Impfung gegen den Katzenschnupfen

Als Katzenschnupfen oder Katzenschnupfen-Komplex bezeichnet man alle ansteckenden Erkrankungen einer Katze, die die Atemwege, die Augen und die Schleimhäute des Kopfes betreffen.

Katzenschnupfen wird häufig auch feline Rhinotracheitis, infektiöse Katzenrhinitis oder cat flu genannt.

Ausgelöst werden kann der Katzenschnupfen durch bestimmte:

  • Viren (z.B. Felines Calicivirus, Felines Herpesvirus) und
  • Bakterien (u.a. Bordetella bronchiseptica, Chlamydophila felis).

Der beste Weg die Katze vor diesen zu schützen, ist eine Impfung im Welpenalter. Dies ist wichtig, da vor allem ungeimpfte Jungkatzen, mit Kontakt zu anderen Katzen, an Katzenschnupfen erkranken. Die Impfung gegen Katzenschnupfen gehört zu den Core-Impfungen (Pflichtimpfungen).

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Wie läuft eine Impfung bei Katzen ab?

Impfungen für Katzen sind wichtig, um vor Infektionskrankheiten zu schützen.

Grundsätzlich sollten alle Katzen u.a. gegen Katzenschnupfen geimpft  sein, da dies für das Tier zu einer lebensbedrohlichen Krankheit werden kann. Die Impfung gegen den Katzenschnupfen wird direkt auf die Nasenschleimhaut verabreicht und nicht, wie viele andere Impfungen subkutan (unter die Haut) gegeben.
In den ersten Lebenswochen schützen das Jungtier noch die Antikörper des Muttertieres, welche über die erste Milch aufgenommen wurden.
Dieser Schutz endet nach 6-8 Wochen.

Da vor allem Jungtiere erkranken, sollte:

  • eine erste Impfung nach dieser Zeit, also mit ca. 8 Wochen erfolgen.
  • Eine zweite Impfung wird dann mit etwa 12 Wochen und
  • eine dritte Impfung nach 16 Wochen durchgeführt.

Die Impfungen stimulieren das Immunsystem und sorgen für eine Antwort des Körpers auf den eingeführten Erreger, die letztendlich für einen Schutz des Immunsystems sorgt.

Eine Auffrischung dieses Impfschutzes ist wichtig.  Auch gegen Bordetella bronchiseptica sollte geimpft werden, da dies ebenfalls ein wichtiger Katzenschnupfen-Erreger ist.

Symptome und Nebenwirkungen bei einer Katze nach der Impfung

Impfungen sind zwar das Mittel der Wahl, um vor Infektionskrankheiten zu schützen, doch auch sie können bestimmte Nebenwirkungen verursachen.

Einen risikofreien Impfstoff gibt es nicht.

Um Komplikationen zu vermeiden, sollte eine Impfung nur dann durchgeführt werden, wenn das Tier gesund ist.
Dies überprüft der Tierarzt generell durch eine kurze Voruntersuchung. Obwohl es sehr selten vorkommt, kann an der Stelle der Impfung ein bösartiger Tumor (Fibrosarkom) entstehen. Dieser wird vermutlich durch eine Überreaktion des Körpers ausgelöst, die genaue Ursache ist jedoch noch unklar.
Das Risiko eines Fibrosarkoms nach einer Impfung liegt zwischen 1:3.000 und 1:10.000 je Impfung.

Stellt man diesem Risiko jedoch den Nutzen einer Impfung gegenüber, so ist dieser um einig Vielfaches höher.

Gibt es verschiedene Impfungen?

Bei Impfstoffen unterscheidet man generell drei Arten:

  1. Totimpfstoffe
  2. Lebendimpfstoffe und
  3. rekombinante Impfstoffe.

1. Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger, die sich im Tierkörper nicht vermehren können. Sie ziehen viele eigene Abwehrzellen des Tieres an und können so in manchen Fällen zu fühlbaren Verhärtungen im Bereich der Impfstelle führen.

2. Lebendimpfstoffe enthalten lebende, also vermehrungsfähige Erreger. Diese können auch in einer abgeschwächten Form im Impfstoff enthalten sein. Das Immunsystem des Körpers antwortet in diesem Fall eher wie bei einer natürlichen Infektion.

3. Die rekombinanten Impfstoffe enthalten Merkmale von Krankheitserregern, die in Zellen „versteckt“ werden. Diese werden vom Körper nicht direkt erkannt und können sich so zunächst vermehren, um dann zu einer Immunantwort zu führen.

Wie oft muss geimpft werden?

Empfohlen werden:

  • eine erste Impfung des Tieres im Alter von ca. 8 Wochen und
  • eine zweite Impfung mit ca. 12 Wochen als Grundimmunisierung.
  • Eine dritte Impfung nach 16 Wochen wird ebenfalls empfohlen, da im Alter von 12 Wochen bei manchen Katzen noch Antikörper des Muttertieres vorhanden sein können, die einer Immunisierung des Tieres möglicherweise im Weg stehen.

