Katzen mit blauen Augen

Einleitung

Katzen können, wie auch andere Tierarten, unterschiedlich gefärbte Augen haben.

Die Ursache dieser Farbunterschiede liegt in der Produktion von Melanin.
Melanin ist ein Pigment, also ein Farbstoff. Dieses ist für die Augenfarbe des Tieres verantwortlich. Je nachdem wieviel Melanin hergestellt wird, desto heller oder dunkler sind die Augen.
Wird also wenig von diesem Farbstoff produziert, kommt es vor, dass die Katze blaue Augen hat.

Wichtig zu wissen ist, dass die Augenfarbe ganz individuell ist. Das bedeutet, kein Tier hat exakt die gleiche Augenfarbe wie ein anderes.

Blaue Augen bei Katzen kommen vor allem bei Tieren mit weißem Fell vor.

Aber auch Hauskatzen können gelegentlich blaue Augen haben.

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Ursachen für blaue Augen

Katzenaugen können von unterschiedlichster Farbe sein.

Es gibt sowohl dunkle Augen, wie beispielsweise braun, aber auch helle Augenfarben, wie blau oder grau.
Es kann sogar sein, dass das Pigment für die Augenfarbe komplett fehlt. Dies ist bei Albinos der Fall.

Um zu verstehen, wie es zu diesen unterschiedlichen Farben kommt, ist es wichtig, die Anatomie des Auges zu kennen:
Das Auge hat einen komplexen Aufbau. Wichtig für die Farbe ist hierbei die sogenannte Iris, auch als Regenbogenhaut bekannt.
Die individuelle Farbe erhält diese durch Farbablagerungen, besser bekannt als Pigmente.

Die Funktion der Iris ist es, den Lichteinfall zu regulieren. Sie wirkt also wie eine Art Blende für das Auge, damit zum Beispiel nicht zu viel Licht in das Innere des Auges einfallen kann.

Im Bindegewebe der Iris, auch als Stroma bezeichnet, befinden sich spezielle Zellen. Diese werden Melanozyten genannt.
Diese Zellen produzieren Melanin. Melanin ist ein Farbstoff.
Viel Melanin führt zu einer dunklen Augenfarbe, wenig Melanin hingegen zu einer hellen Augenfarbe – wie beispielsweise blau.
Fehlt die Pigmentierung gänzlich, wie es bei Albinos der Fall ist, dann schimmern die Blutgefäße durch die verschiedenen Schichten der Augen. Dies sorgt für die bekannte Rotfärbung.
Bei Albinos liegt allerdings ein Gendefekt vor, der sich nicht nur auf das Pigment der Augen beschränkt, sondern unter anderem auch auf die Farbe des Fells.

Obwohl blaue Augen, auch bei Katzen, sehr schön aussehen, sind sie jedoch sehr selten.

Dies kommt daher, dass die Augenfarbe blau bzw. die Produktion von wenig Melanin schwach vererbt wird. Man nennt dies in der Fachsprache „rezessiv“. Das bedeutet, dass die Augenfarben der Vorfahren eine Rolle dabei spielen, welche Augenfarbe das Katzenjunge letztendlich bekommt.
Blau vererbt sich vergleichsweise schlecht.
Braune Augen hingegen werden „dominant“, also stark, vererbt.

Es gibt jedoch Rassen bei denen blaue Augen sehr häufig vorkommen.

Welche Katzenrassen haben blaue Augen?

Blaue Augen bei Katzen sind, wie auch beim Menschen, sehr selten.

Aus diesem Grund, sind sie vermutlich auch so beliebt.
Es gibt jedoch Katzenrassen, die meistens blaue Augen, also eine schwache Melaninproduktion, besitzen.

Aber auch bei weißen Katzen, kommt diese Augenfarbe sehr häufig vor.

Eine blauäugige Katzenrasse ist so zum Beispiel die Rasse Tonkanese.
Ihr Fell ist kurz und seidig und weist viele Variationen auf.
Die Augenfarbe dieser Katzen wird als türkisblau bezeichnet.

Besonders auffallend, sind die blauen Augen der Siamkatzen.
Diese Rasse hat ein weiß-beiges Fell im Rumpfbereich und wird dunkler zu den Gliedmaßen, dem Schwanz und eben auch dem Kopf hin. Durch den Kontrast von dunklem Fell mit hellen strahlend blauen Augen, wirken diese Tiere sehr anziehend.

Auch Tiere der Rasse Snow Bengal haben blaue Augen.
Diese Rasse ist eine farbliche Abwandlung von der bekannteren Rasse Bengal. Diese Katzen sehen aus wie kleine Tiger bzw. Leoparden.
Das Fell der Rasse Snow Bengal erinnert demnach sehr an das der Schneeleoparden.

