Als Fieber bezeichnet man die Erhöhung der inneren Körpertemperatur.
Diese Temperatur wird von Teilen des Gehirns reguliert, wobei der Sollwert eingestellt und mit dem Ist-Wert verglichen wird. Je nachdem, ob der Ist-Wert zu niedrig oder zu hoch ist, wird dieser über verschiedene Prozesse entsprechend reguliert.
Beim Fieber wird der Sollwert erhöht, um beispielsweise Infektionen besser beheben zu können. Fieber ist in dem Sinne also ein physiologisches, d.h. normales und prinzipiell positives Reagieren des Immunsystems auf einen Krankheitsprozess.
Bei der Katze liegt die physiologische innere Körpertemperatur zwischen 38°C und 39°C, wobei sie bei jungen Tieren generell höher als bei alten Tieren ist und auch individuell geringfügig variieren kann.
Steigt die Temperatur über 39,2°C, spricht man von einer erhöhten Körpertemperatur, steigt sie noch weiter, ist es Fieber. Zu hohes Fieber kann zu schweren Schäden führen, da körpereigene Proteine bei zu hohen Temperaturen anfangen zu denaturieren und dadurch ihre Funktionen nicht mehr erfüllen können.
Die Ursache für Fieber liegt in erster Linie in der Sollwert-Erhöhung durch beispielsweise Entzündungsmediatoren, also Stoffe, die im Körper bei Entzündungsprozessen durch verschiedene Zellen abgegeben werden.
Das bedeutet, Fieber entsteht in erster Linie bei Erkrankungen, wie zum Beispiel Infektionserkrankungen durch Viren, Bakterien oder Pilze.
Jedoch kann es auch bei Autoimmunerkrankungen, Tumoren oder ähnlichem auftreten. Es handelt sich in erster Linie um ein sehr allgemeines Symptom, was viele verschiedene Ursachen haben kann und im Normalfall immer mit anderen Symptomen vergesellschaftet ist.
In jedem Fall ist das Immunsystem beim Auftreten von Fieber aktiviert. Auch bei entzündlichen Erkrankungen von Organen, wie zum Beispiel Leber, Lunge oder Bauchspeicheldrüse tritt in der Regel Fieber auf.
Oftmals äußert sich das Fieber der Katze in Apathie und Abgeschlagenheit, das heißt, das Tier nimmt nicht mehr so rege an seiner Umgebung teil wie sonst, spielt nicht, bewegt sich generell eher wenig und schläft viel.
Zum Teil ist auch die Fresslust verringert. Außerdem kommt es häufig vor, dass fieberhafte Tiere zittern. Es kann zudem sein, dass sich ein sogenannter Fiberkot aufgrund einer Beeinträchtigung der Darmtätigkeit bildet.
Dieser Kot ist daran zu erkennen, dass er sehr trocken und fest ist.
Warme Ohren in Kombination mit warmen Pfoten können auch ein Anzeichen für Fieber sein!
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Oftmals haben fieberhafte Tiere keinen Appetit und verweigern somit die Futteraufnahme. In jedem Fall ist es wichtig, die Katze zum Fressen zu animieren, noch wichtiger ist allerdings die Wasseraufnahme des Tieres zu kontrollieren.
Ein Wasserverlust ist für die Katze mit deutlich größeren Gefahren verbunden als einen Tag nichts zu fressen. Sollte die Nahrungsverweigerung länger als ein bis zwei Tage anhalten, können Sie versuchen, dem Tier essentielle Nährstoffe mithilfe von Pasten mit einer Spritze einzugeben.
Entsprechendes Futter können Sie in den meisten Fällen bei Ihrem Tierarzt erhalten. Bei länger anhaltendem Fieber und ausbleibender Futteraufnahme ist ein Besuch beim Tierarzt in jedem Fall empfehlenswert, um die Ursache des Problems zu finden!
