Läuse bei der Katze - besteht Gefahr für den Mensch?

Katzen können keine Läuse bekommen. Läuse sind streng wirtsspezifisch. Das bedeutet, dass sie sehr stark an die Tierart angepasst sind, die ihnen als Wirt dient und die sie befallen. Läuse können unter anderem bei Hunden, Pferden, Rindern oder Schweinen, aber auch beim Menschen auftreten.

Kann meine Katze Läuse bekommen?

Katzen können keine Läuse bekommen!

Läuse, auch Anoplura genannt, sind streng wirtsspezifisch. Das bedeutet, dass sie sehr stark an die Tierart angepasst sind, die ihnen als Wirt dient und die sie befallen. Läuse können unter anderem bei Hunden, Pferden, Rindern oder Schweinen, aber auch beim Menschen auftreten. Katzen hingegen werden nicht von Läusen befallen. Sie können allerdings von den sogenannten Mallophaga, den Haar- und Federlingen befallen werden.
Diese gehören, wie auch die Läuse, zur Klasse der Insekten. Beide haben außerdem keine Flügel und sind nur wenige Millimeter groß. Im Gegensatz zu den Läusen haben die Mallophaga allerdings einen breiteren Kopf, kleine Krallen und sie beißen mit ihren Mundwerkzeugen. Läuse hingegen stechen bzw. saugen mit ihnen. Die Eier dieser Tiere werden Nissen genannt und befinden sich am Tier selbst, genauer gesagt an dessen Haaren. Der Haarling der Katze heißt Felicola subrostratus. Erkennbar ist er vor allem an seinem dreieckigen Kopf.

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Ursache, warum Katzen keine Läuse bekommen

Wie bereits gesagt, sind Läuse sehr streng wirtsspezifisch. Man nennt dies in der Fachsprache auch monoxen. Diese Tiere befallen also bestimmte Tierarten bevorzugt und haben sich so meist an diese angepasst. Eine Anpassung findet sogar an die Körperregion statt, an der sie sich vorwiegend aufhalten. Dies kommt auch dadurch zustande, dass sie sich dauerhaft auf ihren Wirten aufhalten. Bei Läusen und Haarlingen bzw. Federlingen sind nämlich alle Entwicklungsstadien parasitär. Diese verlassen den Wirt demnach nicht.

Anoplura, also Läuse, sind sehr angepasst an jeweils Hunde, Rinder, Pferde, Schafe, Schweine sowie Hühner. Auch der Mensch kann von diesen befallen werden. Eine Übertragung beispielsweise vom Hund auf das Pferd kommt also nicht bzw. sehr selten zustande. So findet auch keine Übertragung auf die Katze statt. Katzen werden nicht von diesen Parasiten befallen. Doch worin liegt die Ursache? Es ist so, dass nicht alle Parasiten bei allen Tierarten zu finden sind. Durch die Anpassung „suchen“ sich diese die Wirte aus, bei denen die „Lebensbedingungen“ am besten für sie sind. An die Katze haben sich keine Läuse angepasst.

Schlussfolgernd kann also gesagt werden, dass bei anderen Tierarten die Bedingungen für Läuse besser sind, als bei der Katze. Dies kann an der Reinlichkeit der Tiere liegen, die viele Stunden des Tages mit ihrer Fellpflege verbringen. Genaue Ursachen sind jedoch nicht bekannt. Ein Parasit, welcher der Laus sehr ähnlich ist, hat sich allerdings speziell an die Katze angepasst. Dies ist der Haarling „Felicola subrostratus“. Er ist ungefähr 1,5 mm lang und bei einem Befall, an den Haaren der Katze zu finden.

Kann ein Mensch eine Katze mit Läusen anstecken?

