Zeckenschutz bei Katzen - Was hilft am besten?

Unter Zeckenschutz bei der Katze versteht man die äußere oder innere Anwendung oder die orale Verabreichung von Tierarzneimitteln, sogenannte Akarizide, die sich dann systemisch auf dem Fell oder im Blutkreislauf der Katze verbreiten. Es gibt dabei verschiedene Anwendungsbereiche:

  • im Blut
  • auf der Haut
  • auf dem Fell 

 Medikamente, die oral verabreicht werden, gelangen durch den Blutkreislauf der Katze in die Zecken.

Diese Stoffe verursachen durch verschiedene Wirkungsmechanismen das Absterben der Zecken und verhindern somit den Zeckenbefall.

Zecken führen bei Katzen nicht nur zu Hautirritationen und Juckreiz, sondern diese haben auch eine wichtige Rolle als Krankheitsverktoren. Bakterien können im Speichel der Zecken enthalten sein und werden durch den Biss in das Blut der Katze übertragen. Sie können  unter anderem, Borreliose, Babesiose und Anaplasmose übertragen.

Neben dem Risiko für die Katze selbst besteht auch die Gefahr, dass die Zecken den Menschen befallen und Krankheuten wie die Katzen-kratz-krankheit übertragen.

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Welche Möglichkeiten des Zeckenschutz gibt es für Katzen?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten Katzen von Zecken zu schützen.

  1. Es gibt Mitteln zur Umgebungsbehandlung.
    Diese sind meist Sprühmittel die Insektizide enthalten. Beim Zeckenschutz werden sie aber selten benutzt, da Zecken sich draußen befinden und nicht im Haushalt, wie zB. Flöhen. Die Bekämpfung betrifft außerdem ausschließlich Freigänger Katzen.
    Um ein Katze effektiv zu schützen gibt es verschiedene Arzneimittelformen die aber alle im Endeffekt zum gleichen Ergebnis führen, dass sich ein für Zecken tödlichen Stoff auf der Katze befindet. Die Mittel unterscheiden sich dabei in der Wirkdauer.
     
  2. Es gibt feste Präparate wie Puder, Halsbänder, Tabletten, und flüssige Präparate, "Spot-on" und  Fellspray.

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Das Zeckenhalsband!

Zeckenhalsbänder setzen kontinuierlich Wirkstoffe frei, die sich dann über das gesamte Fell der Katzen ausbreiten und wird anschließend von den Zecken aufgenommen.

Es gibt verschiedene Marken von Zeckenhalsbänder, die sich hauptsächlich in ihre Wirkdauer und in ihren Zeitpunkt des Wirksamkeitseintrittes unterscheiden.

Die folgendne beiden Möglichkeiten werden empfohlen:

  • Das Bolfo Zecken- und Flohschutzband: 
    Dieses tötet angesaugte Zecken nach etwa einem Tag ab, danach fallen die Zecken runter oder können leicht entfernt werden. Die Wirkdauer beträgt bis zu 10 Wochen. Dabei ist auch die Gefahr der Überdosierung aufgrund der Beschaffenheit des Arzneimittels sehr unwahrscheinlich.
     
  • Das Seresto Halsband hat eine Wirkdauer zwischen 7 und 8 Monaten.
    Dieses wirkt auch gegen Larven, Nymphen und Adulte Zecken. Allerdings tötet der Wirkstoff des Seresto-Halsbandes nicht zwangsläufig schon saugende Zecken ab. Zecken, die beim Anlegen des Halsbandes schon vorhanden sind, sollten deshalb mittels eine Zeckenpinzette entfernt werden.
    Der Schutz vor Befall mit neuen Zecken beginnt nach zwei Tagen nach Anlegen des Halsbandes.
    Die Zecken werden meistens innerhalb von 24 bis 48 Stunden, nach dem Befall des Wirtstieres und ohne Aufnahme einer Blutmahlzeit, abgetötet und fallen letztendlich ab.
    Dieses Halsband hat auch den Vorteil, dass es relativ wasserbeständig ist. Durch den Kontakt mit Wasser wird die Wirkdauer allerdings deutlich verkürzt.

