Die Tollwutimpfung ist eine sehr weit verbreitete Impfung. Sie schützt die Katze vor einer häufig tödlich verlaufenden Gehirnentzündung. Übertragen wird das entsprechende Virus meist über Wildtiere. Dies kann bspw. über einen Biss erfolgen - daher ist die Impfung besonders bei Freigänger-Katzen empfohlen.
Die Tollwutimpfung enthält einen Impfstoff gegen das Tollwutvirus, welches auch Rabiesvirus genannt wird. Es wird bei Tieren als sogenannte Schutzimpfung eingesetzt. Eine Schutzimpfung soll die Erkrankung des Tieres bei Kontakt mit einem Virus verhindern.
Jede Schutzimpfung ist dabei jedoch spezifisch für ein bestimmtes Virus. Bei der Tollwutimpfung handelt es sich um einen Totimpfstoff. Das bedeutet, dass der Impfstoff vorher chemisch getötete Tollwutviren enthält. Diese lösen im Körper des Tieres eine Immunantwort aus. Damit "erinnert" sich der Körper bei einem Zweitkontakt, also falls das Tier nochmals mit der Tollwut in Kontakt kommt, an das Virus und kann es sofort optimal bekämpfen.
Das Tollwutvirus löst beim Tier wie auch beim Menschen eine akut verlaufende Gehirnentzündung aus. Diese verläuft in den meisten Fällen recht schnell tödlich. In einigen Regionen stellen verschiedene Wildtiere das sogenannte Virusreservoir dar. Das heißt, dass diese Tiere eine mögliche Ansteckungsquelle für Mensch und Tier sind. Somit ist vor allem bei Freigänger-Katzen die Tollwutimpfung wärmstens empfohlen. Diese kommen nämlich eher in Kontakt mit einem Wildtier als eine Hauskatze.
Das Virus wird über den Speichel übertragen. Ein Biss ist somit die häufigste Infektionsursache. Da das Virus auch gefährlich für Menschen ist, spielt auch die Eigenverantwortung eine Rolle. Durch eine geimpfte Katze läuft man keine Gefahr, durch das eigene Haustier ungewollt an Tollwut zu erkranken. Die wenigstens Menschen sind nämlich gegen Tollwut geimpft, somit ist es sinnvoll, die Tiere impfen zu lassen.
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Die Tollwutimpfung bei der Katze ist keine Pflichtimpfung. Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei und somit ist die Gefahr der Infektion durch ein Wildtier eher gering. Seit einigen Jahr treten jedoch vermehrt Fledermäuse mit Tollwut auf. Auch diese können die Krankheit durch einen Biss auf Tier und Mensch übertragen. Somit bleibt jedem selbst die Entscheidung überlassen.
Anders ist es, wenn man mit seinem Tier ins Ausland reisen will. In sämtlichen EU-Staaten gelten die gleichen Bestimmungen, was die Tollwutimpfung angeht. Ihr Tier muss eine gültige Tollwutimpfung haben, wenn sie aus Deutschland ausreisen oder nach einem Auslandsaufenthalt wieder in Deutschland einreisen wollen. Diese Impfung muss korrekt im EU-Heimtierausweis von einem Tierarzt vermerkt sein und mindestens 21 Tage vor Reisebeginn abgeschlossen sein - nur dann ist sie gültig.
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Bei vielen Impfungen benötigt man anfangs eine sogenannte Grundimmunisierung, damit ein erfolgreicher Impfschutz gewährleistet ist. Die erste Tollwutimpfung sollte frühesten mit 12 Wochen erfolgen. Die zweite Tollwutimpfung erfolgt dann 1 Monat später, also mit 16 Wochen. Danach wird die Dauer des Impfschutzes immer von der Packungsbeilage des Impfstoffes angegeben. Diese beträgt in den meisten Fällen 3 Jahre.
Um den Impfschutz aufrecht zu erhalten, muss man die Katze also alle 3 Jahre nachimpfen lassen. Die vet. Impfkommission rät jedoch dazu, die 3. Impfung bereits nach einem Jahr zu machen, danach erst alle 3 Jahre wieder. Natürlich gilt das gleiche Grundimmunisierungsschema auch, wenn man die Katze nicht direkt mit 12 Wochen zum ersten Mal geimpft hat. Man kann im jeden Alter mit der Grundimmunisierung anfangen. Man muss sich dann nur an die genannten Abstände halten.
