Katzen haben in jedem Lebensalter ein bestimmtes Idealgewicht.
In der gesamten Wachstumsphase der Katzen, welche in etwa bis zum dritten, bei großen Rassen aber zum Teil auch bis zum fünften Lebensjahr geht, nehmen die Tiere permanent an Gewicht zu.
Danach folgt eine Phase mit relativ konstantem Gewicht, welches natürlich rassespezifisch und auch individuell unterschiedlich ist.
Im Alter verlieren manche Katzen an Gewicht, da in erster Linie Muskelmasse abgebaut wird. Es gibt aber auch eine ganze Reihe an Ursachen, welche zu einem drastischen Gewichtsverlust bei den Tieren führen können und welche durch pathologische Prozesse hervorgerufen werden können.
Parasiten, insbesondere Bandwürmer, Rundwürmer und Hakenwürmer, sind wohl eine der häufigsten Ursachen für einen Gewichtsverlust bei Katzen.
Die Würmer siedeln sich im Darm der Tiere an und beziehen viele Nährstoffe für sich, was dazu führt, dass die Katze selbst zu wenig Nährstoffe für sich beziehen kann. Sie frisst mehr, nimmt allerdings nicht zu, da die Parasiten sich vermehren und wachsen.
Die einzige Abhilfe besteht in einer Behandlung des Tieres mit einem entsprechend wirksamen Anthelmithikum. Danach ist oft schnell wieder eine Gewichtszunahme zu verzeichnen.
Chronische Nierenerkrankungen, insbesondere Niereninsuffizienzen, gehen unter anderem mit einem schleichenden Gewichtsverlust einher.
Sie betreffen meist Katzen ab sieben Jahren, aber auch jüngere Tiere können betroffen sein. Es gibt zudem Rasseprädispositionen, d.h. Rassen, bei welchen die Erkrankung besonders häufig auftritt. Diese sind:
Neben dem Gewichtsverlust kommt es oft zu Fressunlust, Erbrechen, Apathie sowie zu vermehrtem Trinken und Urinabsatz.
Niereninsuffizienzen haben oft keine klare Ursache, können aber unter anderem die Folge von Vergiftungen mit nierentoxischen Stoffen, wie sie zum Beispiel in verschiedenen Lilienarten vorkommen, sein.
Tumoren bezeichnen sowohl gutartige als auch bösartige Geschwüre, wobei Krebs nur die bösartigen Tumoren bezeichnet.
Vor allem ältere Katzen können an Krebs erkranken, doch bedeutet dies, genau wie beim Menschen, in der heutigen Zeit nicht mehr direkt den Tod.
Wichtig ist jedoch die frühzeitige Erkennung der Krankheit. Zum Teil können Geschwüre ertastet werden, doch auch plötzliche Gewichtsabnahmen, Apathien oder gesteigerter Appetit können Hinweise sein.
In jedem Fall sollte die Katze bei entsprechendem Verdacht dem Tierarzt vorgestellt werden, um einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden zu können.
Insbesondere chronischer Durchfall kann zur Gewichtsabnahme und auch zu Austrocknung (Dehydratation) führen.
Zur Gewichtsabnahme kommt es vor allem dadurch, dass dem Tier viele wichtige Nährstoffe verloren gehen. Die Ursache des Durchfalls kann dabei verschieden sein, zum Teil können manche Katzen auch bestimmte Nährstoffe nicht resorbieren, also aufnehmen.
Dies führt letztendlich dazu, dass Wasser aus dem Körper durch die Darmwand ins Darmrohr diffundiert, der Kot wird dünnflüssig.
Wenn der Durchfall zum Dauerzustand wird, und eventuell sogar noch Erbrechen hinzu kommt, kann dies für die Katze durch den entsprechend hohen Wasser- sowie Nährstoffverlust lebensbedrohlich werden. Bei starken Durchfällen sollte deshalb immer direkt ein Tierarzt aufgesucht werden, auch wenn noch kein Gewichtsverlust zu verzeichnen ist.
Bei starkem physischen oder auch psychischen Stress wird vermehrt das Hormon Cortisol ausgeschüttet, dieses führt unter anderem dazu, dass Fettreserven mobilisiert und entsprechend abgebaut werden. Demzufolge nehmen Katzen, die permanentem Stress ausgesetzt sind, ab.
Dieser Stress kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen.
Zum Teil können neue Katzen im Haushalt, ein Umzug oder auch andere neue Haustiere bzw. Familienmitglieder das Tier stressen.
