Maine coone Katze

Die Maine Coon Katze wird auch Amerikanische Waldkatze genannt. Die in Amerika gezüchtete Hauskatze ist dank ihres ruhigen Gemüts und ihrer Größe auch als „gentle giant“ unter den Katzen bekannt. Als Waldkatze gehört sie den Naturkatzen an. Sie ist intelligent, verspielt und sozial.

Herkunft, Größe, Gewicht, Lebenserwartung der Maine Coone Katze

Herkunft
Die Maine Coon wurde ursprünglich in Amerika gezüchtet und stammt aus dem Nordosten der Vereinigten Staaten. Sie ist Staatskatze des Bundesstaates Maine. Ihre Herkunft liegt sehr lange zurück und wird mit vielen Mythen ausgeschmückt. Diese beschreiben das Entstehen der Maine Coon Rasse aus Verpaarungen von Katzen und Waschbären, Züchtungen von Marie Antoinette oder durch ein Mitbringen durch die Wikinger. Die wahrscheinlichste Theorie ist das Abstammen der Amerikanischen Waldkatze von ihren europäischen Verwandten. Seit 1960 werden die Maine Coons gezüchtet und seit 1980 sind sie von den Dachverbänden offiziell anerkannt .

Größe und Gewicht
Sie wird ausgewachsen von der Nase bis zum Schwanz bis zu einen Meter lang und ist damit eine sehr große Katze. Die Männchen wiegen 6-8 kg. Die Weibchen sind mit 3-6 kg deutlich leichter. Mit diesem Gewicht gehört sie zu den mittelschweren bis schweren Katzen. In Ausnahmefällen können Männchen sogar bis zu 1,20m lang und 12kg schwer werden.

Lebenserwartung
Ihre Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei 12-13 Jahren. In Ausnahmefällen können die Maine Coons aber auch bis zu 20 Jahre alt werden.

Wie sieht eine Maine Coone Katze aus?

Als „gentle giant“ zählen die Maine Coon als großrahmige Katzen und sind neben der norwegischen Waldkatze eine der größten und schwersten Katzenrassen überhaupt. Sie sind muskulös und robust. Ihr Körper ist eher länglich. Sie haben einen langen Kopf mit breiter Schnauze und einen buschigen Schwanz. Große Ohren mit luchs-artigen Pinseln sind erwünscht.
Das Fell ist lang, dicht und wasserabweisend. Dabei haben die Katzen sowohl an den Ohren als auch zwischen den Zehen Fellbüschel, die sie vor Kälte schützen. Die Fellbüschel an den Pfoten bezeichnet man auch als Schneeschuhe.

Anerkannte Farben sind weiß, schwarz, blau, rot und creme. Dazu kommen Silberfärbungen und Scheckungen. Die Farbschläge „chocolate, cinnamon, amber und golden“ treten auch auf, sind aber nicht allgemein anerkannt. Der Felltyp der Main Coons wird den Halblanghaarrassen zugeordnet. 

Charakter einer Maine Coone Katze

Die Maine Coon zeichnen sich durch ihren verspielten Charakter und ihr intelligentes Wesen aus. Sie sind begabte Jäger und werden auch als „working cat“ beschrieben.

  • Diese positiven Eigenschaften können für den Katzenbesitzer jedoch auch anstrengend werden.

Denn auf der Suche nach Beschäftigung öffnet die wasserliebende Katze Wasserhähne, öffnet Türen und hält ihre Besitzer auf Trab, da sie stets sehr interessiert an ihrer Umgebung ist. Ihr Spieltrieb geht so weit, dass sie kleine Objekte apportiert.

Da man mit ihr sogar spazieren gehen kann, wurde ihr der Name „Hundekatze“ verpasst. Sie ist menschenbezogen, kontaktfreudig, kommunikativ und anhänglich. Dabei nehmen die Maine Coons durch Gurren und andere Lautäußerungen Kontakt zum Menschen auf und zeigen sich auch sonst sehr sozial und gesellig.

Eine Vergesellschaftung mit Artgenossen und anderen Haustieren ist meist gut möglich. Auch als Familienkatze ist die Maine Coon in der Regel gut geeignet, da sie menschenbezogen und sehr wenig aggressiv ist. Was die Haltung angeht, ist sie verhältnismäßig anspruchslos und auch gut in der Wohnung zu halten.

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Besonderheiten

Neben ihrer eher katzenuntypischen Wasservorliebe zeigt die Maine Coon Katze eine Auffälligkeit in ihrem Fressverhalten:

  • Sie nimmt ihre Nahrung gern aus dem Napf in die Pfoten bevor sie sie frisst. Dafür steht der Beiname „Coon“ (Waschbär) in ihrem Namen.
  • Eine weitere Besonderheit ist die für die große Katze untypisch hohe Stimme, mit der sie gern mit ihrem Besitzer Kontakt aufnimmt. Auch andere Tiere werden von den ungewöhnlich sozialen Maine Coons gern akzeptiert.
  • Desweiteren neigen Maine Coons dazu, eine sechste Zehe - also eine zu viel – auszubilden. Man spricht von Polydaktylie.

Wie finde ich einen seriösen Züchter?

Bei dem Züchter ist es wichtig, dass sowohl die Elterntiere als auch die Kitten gut sozialisiert worden sind. Optimal ist eine menschennahe Haltung. Diese ist sehr wichtig für die spätere Erziehbarkeit der Katze.

