Welches Gewicht ist für meine Katze normal?

Einleitung

Das ideale Gewicht spielt nicht nur bei uns Menschen eine wichtige Rolle, auch bei unseren Vierbeinern sollten wir darauf achten.

Durch die moderne Gesellschaft hat sich auch das Leben unserer Haustiere stark verändert. Wo früher die Katzen noch auf dem Bauernhof als Mäusejäger aktiv waren, leben die meisten heute als reine Wohnungskatzen mit vergleichsweise wenig Bewegung.
Dies führt dazu, dass, genau wie beim Menschen, viele Tiere zu Übergewicht der Katze und Adipositas neigen. Dies vermindert allerdings nicht nur die allgemeine Lebensqualität unserer Samtpfoten, sondern stellt auch einen großen Risikofaktor für verschiedenste Erkrankungen dar.
Grund genug also, sich mit dem Idealgewicht der eigenen Katze zu beschäftigen.

Gewichtstabelle der Katze

Das Gewicht von Katzen ist stark rasse- und vor allem größenabhängig.

Je größer das Tier wird und je robuster der Körperbau, desto schwerer darf die Katze sein. Deshalb gibt es insbesondere bei Mischlingskatzen große individuelle Unterschiede im Idealgewicht. In folgender Tabelle sei eine Auswahl an Katzenrassen und deren Gewichtsrahmen dargestellt. Es handelt sich bei den Gewichtsangaben um Körpermassen ausgewachsener, mittelalter Tiere (3 – 11 Jahre), wobei die Höchstwerte jeweils für Kater gelten.

Rasse

Gewichtsrahmen

Abessiner

3 - 5 kg

American Shorthair

3,5 - 7 kg

Bengale

5,5 - 7 kg

Deutsch Langhaar

3,5 – 6 kg

Europäisch Kurzhaar

4 – 7 kg

Maine Coone

4 – 9 kg

Orientale

2,5 - 4,5 kg

Russisch Blau

3 - 5 kg

Siamkatze

3 – 5 kg

Singapura

3 kg

Snowshoe

2,5 - 5,5 kg

Somali

3,5 - 5,5 kg

Tonkanese

2,5 - 5,5 kg

Türkisch Angora

2,5 - 5 kg

Türkisch Van

3 - 6,5 kg

Was ist das Idealgewicht einer Katze?

Als Idealgewicht wird das Gewicht bezeichnet, welches für die Größe, den Körperbau und das Alter des Tieres optimal ist.

Da Gewichtszahlen oft deutlich schwanken können, wird bei Katzen in der Regel ein Body Condition Score (kurz: BCS) zur Berechnung des Idealgewichts genutzt. Dieser besteht entweder aus einer Skala von 1 bis 9 oder von 1 bis 5, wobei letztere häufiger Verwendung findet. Ein BCS von 3 ist dabei ideal, 1 würde bedeuten, dass das Tier mager ist, 5 bezeichnet ein starkes Übergewicht von mindestens 40%. Um das Idealgewicht zu berechnen kann nun folgende Formel genutzt werden:

IKG = 100/Y x KM, wobei

IKG = ideales Körpergewicht

Y = Prozentsatz an Über- oder Untergewicht (Bsp.: 40% Übergewicht wären entsprechend Y = 140)

KM = aktuelle Körpermasse

Der BCS wird anhand dessen, wie gut oder schlecht bestimmte Knochenvorsprünge sowie Rippen zu sehen und zu ertasten sind, bestimmt. Ein BCS von 3, welcher wie beschrieben als ideal gilt, wäre dabei so definiert, als dass die gesamte Katze gut proportioniert ist, Rippen und Rückenwirbel nicht sichtbar aber doch gut tastbar sind. Des weiteren sollte die Taille gut sichtbar sein, das Tier eine dünne Fettschicht über dem Brustkorb aufweisen sowie wenig Bauchfett besitzen.

Wie unterscheidet sich das Gewicht zwischen den Geschlechtern?

Wie bei vielen anderen Tierarten gibt es auch bei Katzen zwischen den Geschlechtern Unterschiede im Gewicht. Dabei ist es im Allgemeinen so, dass Kater im Erwachsenenalter im Schnitt ein bis zwei Kilogramm schwerer sind als ihre weiblichen Artgenossen. Zum Zeitpunkt der Geburt haben alle Tiere in etwa das gleiche Gewicht und sollten anfangs auch relativ ähnlich viel zunehmen. Ab einem Alter von ca. 10 Wochen beginnt allerdings der besagte Geschlechtsdimorphismus und die Kater werden schwerer.

Gewichtsverlust trotz fressen

Zum Teil kommt es vor, dass Katzen ihre normale Futtermenge aufnehmen und trotzdem permanent an Gewicht verlieren.

Dies ist immer ein Fall für den Tierarzt, da die Ursachen für diesen Gewichtsverlust einer Katze vielfältig sein können.