Zum Anderen können Krankheiten die Ursache für permanenten Stress sein. Wenn der Verdacht besteht, sollte möglichst ein Tierarzt mit zu Rate gezogen werden, um in erster Linie krankheitsbedingte Ursachen ausschließen zu können.
Vor allem ältere Katzen leiden häufig an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Dabei wird ein Übermaß an Schilddrüsenhormonen produziert, was dazu führt, dass der gesamte Organismus mehr Energie verbraucht, da der Stoffwechsel schneller wird.
Entsprechend muss die Katze mehr Energie, d.h. Futter, aufnehmen, um das Defizit auszugleichen.
Bei fortgeschrittenen Erkrankungen funktioniert dieser Ausgleich allerdings nicht mehr und so kommt es dazu, dass die Katzen trotz gesundem Appetit abmagern. In den meisten Fällen löst ein gutartiger Tumor der Schilddrüse deren Überfunktion aus. Dieser kann dann zumeist relativ gut behandelt werden.
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Manche Katzen haben einen sehr guten Appetit und nehmen trotzdem ab.
Dies kann unterschiedliche Ursachen haben.
In erster Linie ist es, insbesondere bei älteren Katzen, das auffälligste Symptom einer Schilddrüsenüberfunktion.
Doch auch bei Parasitenbefall fressen Katzen in der Regel sehr gut und nehmen ab. Dies hat damit zu tun, dass die Parasiten, vor allem Würmer, die aufgenommene Energie für sich beziehen und die Katze somit für sich selbst ein Energiedefizit besitzt.
Dieses versucht sie wiederum auszugleichen indem sie mehr Nahrung zu sich nimmt.
Des Weiteren können auch Resorptionsstörungen für eine Gewichtsabnahme trotz guten Fressens sein. Da die enthaltenen Nährstoffe des Futters nicht im Körper ankommen und verwertet werden können, stellt sich ebenfalls ein Energiemangel ein, die körpereigenen Reserven werden angezapft und die Katze verliert Gewicht.
Der Tierarzt wird je nach Begleitsymptomen verschiedene Untersuchungen durchführen.
Sehr wichtig ist vor allem, dass Sie als Tierbesitzer bereits möglichst alle Veränderungen im Verhalten Ihrer Katze schildern, denn Sie kennen Ihr Tier am besten, sodass Sie Auffälligkeiten zum Teil eher erkennen als der Tierarzt selbst.
Zudem sollten Sie Futtermittelumstellungen sowie Veränderungen im Umfeld der Katze stets erwähnen. Im Folgenden sollen einige mögliche Untersuchungen bei verschiedenen Ursachen für Gewichtsverlust aufgezeigt werden.
Begleitende Symptome können vielfältig sein.
Wenn Sie als Tierhalter einen plötzlichen oder auch einen sich langsam verschlimmernden Gewichtsverlust bei Ihrer Katze feststellen, sollten Sie sich immer an einen Tierarzt wenden.
Dieser kann Ihren Stubentiger gründlich untersuchen und vielleicht schon die direkte Ursache finden. Wenn keine offensichtlichen Ursachen gefunden werden können, sollte in erster Linie auf die Ernährung der Katze geschaut werden und eventuell das Katzenfutter umgestellt werden.
Es sollte sich immer um möglichst hochwertige Futtermittel handeln, die den individuellen Bedürfnissen der Katze entsprechen, auch hier können sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen.
Eventuell können vorübergehend auch Vitaminpasten zur Wiederherstellung des Idealgewichts gegeben werden.
Außerdem ist es wichtig, die Katze nicht zu stressen sowie auch im Umfeld der Katze nach eventuellen Stressfaktoren zu suchen und diese nach Möglichkeit abzustellen.
Weiterhin sollte versucht werden, dem Tier die notwendige Bewegung zu geben, sodass die Muskulatur beansprucht wird und der Muskelabbau, insbesondere bei älteren Katzen, verlangsamt wird.
Die Prognosen fallen je nach Ursache unterschiedlich aus, doch sind sie bei Gewichtsverlusten in den meisten Fällen relativ gut.
Die meisten Krankheiten, die mit einer Gewichtsabnahme einher gehen, können bei Katzen mittlerweile gut behandelt werden und so nehmen die Tiere in der Regel auch wieder zu und erlangen ihr Wohlbefinden zurück.
Ist jedoch ein bösartiger Tumor die Ursache für den Gewichtsverlust, kommt es darauf an, wie frühzeitig dieser entdeckt wurde, um welchen Typ Tumor es sich im speziellen handelt und wie gut der Allgemeinzustand der Katze ist.
Eine genaue Prognose kann in diesen Fällen nur der Tierarzt selbst treffen, da diese individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann.