Als Fellverlust bezeichnet man einen vermehrten Haarausfall (Alopezie) bei Katzen oder ein Abbrechen der Haare direkt an der Haut, was zu kahlen Stellen führen kann.
Oftmals ist das Fell bei Haarausfall auch vermehrt ausziehbar. Es ist immer zu unterscheiden, ob der Fellverlust pathologisch oder physiologisch ist, denn in den Fellwechselphasen verlieren Katzen physiologischerweise deutlich mehr Haare als im Rest des Jahres.
Des Weiteren findet permanent ein gewisser Austausch von Haaren statt, dementsprechend verliert eine Katze jeden Tag einen gewissen Anteil ihres Fells, dies wird sich aber niemals im Haarkleid zeigen, da diese Haare direkt ersetzt werden.
Pathologisch ist der Fellverlust erst, wenn deutlich zu viele Haare ausfallen und dies zum Teil auch direkt am Tier oder aber in seiner Umgebung sichtbar ist.
Die Ursachen für den Verlust von Fell kann man in erster Linie in primäre und seukndäre Ursachen untergliedern.
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Für eine genaue Diagnosestellung ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich.
Dieser wird das Tier entsprechend untersuchen, je nach Ursache stehen hierfür unterschiedliche Methoden zur Verfügung.
Häufig gestellte Diagnosen sind Flohbefall und durch den Juckreiz entsprechend kahl gekratzte Stellen am Tier. Genauso stellen Allergien und Hautpilze einen recht großen Anteil dar. Fast alle Fellprobleme können nach gestellter Diagnose relativ gut behandelt werden und stellen kein größeres Problem dar.
Wenn der Fellverlust Ihrer Katze immer mehr und deutlicher wird, sich teilweise vielleicht sogar kahle Stellen bilden, sollten Sie an eine Erkrankung des Tieres denken.
Oft, aber nicht immer, zeigt sich bei entsprechenden Fällen auch ein Juckreiz, der entweder erst kommt, wenn der Fellverlust stärker wird bzw. sich bereits kahle Stellen gebildet haben, oder bereits vor den ersten Fellsymptomen auftritt.
Deutlicher Juckreiz ist immer ein klares Zeichen einer Erkrankung, welches sehr viele verschiedene Ursachen haben kann.
Des Weiteren sind bei einer Erkrankung, die mit Fellverlust einhergeht, oft auch Hautveränderungen zu verzeichnen. Solche Veränderungen können Schuppenbildung, rissige Haut, Krusten, Umfangsvermehrungen und vieles mehr sein.
Bei einer hormonellen Ursache des Haarausfalls kann eine Gewichtszu- oder Abnahme stattfinden. Des Weiteren können auch hier Hautveränderungen auftreten.
Komplett kahle Stellen können entweder durch dauerndes Kratzen und Belecken bedingt durch starken Juckreiz entstehen oder aber direkt durch Haarausfall in einem bestimmten Areal.
Oft sind kahle Stellen nicht über den ganzen Körper verteilt, sondern nur lokal zu finden. So können Bauch, Rücken, Achseln, Pfoten oder auch Kopf- und Ohrbereich betroffen sein.
Je nachdem, ob die Partien sehr symmetrisch am Körper angeordnet sind, kann der Tierarzt oft schon Rückschlüsse auf wahrscheinliche Ursachen ziehen. Zum Teil finden sich auch mehr oder minder kreisrunde, kahle Stellen in unregelmäßiger Verteilung am Körper – vor allem Kopfbereich, Gliedmaßen oder gar überall. Oft sind diese ein Zeichen für Hautpilzerkrankungen, welche bei Katzen nicht allzu selten vorkommen.
Vor allem Langhaarkatzen sowie junge, alte und anderweitig immunsupprimierte Tiere sind häufig betroffen.
