Katzenflöhe zählen zu den Insekten und sind sogenannte Ektoparasiten. Sie leben auf der Körperoberfläche und ernähren sich dort vom Blut der Katze. Die Flohstiche sind unangenehm auf der Haut und verursachen Juckreiz. Befallene Tiere kratzen sich sehr häufig und stark, was zur Rötung und Entzündung der Haut führt.

Katzenflöhe

Definition – Was sind Katzenflöhe?

Katzenflöhe zählen zu den Insekten und sind sogenannte Ektoparasiten. Sie leben auf der Körperoberfläche und ernähren sich dort mit Hilfe ihres stechend saugenden Mundwerkzeugen vom Blut der Katze. Die Parasiten legen ihre Eier auf dem Tier ab, während sich Larven und Puppen in der Umgebung entwickeln. Am günstigsten für die Vermehrung sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen.  

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Symptome - Woran Sie Katzenflöhe erkennen!

Die meisten Besitzer gehen zum Tierarzt, weil die Katze sich „komisch“ verhält. Oft wird berichtet, dass die Katze etwas fressen wollte und auf einmal „wie von der Tarantel gestochen“ ohne ersichtlichen Grund losrennt. Die Ursache dafür ist, dass die Flohstiche unangenehm sind und Juckreiz verursachen. Deshalb kratzen sich befallene Tiere sehr häufig und stark, was zur Rötung und Entzündung der Haut führt. Bei stärkerem Befall erscheint das Fell der Tiere struppig, ungepflegt und fettig.

Außerdem gibt es die sogenannte Flohspeichelallergie. Beim Blutsaugen des Flohs gelangt der Flohspeichel in den Körper der Katze. Dort führt er zur allergischen Reaktion, ebenfalls in Form von starkem Juckreiz und pustulösen Hautrötungen, bis hin zum Haarausfall. Bei besonders starkem oder langanhaltendem Befall kann es auch zu eitrig-krustigen Hautentzündungen kommen.

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Diagnose - Wie Sie den Flohbefall erkennen!

Hat man nun den konkreten Verdacht, nimmt man einen Flohkamm und ein Taschentuch und kämmt einmal gründlich durch das Fell der Katze. Anschließend greift man das ausgekämmte Fell samt Inhalt mit dem Taschentuch und sucht nach „schwarzen Krümeln“. Findet man solche, feuchtet man diese mit etwas Wasser an. Handelt es sich um Flohkot, hinterlassen die „schwarzen Krümel“ eine braun-rote Verfärbung auf dem weißen Untergrund. Bei schwerem Flohbefall kann man die Parasiten bereits mit dem bloßen Auge sehen. Allerdings sind sie sehr schnell und lichtscheu, deshalb versuchen sie sich gleich wieder unter dem Fell zu verstecken. Das macht es schwer, sie zu erkennen.
Die Flohstichallergie zu diagnostizieren ist dagegen um einiges schwieriger, da die Symptome ähnlich zu anderen Allergien (bspw. Futtermittelallergie) sind. Es gibt eine Art Allergietest, allerdings sind die Ergebnisse und deren Aussagekraft sehr variabel.

Behandlung/ Therapie

Um zu verhindern, dass die Katze Flöhe mit nach Hause bringt sollte man sie ab dem Frühjahr bis zum Herbst regelmäßig behandeln. Will man auf Nummer sicher gehen behandelt man sein Tier über das ganze Jahr. Zunächst verabreicht man der Katze 1x pro Monat einen sogenannten Insekten-Entwicklungs-Hemmer. Dieser soll verhindern, dass sich die Larven und Puppen in der Umgebung zu erwachsenen, vermehrungsfähigen Flöhen weiterentwickeln. Diese Maßnahme durchbricht den Entwicklungszyklus der Flöhe. Ausgewachsenen Flöhen kann dieser Entwicklungshemmer allerdings nichts anhaben, deshalb müssen sie zusätzlich abgetötet werden. Dies gelingt durch ein spezielle Spot-on, Flohhalsband oder aber mit Hilfe von speziellen Tabletten. Zusätzlich zur Flohbehandlung sollte man eine Entwurmung verabreichen, da z. B. Bandwürmer mit dem Flohspeichel übertragen werden können.

