Katzen verbringen täglich 3,5 Stunden damit sich zu putzen.
Katzen putzen sich hauptsächlich mit Hilfe ihrer sehr rauen Zunge. Dadurch werden lose Haare, Schuppen, Parasiten und andere, im Fell hängende Fremdkörper. Das Putzen regt außerdem die Durchblutung der Haut an und stimuliert die Talgdrüsen zur Talgproduktion.
Da Katzen bis auf an wenigen Stellen am Körper nicht schwitzen, dient das Putzen außerdem der Auflockerung des Fells und der Verteilung von Speichel auf dem gesamten Körper. Der Speichel sorgt für Verdunstungskälte an heißen Tagen und trägt somit dazu bei, dass die Katze nicht überhitzt.
Hinzu kommt, dass der Speichel den körpereigenen Geruch der Katze trägt, der von anderen Katzen schon von weitem gerochen werden kann.
Gesunde Katzen verbringen etwa 3,5 Stunden am Tag mit der Fellpflege, Dies geschieht normalerweise nur in Momenten, in denen die Katze ungestört und entspannt ist. Dabei wird das Fell nicht nur direkt abgeleckt, zudem leckt sich die Katze auch erst die Pfoten ab und streicht danach mit ihnen über den Kopf.
An heißen Tagen ist es normal, dass sich die Katze vermehrt putzt, ebenso wie bei starker Verschmutzung des Fells.
Ein krankhaftes Putzverhalten könnte z. B. das Putzen in Stresssituationen sein, ebenso das Ausreißen von Fell oder ein Übermäßiges Lecken, durch das kahle Stellen entstehen. Starker Juckreiz führt häufig zu großem Haarverlust und Verletzungen. Bei Juckreiz benutzen Katzen oftmals ihre Hinterläufe zum Kratzen.
Es ist außerdem nicht normal, wenn Katzen das Fressen unterbrechen um sich zu putzen oder wenn zum übermäßigen Putzverhalten unspezifische Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit oder übermäßiges Erbrechen hinzukommen.
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Die Ursachen für übermäßiges Putzen von Katzen können vielseitig sein. Zur Zeit des Fellwechsels der Katze kann vermehrtes Putzen natürlich und somit unbedenklich sein, vorausgesetzt die Katze normalisiert ihr Putzverhalten nach dem Fellwechsel wieder.
Oftmals ist der Auslöser Juckreiz, der zum Beispiel durch einen Parasitenbefall mit Flöhen auftrtitt.
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Beginnt das übermäßige Putzen in den Herbstzeit, können Herbstgrasmilben der Auslöser für den Juckreiz (vor allem an Beinen und Bauch) sein. Juckreiz kann auch durch Allergien ausgelöst werden, die ähnliche Ursachen wie beim Menschen haben können.
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Eine bei Katzen besonders häufig auftretende Krankheit ist die atopische Dermatitis, bei der der Körper ohne ersichtliche Ursache Hautentzündungen hervorruft, die wiederum Juckreiz auslösen.
Seltener können auch Hautpilzerkrankungen mit übermäßigem Putzverhalten bzw. Juckreiz einhergehen, Neben Juckreiz kann übermäßiges Putzen an bestimmten Stellen auch ein Zeichen von Schmerz sein.
Außerdem dient das Putzen neben der Fellpflege und Thermoregulation auch zum Stressabbau. Übermäßiges Putzen kann somit ein Zeichen für Stress sein und eine psychische Ursache haben.
Symptome, die mit übermäßigem Putzen der Katze einhergehen, sind z. B. Juckreiz und damit verbunden kahle, entzünudete oder verletzte Hautstellen. Findet man zusätzlich kleine, dunkelbraune „Punkte“ im Fell und auf den Liegeplätzen der Katze, könnte es sich um einen Flohbefall handeln.
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Zum anderen könnte die Katze erkrankt sein, wenn neben dem veränderten Putzverhalten begleitende Symptome wie veränderter Harnabsatz oder Appetitlosigkeit auftreten. Insgesamt kann jede Verhaltensänderung der Katze ein Symptom für eine Erkrankung der Katze sein.