  • Zum Einen kommen Parasiten in Frage, die dem Tier zusetzen und dazu führen, dass die aufgenommene Energie nicht der Katze selbst zur Verfügung steht sondern quasi „missbraucht“ wird. Die Diagnose von beispielsweise Würmern ist vergleichsweise einfach zum Beispiel mittels Kotproben vom Tierarzt zu stellen.
    Als Behandlung kann ein entsprechend wirksames Anthelminthikum verabreicht werden.
  • Zum Anderen können aber auch Tumoren der Katze sehr viel Energie rauben und dazu führen, dass sie zwar viel, zum Teil sogar sehr viel, frisst und trotzdem weiter abnimmt. Um eine entsprechende Diagnose zu bekommen, sind hier oft mehrere Untersuchungen durch den Tierarzt nötig. Je nach Art des Tumors fallen Prognose und Behandlungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich aus.
  • Des Weiteren kommen Stoffwechselstörungen
  • Hormonstörungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion sowie
  • Störungen des Verdauungstraktes in Frage. Hierbei kann es sich beispielsweise um Resorptionsstörungen handeln, wobei bestimmte Nahrungsbestandteile nicht aufgenommen werden können und die darin vorhandene Energie dem Tier nicht zur Verfügung steht.
  • Oft gehen entsprechende Störungen auch mit Durchfall einher.

Wie schnell sollten Kitten an Gewicht zunehmen?

Zur Geburt entsprechen Katzenwelpen in etwa 3% der Körpermasse ihrer Mutter.
Danach sollten die kleinen schnell an Gewicht zulegen.

  • Mit vier Wochen sollte die Körpermasse bereits 10% des Gewichts der Mutter entsprechen,
  • mit 10 Wochen in etwa 30%, was auch dem Absetzalter der Welpen entspricht.

Je nach Wurfgröße können die Zahlen natürlich variieren, da die Kitten in großen Würfen oft etwas kleiner sind als die in kleinen.

Zu geringe tägliche Zunahmen bei Katzenwelpen können verschiedene Ursachen haben.

  • Zum Einen kann es sein, dass die Mutter zu wenig Milch gibt oder die Milch zu wenig Nährstoffe enthält. Die adulte Katze sollte während der Laktation, d.h. während sie Muttermilch für ihre Welpen produzieren muss, ca. das 1,3 – 2,5-fache ihres Erhaltungsbedarfs an Energie zugeführt bekommen. Besonders wichtig ist der erhöhte Proteinbedarf. Wie viel mehr die Kätzin benötigt, ist wiederum von der Wurfgröße abhängig.
    Das Futter sollte zudem hochverdaulich sein und entsprechend viel Energie und Nährstoffe beinhalten, auch der Vitaminbedarf der laktierenden Katze ist erhöht.
  • Des Weiteren ist auf den ebenfalls erhöhten Wasserbedarf der Mutter zu achten. Jedoch können auch Parasiten die Ursache für ein zu geringes Wachstum der Welpen sein. Hierbei sollten sie sich an Ihren Tierarzt wenden, wie sie die Tiere am besten behandeln können.
    Die beste Möglichkeit ist hier allerdings die Prophylaxe, indem Sie schon vor dem Werfen der Katze Ihren Tierarzt konsultieren und sich über entsprechende Vorbeugemaßnahmen erkundigen.

Wie verändert sich das Gewicht einer Katze im Alter?

Genau wie beim Menschen verändert sich auch bei Katzen das Gewicht.

Wenn die Katze ausgewachsen ist, wobei hier der Zeitpunkt stark rasseabhängig ist, kann es sein, dass sie trotzdem noch ein wenig schwerer wird.
Das hängt beispielsweise mit einer Zunahme an Muskelmasse, vor allem beim Kater, oder der Zunahme an Fell zusammen.

Des Weiteren steigt insbesondere im mittleren Alter zwischen fünf und elf Jahren das Risiko Übergewicht zu entwickeln. Vor allem kastrierte Kater sind betroffen. Je älter die Tiere dann jedoch werden, desto mehr Muskelmasse wird abgebaut.
Das Verhältnis von Fett und Muskeln verschiebt sich zugunsten des Fettes. Dementsprechend werden die Tiere im Alter wieder etwas leichter. Dies ist absolut physiologisch, sollte aber vor allem in der Ernährung der Katze berücksichtigt werden.
So benötigen ältere Katzen weniger energiereiche Nahrung, dafür aber hochwertigere Proteine und Vitamine.

Wichtig ist auch, die Katze so lange wie möglich fit zu halten, denn es gilt wie beim Menschen: Bewegung ist gesund und beugt Krankheiten vor. So kann auch Übergewicht, wozu die Tiere aufgrund der verschobenen Energiebilanz und des langsameren Stoffwechsels im Alter genauso neigen wie wir Menschen, vorgebeugt werden.

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Autor: Julia Heinze Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021