Meine Katze schnarcht - harmlos oder gefährlich?

Meine Katze schnarcht - Was steckt dahinter?

Als Schnarchen bei Katzen bezeichnet man in erster Linie Atemgeräusche (Stridores), die sich wie das Schnarchen beim Menschen anhören.

Jedoch gibt es neben dem Schnarchen noch andere Geräusche, die auftreten können. Das entsprechende „Schnarchgeräusch“ wird deshalb als "Stridor pharyngealis" bezeichnet. Dieser Name leitet sich von seinem Entstehungsort ab, dem Pharynx (Rachen). Das Schnarchen kann dann in unterschiedlicher Lautstärke und in unterschiedlichen Situationen auftreten.

Ursachen für Schnarchen bei der Katze

  • allgemeine Verengung des Rachenraumes: Es kommt zu Luftverwirbelungen und Turbulenzen im entsprechenden Bereich. Die Luft strömt schneller und ein Geräusch entsteht. Im Rachenraum klingt dies nach einem Schnarchen. Vor allem bei Rassen mit stark verkürztem Gesichtsschädel, wie zum Beispiel der Perserkatze, ist dies oft der Fall.
  • von Natur aus zu langes Gaumensegel: Das Gaumensegel ragt dabei zu weit in den Rachen und führt dadurch zu Luftverwirbelungen.
  • Myasthenia gravis und andere neuronale Erkrankungen
  • hormonelle Erkrankungen, Bsp. Schilddrüsenunterfunktion: Zum Teil kommt es zu Veränderungen der Größenverhältnisse im Pharynx, was zu einem schnarchenden Geräusch beim Atmen führen kann.
  • Verwachsungen und/oder Verklebungen nach Infektionen im Rachenbereich: Es kommt zu einem erhöhten Luftwiderstand und die Katze „schnarcht“.
  • Polypen: Sie entstehen meist im Bereich des Mitteohres und wachsen dann durch die Verbindung des Nasen-Rachenraumes bis in den Pharynx.
  • Tumoren: Tumoren sind Gewebezubildungen. Durch den Gewebezuwachs kommt es ebenfalls zu einer Verengung des Pharynx und das oben bereits beschriebene Phänomen der Luftverwirbelung tritt wieder ein.
  • von Natur aus zu große Mandeln: In diesem Fall verhält es sich ähnlich wie bei Tumoren, auch hier ist eine zu große Gewebemasse der Luft im Weg.

Diagnose

Die genaue Diagnose kann nur vom behandelnden Tierarzt gestellt werden.

Je nach Vorbericht wird dieser unterschiedliche Untersuchungen durchführen. Es kommen in erster Linie Untersuchungen des Nasen- und Rachenraumes, beispielsweise durch Röntgen oder auch endoskopische Untersuchungen in Frage. Insbesondere beim Verdacht auf Polypen kann es sinnvoll sein, das Tier direkt in Narkose legen zu lassen, um die entsprechenden Gewebemassen schon bei der Untersuchung entfernen zu können.

Wann muss ich zum Tierarzt?

  • Sobald Sie bei Ihrem Tier eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens feststellen, wie zum Beispiel Bewegungsunlust oder Appetitlosigkeit, sollte ein Tierarztbesuch erfolgen.
  • Genauso ist es bei Atemaussetzern von eindeutiger Notwendigkeit, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen, da diese durch die verminderte Sauerstoffzufuhr für die Katze lebensbedrohlich werden können.
  • Allgemein sollte der Tierarzt auch aufgesucht werden, wenn die entsprechenden Schnarchgeräusche sehr plötzlich auftreten oder bestehende Atemgeräusche deutlich schlimmer werden.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass meine Katze erkrankt ist - Was ist normal?

Manche schnarchende Katzen leiden offensichtlich unter Atemnot oder gar Atemaussetzern, insbesondere während des Schlafens.
Dies ist ein deutliches Zeichen, dass das Tier erkrankt ist und sollte von einem Tierarzt behandelt werden.

Des Weiteren kann es sein, dass die Tiere, besonders im Falle von Tumoren, deutlich an Gewicht verlieren, auch dies ist ein eindeutiges Krankheitszeichen.

Zudem sollten allgemeine Symptome wie Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, vermehrtes Schlafen, Bewegungsunlust, aber auch stumpfes Fell, Fellverlust etc. in Kombination mit starkem Schnarchen ernst genommen und beobachtet werden.

Bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes der Katze sollte dann immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Zeigt die Katze allerdings nur ein leichtes Schnarchen und dies vielleicht sogar schon sehr lange Zeit, wie es beispielsweise bei vielen Perserkatzen der Fall ist, so besteht in der Regel kein besonderer Grund zur Sorge. Ausgenommen sind Fälle, bei denen sich das Schnarchgeräusch plötzlich verstärkt, dann sollte auch hier ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Schnarchen beim Atmen

Bei vielen Katzen geht das Schnarchgeräusch mit dem Atmen einher.

Oft hört man es entweder bei der Ein- oder Ausatmung, wobei es häufiger während des Einatmens auftritt. Zum Teil kann man sehen, dass die Atmung erschwert wird und dass die Luft mit mehr Kraftaufwand eingesogen werden muss. Dies kann daher rühren, dass wie beschrieben eine Verengung des Rachenraumes besteht, wobei die Luft bei starken Verengungen nicht mehr mit der normalen Atmung ausreichend in der Lunge ankommt.
Dementsprechend kann das Schnarchen auch bis zur Atemnot führen.

