Die Ragdoll ist eine große Rassekatze mit halblangem, seidigen Fell, die es in vielen verschieden Farbschlägen und Varianten gibt.
Sie zeichnet sich besonders durch ihren ruhigen und sanften Charakter aus.
Durch den relativ geringen Bewegungsdrang eignen sich Ragdolls gut als Wohnungskatzen, die sich natürlich auch über einen katzengesicherten Balkon oder ausbruchssicheren Garten freuen.
Ragdolls werden seit den 1960er Jahren in den USA gezüchtet.
Über englische Züchter kamen sie in den 80er Jahren nach Europa.
Es handelt sich um eine große und kräftige, aber dennoch sehr harmonische Katzenrasse.
Die Kater können etwa bis zehn Kilogramm, Katzen bis 6,5 Kilogramm schwer werden. Generell gilt, dass kastrierte Tiere etwas schwerer werden als unkastrierte.
Von der Nase bis zur Schwanzspitze erreichen Ragdolls eine Länge von 100 bis 120 Zentimeter.
Ihre Höhe beträgt bis zu 40 Zentimeter.
Die Lebenserwartung der Ragdolls beträgt bis zu 16 Jahre.
Bei der Ragdollkatze handelt es sich um eine Halblanghaarkatze mit nur wenig Unterwolle.
Sie hat einen keilförmigen Kopf und große, runde und kompakte Pfoten. Der Schwanz ist lang, buschig, gut behaart und verjüngt sich zum Ende hin.
Die Ragdoll zeichnet sich durch ihre großen, ovalen und blauen Augen aus. Als Pointkatze wird sie weiß geboren und erreicht ihre endgültige Farbe erst innerhalb der ersten vier Lebensjahre.
In Bezug auf Farbe und Färbungen gibt es mittlerweile eine riesige Variation.
Es gibt drei Grundversionen der Ragdollkatze:
1. Die Bicolour trägt eine Maske, wie ein umgekehrtes „V“ in Weiß im Gesicht und hat eine weiße Unterseite, eine weiße Brust und weiße Pfoten.
2. Das Haarkleid der Mitted ist über das Kinn bis zum Bauch weiß. An den Vorderpfoten trägt sie weiße „Handschuhe“, an den Hinterpfoten weiße „Stiefel“.
3. Die Colourpoint hat einen cremefarbenen Körper, der heller als die Extremitäten (Beine, Schwanz, Maske und Ohren) ist.
Dazu gibt es noch die Variante Lynx/Tabby, bei der der Schwanz und die Beine geringelt sind und der Kopf typische Streifen aufweist.
Bei der Tortie ist ein Schildplattmuster ausgebildet. Es sind dann zufällig rote Farbtupfer über das Fell verteilt. Dieser Farbschlag kommt hauptsächlich bei weiblichen Katzen vor, da er über die weiblichen Geschlechtschromosomen vererbt wird.
Die „männlichen“ Katzen in dieser Farbe sind in den meisten Fällen unfruchtbar.
Als Spezialvariante gibt es auch die Solid. Hierbei handelt es sich um eine einfarbige Katze, deren Augen grün bis bernsteinfarben sein können.
Hier soll noch eine Auswahl an Standardfarben gegeben werden. Diese reichen von Blue (= blaugrau), Seal (= dunkles Braun), Chocolate (= helles Schokoladenbraun), Lilac (= helles taubengrau) bis hin zu Red (= rötlich) und Cream (= helles rot bis orange).
Vom Charakter sind Ragdolls sanft und gütig, ohne dabei langweilig zu sein.
Die Ragdoll sieht sich selbst als Mitglied der Familie, weswegen sie auch als „puppycat“ (Hundekatze) bezeichnet wird.
Sie möchte Ihnen am liebsten in der Wohnung überallhin folgen.
Trotz ihrer Größe bewegen sie sich sehr geschmeidig und elegant.
Da Ragdolls so sozial sind, vereinsamen sie sehr stark, wenn sie alleine sein müssen. Sollten Sie also die Anschaffung überlegen und nicht den ganzen Tag über Zeit für Ihre Katze haben, wäre es am besten, wenn Sie eine zweite Katze als Sozialpartner anschaffen.