Besitzt man mehrere Katzen oder gar Hunde, so muss man diese mitbehandeln. Wichtig neben den Bekämpfungsmaßnahmen am Tier selber ist die Umgebungsbehandlung. Ein Flohweibchen auf der Katze kann am Tag bis zu 50 Floheier legen. Diese werden dann in der ganzen Umgebung verteilt und entwickeln sich dort zu adulten Flöhen. Deshalb sollte man in der Wohnung alle Fugen, Ritzen, Teppiche, Sofas etc. gründlich absaugen und, den Staubsaugerbeutel gut verschlossen in die Mülltonne werfen. Decken, Kissen usw. sollten so heiß wie möglich gewaschen werden. Zusätzlich gibt es ebenfalls Insektizide und Insekten-Entwicklungs-Hemmer für die Umgebungsbehandlung.

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Diese Katzenflohmittel gibt es!

Oft wird Frontline Combo (Wirkstoffe: Fipronil und (S)-Methopren) zur Bekämpfung der Flöhe eingesetzt. Wichtig ist es darauf zu achten, dass es sich um Frontline Combo und nicht um das einfache Frontline handelt. Die Combo Version beinhaltet eine Umgebungsbehandlung, während das einfache Frontline lediglich die adulten Flöhe auf der Katze tötet, allerdings bleiben alle Larven und Puppen in der Umgebung am Leben. Für kleine Hunde und Katzen ab 1 kg eignet sich Capstar 11,4 mg (Wirkstoff: Nitenpyram) gut zum Abtöten der Adulten Flöhe. Dabei handelt es sich um Tabletten, die man mit einem Leckerli 1x täglich verabreicht.

Ähnlich wie bei dem einfachen Frontline sollte man auch hier zusätzlich eine Umgebungsbehandlung durchführen, z. B. mit dem Umgebungsspray Bolfo (Wirkstoffe: Cyfluthrin, Pyriproxifen), das bis zu 6 Monaten wirksam ist. Das Spot-on Advocate (Wirkstoffe: Imidacloprid und Moxidectin) ist ebenfalls zur Behandlung des Flohbefalls geeignet. Die Wirkungsdauer beträgt 4 Wochen, allerdings wird die Entwicklung der Puppen und Larven in der Umgebung erst nach 6 Wochen gehemmt, weshalb es auch hier sinnvoll wäre zusätzlich eine Umgebungsbehandlung durchzuführen.

Es gibt die verschiedensten Flohhalsbänder, z. B. Seresto (Wirkstoffe: Imidacloprid und Flumethrin). Das Halsband sollte eng angebracht werden, sodass es direkt auf der Katzenhaut aufliegt. Die Wirkungsdauer von Seresto beträgt 7 – 8 Monate. Die Entwicklung der Larven in der Umgebung wird allerdings nur für 2,5 Monate gehemmt. Es gibt noch viele weitere Flohbekämpfungsmittel, die sich genauso gut zur Bekämpfung eignen. Wichtig ist es, dass das Tier das ausgewählte Insektizid bzw. den Entwicklungshemmer gut verträgt und man nicht vergisst die Umgebung mitzubehandeln. Auch andere Tiere im Haushalt müssen mitbehandelt werden, da Flöhe leicht auf einen anderen Wirt überspringen können. Am besten lässt man sich von seinem Haustierarzt beraten.