Wenn Sie den Verdacht auf einen Hautpilz haben, sollten Sie die entsprechenden Stellen möglichst nicht mit bloßen Händen anfassen, da es sich um eine Zoonose handelt und diese Erkrankung dementsprechend auf den Menschen übertragen werden kann!
Ein Besuch beim Tierarzt ist entsprechend ratsam, um eine genaue Diagnose zu bekommen und eine Behandlung einzuleiten.
Die Therapie des Fellverlusts richtet sich in erster Linie nach der Ursache.
Die Homöopathie kann bei Alopezie zum Teil unterstützend zum Einsatz kommen.
In erster Linie muss jedoch die Ursache des Haarausfalls geklärt sein, da vor allem Parasiten, bakterielle Infektionen oder Hautpilze nicht allein mithilfe homöopathischer Mittel behandelt werden können.
Bei sehr schuppigem Fell mit Haarausfall kann beispielsweise unterstützend Sulfur als D30, welches sich auf die Verdünnung bezieht, angewandt werden. Dieses kann auch beim normalen Fellwechsel gegeben werden, um ihn zu unterstützen.
Eine Reihe von weiteren Homöopathika steht zur Verfügung, wobei Sie sich am besten in der individuellen Situation des Tieres mit Ihrem Tierarzt über die Therapie beraten sollten. Es sei zudem darauf hingewiesen, dass bis jetzt kein eindeutiger Nachweis vorliegt, dass homöopathische Mittel eine entsprechende Wirkung besitzen.
In der Regel ist deutlich vermehrter Fellverlust immer ein Grund den Tierarzt aufzusuchen, da es sehr viele verschiedene Ursachen für den Haarausfall geben kann.
Sobald die Katze aber neben dem erhöhten Verlust von Fell auch:
sollte der Besuch beim Tierarzt nicht mehr aufgeschoben werden. Auch bei Symptomen wie Gewichtsveränderungen, struppigem, schuppigem oder stumpfem Fell, Krusten, offenen Wunden o.ä. sollte der Tierarzt um Rat gebeten werden und das Tier entsprechend untersucht werden.
In der Fellwechselsaison dauert der Haarausfall von Tier zu Tier unterschiedlich lang, beschränkt sich jedoch in der Regel auf einige Wochen.
Je nach Ursache dauert ein pathologischer Haarausfall ebenfalls unterschiedlich lange. Bei einsetzender Behandlung sollte jedoch schnell eine Besserung zu verzeichnen sein, die sich zuerst in einer Verbesserung der Haut, dann im Fellbild zeigt.
Nach einigen Wochen sollte das Fell wieder glänzend und dicht sein und das Tier sollte keinen vermehrten Haarausfall mehr zeigen.
Einige Haare werden jedoch immer verloren gehen, da sich das Fell der Katze permanent erneuert.
Je nach Ursache kann die Prognose variieren, jedoch ist sie in den meisten Fällen gut. Wenn die Erkrankung der Katze entsprechend behandelt werden kann, wächst auch das Fell in der Regel komplett nach.
Handelt es sich bei der Ursache des Haarverlusts um größere Wunden oder starke Entzündungen mit Narbenbildung kann es vorkommen, dass kahle Stellen zurückbleiben, jedoch sind diese meist nur Schönheitsfehler, welche die Katze in ihrem Wohlbefinden nicht stören.
Fellverlust verteilt sich oft nicht gleichmäßig über den gesamten Körper der Katze, sondern lokalisiert sich in bestimmten Bereichen.
Anhand des Verteilungsmusters kann der Tierarzt oft schon Rückschlüsse auf die etwaige Ursache ziehen.
Verliert Ihre Katze vor allem in der Bauchregion Fell oder ist in diesem Bereich sogar fast kahl deutet dies oft auf eine sogenannte „Leck-Alopezie“ hin. Bei dieser beleckt sich die Katze zu oft durch beispielsweise Juckreiz, zum Teil kombiniert mit Stress oder auch anderweitigen psychischen Störungen.
