Katze oder Kater - Die wichtigsten Unterschiede

Katze oder Kater - Die wichtigsten Unterschiede

Definition – Was ist der Unterschied zwischen einer Katze und einem Kater?

Wer sich eine Katze anschaffen möchte, stellt sich neben der Frage nach der Katzenrasse und der Herkunft des Tieres auch oft die Frage welches Geschlecht das neue Haustier haben soll.

Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass weibliche Tiere als "Katze" aber auch als Kätzin bezeichnet werden. Männliche Tiere werden "Kater" genannt.

Es geschieht allerdings auch oft, dass der Begriff Katze als Überbegriff für beide Geschlechter verwendet wird. Im Gespräch mit potentiellen Verkäufern, Züchtern oder Tierheimen sollte der zukünftige Besitzer dies also stets im Hinterkopf behalten.
Der erste Unterschied zwischen Katzen und Katern ist also offensichtlich deren Geschlecht.

Damit einher geht der nächste Unterschied:
Katzen können trächtig, das heißt schwanger, werden und Katzenwelpen bekommen – Kater nicht. (siehe auch: Meine Katze ist schwanger) Sollte eine Zucht angestrebt werden, hat also auch diese Eigenschaft Auswirkungen auf den Kauf.

Zu guter Letzt unterscheiden sich die beiden Geschlechter auch in ihren Charaktereigenschaften und ihrem Körperbau. Dies hat ebenfalls einen Einfluss auf die Entscheidung des Besitzers.

Was sind die wichtigsten Charakterunterschiede zwischen einer Katze und einem Kater?

Kommen wir nun zu den Charakterunterschieden von Katzen und Katern.

  • Katzen, also den weiblichen Tieren, wird oft ein gewisses Divenverhalten nachgesagt. Dies ist auch nicht ganz unbegründet. Katzen können bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legen, die sie leicht zickig wirken lassen.
  • Im Gegensatz dazu sind sie jedoch sehr liebevoll und einfühlsam was ihre Besitzer angeht. Ist dieser beispielsweise traurig, spüren es die weiblichen Tiere besser und umsorgen und kuscheln diesen. Sie versuchen also den Menschen zu trösten.
  • Aggressives Verhalten in diesem Zusammenhang sieht man häufiger bei Katern.
  • Was das Spielverhalten angeht, sind Katzen weniger spielbereit als vergleichsweise Kater. Sie sind weniger ausdauernd was das Spiel angeht und schneller gelangweilt.
  • Oft sieht man es auch, dass Katzen ihren Besitzern etwas von der Jagd mitbringen und stolz präsentieren. Dabei handelt es sich vorwiegend um tote Mäuse und Vögel.
    Dafür wollen sie gelobt und gestreichelt werden.
  • Geht es um die Fellpflege, so sind Katzen ebenfalls aufmerksamer. Sie pflegen ihr eigenes Fell sehr aufwändig. Es kann sogar dazu kommen, dass sie das Fell, also die Haare, ihres Menschen pflegen wollen.
  • Sollte die Katze sich auch draußen aufhalten dürfen, d.h. Freigang haben, so halten sich Katzen in einem kleineren Bereich um das Grundstück auf.

Nun zu den männlichen Tieren.

  • Diese sind weniger zickig als ihre weiblichen Artgenossen.
  • Auch fordern sie eher Schmuseeinheiten bei ihren Besitzern ein. Dies auch recht energisch.
  • Im Gegensatz dazu sind sie allerdings weniger einfühlsam als Katzen, was die Stimmungslage ihres Besitzers angeht.
  • Aggressives Verhalten ist zudem häufiger bei Katern zu beobachten.
  • Wenn es um das Spielen geht, sind Kater jedoch ganz vorne mit dabei. Sie können sich für eine viel längere Zeit als Katzen mit einem Spielzeug beschäftigen.
  • Bei der Fellpflege hingegen sind sie nicht so akribisch. Sie kümmern sich im Vergleich also weniger um dieses als die weiblichen Tiere.
  • Möchte der Besitzer seinem Liebling Freigang gewähren, sollte er wissen, dass Kater sich weiter und länger vom Haus bzw. der Wohnung entfernen. Dies kann sogar mehrere Tage dauern, sollten sie auf der Suche nach paarungsbereiten Katzen sein.

