Unter einem Schlaganfall bei einer Katze versteht man eine plötzliche Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, der zu Folgeschäden wie Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Blindheit führen kann. Je nach Schweregrad der Schäden wird das Tier unterschiedlich therapiert.
Unter einem Schlaganfall bei einer Katze versteht man eine plötzlich eintretende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Der lebenswichtige Sauerstoff, sowie essentielle Nährstoffe, wie z.B. Glucose gelangen nicht mehr ins Gehirn der Katze.
Es kommt zum Absterben von Hirngewebe und wichtigen Nervenzellen. Je länger die Unterversorgung andauert, desto mehr Schäden werden verursacht.
Als eine Ursache für einen Schlaganfall kommt eine sogenannte Ischämie des Gehirns infrage, das bedeutet, dass keine ausreichende Blutversorgung aller Hirnareale mehr gewährleistet ist. Grund für solch eine Störung kann eine Thrombose und eine daraus resultierende Embolie sein. Ein Thrombus ist ein Blutgerinnsel. Wird dieses Gerinnsel von seinem Entstehungsort (oftmals am Herzen) weg geschwemmt, kann es kleinere Gefäße verstopfen (= Embolie) und es kommt zum Infarkt. Ein Blutdurchfluss an dieser Stelle ist also nichtmehr möglich.
Eine weitere Ursache für einen Schlaganfall können Gehirnblutungen sein. Bei Katzen können beispielsweise durch einen Autounfall Gefäße im Gehirn platzen. Durch das gerissene Gefäß kommt es in dem nachfolgenden Bereich zur Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und somit zum Schlaganfall.
Auch Gehirntumoren können einen Schlaganfall hervorrufen.
Ältere Katzen leiden oft an Bluthochdruck. Das kann dazu führen, dass der arterielle Blutdruck im Gehirn so stark ansteigt, dass es dort zu Flüssigkeitsansammlungen kommt. Die Folge sind neurologische Ausfallerscheinungen.
Bei diesen beiden Symptomen kann es sich allerdings auch um das Vestibularsyndrom handeln.
Bemerkt man solche Anzeichen, muss man schnellstmöglich seinen Tierarzt aufsuchen.
Man sollte die Katze sofort in eine geeignete Transportbox packen und zum Tierarzt fahren. Am besten ruft man vorher in der Praxis oder Klinik an, damit man dort entsprechende Notfallvorbereitungen treffen kann und dort dafür gesorgt werden kann, dass eventuelle Spezialisten vor Ort sind.
Hat die Katze einen Anfall, sollte man sicherstellen, dass nichts im Weg liegt, damit sie sich nicht verletzen kann.
Wenn das Tier auf der Seite liegt, müssen die Schleimhäute und die Atmung überprüft werden. Dazu sieht man sich das Zahnfleisch an, es sollte rosa glänzend sein. Bemerkt man eine blaue Verfärbung, liegt ein Sauerstoffmangel vor, was ein absoluter Notfall ist und eine Beatmung der Katze nötig machen kann.
Für den Tierarzt ist die vorherige Krankheitsgeschichte wichtig, damit er andere Ursachen ausschließen kann. In der Tierklinik wird als Sofortmaßnahme erst einmal der Kreislauf der Katze stabilisiert und alle Notfallmaßnahmen durchgeführt. In der Regel wird zur Untersuchung Blut abgenommen und eventuell auch Urin gewonnen. In einer Tierklinik kann eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden, um ein Gerinnsel oder andere Ursachen im Gehirn zu entdecken. Auch ein Röntgen und der Ultraschall sind wichtige Untersuchungsmethoden.
Zunächst wird vom Tierarzt eine genaue Anamnese erhoben. Er fragt den Besitzer detailliert über den Ablauf, die Dauer und die Symptome, denn es gibt eine vielzahl von Gründen, die zu neurologischen Symptomen bei der Katze führen können, beispielsweise eine Vergiftung.
Anschließend wird eine allgemeine und neurologische Untersuchung durchgeführt. Hierbei versucht der Tierarzt ebenfalls, andere neurologische Erkrankungen auszuschließen. Ähnliche Symptome wie ein Schlaganfall zeigt z.B. auch das Vestibularsyndrom. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Innenohrs, durch die der darin befindliche Gleichgewichtsapparat gestört wird.
Wie in der Humanmedizin eignen sich auch in der Tiermedizin bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) am besten, um einen Schlaganfall zu diagnostizieren.