Bei einer Erstimpfung ist der Impfschutz erst nach 21 Tagen gewährleistet. Deswegen darf man auch erst 21 Tage danach in ein Land ein- oder ausreisen. Diese Zeitspanne muss beim Planen der Reise unbedingt mit einberechnet werden, sonst kann es passieren, dass Ihr Tier nicht mitfliegen darf.
Eine Tollwutimpfung darf frühestens mit 3 Lebensmonaten erfolgen, nur dann ist die Immunisierung erfolgreich. Ab einem Alter von mindestens 3 Monaten kann die Erstimpfung dann zu jedem beliebigen Zeitpunkt erfolgen.
Nach der Grundimmunisierung muss die Impfung bei den meisten Tollwutimpfstoffen alle 3 Jahre aufgefrischt werden. Jedoch hält man sich grundsätzlich immer an die Packungsbeilage der Firma des hergestellten Impfschutzes. Diese geben immer die Zeitspanne an, in der sie für den Impfschutz garantieren.
Bei einer Tollwutimpfung muss man meistens mit Kosten zwischen 50 und 60 Euro rechnen. Dort ist die Behandlung und die Beratung durch den Tierarzt schon mit eingerechnet. Generell haben Tierärzte jedoch eine breite Spanne an möglichen Preisen. Somit ist es praxisabhängig, wie viel die Impfung schlussendlich kostet.
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Jeder Impfstoff wird vor seinem Erscheinen auf dem Markt auf Wirksamkeit und Unschädlichkeit getestet. Jedoch können immer wieder unerwünschte Nebenwirkungen auftauchen, so auch bei der Tollwutimpfung. Generell kann es bei jeder Impfung vorkommen, dass die Schutzwirkung nach der Behandlung nicht vorhanden oder ausreichend ist, denn keine Impfung ist 100% wirksam. Es treten jedoch immer nur vereinzelte solcher Fälle auf. Die Gründe für das Versagen können entweder beim Tierarzt, durch falsches Aufbewahren oder Handling, oder beim Tier selbst liegen. Eine weitere generelle Nebenwirkung von Impfungen, und somit auch der Tollwutimpfung, ist die allgemeine Erkrankung des Tieres. Das Tier ist nach der Impfung matt, hat keinen richtigen Appetit mehr und kann sogar Fieber bekommen. Diese Nebenwirkungen treten meist bereits ein paar Stunden nach der Impfung auf und sollten spätestens nach 3 Tagen vollkommen abgeklungen sein. Ist dies nicht der Fall, ist ein erneuter Tierarztbesuch ratsam. Diese Nebenwirkungen treten relativ häufig auf, sind in den meisten Fällen jedoch harmlos.
Eine dritte Nebenwirkung, die bei sämtlichen Medikamenten auftreten kann, ist die Allergie. Diese erkennt man jedoch meist erst, wenn der Körper des Tieres zum ersten Mal damit in Kontakt kommt. Eine allergische Reaktion von der Katze muss beobachtet und gegebenenfalls auch vom Tierarzt behandelt werden.
Bei Katzen können an Impfstellen sogenannte Sarkome auftreten. Sarkome sind bösartige Tumoren. Auftretende Sarkome nach der Impfung gehören bei den Katzen zu den schlimmsten Nebenwirkungen. Um ihnen entgegenzuwirken, geben viele Tierärzte die Tollwutimpfung an der gleichen Stelle des Katzenkörpers. Diese kann man ihn manchen Heimtierausweisen auch angeben. Kommt es nun bei einer Katze zu dem besagten Sarkom, kann man kontrollieren, ob dieser sich an der Impfstelle der Tollwutimpfung befindet. Ist das der Fall, meldet man dies online in einer Datenbank. Somit können zahlreiche Daten über die Impfstoffe gesammelt werden, um diese auszubessern.
Der Impfstoff selbst wird immer einzeln gegeben. Er darf nicht mit anderen Impfstoffen in derselben Spritze vermischt werden. Jedoch darf man seine Katze am gleichen Tag mit mehreren verschieden Impfstoffen impfen lassen, soweit diese mit einer anderen Spritze an einer anderen Stelle der Katze injiziert werden. So kann man beispielsweise seine Katze an einem Tag gegen Tollwut, Katzenschnupfen und Katzenseuche impfen lassen. Somit muss man nicht so häufig zum Tierarzt und die Katze hat weniger Stress.
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