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Dauer

Die Dauer der Flohplage ist abhängig vom Schweregrad des Befalls und von der Behandlungsstrategie. In der Regel wirken die meisten Präparate sofort oder innerhalb von 1-2 Tagen. Verwendet man Beispielsweise ein Spot-on, so wirkt es meist einen Monat lang. Die Entwicklung der Flöhe zu Adulten dauert allerdings ebenfalls ca. einen Monat. Sollten also ein paar Larven oder Puppen die Bekämpfung überlebt haben, dann hat man nach einem Monat erneut erwachsene Flöhe. Deshalb ist es ratsam das Spot-on mindestens 3x im Abstand von 4 Wochen anzuwenden. Am besten ist natürlich ein ganzjähriger Schutz.

Ursachen - Warum hat Ihre Katze Flöhe?

Der Flohbefall beim Haustier hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, es kann jede Katze treffen. Ursache für den Befall können z. B. der Kontakt mit Artgenossen oder wilden Tieren sein, die von Flöhen besiedelt sind. Man kann das Ungeziefer aber auch über die Schuhe ins Haus bringen. Die Katze kann sich Flöhe aber auch bei einem Besuch auf dem Balkon oder Fensterbrett einfangen. Dafür reicht es, dass ein befallener Vogel einmal an der Stelle saß und sich geschüttelt hat. Schon liegen die Floheier für die Hauskatze bereit. Flöhe leben außerdem gerne unter Teppichen, in Fußbodennischen und dunklen Ecken. Die Katze muss nur an solchen Stellen vorbeilaufen oder sich kurz hinsetzen, um sich zu putzen und sofort wittern die Parasiten die nächste Mahlzeit, springen auf das Tier und legen dort ihre Eier. Schon trägt die Katze die ersten Flöhe nach Hause.

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So ansteckend sind die Katzenflöhe für den Menschen!

Katzenflöhe können auch den Menschen befallen. Allerdings merkt der Floh schnell, dass das nicht sein richtiger Wirt ist und springt dann doch wieder auf die Katze zurück. Man bemerkt den Flohstich als kleinen roten juckenden Punkt, ähnlich wie ein Mückenstich, nur sehr viel kleiner. Oft sind an der betroffenen Stelle mehrere rote Punkte an einem Fleck vorhanden, da der Floh mehrmals sticht. Die Gefahr dabei ist nicht etwa der Stich an sich, sondern der Fakt, dass Flöhe Krankheitsüberträger sind. So können Flöhe beispielsweise Bandwürmer übertragen. Zusätzlich können sich Menschen durch diese Parasiten auch mit Bakterien infizieren, wie z. B. mit Rickettsien. Sie lösen das sogenannte Fleckfieber aus, aber auch Krankheiten, wie Rickettsienpocken.

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So ansteckend sind sie für Hunde!

Der Katzenfloh ist die häufigste Flohart sowohl bei Katzen, als auch bei Hunden. Wird ein Flohbefall bei der Katze diagnostiziert, so ist der Hund im gleichen Haushalt ebenfalls mitzubehandeln. Die Katzenflöhe springen sonst einfach auf den Hund über und befallen somit beide Tiere gleichermaßen. Außerdem sollte man daran denken, den Hund ebenfalls zu entwurmen, weil Flöhe Bandwürmer übertragen.

Katzenflöhe in der Wohnung - Was tun?

Wenn die Wohnung von Katzenflöhen befallen ist, sollte man unbedingt sämtliche Teppiche, Decken, Kissen usw. bei mindestens 60 °C waschen. Die Wohnung sollte gründlichst gestaubsaugt werden. Es sind sämtliche Fugen und Ritzen zu reinigen, auch unter dem Teppich und unter der Couch sollte gründlich gesaugt werden. Der Beutel muss danach dicht verschlossen in die Mülltonne geworfen werden. Nun ist es wichtig, dass Ihre Tiere behandelt werden. Sie können beispielsweise ein Spot-on verwenden, welches die Adulten Flöhe auf der Katze tötet und gleichzeitig auch die Puppen und Larven in der Umgebung (z. B. Frontline Combo). Das Mittel wird direkt auf die Haut zwischen den Schulterblättern und am Schwanzansatz aufgetragen. Anschließend sollten sie Ihre Katze überall dort hinlassen, wo sie sich vorher auch aufgehalten hat, da sie den Wirkstoff über ihre Hautschuppen in der Wohnung verteilt und so die Entwicklung der Puppen und Larven zum Erliegen kommt. Es können auch verschiedene Sprays zur Umgebungsbehandlung eingesetzt werden.

