Unter einer Katze die nichts frisst versteht man eine Katze, die kein Futter zu sich nimmt. Oftmals nehmen nicht fressende Katzen nur noch geringe Mengen von besonders schmackhaftem Futter, wie z. B. Leckerlies auf (sogenannte Inappetenz),
insgesamt ist die Futteraufnahme aber stark reduziert bis gar nicht mehr vorhanden (sogenannte Anorexie).
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Die Anorexie ist ein sehr unspezifisches Symptom, d. h. es können verschiedene Ursachen der Auslöser sein.
Häufige Gründe dafür, dass eine Katze nicht mehr frisst, sind z. B.:
Bei diesen Erkrankungen wird das Hungergefühl der Katze unterdrückt.
Weitere mögliche Ursachen können:
Dementgegen stehen Ursachen, die es der Katze erschweren bzw. unmöglich machen, Futter aufzunehmen, obwohl sie Hunger hat.
Hierzu zählen Beeinträchtigungen des Geruchssinns durch Tumore oder Infektionen bzw. Entzündungen in der Nase, ebenso wie Zahn- und Kieferveränderungen, Abszesse, Fremdkörper oder andere Veränderungen im Rachenraum oder in der Speiseröhre.
Neben den pathologischen Ursachen dafür, dass eine Katze nicht frisst, spielen Umwelteinflüsse, die auf die Katze wirken, eine große Rolle.
Wird eine Katze von einem dominanteren Tier unterdrückt, unterlässt sie oftmals auch deshalb die Futteraufnahme. Katzen reagieren außerdem sehr sensibel auf Umgebungsveränderungen. So kann eine veränderte Wohnsituation, z. B. ein Umzug mit der Katze oder ein Urlaub ebenfalls Ursache dafür sein, dass eine Katze plötzlich nicht mehr frisst.
Es ist nicht unüblich, dass Katzen nach Operationen erstmal kein Futter fressen.
Dies kann zum einen eine Nachwirkung der Narkose sein, da viele Narkosemittel eine vorübergehende Übelkeit hervorrufen. Zum anderen ist es möglich, dass die Katze aufgrund von erniedrigter Körpertemperatur nichts frisst, denn während der Narkose und in den Stunden danach, ist der Körper der Katze nicht in der Lage, die physiologische Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.
Nach größeren Operationen können auch Schmerzen die Ursache für die Anorexie der Katze sein.
Die Eingabe eines Schmerzmittels stellt den Appetit der Katze normalerweise wieder her.
Insgesamt sollten Katzen nach Operationen spätestens am darauffolgenden Tag wieder Futter aufnehmen, ist dies nicht der Fall, sollte sie erneut dem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser führt entweder weitere Untersuchungen nach anderen Ursachen durch oder er verabreicht der Katze gegebenenfalls eine Infusion bzw. ordnet eine Zwangsernährung (eventuell durch Ernährungssonde) an.
Die Einnahme von Antibiotika beeinflusst die Futteraufnahme der Katze normalerweise nicht.
Es kann lediglich sein, dass die Katze ihr Futter verweigert, weil vorher versucht wurde, Medikamente darin zu verstecken. In diesem Fall könnte das Anbieten eines anderen Futtermittels problemlösend sein.
Sehr selten auftretende Nebenwirkungen von Antibiotika sind zum einen, Erbrechen der Katze und Durchfall der Katze, zum anderen eine allergische Reaktion, die sich allesamt negativ auf das Allgemeinbefinden der Katze auswirken und damit verbunden die Futteraufnahme beeinträchtigen können.
Allergische Reaktionen können unterschiedlich ablaufen, eine Form ist z. B. die Einengung der Luftröhre. Die damit verbundene erschwerte Atmung ist der Grund dafür, dass Katzen das Fressen unterlassen.
Eine Veränderung der Wohnsituation wie ein Umzug kann ein enormer Stress für eine Katze sein.
Sowohl der Umzug selbst als auch die erforderliche Anpassung an die neue, unbekannte Umgebung, in der sich die Katze befindet, bedeutet Stress für die Katze, kann eine Unsicherheit und Ängstlichkeit auslösen und dazu führen, dass sie nicht mehr frisst.