Nein, ein Mensch kann, sollte er von Läusen befallen sein, diese nicht auf sein Haustier übertragen. Dies gilt sowohl für die Katze, als auch für zum Beispiel den Hund. Dies liegt daran, dass diese Parasiten sehr spezialisiert auf ihre Wirte sind. Die Läuse des Menschen werden in der Fachsprache Pediculus humanus capitits (Kopflaus), Pediculus humanus corporis (Kleiderlaus) und Phthirus pubis (Filzlaus) genannt. Die Filzlaus befindet sich vor allem im Schamhaarbereich des Menschen. Die Kopflaus hingegen am Kopfhaar und die Kleiderlaus in der Kleidung des Menschen.

Alle ernähren sich jedoch vom Blut des Wirtes. Dieses Beispiel zeigt bereits, dass die einzelnen Arten an die Körperregionen des Menschen angepasst sind und diese auch bevorzugen. Von anderen Wirten lassen sie schnell ab, sollten sie sich ausnahmsweise auf diese verirrt haben. So wird auch eine Laus, die, durch Körperkontakt vom Besitzer mit der Katze, auf diese übertragen wurde, schnell „bemerken“, dass dies nicht ihre bevorzugte Umgebung ist. Sie verlässt die Katze dann, auf der Suche nach ihrem eigentlichen Wirt.

Andersherum ist dies übrigens auch der Fall. Auch die Haarlinge, die die Katze befallen können, werden sich nicht auf den behaarten Stellen des Besitzers ansiedeln. Denn auch in diesem Fall hat eine Spezialisierung des Parasiten stattgefunden. Der Besitzer muss so also keine Angst haben, sich zu infizieren, sollte er Haarlinge im Fell seines Stubentigers entdecken. Das gleiche gilt auch, sowohl für Läuse, als auch für die Haarlinge des Hundes.

An was für einer Erkrankung kann meine Katze alternativ leiden?

Wie bereits beschrieben, können Katzen nicht von Läusen befallen werden, da sich keine Art auf diese Vierbeiner spezialisiert hat. Katzen können allerdings vom Haarling „Felicola subrostratus“ befallen werden. Haarlinge ähneln Läusen sehr. Auch sie sind flügellos und haben einen abgeflachten Körper, mit dem sie sich gut an den Tierkörper anlegen können. Beide Insektenordnungen haben außerdem einen hemimetabolen Zyklus. Das bedeutet, dass sie sich ohne Ausbildung einer sogenannten Puppe, wie man sie beispielsweise vom Schmetterling kennt, entwickeln. Diese Art der Entwicklung wird auch unvollkommen genannt. Sie dauert ungefähr einen Monat. Durch ihren breiten dreieckigen Kopf, ihre nach unten gerichteten Mundwerkzeuge und die kleinen Krallen, sind sie jedoch leicht von Läusen unterscheidbar.

Die Eier befinden sich ebenfalls am Tierkörper und werden Nissen genannt. Eine Übertragung dieser Haarlinge findet vor allem durch Körperkontakt zu infizierten Katzen statt. Erkennen kann der Besitzer den Befall anhand des Juckreizes der Katze und einem möglichen Haarverlust. Auch ein stumpf und glanzlos wirkendes Fell sollte den Besitzer aufmerksam machen. Katzen, die sich, beispielsweise aufgrund einer Erkrankung, weniger um ihr Fell kümmern sind besonders gefährdet.

Behandeln kann der Besitzer diesen Befall mit unter anderem Spot-On-Präparaten. Das sind Medikamente, die direkt auf eine betroffene Stelle der Haut aufgetragen werden können. Diese Behandlung sollte eventuell nach wenigen Wochen wiederholt werden. Eine Rücksprache mit dem Tierarzt sollte in diesem Fall erfolgen. Prophylaktisch kann das Umfeld des Tieres gereinigt werden. Dies sollte auch bei einem Befall geschehen. Eventuell kann der Besitzer das Tier auch bei der Fellpflege unterstützen, sollte es geschwächt sein. Beispielsweise mit einer Bürste oder einem Kamm. So kommt es erst gar nicht zu einem Befall.

Mehr Informationen finden Sie unter: Parasiten der Katze

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021