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Kahle Stellen als Folge des übermäßigen Putzens der Katze dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Es bedeutet, dass die Katze hauptsächlich an dieser Stelle „arbeitet“. Liegt die Stelle im Bereich der Harnblase, ist dies bei Katzen oft ein Indiz für Schmerzen an dieser Stelle, denn Katzen leiden häufig unter Blasensteinen oder Blasenentzündungen, die lange nicht entdeckt werden und starke Schmerzen verursachen.
Putzt sich die Katze den Bauch kahl, könnte es ein Indiz für eine atopische Dermatitis oder eine Allergie gegen ein Futtermittel sein.
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Treten kahle Stellen auf Grund von übermäßigem Putzen im Bereich des Afters der Katze auf, kann auch das für Schmerzen oder eine Entzündung stehen. Katzen, die infolge von Harnsteinen oder Harnkristallen Reizungen der Harnröhre haben, lecken vermehrt an dieser Stelle, ebenso wie Katzen mit Kotabsatzproblemen oder verstopften Analdrüsen.
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Tritt das übermäßige Putzen als Folge einer parasitären Erkrankung auf, kann diese normalerweise mit einem Antiparasitikum, einem Medikament gegen den jeweiligen Parasiten, erfolgreich behandelt werden.
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Handelt es sich um eine Allergie, kann die Behandlung deutlich länger andauern, da zuerst der genaue Auslöser ermittelt werden muss. Sogenannte Antihistamine können verabreicht werden, um die allergische Reaktion zu mildern. Diese gehen, wie beim Menschen auch, jedoch mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit einher.
Starke allergische Reaktionen werden von Tierärzten häufig mit Cortison-Präparaten behandelt.
Ist die Ursache psychischer Natur, gestaltet sich die Ursachenermittlung und somit die Behandlung schwieriger. Der Katzenbesitzer muss gemeinsam mit dem Tierarzt ermitteln, welches die Stressfaktoren sind, die bei der Katze zu übermäßigem Putzverhalten führen. Katzen sind sehr sensible Tiere. Daher können alle Veränderungen im Leben der Katze mögliche Auslöser sei. Ein Umzug, verändertes Revierverhalten durch anderen Katzen, Familienzuwachs oder der Verlust einer Bezugsperson bzw. eines Partnertiers sind mögliche Ursachen.
Der Besuch beim Tierarzt sollte spätestens dann erfolgen, wenn sich bereits kahle Stellen infolge des übermäßigen Putzens gebildet haben. Außerdem sollte jede Veränderung im Putzverhalten der Katze lieber frühzeitig von einem Tierarzt beurteilt werden um eventuelle Krankheiten frühzeitig behandeln zu können.
Durch die unterschiedlichen möglichen Ursachen, die für das ständige Putzen der Katze in Frage kommen, ist schwierig, ein geeignetes Hausmittel zu finden.
Ist die Ursache der Fellwechsel, kann die Katze durch regelmäßiges Bürsten des Fells mit einer Fellbürste entlastet werden. Wird eine psychologische Ursache vermutet, kann das Problem durch Ursachenforschung und einigen Veränderungen im Umfeld der Katze eventuell beseitigt werden.
Homöopathische Medikamente wirken nur bei genauer Kenntnis über die Ursache. Allgemein kann gegen Juckreiz Psorinum eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern. Ist Stress der Auslöser für das ständige Putzen, kann ebenfalls mit Bachblüten gearbeitet werden. Hier empfiehlt es sich, einen Homöopathen oder Tierarzt aufzusuchen, um die passenden Homöopathika zu finden.
Die Dauer richtet sich nach der Ursache. Ein übermäßiges Putzen infolge eines Fellwechsels vergeht in der Regel nach wenigen Wochen.
Stellt die Ursache ein Leiden der unteren Harnwege oder der Analdrüsen dar, kann durch Operationen relativ schnell Abhilfe geschaffen werden.
Handelt es sich um eine Allergie, kann die Therapie bzw. die Zeit bis zur Feststellung des Allergieauslösers und der Behandlung mehrere Monate bis lebenslang andauern.
Die Prognose ist in allen Fällen normalerweise günstig, sofern die richtige Behandlung durchgeführt wird.