Natürlich gibt es Tiere, die nicht in diese typischen Charakterschemata passen. Jedes Tier ist schließlich so individuell wie jeder Mensch auch. Auch hängt das Verhalten des Tieres von seiner Herkunft und seinem Umfeld ab.
Das heißt manchmal spielt das Geschlecht nicht unbedingt so eine große Rolle dabei, wie sich das Tier verhält.

Der Besitzer sollte sich vor dem Kauf allerdings ein paar Gedanken dazu gemacht haben, was ihm wichtig ist. Die Entscheidung welches Tier es letztendlich sein soll, trifft sich meist von ganz allein, wenn der potentielle Besitzer die Katze oder den Kater erst gesehen hat.

Was sollte ich beachten, wenn ich mich entscheide eine Katze oder einen Kater anzuschaffen?

Wenn es um die Anschaffung einer Katze bzw. eines Katers geht, sollte der zukünftige Besitzer einige Fakten im Hinterkopf haben.
Natürlich gibt es auch von diesen immer wieder Ausnahmen. Wichtig ist also beispielsweise zu wissen, dass Kater grundsätzlich größer werden als die weiblichen Tiere.
Wie bei vielen anderen Tierarten auch, wirken die Männchen häufig stattlicher. Sie besitzen also generell, je nach Rasse, längere Tasthaare und ein schöneres Fell.

Die weiblichen Tiere hingegen wirken oft weniger imposant. Da es jedoch nicht nur auf das Äußere ankommt, sollte sich der Besitzer auch über die möglichen Charakterunterschiede (siehe oben) der beiden Geschlechter im Klaren sein.

Was eine besondere Rolle bei der Anschaffung betrifft, ist also zum Beispiel das Freigangsverhalten.
Dieses ist bei Katern, besonders wenn sie sich auf Paarungssuche befinden, viel ausgeprägter als bei Katzen. Sie entfernen sich demnach weiter und länger von der Wohnung bzw. dem Haus des Besitzers.
Auch das Spielverhalten von Katzen und Katern unterscheidet sich meist. Kater spielen mehr und länger. Katzen hingegen weniger und kürzer.

Sollte keine Zucht angestrebt werden, so ist es wichtig, dass der Besitzer sowohl die Katze als auch den Kater kastriert. Dies sollte vor der Geschlechtsreife erfolgen. Der Beginn unterscheidet sich jedoch von Tier zu Tier. Ein genauer Termin sollte daher unbedingt mit dem Tierarzt besprochen werden. Generell werden die Tiere ungefähr mit sechs Monaten geschlechtsreif. Natürlich gibt es hiervon, auch rassebedingt, Ausnahmen.

Was ist zu beachten, wenn Katze und Kater in einem Haushalt leben?

Wer sich eine Katze oder einen Kater anschafft oder vielleicht sogar schon ein Tier besitzt, sollte sich die Frage stellen, ob es nicht sinnvoll ist sich ein zweites Tier anzuschaffen.

Dies ist besonders wichtig, sollte der Besitzer selten Zuhause sein und auch generell eher weniger Zeit für das Tier haben.
Damit die Katze oder der Kater also nicht allein ist und, durch eine möglicherweise entstehende Langeweile, Krankheiten entwickelt, sollte der Besitzer vorsorgen.
Es kann also sein, dass eine Katze und ein Kater in einem gemeinsamen Haushalt leben. Doch was gilt an dieser Stelle zu beachten? Zunächst einmal ist es wichtig, dass beide Tiere möglichst von klein auf an das andere Tier gewöhnt werden. Dies erweist sich oftmals einfacher, als ein späteres Einbringen eines zweiten Tieres in einen Haushalt.
Die Tiere lernen so, während ihrer Sozialisationsphase, wie es ist mit einem anderen Tier zusammenzuleben.