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Die genaue Diagnosestellung kann nur vom Tierarzt vorgenommen werden. Als Fieber wird eine Temperatur des Tieres bezeichnet, die deutlich über 39,2°C liegt. In diesem Fall muss Ihr Tierarzt nach der eigentlichen Ursache des Fiebers suchen und diese behandeln. Im Allgemeinen kommen sehr viele verschiedene Diagnosen in Frage, es kann sich um einen Allgemeininfekt handeln, es kann aber auch eine Lungenentzündung oder virale Infektionen, wie beispielsweise FIP (Feline Infektiöse Peritonitis), oder ein Katzenschnupfen durch Feline Herpesviren zugrunde liegen. Diagnostisch ist es für den Tierarzt besonders wichtig, dass Sie alle Symptome so genau wie möglich beschreiben.
Normalerweise sollte sich das Fieber innerhalb von 24h senken. Ist dies nicht der Fall, sollte definitiv ein Tierarzt aufgesucht werden. Je nach Ursache kann Fieber sehr unterschiedlich lange auftreten. Zum Teil verschwindet es und kommt nach einigen Stunden wieder. Bei manchen Krankheiten wechseln sich auch komplett fieberfreie Phasen mit Fieberphasen ab, dies ist beispielsweise bei verschiedenen Viruserkrankungen sowie auch bakteriellen Infektionen der Fall. Des Weiteren gibt es unspezifische therapieresistente Fieber, die über Wochen auftreten.
Die Prognose hängt ganz entscheidend von der Ursache des Fiebers ab. In der Regel senkt sich das Fieber schnell, sobald die Grunderkrankung behandelt wird. Im Falle, dass die Ursache nicht direkt gefunden wird, kann der Tierarzt der Katze fiebersenkende Mittel verabreichen, genauso auch bei sehr hohem Fieber. Bei ansonsten gesunden Katzen und Tieren mit intaktem Immunsystem stehen die Chancen auf komplette Heilung in der Regel sehr gut. Allerdings können manche Virusinfektionen, wie beispielsweise eine Infektion mit dem Felinen Immundefizienz Virus (FIV) auch bleibende Schäden verursachen. In jedem Fall ist es wichtig, insbesondere bei hohem Fieber (ca. ab 41°C) schnell zu reagieren und eine Behandlung einzuleiten, da es andernfalls auch hier zu Organschäden oder einer gestörten Blutgerinnung und zu Thrombenbildung kommen kann. Dies kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen!
Nach Impfungen kann es durchaus zu leichtem Fieber kommen, in der Regel tritt es einige Stunden oder ein bis zwei Tage nach der Impfung auf.
Es handelt sich dabei um eine Impfreaktion, die ganz normal sein kann und in einigen Fällen auftritt.
Die Körpertemperatur sollte dabei allerdings relativ schnell wieder sinken.
Bei anhaltendem Fieber sowie extrem hohen Temperaturen oder eventuell weiteren Symptomen sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt zu Rate ziehen. In seltenen Fällen kann es nach Impfungen auch zu sogenannten Impfdurchbrüchen kommen.
Genauso kann es sein, dass Ihr Tier beispielsweise durch ein geschwächtes Immunsystem, die Impfung nicht gut vertragen hat und somit leicht erkrankt.
Wenn Ihre Katze unter einer Lungenentzündung leidet, ist Fieber oft eines der Symptome, oftmals tritt auch Husten auf.
Bei der Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, handelt es sich um eine Entzündung des Lungengewebes, entweder als Primärinfekt in Folge von Viren, Bakterien oder Pilzen oder um eine Sekundärinfektion in Folge einer anderen Grunderkrankung.
Die Entzündung kann zum Beispiel durch Verletzungen, beispielsweise Stürze oder auch durch Fremdkörper entstehen. Solche Fremdkörper sind beispielsweise eingeatmete Futterteile oder Erbrochenes.
Ebenso können Tumoren eine Lungenentzündung hervorrufen.
Bei Verdacht sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann durch Abhören der Lunge sowie durch Röntgen, Lungenspülproben oder einer Lungenspiegelung herausfinden, wodurch die Entzündung hervorgerufen wird und die Ursache dann entsprechend behandeln.
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Zum Fieber messen nimmt man bei Katzen im Allgemeinen die Innere Körpertemperatur.
Diese wird im Mastdarm (Rektum) gemessen, wobei das Fieberthermometer etwa 2,5 cm in den Anus des Tieres eingeführt wird. In den meisten Fällen kann die Temperatur nach einigen Sekunden abgelesen werden, was allerdings vom Typ des Fieberthermometers abhängig ist.