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Welche Zeckenmittel gibt es?

Allgemein versteht man unter Zeckenmitteln verschiedenen Sprühmittel verstanden, die Akazride enthalten.

Das einzig im Handel erhältliche Zeckenspray ist das Trixie Zecken- und Flohschutz-Spray.

Dieses Spray sollte auf das Fell der Katze gegen den Haarstrich augesprüht werden, bis das gesamte Fell leicht befeuchtet ist. Dabei ist umbedingt zu beachten, dass das Spray nicht mit den Augen oder der Nase der Katze in Berüherung kommt, da dies zu starken Reizungen führen kann. Sollte das Spray dennoch damit in Kontakt  kommen, muss dies unmittelbar ausgespühlt werden.

Der Vorteil des Sprays ist, dass es zwar vorhandene Flöhe und Zecken sofort abtötet, diese allerdings noch in der Haut der Tiere verankert bleiben und sollten aus diesem Grund durch Zeckenzangen oder ähnliches entfernt werden,

Je nach Jahreszeit und Befall, kann eine Nachbehandlung nach 3 bis 7 Tagen notwendig sein.

In sehr seltenen Fällen kommt es nach der Anwendung zu Hautreaktionen wie Hautrötung oder Juckreiz. Beim Verschlucken des Wirksstoffs kann es zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und vermehrter Speichelfluss auftreten, müssen aber in der Regel nicht behandelt werden.
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist, dass die behandelte Katzen insbesondere von Kindern nicht angefasst werden sollte solange das Fell nicht vollständig getrocknet ist.

Am besten sollte die Katze abends behandelt werden und die Katze sollte nicht im Bett des Besitzers schlafen. 

Tabletten gegen Zecken

Aktuell gibt es keine Kautabletten speziell für den Zeckenschutz bei Katzen. 

Viele Wirkstoffe gegen Parasiten wirken oftmals sowohl gegen Flöhe als auch gegen Zecken. Es gibt verschiedene Tabellten gegen den Befall von Flöhen, die unter Umständen auch gegen Zecken wirksam sind. Dies ist allerdings nicht zu empfehlen.

Spot-on - Was ist das?

Spot-on sind flüssige Tierarzneimitteln die auf einer Hautstelle aufgetragen werden, meistens im Zwischenschulter Bereich. Der Wirkstoff verteilt sich dann über die gesamte Hautoberfläche. Es gibt sehr viele Spot-on Präparaten auf dem Markt.

  1. Das Broadline Spot-on hat die Besonderheit, dass er sowohl gegen Bandwürmer, Rundwürmer und Ektoparasiten, wie Zecken oder Flöhen, wirkt.
    Um eine Resistenzentwicklung und eine unnötiger Belastung des Tieres zu vermeiden wird dieser nur angewendet, wenn einen Befall mit alle drei Parasitenarten besteht. Nach der Anwendung werden die Zecken innerhalb von 48 Stunden abgetötet und eine Behandlung verhindert einen erneuten Befall bis zu 3 Wochen.
     
  2. Ein weiterer Spot-on Präparat ist der Fiprocat, dieser hat es eine anhaltende akarizide Wirkung von bis zu 1 Woche. Nicht alle Zecken werden innerhalb von 48 Stunden abgetötet. Zecken die sich zum Zeitpunkt der Anwendung schon auf der Katze befindet können auch erst nach mehrer Tagen bis zu einer Woche überleben.
     
  3. Das Flevox Spot-on hat eine anhaltende Wirkung von einer Woche.
    Dieses Mittel wirkt gegen die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und die Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus). Dies beiden Zeckenarten kommen zwar in Europa vor, sind aber eher selten.
    Daher ist das Broadline Spot-on oder das Fiprocat Spot-on zu empfehlen.

