Jede Katze braucht eine gewisse Menge an Vitaminen, um gesund zu bleiben. Der Vitaminbedarf einer gesunden Katze ist aber durch gängiges Katzenfutter gedeckt, sodass selten Mangelerscheinungen auftreten.
Genau wie wir Menschen benötigen auch unsere Katzen Vitamine. Die Vitamine können in zwei große Gruppen unterteilt werden:
Der Hauptunterschied liegt bei den beiden Gruppen in der unterschiedlichen Aufnahme im Darm und der Ausscheidung. Fettlösliche Vitamine können dabei nur mit Hilfe von Gallensäuren aufgenommen werden und werden zudem im Körper gespeichert.
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In erster Linie ist jedes Vitamin essentiell für die Katze, da jedes seine individuelle Aufgabe im Organismus besitzt. Da Katzen aber bestimmte Vitamine selbst synthetisieren können, ist insbesondere die Zufuhr mancher Vitamine wichtiger als die anderer.
Vitamin B bezeichnet eine ganze Gruppe von B-Vitaminen. Dazu zählen
Das Thiamin findet sich in relativ großen Mengen im Schweinefleisch. Bei einem Vitamin-B1-Mangel kann es zum Einen zu Gewichtsverlust, zum Anderen zu neurologischen Störungen kommen.
Riboflavin ist sowohl in vielen Pflanzen als auch tierischen Geweben vorhanden, bei einem Mangel kann es allerdings zu neurologischen Störungen sowie zu Hautentzündungen kommen.
Vitamin B6 ist sehr weit verbreitet, trotzdem kann es beispielsweise durch eine gestörte Aufnahme zu Mangelerscheinungen kommen. Diese äußern sich bei Katzen in Blutarmut, neurologischen Symptomen und einer Vergrößerung des Herzens. Ebenfalls kann es, wie auch bei allen anderen B-Vitamin-Mangelerkrankungen zu Hautveränderungen kommen.
Bei einem Mangel an Niacin sind zudem Magen-Darm-Störungen zu erwarten sowie eine schuppige Haut.
Beim Vitamin B12 handelt es sich um Cobalamin, eine Substanz, die ausschließlich von Bakterien synthetisiert werden kann. Für Katzen bzw. für alle Säugetiere spielt es für die Blutbildung, Nerven und für die Epithelbildung eine wichtige Rolle. Epithelien sind Gewebe, welche den Körper nach innen und außen (z.B. Haut) begrenzen.
Cobalamin wird über tierische Nahrung im Magen aufgenommen, wobei zu beachten ist, das für die Aufnahme ein bestimmter Faktor notwendig ist. Zu einem Mangel kann es bei der Katze beispielsweise durch ein Fehlen dieses Faktors kommen. Der Mangel zeigt sich in Blutarmut und neurologischen Störungen.
Wichtig zu wissen ist, das Vitamin B12 im Stoffwechsel eng mit Folsäure, einem weiteren Vitamin, zusammenhängt und daher bei beschriebenen Mangelerscheinungen auch an einen Folsäuremangel gedacht werden sollte.
Das Vitamin D entspricht dem Cholecalciferol und ist prinzipiell biologisch inaktiv. Es wird im Körper in die aktive Form, das Vitamin-D3-Hormon (Calcitriol) umgewandelt. Diese Substanz wirkt auf den Calcium- und Phosphorstoffwechsel und führt in erster Linie dazu, dass diese Stoffe vermehrt aus der Nahrung resorbiert, also aufgenommen, werden.
Das Vitamin D ist dabei ein fettlösliches Vitamin, welches bei Katzen über die Nahrung aufgenommen werden muss. Dies steht im großen Gegensatz zu uns Menschen, da wir das Vitamin mit ausreichender UV-Strahlung selbst herstellen können. Calcitriol hat durch die Regulation des Calcium- und Phosphorstoffwechsels insbesondere Einfluss auf den Knochen.
Bei einem Mangel an Vitamin D kommt es daher vor allem bei Jungtieren in der Wachstumsphase zur Rachitis. Hierbei kommt es zu Wachstumsstörungen und Knochendeformationen durch eine zu geringe Calzifizierung, also Kalkeinlagerung, in den Knochen.
Bei erwachsenen Tieren kann ein Mangel zur Osteomalazie, d.h. Knochenaufweichung, führen.
Bei einer Überversorgung mit Vitamin D kann es ebenfalls zu Problemen kommen. Hierbei sind vor allem Verkalkungen in Organen wie Herz, Sehnen, Lunge oder Nieren zu nennen, sowie Kalkablagerungen in Blutgefäßen.