Dies sollte aus der Anleitung ersichtlich sein.
Es sollte darauf geachtet werden, dass das Fieberthermometer nicht zu groß ist, da es sonst zu Schmerzen oder Verletzungen beim Tier führen kann. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, die Messung zu zweit durchzuführen, um das Tier ausreichend fixieren zu können.
Weiterhin wichtig ist die sorgfältige Säuberung und Desinfektion des Thermometers vor und nach jedem Benutzen, da es andernfalls zur Übertragung von Krankheiten kommen kann.
Außerdem sollte das Thermometer vor dem Einführen gleitfähig gemacht werden, beispielsweise mit Vaseline.
Des Weiteren kann die Ohrtemperatur bestimmt werden, wobei diese Messung für Ihre Katze deutlich unangenehmer ist und daher zu Abwehrreaktionen führen kann. Zudem ist diese Art der Messung ungenauer und daher nicht sonderlich empfehlenswert.
Insgesamt ist zudem zu beachten, dass die Körpertemperatur von verschiedenen Faktoren abhängig ist und auch tageszeitlich schwankt, so wird die Temperatur morgens im Allgemeinen niedriger sein als am Abend.
Genauso steigt die Körpertemperatur nach Futteraufnahme oder langem Aufenthalt in der Sonne bzw. warmen Räumen geringfügig an.
Wenn es sich um sehr hohes Fieber handelt, kann versucht werden, das Tier zu kühlen und somit die Temperatur der Katze ein wenig zu senken. Dies geht zum Beispiel mit feuchten Tüchern, mit denen das Fell des Tieres angefeuchtet werden kann. Am Besten bringen Sie die Katze auch in einen relativ kühlen Raum. Des Weiteren sollten Sie dem Tier genügend Wasser zum Trinken zur Verfügung stellen. Die Gabe von fiebersenkenden Mitteln sollten Sie jedoch in jedem Fall Ihrem Tierarzt überlassen. Sehr wichtig ist außerdem, niemals humanmedizinische Präparate wie Aspirin oder Paracetamol zur Fiebersenkung bei Ihrer Katze zu geben, da diese Medikamente für Ihr Tier sehr giftig sind!
Leicht erhöhte Körpertemperaturen kann die Katze in der Regel recht gut verkraften. Steigt das Fieber aber deutlich, kann es zu Problemen führen. Ab Temperaturen von über 41°C kann es zu Gerinnungsstörungen und Organschäden kommen. Dies kann bereits zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Dementsprechend sollte die Temperatur schnellstmöglich gesenkt werden. Ab einer Temperatur von 43°C handelt es sich bei Katzen bereits um eine tödliche Körpertemperatur!
Die Ansteckungsgefahr für den Menschen hängt von der Erkrankung des Tieres ab. Da Fieber ein sehr allgemeines Symptom ist, welches bei sehr vielen unterschiedlichen Erkrankungen vorkommt, ist es wichtig zu wissen, was die Ursache ist. Einige Krankheiten, sogenannte Zoonosen, können auf den Menschen übertragen werden und stellen damit eine Gefahr dar. Zoonosen können durch verschiedene Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten ausgelöst werden. Im Gegensatz dazu sind katzenspezifische Krankheiten, welche mit Fieber einhergehen, nicht auf den Menschen übertragbar. Das allgemeine Symptom Fieber ist also nicht ansteckend für den Menschen. Insbesondere bei leicht erhöhter Temperatur muss man sich in der Regel keine Gedanken um die Ansteckungsgefahr machen, da Katzen besonders in Stresssituationen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur neigen.
Sobald Ihr Tier plötzlich sehr hohes Fieber hat, was sich nicht senken lässt, Ihr Tier sehr schlapp ist und keine Besserung innerhalb eines Tages zu erkennen ist, sollten Sie die Katze dem Tierarzt vorstellen.
Genauso sollte der Arzt zu Rate gezogen werden, wenn ständig eine leicht erhöhte Körpertemperatur vorliegt oder weitere Symptome wie Abgeschlagenheit, Fressunlust, Nasen- oder Augenausfluss, Durchfall, kein oder sehr harter Kot oder andere Störungen vorliegen.
Weiterführende Informationen zum Thema "Meine Katze hat Fieber" finden Sie unter: