Katzen sind sehr sensibel und reagieren auf Veränderungen in ihrer Umgebung mit Unruhe. Durch Entfernen der Stressauslöser und Ruhe lassen sich viele Katzen schon beruhigen. Sprays mit Katzenminze können auch helfen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine beunruhigte Katze, eine gestresste Katze ist. Katzen sind sehr empfindliche Tiere, die ihre Lebensgewohnheiten haben. Wenn diese geändert oder gestört werden, werden Katzen nervös und aufgeregt.
Aufgeregte Katzen verstecken sich, rennen ständig hin und her, haben oft überraschende Reaktionen und lassen sich meistens nicht mehr annähern. Ob eine Katze häufig gestresst ist, ist sehr unterschiedlich. Dies hängt von ihren persönlichen Erfahrungen, dem Gesundheitszustand und der genetischen Veranlagung ab.
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Beunruhigte Katzen bleiben oft nicht an einer Stelle, meistens rennen sie hin und her und verstecken sich unter dem Tisch, unter dem Bett oder hinten einem anderen Gegenstand.
Gestresste Katzen haben eine typische, einfach erkennbare Schwanzstellung: Sie schwenken den Schwanz hin und her und peitschen damit auf den Boden.
Ein weiteres Zeichen ist die weite Pupillenstellung. Außerdem sind die Augen stark geöffnet, die Katzen sind sehr aufmerksam.
Die Ohrstellung ist ebenso ein guter Hinweis. Manchmal sind diese ganz normal nach vorne gerichtet, aber wenn die Katzen Angst bekommen, legen sich die Ohren zur Seite. Oft ist dies mit gesträubtem Rücken- und Schwanzhaaren gekoppelt.
Stark aufgeregte Katzen können sogar krank werden. Diese putzen sich nicht mehr so oft, fressen sehr unregelmäßig und können auch an ungewöhnliche Stellen pinkeln. Eine häufige Krankheit bei gestresste Katzen ist die Blasenentzündung. Stress reduziert kurzfristig die Immunität und somit können Krankheitserreger davon profitieren.
Lautäußerungen sind nicht selten: ängstliche Katzen fauchen und kreischen, beunruhigte Katzen miauen.
Eine Katze zu beruhigen ist nicht immer einfach. Wenn die Katze für gewöhnlich eher ruhig ist, sollte die Ursache für das nervöse Verhalten gefunden und, wenn möglich, entfernt werden oder die Katze davon ferngehalten werden.
Bei neuen Katzen im Haus bzw. im Revier, sollten sich die Katzen erstmal nur sehen können. Erst später kann direkter Kontakt ermöglicht werden, sodass die Katzen sich auch beschnuppern und miteinander kommunizieren können. Dabei bewöhnen sich Katzen im jungen Alter und gleichgeschlechtliche Tiere einfache an fremde Katzen.
Außerdem sind Rückzugmöglichkeiten erforderlich. Eine Katze braucht ihren eigenen Lebensraum, an den die andere Katze möglichst nicht rankommt. Außerdem muss jede Katze ihren eigenem Fressplatz und Katzenklo haben.
Beim Verlassen der Bezugsperson aus der Umgebung, wenn z.B. das Kind zum Studieren auszieht und die Katze bei den Eltern zurückbleibt, gewöhnen sich die Katzen nach einer gewissen Zeit an die neue Situation.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Katze täglich sozialen Kontakt hat, um sich an eine andere Person zu gewöhnen.
Bei adoptierten Straßenkatzen, die allgemein sehr gestresst sind, ist Zeit und Ruhe zur Eingewöhnung gefragt. Die Katze sollte die Möglichkeit haben, ihre Umgebung alleine zu entdecken. Rückzugsmöglichkeiten, getrennte Funktionsbereiche (Fressplatz, Kletterplatz, Katzenklo) sind sehr wichtig.
Eine solche Katze sollte erstmal nur wenig gestreichelt werden und nicht getragen werden. Erst nachdem die Katze selbst Kontakt mit Menschen aufnimmt, oder erst wenn diese ruhig an einem Platz sitzt, kann diese öfters gestreichelt werden. Dabei sind die Schwanz-, Ohrenstellung und die Lautäußerungen zu beachten und dass man sich vorsichtig ohne ruckartige Bewegungen nähert.
Unkastrierte weibliche Katzen sind zwischen Frühling und Spätsommer ungefähr alle 3 bis 4 Wochen rollig.
Rollige Katzen schreien, heulen, winden sich und versuchen Kater anzulocken und sich mit ihnen zu paaren. Außerdem markieren die Katzen ihre Umgebung mit ihre Duftdrüsen in dem sie sich auf dem Boden rollen und sich an Menschen und Gegenständen reiben und durch Urinabgang.
Eine solche Katze zu beruhigen ist nicht einfach, vor allem weil es ein ganz normales und natürliches Verhalten ist.
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Um eine Katze ruhig transportieren zu können, muss erstmal die Transportbox geeignet sein.
Häufig sind die Katzen durch die Transportbox verunsichert und weigern sich sie zu betreten.
Leckerlies können Abhilfe schaffen.
Am ehesten sollte man die Box ständig in Wohnung haben, sodass die Katze sie nicht als estwas Ungewöhnliches betrachtet. Sobald sich die Katze dann in der Box befindet, kann man vorsichtig die Klappe schließen und sie von einem Zimmer ins andere tragen. So wird die Katzen an kleine Strecken gewöhnt, ohne dass die Wohnung verlassen wird.
Durch diese Übungen sollte die Katze dann freiwillig die Transportbox steigen und nicht beunruhigt sein.
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Eine Katze vom Lärm der Feuerwerkskörper zu schützen ist relativ einfach. Diese sollte auf jeden Fall im Haus bleiben und am besten in einem Zimmer, in dem sie sich sonst auch oft aufhält und sich wohl fühlt. Der Raum sollte auch relativ gut isoliert und möglichst dunkel sein .
Katzenpheromone sowie Katzenminze können auch helfen, dabei sind die persönliche Präferenzen zu beachten. Einige behaupten, dass leise klassische Musik Katzen beruhigt. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn der Besitzer auch mit im Raum bleibt und die Katze bei Bedarf streichelt und ablenkt.
Um eine Katze beim Tierarzt zu beruhigen muss erstmal der Transport ruhig erfolgen, dafür ist eine geeignete Transportbox und eine angenehme Fahrt von Bedeutung.
Im Wartezimmer sollte die Transportbox so gerichtet sein, dass die Katze ihr Besitzer sieht und nicht die anderen Tieren und Menschen. Man kann auch eine Decke auf der Box legen.
Vieles kann nur der Tierarzt tun. Dieser sollte die Katze so wenig wie möglich berühren,z.B. indem er ihr die Möglichkeit gibt, die Box selbst zu verlassen. Je nach Situation ist dies aber nicht immer möglich.
Kurze Blickkontakte, eine leise Stimme sowie sanfte Berührungen sind von größter Bedeutung. Festhalten, intensives Anstarren, ruckartige Bewegungen, sowie lautes schnelles Reden sollte vermieden werden.
Es gibt viele unterschiedliche Hausmittel, die Katzen helfen können, sich zu beruhigen.
Katzenminze ist ein bekannter Duftstoff, welcher beruhigend wirkt. Dieser ist in z.B. im Felisept® Home Comfort Beruhigungsspray sowie im Catly Chill Spray® vorhanden. Beide Sprays eignen sich ideal zur zielgenauen Anwendung in der direkten Katzenumgebung.
Diese Sprays sind sowohl bei unerwünschtem Verhalten (wie Harnmarkierungen) als auch für stressige Situationen zur Beruhigung geeignet. Beide bestehen ausschließlich aus natürlichen Duftstoffen. Diese können auch in jeder Situation angewendet werden, die für die Katze als Zwang oder Angst wahrgenommen wird, wie zum Beispiel ein Transport zum Tierarzt.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Feliway® Classic Spray, welches synthetische Katzenpheromone enthält. Es kann, wie die anderen Sprays, in die Umgebung der Katze (und nicht direkt auf der Katze) besprüht werden. Diese Pheromone vermitteln der Katze Sicherheit und Entspannung.
Relaxan® oder Reoaktiv® helfen Katzen, die unter chronischen Stress leiden. Diese Tabletten sind eigentlich keine klassichen Hausmittel, sondern Nahrungsergänzungsmittel. Sie werden direkt ins Futter gemischt und bestehen aus Mineralien und Vitaminen. Sie wirken beruhigend und stärken das Immunsystem von Katzen und Hunden.
Homöopathische Mittel können gestressten Katzen helfen sich zu beruhigen. Diese werden einfach mit dem normales Futter vermischt oder in Leckerlies versteckt, um die Aufnahme zu erleichtern.
Solche Mittel sind besonders für nervöse, scheue und ängstliche Katzen geeignet:
Alle werden gleich dosiert: fünf Globuli drei mal täglich.
Lesen Sie mehr über den Einsatz von homöopathischen Mitteln bei Katzen unter: Homöopathie für Katzen
Baldrian ist eine Heilpflanze, die in Europa wächst. Sie besitzt einen typischen Geruch, welcher auf die enthaltene Valeriansäure zurückzuführen ist. Diese erinnert die Tiere an den Duft des Sexuallockstoffs von rolligen Katzen, welche diese, wenn sie zur Paarung bereit sind, verströmen.
Baldrian ist also besonders bei Katern wirksam und bietet eine gute Ablenkungsmöglichkeit. Baldriankissen oder -sprays werden angeboten. Mit den Sprays kann man Gegenstände sowie Spielzeuge besprühen. Kissen sind auch sehr beliebt.
Wichtig ist, dass Baldrian -anders als beim Menschen- nicht unbedingt beruhigend wirkt, sondern die Aufmerksamkeit des Katers auf die besprühten Gegenstände lenkt.
Man sollte den Katzen aber nicht ständig Baldrian anbieten, da diese sonnst schnell ihre Interesse dafür verlieren.
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Bachblüten besitzen eine Wirkung auf die Seele und werden in der Homöopathie eingesetzt. Diese helfen auf natürliche Weise in stressigen oder beängstigenden Situationen (z.B. an Silvester, bei Trennungsängsten, bei Gewitter und beim Tierarzt, usw).
CaniComplete® Bachblüten Globuli sind ein Beispiel. Diese wurden speziell dafür entwickelt, um Hunde und Katzen bei Stress oder Angst zu entspannen und zu beruhigen. Die Globuli können sowohl bei Notfallsitutationen als auch gezielt bei bevorstehenden stressigen Ereignissen, wie z.B. Reisen, Silvester (Feuerwerk) eingesetzt werden.
Man unterscheidet drei Persönnlichkeitstypen bei Katzen.
Ob eine Katze häufig nervös ist, hängt vor allem von den Bedingungen, in denen sie aufgewachsen ist, ab. Wurde die Katze schon im jungen Alter an verschiedene Umwelten gewöhnt, dann ist sie auch anpassungsfähiger im Vergleich zu einer Katze, die immer in der gleichen Umgebung gelebt hat.
Außerdem spielt auch die Genetik vom Vatertier eine wesentliche Rolle, sowie die Gewöhnung an den Menschen. Katzen sollten deswegten schon ab der zweite Lebenswoche täglich Kontakt mit Menschen haben.
Straßenkatzen oder Katzen, die im Tierheim adoptiert wurden, sind oft stressanfälliger und nervöser als andere Katzen. Diese haben erst sehr spät Kontakt mit Menschen gehabt, und sind deshalb oft leicht zu beunruhigen.
Neben den Erfahrungen mit Menschen sind auch die soziale Erfahrungen mit dem Muttertier und den Geschwistern von Bedeutung.
Katzen können aus den verschiedensten Gründen gestresst sein.
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Sprays können bei gestressten Katzen zwar prinzipiell regelmäßig eingesetzt werden, es ist aber darauf zu achten, dass diese nicht ständig benutzt werden und diese dann auch schrittweise wieder abgesetzt werden, sobald die Katze sich besser fühlt, da sich die Katze sonst daran gewöhnt.
Empfehlenswert ist die Benutzung vor einer stressigen Situation wie z. B., einem Umzug oder dem Tierartzbesuch.
Das gleiche gilt für die homöopathischen Mittel Baldrian und Bachblüten.
Jeder sollte die beste Lösung für seine Katze finden, da nicht jedes Tier gleich auf ein Produkt reagiert. Außerdem sollte immer erstmal ohne zusätzliche Mittel versucht werden die Katze zu beruhigen.