Lesen Sie mehr dazu auf: Umzug mit einer Katze
Leidet die Katze unter einer starken Verwurmung, kann dies auch eine Ursache der Anorexie sein. Je nachdem in welchen Organen sich die Würmer aufhalten (häufig Darm) können sie schmerzhafte Entzündungen auslösen.
In diesem Fall sollte die Katze nach einer durchgeführten Entwurmung wieder fressen.
Eine Impfung wirkt kurzzeitig wie eine Infektion auf den Körper der Katze.
Dies bedeutet, dass das Immunsystem stark beansprucht wird, die Katze kurzzeitig schlapp wird und es zu erhöhter Körpertemperatur bzw. Fieber wenige Stunden nach der Impfung kommen kann.
Sensible Katzen reagieren nach der Impfung nicht selten mit Anorexie.
Durch eine Niereninsuffizienz, also eine nicht ausreichende Filtrationsleistung der Niere, kann es zur sogenannten Azotämie kommen.
Dies meint die Anreicherung von Stickstoffhaltigen Verbindungen im Blutplasma, die toxisch auf den Körper wirken und somit das Hungergefühl der Katze unterdrücken.
Die Azotämie tritt meist in Kombination mit Symptomen wie Speicheln, Erbrechen oder Durchfall auf.
Der erste Schritt vieler Katzenbesitzer das Problem haben, dass ihre Katze nicht mehr frisst, ist der Fütterungsversuch mit einem anderen Futtermittel wie z.B. Katzenfutter von einer anderen Marke oder das Füttern aus dem eigenen Kühlschrank mit z. B. Wurstwaren.
Der Katzenfutterwechsel hilft meistens jedoch leider nicht und die Ernährung mit menschlicher Kost führt dauerhaft zu Durchfall und/oder Mangelerscheinungen bei der Katze.
Damit die Katze wieder frisst, gilt es, die Ursache herauszufinden und diese zu beheben. Der sicherste Weg nach dem man vorgehen kann, ist zuerst eine Untersuchung beim Tierarzt.
Kann dieser keine Krankheitsursachen feststellen, sollte nach eventuellen psychischen Ursachen für die Anorexie gesucht werden, wie z. B. Veränderungen im Leben/Umfeld der Katze (z. B. Futterumstellung, Verlust eines Partnertiers), Verhalten mit anderen Tieren im Haushalt (z. B. Streit), sonstige Veränderungen im Haushalt (z. B. Renovierung, Umzug, Kinder) oder in der Nachbarschaft (z. B. neue, dominante Katze des Nachbarn). Wenn ein Partnertier oder eine wichtige Bezugsperson aus dem Leben der Katze verschwunden ist, braucht diese viel Zuwendung während ihrer Trauerphase. Ist ein Partnertier verstorben, ist die Anschaffung eines neuen Partnertiers im selben Alter ratsam, um die Trauerphase und den damit verbundenen Hungerstreik der Katze zu beenden. Hat ein Umzug stattgefunden und die Katze frisst daraufhin nicht, sollte ihr das neue Zuhause möglichst gemütlich gestaltet werden, mit vielen Rückzug- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Ergänzend dazu kann mit einem Pheromon-Zerstäuber gearbeitet werden (Feliway©), damit sich die Katze wohler fühlt.
Katzenbesitzer möchten ihrer Katze häufig den Tierarztbesuch ersparen und möchten versuchen die Katze mithilfe von „Hausmitteln“ wieder zum Fressen zu motivieren.
Leider ist es schwierig ein geeignetes Hausmittel gegen die Anorexie zu finden, da die Ursachen sehr unterschiedlich sein können und meistens nicht so einfach zu ermitteln sind.
Besonders für eine homöopathische Behandlung ist die Kenntnis der Ursache die Voraussetzung.