Weiterhin ist es wichtig, dass möglichst beide Tiere vor ihrer Geschlechtsreife kastriert bzw. sterilisiert werden. Das bedeutet, dass die Katze und der Kater keine Nachkommen zeugen können. Ein anderer Fall ist es natürlich, wenn der Besitzer eine Zucht anstrebt.
Es ist auch möglich nur eins der beiden Tiere zu kastrieren bzw. zu sterilisieren, doch dann sollte das Tier, welches weiterhin paarungsfähig ist, keinen Freigang haben. Da es sonst zu ungewollten Trächtigkeiten kommen kann.

Was kann ich tun, wenn sich Katze und Kater nicht vertragen?

Da Katzen und Kater oftmals sehr unterschiedliche Charakterzüge besitzen und hinzu kommt, dass Kater häufig stärker sind als ihre weiblichen Artgenossen, kann es vorkommen, dass die Tiere sich nicht vertragen.

Auch ein kaum oder gar nicht vorhandener Kontakt zu Artgenossen, während der Sozialisationsphase, kann im späteren Leben der Tiere zu Problemen führen. So kann es also vorkommen, dass die Katze den Kater in ihrer Umgebung nicht duldet bzw. der Kater die Katze nicht.
Schlimmstenfalls kann es sein, dass sich beide Tiere nicht ausstehen können und sich demzufolge nicht vertragen.
Der Besitzer sollte in diesem Fall Schritt für Schritt vorgehen.

  • Zunächst einmal sollten die Lebensbereiche der Tiere getrennt werden, sowie auch deren Schlafbereich. Ein langsames aneinander gewöhnen ist sehr wichtig.  Wie auch zuvor beschrieben, kann man den Tieren
  • nach und nach mehr Kontakt erlauben. Von einem Hörkontakt und Geruchskontakt über Sichtkontakt bis hin zum Körperkontakt. Dies sollte sehr angepasst an die Tiere verlaufen.
  • Wirken die Tiere aneinander interessiert, kann der Besitzer dies mit Belohnungen in Form von beispielsweise Leckerlis unterstützen. Sollten die Tiere dann nach einiger Zeit mehr Interesse am anderen zeigen,
  • kann der Besitzer die Lebensräume wieder zusammenführen.
  • Wichtig ist es, dass die Tiere gleichzeitig gefüttert werden, damit kein Futterneid entsteht. Das wirkt zudem im Sinne einer Belohnung. Die Tiere verbinden das gemeinsame gefüttert werden als positiv.
  • Sollten beide Tiere schlussendlich einen gemeinsamen Lebensraum haben, kann der Besitzer unerwünschtes Verhalten, wie beispielsweise eine Jagd der Katze von Seiten des Katers, unterbinden, in dem er das „störende“ Tier bei einer solchen Aktion zu sich ruft und ablenkt. Auch das „gestörte“ Tier kann bei diesen Spielen zum Besitzer gerufen werden.
    Hier sollte der Besitzer entscheiden welches Kommando sich besser eignet, um das unerwünschte Verhalten gar nicht erst zustande kommen zu lassen.

Natürlich gibt es aber auch Tiere, die wie wir Menschen, absolut nicht miteinander auskommen. In diesem Fall sollte der Besitzer eventuell darüber nachdenken, eins der Tiere abzugeben oder die Lebensbereiche dauerhaft zu trennen.

Wie kann ich Katze und Kater aneinander gewöhnen?

Am besten gewöhnt man zwei Tiere aneinander, indem man diese in jungem Alter zusammen bringt.

Genauer gesagt während der Sozialisationsphase. Das ist die Zeit, in der die Tiere möglichst viel Kontakt zu anderen Tieren, auch zu Tieren anderer Arten haben sollten, da diese Zeit entscheidend für das zukünftige Sozialverhalten ist.

Bei Katzen, und Katern, findet diese Zeit ungefähr von der zweiten bis siebten Lebenswoche statt. In dieser Zeit können die Tiere einander und die Umwelt zusammen erleben und lernen, wie es ist, zusammen zu leben.

