Wie entferne ich Zecken bei meiner Katze?

Vor allem im Frühling und im Herbst eines Jahres sollte der Besitzer gerade bei Freigänger-Katzen darauf achten, dass diese keine ungewollten Parasiten mit sich herum- und in die Wohnung tragen.

Zecken können nämlich im Anfangsstadium, aufgrund ihrer geringen Körpergröße, noch leicht übersehen werden. Je länger sich diese jedoch an der Katze befinden, desto mehr Blut saugen und dementsprechend größer werden diese. Um diese Zecken nun zu entfernen, gibt es verschiedene Hilfsmittel, die im Weiteren erklärt werden. 

Warum sollte man Zecken bei einer Katze entfernen?

Die Gründe für eine schnelle Zeckenentfernung liegen auf der Hand.

  • Zum einen ist es bereits ein ästhetischer Faktor, der den Besitzer dazu anleitet, den Parasiten schnellstmöglich von der Katze zu entfernen. Dies geschieht auch gerade vor dem Hintergrund, dass die „satte“ Zecke vom Wirt, nämlich der Katze, ablässt und sich dann im schlechtesten Fall in der Wohnung befindet. Da eine Zecke jedoch genauso gut das Blut eines Menschen saugen kann, kann sie auf diesen übergehen - und das will vermutlich niemand.
     
  • Ein weiterer Faktor für eine Zeckenentfernung ist die Tatsache, dass Zecken Krankheiten als sogenannter Vektor übertragen können. Beispielsweise FSME, Lyme-Borreliose und Q-Fieber, aber auch Ehrlichiose, Anaplasmose und Zeckenstichfieber sowie die Babesiose sind Krankheiten, die auch den Menschen betreffen können und von Zecken übertragen werden.

Zecken übertragen die oben genannten Krankheiten jedoch nicht nur indirekt als Vektor, sie können zudem auch direkt zu Krankheiten führen. Beispielsweise lokale Reaktionen auf den „Zeckenbiss“ können zu Dermatitiden oder Vergiftungserscheinungen führen.

Wie bereits gesagt, können diese Krankheiten nicht nur das Haustier – in diesem Fall die Katze – betreffen, sondern durch eine Übertragung des Parasiten auf den Besitzer auch eben diesen. Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei den oben aufgeführten, möglichen übertragbaren Erkrankungen keinesfalls um harmlose handelt.

  • Borreliose beispielsweise wird durch die Übertragung sogenannter Borrelia-Bakterien ausgelöst. Diese Krankheit kann neben Haut und Gelenken auch das Nervensystem betreffen.
  • FSME, die Kurzform für Frühsommer Meningoenzephalitis, ist beispielsweise eine Viruserkrankung, die von Zecken übertragen werden kann. Diese führt bei 3-11% zu bleibenden Schäden, wie Lähmungen und kann bei 1-2% der Betroffenen sogar zum Tod führen.

Sollte der Besitzer also eine Zecke an seinem Vierbeiner sichten, gilt es diese schnellstmöglich zu entfernen.

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So entfernt man eine Zecke am besten

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Zecke bei einer Katze zu entfernen. Wichtig zu beachten ist, ob die Zecke sich noch frei auf der Katze bewegt oder sich diese bereits festgesaugt hat.

  • Bewegt sich die Zecke noch frei auf dem Tier, kann diese einfach mit den Fingern oder einem Tuch gegriffen und beseitigt werden.
     
  • Hat sich die Zecke bereits festgebissen, gibt es ebenfalls mehrere Methoden. Wichtig ist, dass die Zecke nicht gedreht, sondern senkrecht herausgezogen wird. Zudem sollte dies kontrolliert und langsam geschehen.
  1. Die Methode für die keinerlei Material benötigt wird, ist leider auch die ungünstigste. Diese beinhaltet nämlich ein Herausziehen der Zecke mit den Fingern. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Hinterleib der Zecke nicht zerquetscht wird. Dies ist nämlich der Teil, der sich mit dem aufgesaugten Blut füllt und am leichtesten zu greifen ist. Der Kopf der Zecke befindet sich in der Haut der Katze und könnte, bei einem Abreißen oder Zerquetschen des Hinterteils, leicht übersehen oder gar vergessen werden. Da dies eine Krankheitsübertragung jedoch nicht ausschließt, sollte die Zecke – wenn möglich – restlos entfernt werden.
     
  2. Eine weitere Möglichkeit der Zeckenentfernung ist beispielsweise das Zeckenlasso. Aber auch eine Zeckenzange, auch als Zeckenpinzette bezeichnet, oder eine Zeckenkarte können für die Zeckenentfernung verwendet werden. Die Methode richtet sich meist danach, was der Besitzer bereits zu Hause hat und mit welcher dieser Möglichkeiten er oder sie am besten zurechtkommt.

Wichtig ist jedoch, dass egal welche Methode der Besitzer gewählt hat, die Zecke nach der Entfernung nicht nur zerquetscht sondern im besten Falle verbrannt wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass diese auch wirklich nicht überlebt hat.

Zeckenzange

Wie bereits aufgeführt, kann eine Zecke auch mittels Zeckenzange entfernt werden. Diese kann auch als Zeckenpinzette bezeichnet werden. Das Besondere dieser Pinzette bzw. Zange ist, dass sie im vorderen Bereich zunächst einen Bogen macht und erst dann spitz zuläuft. Dies liegt daran, dass mit diesem Werkzeug die Zecke möglichst nah an ihrem Kopf gepackt werden soll.