Das Symptom Anorexie lässt sich jedoch nicht allein durch Homöopathika behandeln. Es ist lediglich möglich, dass die Katze bei bekannter pathologischer Ursache unterstützend zur Medikamententherapie homöopathisch behandelt wird (z. B. Behandlung von chronischer Niereninsuffizienz mit Solidago compositum ad. us. vet., Coenzyme ad. us. vet. und Ubichinon compositum Fa. Heel ©)
Das Erbrechen ist ein aktiver Reflex des Organismus zur Entleerung des oberen Magen-Darm-Traktes.
Es wirkt als natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, ursprünglich zum Entfernen von aufgenommenen, giftigen Substanzen in der Nahrung.
Erbrechen tritt hauptsächlich als Folge von gastrointestinalen Störungen (wie z. B. Entzündungen des Dünndarms oder anderen Organen der Bauchhöhle, Darmverschluss oder Futtermittelallergie) oder stoffwechselbedingt auf.
Es kann jedoch auch ein Symptom einer Vergiftung oder Infektion, einer neurologischen Krankheit oder anderer Erkrankungen der Bauchhöhle sein. Wurde die Katze vor dem Erbrechen mit Medikamenten behandelt, könnte das Erbrechen auch eine Folge von Medikamentenunverträglichkeit sein.
Als Vorzeichen des Erbrechens sind bei der Katze Anzeichen von Übelkeit zu erkennen, wie z. B. zittern, sich verstecken, vermehrtes Speicheln, Lecken des Mauls.
Häufiges Erbrechen als Begleiterscheinung einer Anorexie sollte in jedem Fall von einem Tierarzt untersucht werden.
Leckt sich die Katze das Maul, ist dies normalerweise ein Anzeichen von Übelkeit bei der Katze.
Vor dem Erbrechen produzieren die Speicheldrüsen mehr Speichel als gewöhnlich, um die Speiseröhre vor der Magensäure zu schützen.
Die Katze versucht durch Lecken den übermäßigen Speichel aufzunehmen.
Katzen schlafen von Natur aus länger als der Mensch.
Zudem kommt, dass ältere Katzen noch ruhiger und gemütlicher werden und mehr schlafen, als sie es in jungen Jahren getan haben.
Schläft eine Katze jedoch plötzlich mehr als gewöhnlich und frisst zudem auch kein Futter mehr, könnten das Anzeichen für Fieber sein.
Fieber wird in den meisten Fällen durch bakterielle oder virale Infektionen ausgelöst, kann aber auch bei Entzündungsprozessen im Körper auftreten. In jedem Fall sollte die Katze dem Tierarzt vorgestellt werden.
Trinkt die Katze mehr als gewöhnlich und frisst gleichzeitig nichts oder nicht viel, kann dies ein Indiz für Erkrankungen der Niere oder der Leber sein.
n diesem Fall sollte eine Blutuntersuchung beim Tierarzt veranlasst werden.
Ist eine Katze apathisch, reagiert sie kaum oder gar nicht auf Umweltreize, sie wirkt teilnahmslos.
Die Apathie geht häufig zusammen mit der Anorexie mit einer Vielzahl von Krankheiten einher und muss von einem Tierarzt bezüglich der Ursache untersucht werden.
Zum Tierarzt sollte die Katze spätestens dann, wenn Symptome wie:
Auch eine Katze, die sich abgesehen von der fehlenden Futteraufnahme normal verhält, sollte spätestens nach 24 h ohne Futteraufnahme vom Tierarzt untersucht werden.
Frisst die Katze längere Zeit nicht, mobilisiert ihr Körper Fettreserven, die die Katze jedoch nicht zur Energieversorgung nutzen kann, da ihr dafür ein Enzym fehlt. Stattdessen schädigen diese Fette die Leber (Hepatische Lipidose – „Fettlebersyndrom“) und stören diese in ihrer Funktion.
Besonders gefährdet an diesem Fettlebersyndrom zu erkranken sind stark übergewichtigen Katzen, die durch die Tatsache, dass sie nicht fressen, in kurzer Zeit viel Gewicht verloren haben. Es ist somit wichtig, dass die Katze nach spätestens 24 h zwangsernährt wird (eventuell mittels einer Sonde) oder einen Nahrungsmittelersatz (Infusion) bekommt.
Welche Variante gewählt wird, obliegt der Entscheidung des Tierarztes.