Die langfristige Behandlung ist stark davon abhängig, welche Schäden die Katze durch den Schlaganfall erlitten hat. Wenn die Katze ein vollständiger Pflegefall ist, nicht selbst trinkt oder frisst und keine Besserung eintritt, muss man sich überlegen, ob eine Euthanasie angebracht ist.
Dazu finden Sie einen separaten Artikel: Einschläfern einer Katze
Es kann aber durchaus auch vorkommen, dass die Symptome nach drei bis vier Tagen verschwinden.
Erfahren Sie dazu mehr unter: Schmerzmittel für Katzen
Das Vorgehen nach einem Schlaganfall ist vollkommen abhängig von der Ursache und den verbliebenen Schäden. Man sollte sich über die möglichen Optionen von seinem Tierarzt beraten lassen.
Nach einem Schlaganfall können unterschiedliche Folgeschäden bestehen. Deren Schweregrad ist abhängig davon, wie lange ein entsprechender Hirnteil unterversorgt war.
Unter anderem können die folgenden Schäden zurück bleiben:
Oftmals liegt eine Herzerkrankung als Ursache zugrunde. Im Herzen bilden sich Thromben (Blutgerinnsel), die dann in den Kreislauf gelangen. Werden sie ins Gehirn transportiert, kommt es zum Gefäßverschluss und schließlich zum Schlaganfall. Deshalb kann es sein, dass nach einem überstandenen Schlaganfall erneut Thromben entstehen und Gefäße verstopfen. Die Herzerkrankung muss in diesem Fall mitbehandelt werden.
Durchaus kann die Katze durch einen erlittenen Schlaganfall ihr Sehvermögen verlieren. Durch die minderwertige Blutversorgung des Gehirns wird der Sehnerv geschädigt, wodurch die Katze ihre Sehfähigkeit verliert. Erholt sich die Katze sonst gut von dem Schlaganfall, ist es in der Regel kein allzu großes Problem für sie, ohne Augenlicht zu überleben. Katzen haben einen sehr guten Tast-, Gehör- und Geruchssinn und können sich auch mit deren Hilfe gut orientieren. Blinde Katzen sollten aber im Haus gehalten werden.
Ein Schlaganfall kann beispielsweise eine Tetraparese verursachen. Darunter versteht man eine unvollständige Lähmung beider Vorder- und Hintergliedmaßen. Durch die Unterversorgung des Gehirns werden die Nervenbahnen geschädigt, die für die Motorik zuständig sind. Die Katze ist dann nichtmehr in der Lage, ihre Muskeln willkürlich zu Steuern, da die Reizleitung über die Nerven gestört ist.
Durch regelmäßige Physiotherapie kann gegebenenfalls eine Verbesserung erreicht werden.
Das Gleichgewichtsorgan im Ohr, die Hirnnerven und bestimmte Hirnareale sind für die Raumorientierung und den Gleichgewichtssinn der Katze zuständig. Durch den Schlaganfall kann es zur Unterversorgung dieser Areale und der Nerven kommen. Dadurch wird die Gleichgewichtssteuerung und die Raumorientierung gestört.
Das führt zu Schwindel, Nystagmus (Augenschnellen) und Übelkeit. Die Katze läuft Schlangenlinien oder im Kreis und fällt beim Laufen auf eine Seite. Sie nimmt kein Futter auf und speichelt aufgrund der Übelkeit vermehrt.
Die Prognose nach einem Schlaganfall hängt von den bleibenden Schäden und von der Ursache des Schlaganfalls ab. Je schneller man die Katze behandelt, desto weniger Schäden bleiben und je weniger Schäden zurückbleiben, desto besser die Prognose.
Allerdings ist ein Schlaganfall oft durch eine Herzerkrankung bedingt. Übersteht die Katze den Schlaganfall gut, besteht bei einem ursächlichen Herzproblem allerdings ein hohes Risiko von Rezidiven. Die Prognose ist dann eher als schlecht einzustufen.
Ältere Katzen leiden häufig unter Bluthochdruck. Dadurch wird der Druck im Gehirn erhöht und es kann zum Schlaganfall kommen. Bluthochdruck lässt sich mit entsprechenden Medikamenten gut therapieren. Wenn der Schlaganfall nicht zu viel Schaden angerichtet hat und man den Bluthochdruck als Ursache bekämpft, kann die Katze noch ein paar Jahre beschwerdefrei weiterleben.
Das wichtigste ist, dass ein Schlaganfall sofort therapiert wird, jede Sekunde zählt.
Die genaue Prognose ist von Fall zu Fall unterschiedlich, weshalb man sich genau mit seinem Tierarzt beraten sollte.
Allgemeine Informationen finden Sie hier: Die Gesundheit Ihrer Katze