Ragdolls haben die Eigenheit sich beim auf den Arm nehmen, schlaff hängen zu lassen. Wenn die Ragdoll entspannt auf dem Arm liegt, darf man sie auf keinen Fall fallen lassen, sonst könnte sie sich schwer verletzen.
Gerüchte, wonach Ragdolls weniger oder gar keinen Schmerz empfinden können, sind definitiv falsch.
Durch das naive Vertrauen der Ragdolls kommt es wohl immer wieder dazu, dass freilaufende Katzen einfach von Fremden mitgenommen werden.
Deshalb sollte der Freigang nur im ausbruchsicheren Garten oder katzengesicherten Balkon erfolgen.
Trotz der langen Haare reicht es in der Regel die Ragdoll einmal wöchentlich zu kämmen, da diese weder zum Verfilzen noch zum Verknoten neigen.
Tägliches Kämmen ist nur im Fellwechsel, der im Frühjahr und Herbst stattfindet, notwendig.
Seriöse Züchter sollten einem Katzenzuchtverband angeschlossen sein.
Diese haben Standards, um möglichst gesunde Katzen mit eindeutig nachvollziehbarer Abstammung abzugeben.
Achten sie deshalb auch darauf, ob ein Stammbaum vorhanden ist.
Vor dem Kauf sollte die Katze auf jeden Fall vollständig geimpft und entwurmt sein.
Auch wenn die Katzen hygienisch gehalten werden, können sie von Parasiten befallen sein.
Ein seriöser Züchter verkauft nur mit Kaufvertrag.
Auf jeden Fall sollten sie die Katze in der Wohnung des Züchters kennenlernen.
Nur unseriöse Züchter scheuen den persönlichen Kontakt.
Die Phase beim Züchter ist für den Katzenwelpen immens wichtig, da er in dieser Zeit eine Grunderziehung und -sozialisierung erhält.
Das Wachstum jeder Katze ist natürlich individuell.
Dennoch lässt sich sagen, dass die Ragdoll als großwüchsige und sich langsam entwickelnde Rasse
erst bis zum vierten Jahr ihre endgültige Größe und Gewicht erreicht.
Auch die Farbe ist erst dann endgültig festgelegt.
Auch das exakte Alter der Geschlechtsreife hängt von der einzelnen Katze ab.
Im Alter von 5 bis 9 Monaten werden die meisten Katzen geschlechtsreif.
Den optimalen Zeitpunkt der Kastration sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt ab.
Kater fangen ab der Geschlechtsreife an, mit ihrem Urin in der Wohnung ihr Revier zu markieren, was eine deutliche Geruchsbelastung ist.
In ihren ersten Lebenswochen haben die Kätzchen von der Mutter Sozialverhalten und Spielverhalten gelernt.
Durch den Züchter hat auch bereits eine Sozialisierung mit den Menschen stattgefunden.
Ihren Transportkorb sollte das Kätzchen schon in der gewohnten Umgebung spielerisch kennen lernen, um den Stress beim Transport zu verringern.
Was viele nicht wissen ist, dass man auch Katzenwelpen erziehen muss.
Dabei muss man stets konsequent sein, da Katzen schnell merken, wie viel sie sich erlauben können. Die Erziehung muss stets ohne Gewalt erfolgen. Macht das Kätzchen etwas, das es nicht darf reicht ein lautes „Nein“, ohne dabei den Namen zu nennen, da dies zu einer negativen Verbindung mit dem eigenen Namen führen kann.
Beim Tragen des Katzenwelpen verwenden Sie bitte nicht den Griff in den Nacken. Die Mutter tut dies zwar, aber es ist mit Schmerzen beim Kätzchen verbunden, wenn Sie das tun.
Katzenbabys brauchen viel Schlaf an einem ruhigen, geschützten Rückzugsort. Sie sind sehr lernfähig und verspielt. Auch Impfungen sollten nicht vergessen werden.
Die Ständige Impfkommision Veterinärmedizin (Stiko-Vet) empfiehlt dabei eine Impfung gegen das Rhinotracheitisvirus, Felines Calicivirus und felines Panleukopenievirus im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen, sowie eine Auffrischungsimpfung nach 15 Monaten.