Auch die Rasse Javanese bzw. Mandarin hat blaue Augen.
Bei dieser Rasse tragen vor allem die weißen Tiere diese Augenfarbe.

Die russische Katzenrasse Neva Masquarade ist ebenfalls für ihre schönen blauen Augen und das dichte lange Fell bekannt.

Weitere blauäugige Katzenrassen sind die Thaikatzen, sowie Katzen der Rasse Snow Shoe. Auch American Curl Shorthair und Balinesen, sowie Ragdoll-Katzen haben blaue Augen.
Doch nicht nur diese Rassen sind mit der schönen Farbe gesegnet.
Auch Perser- und Britisch Kurzhaar-Katzen können je nach Fellfarbe auch blaue Augen haben. Letztendlich spielen die Vorfahren eine wichtige Rolle.

Haben viele Tiere im Stammbaum also blaue Augen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Katzenwelpen des aktuellen Wurfes auch blaue Augen bekommen werden.

So kann es vorkommen, dass auch gewöhnliche Hauskatzen wunderschöne blaue Augen haben.

Welche Katzenrasse/n hat/haben weißes Fell und blaue Augen?

Besonders häufig findet man schöne blaue Augen bei Katzen mit weißem Fell.

Ein Beispiel für Katzen dieser Art sind Tiere der Rasse American Curl Shorthair.

Diese mittelgroßen Katzen haben ein sehr seidiges Fell.
Besonders auffällig sind die ungewöhnlich zu Seite stehenden Ohren.

Ebenfalls ungewöhnliche Ohren haben Balinesen. Diese sind sehr groß. Auch bei diesen weißen Katzen, ist die Augenfarbe ein wunderschönes intensives blau.

Eine weitere Katzenrasse mit weißen Fell und blauen Augen wird Tonkanese genannt.

Aber auch Javanesen und weiße Perserkatzen passen in diese Kategorie.

Welche Katzenrasse/n hat/haben schwarzes Fell und blaue Augen?

Die Kombination von schwarzem Fell und blauen Augen ist sehr selten.
Häufig sind Tiere mit blauen Augen weiß oder haben einen hellen Fellton.

Es gibt jedoch auch dunklere Tiere mit ausnahmsweise blauen Augen. Dies kann beispielsweise bei Hauskatzen, deren Elterntiere blaue Augen besitzen, der Fall sein.
Ein schöner Kontrast von dunklem Fell und blauen Augen kommt bei Katzen der Rasse Siam zustande. Diese haben allerdings einen hellen Fellton im Rumpfbereich und sind nicht gänzlich dunkel.
Diese Seltenheit von dunklem Fell und hellen Augen, kommt durch den Farbstoff Melanin zustande.
Je weniger von diesem Farbstoff produziert wird, desto heller ist die Farbe. Da die Produktion von Melanin nicht nur die Augen, sondern auch das Fell betrifft, kommt es häufiger vor, dass entweder beides hell oder beides dunkel gefärbt ist.

Welche Probleme gibt es mit Katzen mit blauen Augen?

Es kann vorkommen, dass Katzen, die nicht nur ein weißes Fell, sondern auch blaue Augen aufweisen, an bestimmten Erkrankungen leiden.

Häufig haben diese Tiere Probleme mit den Ohren.
Dies kann beispielsweise eine Schwerhörigkeit oder gar eine Taubheit sein.
Schwerhörig sein, bedeutet, dass das Gehör schlechter funktioniert als gewöhnlich. Bei einer Taubheit kann der oder die Betroffene gar nichts hören. Der Grund für diese Erkrankungen liegt in der Kombination der Gene, die bei diesen Tieren zu Ohrbeschwerden führen können.
Genauer gesagt liegt der Grund auf dem sogenannten W-Gen. Dieses ist für die Fellfarbe „weiß“ zuständig. Doch neben der Beeinflussung des Fells, hat dieses W-Gen auch Auswirkungen auf die Farbe der Regenbogenhaut des Auges, der Iris, sowie auf Gehörstörungen.
Pleiotropie oder Polyphänie wird dieses Phänomen genannt.
Dabei geht es darum, dass ein Gen mehrere Merkmalsausprägungen beeinflusst.
Aus diesem Grund kommt es häufig vor, dass weiße Tiere mit blauen Augen an Erkrankungen des Gehörs leiden.

Deshalb werden weiße blauäugige Katzen zunächst auf bestimmte Erkrankungen der Ohren getestet, bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Dies ist wichtig, um die Erkrankungen durch bestimmte Genkombinationen für zukünftige Würfe so gering wie möglich zu halten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021