Der Fellverlust kommt dabei an Stellen zustande, an die das Tier einfach herankommen kann. Auch für Flöhe ist der Bauch, meist in Kombination mit der Leistengegend und Achseln, eine typische Lokalisation.
Insbesondere an den Innenseiten der Beine spielen Allergien und Flöhe häufig eine Rolle.
Durch die Reibung der Gliedmaßen am Rumpf des Tieres bei Bewegung wird die Haut zusätzlich gereizt und der Juckreiz kann verstärkt werden, sodass das Tier wiederum vermehrt kratzt, das Hautbild verschlimmert wird und das Fell ausfällt.
Des Weiteren spielen Verletzungen an den Beinen eine große Rolle, insbesondere wenn nur ein Bein vom Haarverlust betroffen ist. Durch Wunden wird die Haut geschädigt, es können sich Bakterien einnisten und dazu führen, dass die Verletzung nicht gut abheilt und vernarbt. Auf dem Narbengewebe kann dann kein neues Fell mehr nachwachsen.
Auch ein haarloser Rücken, insbesondere das hintere Drittel, sprechen für einen Flohbefall.
Vor allem natürlich dann, wenn Ihre Katze auch unter Juckreiz leidet.
Des Weiteren können Haarlinge eine Ursache für den Fellverlust am Rücken darstellen. Genau wie Flöhe lösen auch sie einen Juckreiz aus und es kommt dazu, dass die Katze sich vermehrt kratzt. Weitere Symptome sind Schuppen sowie eine Hautentzündung an den betroffenen Stellen.
Die Ohren von Katzen besitzen nur ein sehr kurzes und vor allem feines Fell. Dieses kann beispielsweise bei Sonnenbrand ausfallen, wobei hier vor allem weiße Tiere betroffen sind.
Des Weiteren können auch an Ohren und Kopf Milben ein Problem darstellen. Sie führen wie die meisten anderen Parasiten zu Juckreiz, wodurch das Fell abgekratzt wird und auch die Haut in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Auch Flöhe spielen an Ohren und Kopf wieder eine Rolle und sollten berücksichtigt werden.
Wenn die Katze am Schwanz einen starken Fellverlust zeigt, so kann auch dieser verschiedene Ursachen haben.
Da die Tiere sich sehr gut mit den Zähnen am Schwanz beknabbern können, liegt auch hier dem Haarausfall oft ein Juckreiz zugrunde. So kommen auch hier wieder Ektoparasiten, vor allem Flöhe, in Frage. Allerdings sollte auch stressbedingtes Lecken als Ursache für den Haarverlust in Betracht gezogen werden.
Ist der Haarausfall nur oder vor allem am Hals lokalisiert und trägt Ihr Tier ein Halsband, so sollte eine mögliche Allergie gegen einen Bestandteil dessen in Betracht gezogen werden.
Allergien können sich dabei gegen einen Wirkstoff des Halsbandes oder aber auch andere Bestandteile richten.
Des Weiteren kann auch ein zu enges Halsband zu Haarverlust am Hals führen. Natürlich sollten auch Parasiten nicht ausgeschlossen werden sowie die feline selbstinduzierte Alopezie. Bei dieser handelt es sich in erster Linie um eine Stressreaktion, wobei das Tier anfängt sich stark zu kratzen und dadurch Haare verliert sowie die Haut darunter verletzt.
Fellverlust an den Pfoten stellt ebenfalls in häufiges Symptom der felinen selbstinduzierten Alopezie dar.
Ist das Tier gestresst, so fängt es an, sich die Pfoten zu lecken und dadurch das Haarkleid an entsprechender Lokalisation zu zerstören, oft kommen auch die Zähne zum Einsatz.
Des Weiteren kann es sich um allergische Reaktionen handeln. Parasiten kommen zwar auch an den Pfoten vor, sind aber eher seltener sehr stark an entsprechenden Stellen zu finden.
Des Weiteren kommen Verletzungen an den Pfoten für den Fellverlust in Frage.