Bei Freigängerkatzen kommt noch die Tollwutimpfung hinzu. Besprechen sie die passende Impfung für ihre Katze mit einem Tierarzt ihres Vertrauens.
Das einzige, was sich sicher über den Preis sagen lässt, ist, dass es für perfekt gezeichnete Zuchttiere (fast) keine Grenze nach oben gibt.
Ganz grob lässt sich sagen, dass Liebhabertiere ab etwa 600 Euro abgegeben werden.
Für Zuchttiere muss man mindestens mit dem doppelten Preis (ca. 1300 Euro) rechnen.
Es ist schwierig die genauen Kosten für die Katzenhaltung vorherzusagen.
Gerade die Tierarztkosten im Falle einer Krankheit können schnell in die Höhe gehen.
Sie sollten mit etwa 500 Euro für Tierarzt, Futter und Katzenstreu pro Tier und Jahr rechnen.
Dazu kommen noch die Kosten für die Ausstattung der Wohnung für ihre Katze.
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Die häufigste Herzerkrankung der Ragdoll ist die Hypertrohe Kardiomyopathie (HCM).
Die HCM betrifft vor allem Katzen im Alter von einem ¾ Jahr bis zu 5 Jahre.
Es kommt zu einem Wachstum und einer Verdickung der Herzmuskulatur nach innen. Das führt zu einer Verminderung des Volumens an Blut, das vom Herzen gepumpt werden kann.
Als Folge davon kommt es zu einem Rückstau in die Lunge mit der Gefahr der Entstehung eines Lungenödems.
In der Entstehung unterscheidet man zum einen die primäre HCM, die durch einen Gendefekt hervorgerufen wird und damit auch erblich ist.
Zum anderen die sekundäre HCM, die durch eine andere Krankheit, die den Körper besonders belastet, hervorgerufen wird.
Die Katzen zeigen erst spät Symptome, die nicht sehr speziell sind.
Für die Ragdollkatze ist ein Gentest für die primäre HCM etabliert, der von Züchtern mit ihren Zuchttieren durchgeführt werden sollte.
Ebenfalls eine häufige Erkrankung der Ragdollkatzen ist die Polycystische Nierenerkrankung (PKD = polycystic kidney disease).
Diese Krankheit wird durch einen Gendefekt verursacht und ist damit erblich, aber nicht ansteckend. Schon im jungen Alter beginnen sich an der Niere flüssigkeitsgefüllte Blasen zu bilden, die im höheren Alter zu Nierenversagen bei der Katze führen können.
Symptome können Abmagerung, vermehrter Durst, vermehrter Urinabsatz und fehlender Appetit sein.
Die Diagnose kann mit einer Ultraschalluntersuchung gestellt werden. Es gibt keine Therapie für diese Erkrankung.
Ein Gentest ist für die Perserkatze vorhanden, dieser ist aber nicht für die Ragdoll validiert und damit ist dessen Aussage zumindest umstritten. Besonders übergewichtige Ragdolls neigen zu Gelenkerkrankungen.
Auch deshalb sollte man sehr auf das Gewicht seiner Katze achten. Bei den Ragdolls findet man auch häufiger als in anderen Katzenrassen die IBD (Inflamatory Bowel disease), eine chronische-entzündliche Darmerkrankung, deren Ursache vermutlich in einer Fehlregulation der Immunantwort auf einen eigentlich harmlosen Umweltreiz liegt.
Es kommt zu chronischem Durchfall oder Erbrechen ohne klare Ursache.
Im Sprachgebrauch wird häufig bei Tierallergien von einer Tierhaarallergie geredet.
Tatsächlich sind dabei nicht die Haare die allergenen Substanzen, sondern Eiweißbestandteile in Hautschuppen, aber auch in Speichel, Tränen und Urin der Tiere.
Diese werden tierindividuell und nicht rasseindividuell ausgeschieden.
Auch bei Ragdolls kommen diese Allergene vor, sodass diese Rasse nicht unbedingt für Allergiker geeignet ist.
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