

Therapie bei akutem Nierenversagen

Bei akutem Nierenversagen bei der Katze gibt man Medikamente, die die Durchblutung der Nieren sowie die Harnbildung anregen. Bei einer Infektion bekommt das Tier zusätzlich Antibiotika. Außerdem kann man spezielles Diätfutter geben, welches die Nierenfunktion unterstützt.

Handelt es sich um chronisches Nierenversagen muss bei dem Patienten das Blut regelmäßig durch eine sogenannte Dialyse entgiftet und gereinigt werden. Zusätzlich sollten Grunderkrankungen, wie Diabetes und Bluthochdruck behandelt werden, welche das Nierenversagen begünstigen.

Therapie bei Katzenschnupfen oder Katzenseuche

Bei Katzenschnupfen oder Katzenseuche gibt man Medikamente, die das Immunsystem unterstützten und Antibiotika, um eine zusätzliche Infektion zu vermeiden. Zusätzlich gibt es gegen diese Erkrankungen eine Impfung, die nachträglich gegeben werden kann. Es ist jedoch immer zu empfehlen, die Katzen vorbeugend gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche zu impfen.
Sie interessieren sich für weitere wichitge Impfungen? Lesen Sie mehr hierzu unter: Welche Impfungen sind für meine Katze sinnvoll?

Therapie bei Fettlebersyndrom

Handelt es sich um das Fettlebersyndrom, gibt es bestimmte Medikamente, welche die Leber schützen und spezielles Diätfutter, welches dem Gesundheitszustand Ihrer Katze passen würde. Wenn das Tier nicht erbricht, kann eine Zwangsfütterung die erste Maßnahme sein.

Vor allem muss jedoch die Ursache gefunden und behandelt werden. Eine Ursache für eine Verfettung der Leber kann zum Beispiel der Mangel eines Enzyms namens Methionin sein. Dieses kann man künstlich zuführen, um die Beschwerden zu lindern.

Therapie bei einer Blutvergiftung

Bei einer Blutvergiftung werden Antibiotika und fiebersenkende Medikamente verabreicht.

Therapie bei Wassersucht

Die Bauchwassersucht ist eine Viruserkrankung, die nicht heilbar ist. Es können lediglich die Beschwerden gelindert werden, durch Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.

Diese Hausmittel können helfen

Wenn die Katze nicht viel trinkt, sonst aber keine Beschwerden aufweist, kann man versuchen das Trinken mit einfachen Methoden zu steigern. Wichtig ist, dass man den Katzen täglich frisches Wasser anbietet und regelmäßig die Näpfe reinigt. Außerdem kann es helfen wenn man mehrere Näpfe in der Wohnung verteilt.

Bei manchen Tieren hilft ein Trinkbrunnen, da sie fließendes Wasser spannender finden als stehendes und somit zum trinken animiert werden.

Um das Wasser schmackhafter zu machen, kann man ein wenig Fleischsaft vom Nassfutter hinzugeben.

Wenn dies alles nichts hilft, gibt es jedoch eine klinische Ursache, die behandelt werden muss.

Homöopathie

Durch homöopathische Mittel kann man versuchen, den Durst der Katze zu steigern. Bekannte Mittel sind Schüssler Salze wie einfaches Kochsalz oder die Kieselerde (Silicea).

Dennoch muss nach der Ursache gesucht werden. Besonders wenn noch andere Symptome auftreten, wie Erbrechen und Durchfall ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Gerade bei Katzen, die sich oft zurückziehen, ist es manchmal schwierig zu erkennen ob sie genug trinkt oder frisst, vor allem wenn noch ein zweites Tier dabei ist. Daher sollte man direkt wenn man bemerkt, dass die Katze nichts getrunken hat einen Tierarzt aufsuchen.

Es kann sehr schnell zu einer Austrocknung kommen, welche lebensgefährlich ist. Zusätzlich kann die verminderte Wasseraufnahme ein Anzeichen für mehrere Erkrankungen sein, die teilweise auch lebensgefährlich sind und so schnell wie möglich behandelt werden müssen.

Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung, sowie die Prognose ist abhängig von der Erkrankung  sowie vom Schweregrad der Erkrankung. Bei einer Entzündung der Mandeln oder der Magenschleimhaut helfen die verabreichten Medikamente in der Regel sehr schnell und gut.

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann tödlich enden, aber bei einer leichten akuten Form helfen die Medikamente in der Regel schnell und das Organ erholt sich oft vollständig.

Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung hingegen ist irreparabel. Die Katze muss dann ein Leben lang zusätzliche Stoffe (Enzyme) zu sich nehmen, damit die Verdauung richtig funktionieren kann.

Bei akutem Nierenversagen ist die Prognose mit einer Dialyse zunächst gut, die Chancen sind aber hoch, dass die Erkrankung chronisch wird. Dabei muss man beachten, dass Nierengewebe, das bereits zerstört ist nicht mehr geheilt werden kann. Wenn das Endstadium noch nicht erreicht ist, kann man lediglich die Nierenfunktion durch eine regelmäßige Dialyse aufrechterhalten.

Prognose des Krankheitsverlaufs

Bei Katzenschnupfen und Katzenseuche ist die Prognose stark abhängig vom Alter und Allgemeinzustand des Tieres. Bei sehr jungen und sehr alten Katzen mit geschwächtem Immunsystem ist die Sterblichkeitsrate bei diesen Viruserkrankung sehr hoch. Allgemein ist die Prognose bei Katzenwelpen besser je älter sie sind.

Bei einer Fettleber ist die schnelle Behandlung wichtig. Bei frühzeitiger Erkennung der Ursache und Behandlung ist die Prognose gut. Dennoch gibt es eine hohe Sterblichkeit, da es durch die Vielzahl an möglichen Ursachen oft dauert bis die richtige gefunden ist.

Auch bei einer Blutvergiftung ist schnelles Handeln erforderlich. Eine Vergiftung des Blutes führt sehr schnell zu Organschäden. Dabei steigt das Risiko stündlich und die Chance auf Heilung sinkt somit.

Die Bauchwassersucht gilt als unheilbar und endet meist tödlich. Durch Linderung der Beschwerden, kann dem Tier etwas Zeit beschafft werden, jedoch sollte man unnötiges Leid vermeiden und das Tier erlösen.
Mehr dazu lesen Sie unter: Einschläfern einer Katze

Autor: Anna Könnel Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021