Beim Vitamin C handelt es sich um die Ascorbinsäure. Im Gegensatz zu uns Menschen können Katzen dieses Vitamin selbst aus Glucose synthetisieren, wie die meisten anderen Säugerspezies auch. Wichtig ist Vitamin C als wasserlösliches Antioxidans, wobei es dabei zusammen mit dem Vitamin E wirkt.
Da die Ascorbinsäure, wie bereits erwähnt, selbst hergestellt werden kann, spielen Mangelerkrankungen bei Katzen in der Regel keine Rolle und es bedarf auch keiner Supplementierung.
Vitamin E oder Tocopherol wird nur von Pflanzen hergestellt und wird im tierischen Körper vor allem in Leber, Fettgewebe und in kleinen Mengen in den Muskeln angereichert. Es schützt den Körper als Antioxidans vor freien Radikalen und stimuliert zudem das Immunsystem.
Damit Vitamin E richtig wirken kann, wird außerdem Selen als Spurenelement benötigt.
Fehlt entweder Vitamin E oder Selen in der Nahrung der Katze, kann dies vor allem zu einer Schwächung des Immunsystems und damit zu vermehrten Infektionen führen.
Besonders die B-Vitamine sind gut für Fell und Haut der Katze. Für ein schönes glänzendes Fell ist vor allem das Vitamin B7, auch als Biotin oder Vitamin H bekannt, zu nennen. Fehlt es, kann es unter anderem zu Schuppenbildung und Glanzlosigkeit der Haare führen.
Wichtig ist, dass Haarausfall keinesfalls immer mit einem Vitaminmangel zu tun hat, es sollte deshalb in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Erfahren Sie mehr unter: Was tun, wenn meine Katze Fell verliert?
In der Regel hängt der Vitaminbedarf nicht von der Rasse sondern von der Spezies ab. Dementsprechend haben alle Katzenrassen den gleichen Bedarf an Vitaminen.
Es kann jedoch immer zu individuellen Unterschieden kommen.
Bei einer gesunden Katze, welche Fertigfutter bekommt, bedarf es in der Regel keiner Vitaminsupplementierung. Industriell gefertigte Futtermittel sind entsprechend auf die Zieltierart abgestimmt und enthalten in den meisten Fällen optimale Vitaminmengen.
Bei Mangelerkrankungen sollte der Grund des Mangels vom Tierarzt diagnostiziert werden und die entsprechende Maßnahme vorgenommen werden. Insbesondere beim Barfen (Rohkostfütterung) sollten Sie sich von einem Tierarzt über die richtige Futterzusammenstellung beraten lassen, da es in diesem Fall sehr oft zu Nährstoff- sowie Vitaminmängeln kommt.
Vitraminmangel bei Katzen betrifft meist die B-Vitamine.
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Vitaminpasten gibt es von verschiedensten Katzenfutterherstellern. Sie enthalten eine Zusammenstellung an verschiedenen Vitaminen und sind meist in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich. Wichtig ist auch, die entsprechend richtige Lagerung laut Packungsanweisung sowie das Haltbarkeitsdatum in jedem Fall zu beachten, da Vitamine sehr empfindliche Substanzen sind.
Wie sinnvoll die Gabe einer solchen Paste ist, ist von der individuellen Situation des Tieres abhängig. Einer gesunden Katze müssen im Normalfall keine zusätzlichen Vitamine zugeführt werden, im Gegenteil, eine zu hohe Vitamindosis kann das Tier auch schädigen.
Im Krankheits- oder Mangelfall oder auch beim Barfen kann eine Gabe allerdings positiv wirken oder gar notwendig sein. Hierbei sollten Sie sich in erster Linie mit Ihrem Tierarzt über die sinnvolle Dosierung unterhalten.
Ja!
Vor allem die fettlöslichen Vitamine können schnell überdosiert werden, da diese nicht einfach wieder ausgeschieden werden können, sondern sich im Körper anreichern.
Vitamin D wird dabei von Katzen in der Regel ausreichend über die Nahrung aufgenommen, d.h. wenn nicht anders vom Tierarzt diagnostiziert und verordnet, sollte dieses Vitamin nicht supplementiert werden, da mehr Schaden als Nutzen angerichtet werden kann.
Auch Vitamin A kann relativ schnell zu viel werden, beispielsweise durch die Verfütterung roher Rinderleber, da diese sehr viel des Vitamins enthält.
Im Gegensatz zu fettlöslichen Vitaminen besteht bei den wasserlöslichen Vitaminen bei gesunden Tieren keine Gefahr der Überdosierung, da überschüssiges Vitamin einfach wieder ausgeschieden werden kann.
Wasserlösliche Vitamine können im Gegenzug aber auch nicht gespeichert werden, d.h. sie müssen permanent in adäquater Menge aufgenommen werden.