Mit diesen Kosten muss ich bei der Kastration meiner Katze rechnen

Die Kosten einer Kastration setzen sich aus dem chirurgischen Eingriff zusammen, also der Fähigkeit des Tierarztes diesen Eingriff durchzuführen. Hinzu kommen die eingesetzten Medikamente. Katzen werden vor einer Kastration prophylaktisch mit Antibiotika und mit Entzündungshemmern behandelt, um die nach der OP entstehenden Schmerzen zu lindern und um eine eventuelle Infektion zu vermeiden.

Dazu kommen auch die Narkotika, die Medikamente, die zum Einleiten und zum Erhalt der Narkose (Isofluran als Inhalationsgas) benötigt werden. Zusätzlich wird auch noch die Überwachung, das Futter, der Stromverbrauch, sowie der Zeitaufwand und die benötigten Instrumente und Pflegematerialen bezahlt.

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Wie hoch sind die Gesamtkosten der Kastration?

Die Kosten einer Kastration variieren in Deutschland je nach Klinik.

Sie liegen zwischen 65 bis 200€.

Eine Kastration ist günstiger (ca. 65 €) als eine Sterilisation (ca 165€), da dieser Eingriff viel einfacher ist und viel schneller erfolgt als eine Sterilisation. Die Kosten hängen vom Bundesland ab und sind in der Gebührenverordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Die Tierärzte können zwischen dem einfachen, doppelten oder dreifachen Satz wählen.

Je nach technischer Ausrüstung, Erfahrung der Tierärzte, oder ob die Klinik neu ist oder nicht, schwanken die Preise.

In vielen Kliniken ist es möglich die Gesamtkosten in mehreren Raten zu zahlen.

Kosten für den Tierarzt

Der Tierarzt wird bei einer Kastration für den OP-Aufwand und die fachlichen Kenntnisse bezahlt. Es ist ein zeitaufwendiger und schwieriger Eingriff. Die Katze wird sediert und mit Antibiotika und Entzündungshemmern behandelt. Die Medikamente zählen auch zu den Kosten. Dann wird die Katze in Narkose gelegt und es muss während der gesamten OP-Dauer die Vital-Parameter (Atmung und Puls) überwacht werden.

Um eine OP durchführen zu können müssen sterile geeignete Instrumente vorhanden sein. Die OP dauert je nach Fall und je nach dem ob es sich um eine Kastration oder Sterilisation handelt, zwischen 5 bis 20 Minuten oder sogar mehr. Die Dauer hängt von der OP-Technik, von der Erfahrung des Chirurgs und vom Patienten selbst, ab. Nach der OP ist die Nachbehandlung des Tieres noch eine wichtige Aufgabe des Tierarztes.

Kosten für die Medikamente

Während einer Kastration werden viele Medikamente verwendet. Zu Beginn wird prophylaktisch ein Breitspektrum-Antibiotikum gegeben. Dieses wird stets verabreicht um eine post-OP Infektion verhindern kann. Um den zugefügten Schmerz zu lindern werden außerdem Entzündungshemmer gegeben. Sowohl Antibiotika als auch Entzündungshemmer werden per Spritze verabreicht. Es kann auch sein, dass die Katze nach der OP noch damit behandelt werden muss durch orale Gabe.

Zusätzliche Medikamente sind die für die Narkose. Zu diesen zählen ein Sedativa und zwei Narkotika. Das Sedativum wird mit einer Spritze verabreicht und leitet die Narkose ein, dann werden die Katzen meist mit Isofluran in Narkose (Inhalation diesen Gases) gehalten. Der Preis der jeweiligen Medikamente hängt vom Verkaufspreis und Festzuschlag der Tierärzte ab.

Im Verhältnis zum Gesamtpreis sind die Kosten für die Medikamente gering.

Kosten für den Fadenzug

Die Katze zunächst untersucht, es wird untersucht ob die Wunde gut verheilt ist und dann werden die Fäden gezogen. Je nach Klinik kann es auch sein, dass dies schon im Preis der Kastration enthalten ist, deswegen müssen die Kosten genau mit dem Tierarzt besprochen werden.

Ein Fadenentzug wird nicht immer durchgeführt, da manchmal resorbierbares Nahtmaterial benutzt wird. Dieses Nahtmaterial löst sich von alleine und wird mit der Zeit resorbiert. Falls es zu Wundheilungsstörungen kommt, sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt zu Rate ziehen.

Sonstige Kosten

Zu den sonstigen Kosten zählen die Leistungen der Tierarzthelferinnen. Diese sind bei Kastrationen in vielen Bereichen tätig. Sie bereiten die Katze vor der OP vor und kümmern sich um diese danach. Weitere Kosten sind außerdem das Futter für den Patient, die Unterlaken auf denen sie während der Op liegen, die Sterilisation der OP-Instrumente, das Reinigen der OP-Räume sowie der Strom- und Wasserverbrauch. Zudem muss man häufig noch eine Halskrause kaufen, damit sich die Tiere nicht belecken und versuchen die Fäden selber herrauszuziehen. Zusätzlich kommen auch noch Steuern hinzu, die den Gesamtpreis erhöhen.

Übernimmt die Kosten für die Kastration die Katzenversicherung?

Ob die Kosten für die Kastration übernommen werden hängt von der Versicherung ab. Katzenversicherungen wie Petplan, Agila und Allianz übernehmen die Kosten nicht. Das Unternehmen Helvetia übernimmt die Kosten der Kastration mit der Tarifbezeichnung « PetCare Komfort ». Das Katzenversicherung Uelzener gibt für jede Kastration 20€ und für jede Sterilisation 35€.

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Wann sind Erhöhungen vom einfachen Abrechnungssatz gerechtfertigt?

Erhöhungen vom einfachen Abrechnungssatz sind zum Beispiel aufgrund des Gewichts des Tieres gerechtfertigt. Schwere Tiere benötigen mehr Medikamente, also eine höhere Dosis, was dann die Medikamentenkosten erhöht. Komplikationen nach der OP wie zum Beispiel eine Infektion oder ein Problem mit der Wundheilung, verursachen auch erhöhte Kosten.

Bei einer Infektion muss das Tier manchmal in der Klinik bleiben um überwacht zu werden und um die benötigten Medikamenten zu bekommen. Bei einer Nahtdehiszens und Wundheilungsstörung muss dass Tier z.T wieder in Narkose gelegt werden um ein erneuten Wundverschluss zu machen. Dafür werden wieder sowohl Instrumente als auch Medikamente verbraucht, die bezahlt werden müssen. Manchmal reicht aber auch das Anlegen einer Bandage aus, so muss nur das Bandagenmaterial bezahlt werden.

Autor: Amélie Heckmann Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021