Schwieriger wird es bei Tieren, die keinerlei Sozialkontakt zu anderen Tieren hatten und nun mit einer anderen Katze oder einem anderen Kater zusammenleben sollen.  Aber auch das ist machbar.

Zwei ältere Tiere kann man aneinander gewöhnen, in dem man beiden, zunächst getrennte, Lebensbereiche einräumt. Dies gilt auch für die Gewöhnung von einer Katze und einem Kater aneinander.
Im Verlauf kann der Besitzer dann Sichtkontakt zulassen. Wichtig ist, dass positives Verhalten dem anderen Tier gegenüber stets umgehend belohnt wird.
Sind die Tiere dann interessiert am anderen und führt dessen Gegenwart nicht mehr zu Stress, kann auch der Sichtbereich weggelassen und die Tiere zusammen gehalten werden.
Der Besitzer sollte hier sehr individuell, an die Tiere angepasst, handeln und diese nicht überfordern.

In der Gewöhnungszeit ist es wichtiger den Tieren Zeit zu lassen, als diese zu drängen – schließlich sollen beide Tiere ausschließlich positive Erlebnisse mit dem anderen verbinden. Dann steht dem Zusammenleben beider nichts mehr im Wege.

Es gibt natürlich auch absolute Einzelgänger unter den Katzen. Auch in diesem Fall, sollte der Besitzer auf die Tiere eingehen und dementsprechend handeln. Wer sich alleine gar keinen Rat mehr weiß, kann auch mit einem Tiertrainer reden. Dieser kann oft helfen, Alltagsprobleme der Tiere aus dem Weg zu räumen.

Erfahren Sie mehr dazu:

Vertragen sich Katzenbabys mit einem Kater – Was ist zu beachten?

Bei Katzen allgemein gilt es, dass grundsätzlich Tiere mit dem gleichen Alter sowie dem gleichen Geschlecht und, optimalerweise, gleichen Charakterzügen am besten harmonieren.

Natürlich gibt es auch von dieser Regel Ausnahmen.
Wie verhält es sich aber, wenn Katzenbabys mit einem Kater zusammenleben?
In diesem Fall trifft weder das Alter zu, noch – in manchen Fällen – das Geschlecht. Aber auch das Zusammenleben dieser Tiere ist möglich. Obwohl man Katern nachsagt, sehr schlechte Väter zu sein, gibt es unter ihnen auch einige die sich rührend um ihren Nachwuchs kümmern.
Sollte der Kater nicht der Vater der Katzenbabys sein, könnte dies ebenfalls problematisch sein, da diese nicht seine eigenen Nachkommen sind.

Kater möchten ihr genetisches Material verbreiten. Aus diesem Grund ist es möglich, dass sie Nachkommen anderer Kater töten. Möchte der Besitzer nun jedoch ein Katzenbaby bzw. mehrere Katzenbabys mit einem bereits vorhandenen Kater vergesellschaften, so sollte dies sehr individuell und langsam von statten gehen.

Da Kater generell schon ihr Revier verteidigen, könnte dieses mit dem Einbringen von Katzenwelpen in den Haushalt noch verstärkt werden. Eine zunächst räumliche Trennung der Lebens- und Ruhebereiche ist hier von Vorteil.

Damit sich die Tiere aneinander gewöhnen können, sollte nach und nach:

  • erst Hör- und Geruchskontakt
  • dann Sichtkontakt und
  • letztendlich Körperkontakt

zugelassen werden.
So können sich die Tiere langsam aneinander gewöhnen. Bei dieser Eingliederung sollte der Besitzer den Tieren viel Zeit lassen und immer darauf achten, dass positives Verhalten bestärkt wird.

Es gibt auch Hauskater, die gut sozialisiert sind und die neuen Welpen schon nach kurzer Zeit aufnehmen. Hier sollte der Besitzer, wie gesagt, individuell sehen, wie sich die Tiere verhalten.

Hilfe findet man ansonsten bei einem Tiertrainer oder einem Tierarzt, der ebenfalls beratend zur Seite stehen kann.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021