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Katzenflöhe im Bett

Viele denken Katzenflöhe im Bett heißt, man muss sämtliches Bettzeug wegschmeißen. Nein, keine Panik. Auch bei Katzenflöhen im Bett, sollte man das behandelte Tier weiterhin in sein Bett lassen, damit es dort über seine Schuppen den Wirkstoff verteilen kann. Außerdem sollte man Bettbezüge, Decken und Kissen möglichst heiß Waschen. Die Matratze und das ganze Schlafzimmer müssen gründlich gestaubsaugt werden. Der Staubsaugerbeutel ist dicht verschlossen in die Mülltonne zu werfen. Für die Matratze und ggf. den Teppichboden kann zusätzlich ein umgebungsbehandelndes Spray verwendet werden.

Diese Hausmittel können Helfen

Kieselgur ist als Hausmittel gegen Flöhe im Handel erhältlich. Man sollte es über dem Boden und in allen Ritzen verteilen und für 3 Tage einwirken lassen. Allerdings muss verhindert werden, dass die Katze das Pulver einatmet. Sie selbst sollten beim Entfernen eine Atemschutzmaske tragen. Zur unterstützenden Bekämpfung gibt es eine „Wasserfalle“ gegen Flöhe. Man nimmt ein nicht allzu hohes Behältnis mit einer Öffnung in der Mitte (z. B. eine Backform) und füllt dieses mit Wasser und Spülmittel. In die Mitte stellt man eine angezündete Kerze. Die Wärme der Kerze soll die Flöhe anlocken, die dann auf dem Weg zur Kerze im Spülwasser ertrinken. Das Spülmittel dient dazu die Oberflächenspannung zu senken, da die Flöhe sonst über die Wasseroberfläche laufen könnten. Diese Methode eignet sich nur, um dem massiven Umgebungsbefall zusätzlich entgegenzuwirken. Allerdings ist eine Abtötung der Puppen und Larven unumgänglich, um den Entwicklungszyklus der Flöhe zu durchbrechen und damit das Flohproblem in den Griff zu bekommen. Wird man als Mensch von den lästigen Insekten geärgert, so kann man dem durch seine Ernährung entgegenwirken. Manche Menschen wirken durch ihren Geruch attraktiver auf Flöhe als andere (wie bei Mücken). Durch eine chlorophyllreiche Ernährung, z. B. mit Salat und grünem Gemüse, kann man seinen Geruch so ändern, dass dieser weniger anziehend auf die lästigen Parasiten wirkt.

Kokosöl

Für den Menschen kann das Kokosöl zur Behandlung der durch die Flohstiche gereizten Haut verwendet werden. Dazu schmilzt man das Öl und reibt es auf die betroffenen Stellen. Außerdem vertreibt die Laurinsäure des Kokosöls die Flöhe durch ihren Geruch. So kann man dem Befall auch gut vorbeugen. Kokosöl kann auch beim Tier angewendet werden. Es verhindert, dass die weiblichen Flöhe ihre Eier auf dem Tier ablegen und somit in die Umgebung gelangen. Allerdings ist das mit dem Fell der Tiere leider eher schwierig umzusetzen.

Prognose

Wird eine gründliche und ordnungsgemäße Flohbekämpfung durchgeführt, so ist es im Normalfall kein Problem sein Tier und seine Wohnung vollständig flohfrei zu bekommen. Um eine erneute Flohplage zu vermeiden ist die Prophylaxe unumgänglich. Selbst für Hauskatzen sind vorbeugende Maßnahmen wichtig, da der Besitzer die Parasiten über die Schuhe mit ins Haus bringen kann oder im Winter über das Holz für den Kamin.

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Autor: Ines Harrabi Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021