Die Zange wird also, soweit wie möglich, an die Haut der Katze herangeführt. Ist die Zecke umgriffen, kann die Zange fest geschlossen werden. Durch die besondere Form der Zange wird ein Zerquetschen bestmöglich verhindert. Die Zugrichtung erfolgt senkrecht zur Haut des Tieres. Ist die Zecke entfernt, sollte der Besitzer auf mögliche Rötungen oder Veränderungen der Stelle achten, an der sich die Zecke festgesaugt hatte.

Zeckenzangen oder Zeckenpinzetten findet der Besitzer entweder in einem Tierfachmarkt, im Internet und oftmals auch bei dem Tierarzt des Vertrauens. Wem diese Methode nicht so gut von der Hand geht, kann alternativ eine Zeckenkarte oder ein Zeckenlasso verwenden.

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So entferne ich die Zecke - Finger, Zeckenlasso, Zeckenkarte

Eine Zecke kann auch ohne Zeckenzange entfernt werden.

  • Die Methode die Zecke mit zwei Fingern zunächst zu greifen und dann, durch Lösebewegungen nach rechts und links, aus der Haut zu ziehen ist die erste, die dem Besitzer – auch ohne zusätzliches Material – zur Verfügung steht.
     
  • Eine weitere Möglichkeit bietet das Zeckenlasso. Dieses sogenannte Lasso besteht aus einem Stab mit einem Knopf an dem einen Ende und einer Schlaufe am anderen. Diese Schlaufe wird ebenfalls möglichst hautnah um die Zecke gelegt. Durch Druck auf den Knopf am anderen Ende des Stabs wird der Durchmesser der Schlaufe verkleinert. Die Zecke ist nun fest umschlossen und kann durch einen senkrechten Zug am Stab entfernt werden.
     
  • Auch die Zeckenkarte bietet eine zusätzliche Möglichkeit die Zecke zu entfernen. Die Karte besitzt an einem Ende eine Art eingelassenes „v“. Dieses wird unter die Zecke geschoben, so dass diese sich in einem festen „Griff“ befindet. Die Karte sollte dann weiter in Richtung der Zecke und dann nach oben geschoben werden. Sie wird also wie eine Art Hebel eingesetzt. So kann die Zecke ebenfalls aus der Haut der Katze entfernt werden.

Auch hier gilt, dass es nicht „die eine beste Methode“ gibt, die Zecke zu entfernen. Der Besitzer sollte austesten mit welchem Hilfsmittel er oder sie die Zecke am einfachsten entfernen kann und diese dann nutzen.

Diese Hausmittel helfen bei der Zeckenentfernung

Das einfachste Hausmittel um eine Zecke zu entfernen sind zwei Finger mit denen die Zecke gepackt und dann herausgezogen wird. Vielen Besitzern gefällt diese Methode jedoch nicht besonders gut. Aus diesem Grund können die zuvor beschriebenen Hilfsmittel Abhilfe schaffen.

Es gibt allerdings weitere Hausmittel, die bei bzw. nach einer Zeckenentfernung eingesetzt werden können.

  • Zunächst sollte die Stelle, an der die Zecke sich festgebissen hat, mit Alkohol oder Jod desinfiziert werden. Auch Apfelessig und der Saft einer Zitrone werden gern für den Menschen verwendet, um die Heilung der Haut zu beschleunigen und die Haut zu desinfizieren. Auch Rötungen und Juckreiz können durch diese Flüssigkeiten gelindert werden.
  • Manche Menschen schwören auch auf die heilenden Kräfte der Aloe Vera Pflanze.
  • Andere wiederum empfehlen Knoblauch.
  • Und auch Teebaumöl und eine Paste aus Backpulver stehen hoch im Kurs.

Bei der Katze ist, was diese Tinkturen betrifft, jedoch erhöhte Vorsicht geboten. Nicht alle Hausmittel, die für den Menschen eingesetzt werden können, sind auch für die kleinen Tiger bedenkenlos einsetzbar.

  • Aloe Vera beispielsweise, sollte nicht von Katzen abgeschleckt werden. Dies kann zu Reizungen und Lähmungen führen. Ein Auftragen auf das Fell des Tieres ist also nicht ratsam.
  • Und auch Teebaumöl ist nicht ungefährlich für die Katze.
  • Da auch eine gewisse Menge an Knoblauch zu Erkrankungen der Katze führen kann, sollte der Besitzer auch auf dieses Hausmittel verzichten.
  • Auch die beliebte Methode Zitronensaft auf die Stelle zu tupfen, ist für Katzen nicht so angenehm. Diese mögen den Geruch des gelben Saftes nämlich so gar nicht.

Wer sich also nicht sicher ist, welches Hausmittel er oder sie für den betroffenen Vierbeiner einsetzen kann, sollte zuvor mit dem Tierarzt sprechen und den nötigen Rat einholen.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Viele Besitzer, die sich das Entfernen der Zecke nicht selbst zutrauen, besuchen bereits aus diesem Grund den Tierarzt. Daran ist auch nichts Verwerfliches. Schließlich sollte die Zecke, so gut es geht, vom Tierkörper entfernt werden.

Spätestens wenn sich der Hautbereich rötet und anschwillt, an dem sich zuvor die Zecke „festgebissen“ hatte, sollte ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden.

Da Zecken, wie zuvor beschrieben, oftmals als Überträger für einige sehr schwerwiegende Krankheiten dienen, sollte der Besitzer nicht allzu lange abwarten und sein Tier schnellstmöglich bei sichtbaren Veränderung oder Veränderungen des Verhaltens dem Tierarzt des Vertrauens vorstellen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021