Bei der Suche nach einem seriösen Züchter kann man Auflistungen im Internet auf den Seiten der Zuchtvereine zu Hilfe nehmen. Beim Züchter sollte man sich den Ort der Aufzucht, Elterntiere und Geschwister anschauen, um sicher zu gehen, dass eine optimale Aufzucht vorgelegen hat.

Wann ist die Maine coone Katze ausgewachsen?

Aufgrund ihrer Größe braucht die Maine Coon länger für ihr Wachstum als andere Katzen. Ausgewachsen ist sie erst mit etwa drei Jahren. Damit ist sie ein ziemlicher Spätentwickler. Viele andere Katzen sind schon nach 10-12 Lebensmonaten ausgewachsen. Das Wachstum wird von Größe, Geschlecht, Rasse und Umweltfaktoren beeinflusst.

Wann ist die Katze geschlechtsreif?

Obwohl die Maine Coons erst mit über drei Jahren wirklich ausgewachsen sind, sind sie bereits mit gut einem Jahr geschlechtsreif. Dieses Alter ist ähnlich zu anderen mittel- bis langhaarigen Katzen. Die Weibchen sind meist noch zwei Monate vor den Männchen geschlechtsreif.

Eine Kastration oder Sterilisation ist ab dem Eintreten der Geschlechtsreife möglich. Der genaue Zeitpunkt hierfür sollte mit dem Tierarzt besprochen werden.

Was ist bei Kitten zu beachten?

Kauft man sich eine junge Maine Coon, sollte man Wert auf einen seriösen Züchter legen. Ist die Katze bereits durch die Gewohnheiten ihrer Eltern geprägt und gut sozialisiert worden, ist die spätere Erziehung viel einfacher.

Ein menschennahes Aufwachsen ist sehr wichtig für die Bezugsperson-orientierten und sozialen Katzen. Meist sind die Kitten schon wenige Wochen nach dem Absetzen stubenrein, da sie sehr intelligent sind und sich gut auf die menschliche Anleitung einlassen.

Beachten sollte man allerdings auch, dass die Maine Coons mit ihrem langen Wachstum erst sehr spät erwachsen werden. Im Vergleich zu anderen Katzen sind sie Spätzünder. Man darf also nicht zu schnell erwarten, dass die Kitten sich erwachsen verhalten. Achtung: die Geschlechtsreife ist allerdings schon deutlich früher erreicht als die endgültige Körpergröße!

Ihre Neugier und ihr Spieltrieb bleiben den Maine Coons auch im Alter noch lange erhalten. Um die soziale Bindung zu stärken und die Katze gleichzeitig zu erziehen, sollte man sich bereits früh ausgiebig mit ihr beschäftigen. Dazu gehört zum Beispiel auch regelmäßiges Bürsten des Fells.

Allgemeine Informationen erhalten Sie in den Artikeln:

Wie viel kosten Maine Coone Katzen?

An Anschaffungskosten sollte mit einem Preis von etwa 1.000€ gerechnet werden. Möchte man ein Kitten kaufen, mit dem man später auch züchten kann, sollte dieses besonders „ideal“ sein und kann auch gut 2.000€ kosten. Hierbei sind auch Herkunft und Auszeichnungen der Elterntiere entscheidend.

Durchschnittliche Kosten

Nach der Anschaffung der eigenen Maine Coon folgen wie bei jeder Katze neben einmaligen Anschaffungskosten von Zubehör (Transportbox, Katzenbaum, Katzenklo, Fressnapf, Bürsten, Spielzeuge) für ca. 300€  laufende Kosten. Dazu gehören:

  • jährlich etwa 70€ an Impfkosten und Wurmkuren 
  • 100€ für Katzenstreu
  • ca. 700€ für Katzenfutter.

Dazu kommen eventuelle Aus- und Umbauten sowie Reparaturen in Wohnung und Garten, eventuelle Tierarztbesuche, Versicherungen, Urlaubsbetreuungen und am Lebensende die Kosten für Euthanasie und Einäscherung.

Lesen Sie Näheres dazu in dem Artikel: "Die Kosten einer Katze"

Erkrankungen dieser Katzenrasse

Wie bei vielen Rassetieren haben sich auch bei den Maine Coons einige erblich bedingte Erkrankungen etabliert.

Die häufigsten Krankheiten bei besonders großen Tieren sind Probleme im Bewegungsapparat. Dazu gehören:

  • Hüftgelenksdysplasien
  • Ellenbogendysplasien
  • Patella Luxationen

Diese entstehen durch Komplikationen in der Wachstumsphase. Eine Diagnose kann durch Röntgen und spezielle Tests gestellt werden.
Als weitere Erkrankung des Bewegungsapparats ist die Spinale Muskelatrophie (SMA) bekannt, bei der die Nerven die zum Muskel führen, erkranken, was zu einer Lähmung führt. Die Krankheit wird durch einen Gentest diagnostiziert und betroffene Tiere von der Zucht ausgeschlossen.

Bei den Organerkrankungen sind Herz und Niere am häufigsten betroffen. Es kommt zu einer Hypertrophen Kardiomyopathie (HCM), bei der das Herz plötzlich stehen bleiben kann. Durch Ultraschalluntersuchungen und medikamentöse Behandlung wird dem entgegengewirkt.

Ähnlich wie bei den Perserkatzen gibt es häufig Polyzysten in den Nieren. Dazu kommen chronische Nierenerkrankungen. Diese können ebenfalls im Ultraschall sichtbar gemacht werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021