Dies gilt sowohl für Katzen mit Freigang, als auch für reine Wohnungskatzen.

Wann muss man die Impfung auffrischen?

Eine Auffrischung des Impfschutzes gegen den Katzenschnupfen sollte etwa ein Jahr nach der Grundimmunisierung erfolgen.

Der Impfschutz sollte dann für drei Jahre ausreichen.
Vier, sieben und zehn Jahre nach der Grundimmunisierung erfolgt dann jeweils eine weitere Auffrischung.

Das kostet die Impfung

Die Kosten für tierärztliche Leistungen sind in Deutschland in der GOT, der Gebührenordnung für Tierärzte, verankert.

Anhand der vorliegenden Situation, kann der Tierarzt entscheiden, ob er einen einfachen Satz für seine Tätigkeit verlangt oder in schwierigeren Fällen bis zu einem dreifachen Satz.
So können Abweichungen bezüglich der Kosten von einem zum anderen Tierarzt entstehen.

Laut GOT ist eine Impfung als Verabreichung des Impfstoffes definiert. Diese Verabreichung setzt jedoch eine allgemeine Untersuchung des Tieres aus rechtlichen und fachlichen Gründen voraus.
Somit setzen sich die Kosten für eine Impfung aus mehreren Teilen zusammen.
Diese beinhalten:

  • die allgemeine Untersuchung, um festzustellen, ob es sich um ein gesundes Tier handelt
  • die Verabreichung des Impfstoffes
  • den Impfstoff selbst
  • sowie eine Impfbescheinigung.

Insgesamt liegen die Kosten damit bei ungefähr  50,00 bis 80,00 EUR.

Kann meine Katze trotz Impfung einen Katzenschnupfen bekommen?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass in diesem Zusammenhang der Katzenschnupfen von einem „normalen“ Schnupfen einer Katze unterschieden wird.

Auch Katzen können an einem gewöhnlichen, ungefährlichen Schnupfen erkranken, der dem eines Schnupfens beim Menschen ähnelt.
Dann gibt es aber auch den sog.  Katzenschnupfen. Er kann zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen, die nicht verharmlost werden sollte.

Der Name Katzenschnupfen-Komplex, wie die Erkrankung auch genannt wird, beinhaltet bereits, dass es sich hierbei um eine Vielzahl von möglichen Erregern handelt. Verschiedene Arten von Viren können eine Ursache für die Erkrankung sein, aber auch Zwischenformen von Bakterien und Viren (z.B. Mycoplasmen und Chlamydien).

Sogenannte Zweiterreger, also Bakterien, können den Verlauf der Krankheit zusätzlich verschlimmern bzw. begünstigen.
Auch Faktoren, die das Immunsystem schwächen, wie zum Beispiel eine Mangel- oder Fehlernährung, Stress oder ein Wurmbefall, können hierbei eine wichtige Rolle spielen. Gerade vor diesem Hintergrund, kann es trotz einer Impfung zu einem Ausbruch der Krankheit kommen.

Hinzu kommt, dass Katzenschnupfen jahreszeitenunabhängig auftritt und hochansteckend für andere Katzen ist. Durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt, kann die Krankheit von einem auf ein anderes Tier übertragen werden, auch ohne, dass dies sofort sichtbar wird. Auch der Mensch kann die Krankheit „mit ins Haus“ bringen, sich selbst jedoch nicht infizieren.
Die Symptome sind abhängig vom Erreger und können mit Nasenausfluss, tränenden Augen, Appetitmangel, Niesen und Fieber beginnen.
Diese treten ungefähr  zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung auf.

Ob es sich dann wirklich um Katzenschnupfen oder eine andere Erkrankung handelt, sollte der Tierarzt feststellen, um schnellstmöglich behandeln zu können.
Impfdurchbrüche können auch ein Grund dafür sein, dass das Tier trotz Impfung an einer Krankheit erkrankt. Das bedeutet, dass nicht jedes Tier Antikörper bildet, wenn ihm ein Impfstoff verabreicht wurde.

Ein weiterer Grund kann ein zu frühes Impfen des Tieres sein. Dies ist der Fall, wenn die Antikörper des Muttertieres noch im Körper des Jungtieres vorhanden sind und sich sein eigenes Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt hat.
Der Körper der jungen Katze kann dann nicht richtig auf den Erreger reagieren, der im Impfstoff enthalten ist, und trotz Impfung keinen Impfschutz aufbauen.

Dieser Fall kann auch eintreten, wenn kranke oder geschwächte Tiere geimpft werden, sowie stark gestresste oder bereits infizierte Tiere.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021