Schnarchen beim Schlafen

Katzen schlafen gerne stark zusammengerollt, was auch ab und an zu augenscheinlich sehr unbequemen Positionen führt.

Es kann nun genau wie beim Menschen sein, dass durch die Schlafposition die Atemwege eingeengt werden oder das Gaumensegel ungünstig liegt, sodass das Tier beim Schlafen schnarcht. In der Regel verschwindet das Schnarchen beim Positionswechsel.

Meine Katze röchelt

Ein Röcheln in Kombination mit Schnarchen kann bei Katzen ein Hinweis auf eine Erkrankung der Atemwege sein.

Durch Verengungen im oberen Atemtrakt oder auch verschiedene Lungenerkrankungen kommt es zum Teil zum Husten oder Röcheln. In manchen Fällen würgen die Katzen auch und bringen Schleim hervor. In diesem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um eine genaue Untersuchung des Tieres vorzunehmen.

Die Behandlung des Schnarchens

Die Behandlung des Schnarchens richtet sich nach der Ursache und der Diagnose und kann dementsprechend vielfältig ausfallen.

Im Folgenden soll auf einige Möglichkeiten eingegangen werden:

  • So können beispielsweise Polypen, welche bei Katzen relativ häufig vorkommen können, in den meisten Fällen gut vom Tierarzt entfernt werden. Die Katze muss hierfür in Narkose gelegt werden, doch danach ist das Tier in der Regel geheilt.
  • Im Gegensatz dazu sind bei Tumoren innerhalb des Nasen- und/oder Rachenraumes oft aufwendigere Therapien notwendig. Im ersten Schritt muss herausgefunden werden, um welche Art von Tumor es sich handelt und wie groß er ist. Zum Teil reichen für die Behandlung Bestrahlungen, in manchen Fällen ist aber auch eine Operation oder gar Chemotherapie notwendig.
  • Liegt die Ursache des Schnarchens aber beispielsweise in der Anatomie des Gesichtsschädels, wie es bei bestimmten Rassekatzen der Fall ist, so ist oftmals keine Behandlung notwendig. Diesen Tieren ist es durch die extreme Kompression der Atemwege meist nicht möglich, ohne Schnarchen zu atmen, jedoch leiden sie in den wenigsten Fällen unter Atemaussetzern oder anderen gesundheitsrelevanten Einschränkungen. Aus diesem Grund ist das Schnarchen hier zwar für den Menschen zum Teil unangenehm, erfordert aber in der Regel keine Therapie.

Diese Hausmittel können helfen

  • Inhalieren: Wenn die Ursache des Schnarchens in verschleimten Atemwegen liegt, kann das Inhalieren mit Thymian helfen, den Schleim zu lösen. Am besten sollte die Katze hierfür in der einer Transportbox sitzen, dann kann der Thymian mit heißem Wasser aufgegossen werden und vor die Transportbox der Katze gestellt werden.
  • Wärme: Katzen lieben Wärme und brauchen sie auch. Bei nasskaltem Wetter werden die Tiere oft krank und bekommen Schnupfen und Husten. Bei leichten Erkältungen kann es sein, dass sich dieser nur durch eine leicht verstopfte Nase zeigt, die zum Schnarchen führt, dann kann ein warmer, ruhiger Schlafplatz oft schon Linderung verschaffen.

Homöopathie bei einer schnarchende Katze

Die Homöopathie kann in vielen Bereichen unterstützend zur klassischen Schulmedizin angewendet werden,  jedoch sollte auch sie immer von einem erfahrenen Tiermediziner nach vorheriger Untersuchung verabreicht werden.
Insbesondere, wenn das Schnarchen von einer Infektion herrührt, kann das homöopathische Mittel Echinacea verabreicht werden. Zudem ist Hepar sulfuris bei verschiedensten Erkrankungen der Atemwege zu empfehlen.

Dauer des Schnarchens

Zum Teil tritt das Schnarchen schon im Welpenalter auf und reicht über das gesamte Leben, oft ist dies bei bestimmten Rassekatzen mit durch die Zucht verengten Atemwegen und einem zu kurzen Gesichtsschädel der Fall.

Das Schnarchen kann aber auch sehr plötzlich auftreten, beispielsweise bei einer Infektion und entsprechend nur so lange andauern, bis die Grunderkrankung geheilt ist, beispielsweise also einige Wochen.
Auch bei Polypen tritt das Schnarchen so lange auf, bis die Gewebemasse wieder weg ist. So lange, wie ein Fremdkörper o.ä. den Luftstrom behindert, wird die Katze schnarchen, wobei dieses mit Zeit auch schlimmer werden kann.

Prognose

Je nach Ursache und individueller Verfassung der Katze können die Prognosen sehr unterschiedlich ausfallen.

Bei Rassekatzen, welche durch die entsprechende Züchtung einen zu engen Nasen-Rachenraum besitzen, ist die Prognose in der Regel gut, da diese Tiere oft nur wenige Probleme mit dem Schnarchen haben.

Genauso sind auch Polypen bei Katzen in der Regel gut behandelbar und haben dementsprechend gute Prognosen.

Bei Tumoren kommt es immer auf den individuellen Zustand des Tieres an, sowie auf Art und Größe des Tumors.
Des Weiteren verbessert eine frühzeitige Erkennung die Prognose hier erheblich.

Autor: Julia Heinze Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021