Frontline - Das Combo-Spot-on

Der Frontline Combo Spot-on für Katzen zeigt eine Wirkung gegen drei Zecken Spezies:

  1.  Gemeine Holzbock
     
  2. Amerikanische Buntzecke
     
  3. Braune Hundezecke

Die akarizide Wirksamkeit gegen Zecken hält bis zu 2 Wochen an. Frontline ist aber ein Tierarzneimittel das seit vielen Jahren eingesetzt wird, weswegen bestimmte Zeckenarten bereits Resistenzen aufweisen können.

Welche Möglichkeiten bietet der Tierarzt?

Beim Tierarzt können sowohl Spot-ons, als auch Sprays und Halsbänder zur Verfügung stehen. Einige sind auch freiverkäuflich, dabei ist aber auf der genau Dosis und Anwendung zu beachten.

Ein Besuch beim Tierarzt kann darüber aufschluss geben, welches Zeckenmittel am besten für Ihre Katze geeignet ist.

Je nach Situation und eventuellen Allergien bei der Katze kann ein geeignetes Präparat gefunden werden. Außerdem brauchen nicht alle Katzen ein Zeckenschutz, vor allem Katzen die nie die Wohnung verlassen. Auch bei Reisen mit Katzen kann eine Beratung hilfreich sein, da sich die Zeckenarten je nach Region unterscheiden.

Informieren Sie sich mehr zum Thema: Zeckemittel - Was hilft am besten?

Homöopathie gegen Zecken

Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, mit denen Sie die natürlichen Abwehrkräfte Ihrer Katze unterschstützen können:

  • Ledum, der Sumpfporst, ist hilfreich bei Behandlung der Lyme-Borreliose Krankheit.
    Dabei hilft die Aufnahme von Ledum-Globuli. 
    Diese Globuli werden als Vorbeuge gegen Zeckenbissen angeboten. 
     
  • Kokosöl hat einen sehr hohen Anteil an Laurinsäure.
    Dieses wirkt unattraktiv auf Parasiten, auf Grund des starken Geruchs. Studien haben nachgewiesen, dass Zecken und sogar auch Zecken Nympheh, Kokosöl gut als Prophylaxe gegen Zeckenbisse verwendet werden kann. Tiere die Kokosöl im Fell haben, werden somit weniger von Zecken befallen. 
    Diese lassen sich zwar schnell fallen, aber eine Krankheitsübertragung kann nicht zu 100 % verhindert werden.
    Das Kokosöl muss jeden Tag auf das Fell aufgetragen werden. Das Problem bei Katzen ist, dass diese die fettige Konsistenz nicht mögen und sich dabei das Fell häufig ablecken. Die Wirkung hält mindestens sechs Stunden an.

Weitere hilfreiche Informationen rund um die Einsatzgebiete von homöopathischen Mitteln bei Katzen finden Sie unter: Homöopathie für Katzen

Empfehlung des Zeckenschutz durch Dr. Gumpert

  • Zeckenhalsbänder bieten dabei eine sehr einfache Lösung.
    Es muss lediglich der korrete Sitz regelmäßig kontrolliert werden. 
    Nebenwirkungen wie Hautrötungen oder Juckreiz können zwar auftreten, sind aber selten und können auch bei anderen Zeckenschutzmitteln auftreten.  
    Das Serestro Halsband bietet die beste Möglichkeit, da der Schutz 7 bis 8 Monaten anhält. 
     
  • Zeckenspray und Spot-on Präparate bieten auch eine gute Lösung, bieten allerdings einen kürzer anhaltenden Schutz
    Die Anwendung erfolgt allerdings auf dem gesamten Fell der Katze. Dabei sind viele Dinge zubeachten vor allem, wenn sich Kinder im gleichen Haushalt befinden ist davon abzuraten.
     
  • Bei Wohnungskatzen reicht die Anwendung von Spot-on Präparaten aus.
     
  • Bei derFreigänger Katze sind Langzeit Halsbänder am besten geeignet
     
  • Homöopathie eignet sich nicht zum Schutz von Zecken.
    Kokosöl kann eine natürliche Alternative sein, sollte allerdings als Ergänzung verwendet werden und nicht zur alleinigen Anwendung.

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Autor: Amélie Heckmann Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021