Ein Zeckenmittel steht umgangssprachlich für ein Repelent gegen Zecken (Ixodes) und häufig auch gegen Flöhe. Es gibt verschiedene Repelentien, die unterschiedlich wirken und auch für verschiedene Tierarten zugelassen sind. Manchmal fasst man auch die Insektizide oder Acarizide unter die Zeckenmittel. Diese töten die Zecken erst ab, wenn sie das Tier gestochen haben.
Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel: "Zeckenschutz für Katzen"
Aktuell gibt es leider kein Präparat gegen den Zeckenbefall bei der Katze. Dies kann einmal daran liegen, dass viele Katzenbesitzer eher zu einem Spot on-Präparat tendieren. Da nicht jeder Besitzer seiner Katze problemlos Tabletten eingeben kann.
Bitte geben Sie Ihrer Katze nie Medikamente für den Hund, obwohl es Bravecto®, zum Beispiel, als Tablette für den Hund gibt. Häufig haben die Medikamente für den Hund ganz andere Dosierungen haben, obwohl es der gleiche Wirkstoff ist. Dazu kommt auch, dass die Darreichungsformen für die Tierarten einen Sinn haben. Die Verdauung von Hund und Katze ist grundunterschiedlich. Deswegen kann es passieren, wenn man seiner Katze eine Hundetablette gibt, dass diese nicht wirkt, da die Katze den Wirkstoff im Verdauungstrakt überhaupt nicht aufnehmen kann.
Viel wichtiger ist noch, dass viele Präparate für den Hund hoch toxisch (giftig) für Katzen sind. Häufig kommt es vor, dass Tierhalter auch ihrer Katze das Spot on-Präparat Exspot® geben. Meistens versterben diese Katzen.
Somit geben Sie Ihrer Katze nur Medikamente, die auch für Katzen gedacht und zugelassen sind oder die Ihnen Ihr Tierarzt, für Ihre Katze, mitgegeben hat.
Spot on-Präparate für die Katze gibt es sehr viele. Sie werden von den Besitzern gerne genommen, da sie eine einfache Anwendung haben. Es handelt sich meist um Pipetten zur Einmalanwendung. In den Pipetten ist das Medikament enthalten. Man trägt das Medikament auf die Haut der Katze auf. Häufig macht man dies direkt an der Schädelbasis oder im Nacken der Katze. Lesen Sie dafür bitte die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.
Das Medikament bindet sich sehr gerne an Fett, somit verteilt es sich in der Talgschicht der Haut und verteilen sich somit über dem ganzen Tier. Es kommt somit zu einem Film des Medikaments auf dem Tier.
Einige Spot on-Präparate wirken als Repelentien andere als Acarizide.
Die Medikamente haben eine unterschiedlich lange Wirkdauer. Frontline® Spot on und Broadline® Spot on wirken 2-3 Wochen gegen Zecken und eine erneute Anwendung ist nach 4 Wochen möglich. Bravecto® Spot on wirkt 12 Wochen gegen Zecken und darf auch nach 12 Wochen wiederholt werden.
Die Wirkung kann sich verkürzen, wenn die Katze sich häufig putzt oder viel im Regen draußen ist. Trotzdem sollte man eine erneute Gabe nicht vorziehen, da es sonst zu einer Überdosierung kommen könnte. Die Medikamente brauchen eine gewisse Zeit, bis sie anfangen zu wirken. Deswegen sollte man auch hier immer die Packungsbeilage beachten oder Sie fragen Ihren Tierarzt oder Apotheker.
Kokosöl wird eine Insektizide und Acarizide Wirkung zugesprochen. Der wichtige Bestandteil im Kokosöl ist die Laurinsäure. Deshalb sollten Sie, wenn Sie zu dieser Behandlungsform tendieren, gutes Kokosöl mit einem hohen Gehalt an Laurinsäure (mindestens 50 %) verwenden. Meistens ist dies der Fall in nativen, kaltgepressten Bio-Kokosölen.
Wenn man seine Katze mit Kokosöl behandelt, sollte man alle 3 Tage eine Messerspitze von dem Kokosöl in seinen Händen erwärmen, bis es flüssig ist. Danach streichelt man die Katze und verteilt somit das Öl im Fell des Tieres. Man kann das Kokosöl auch über eine Bürste im Fell verteilen. Es ist nicht schlimm, wenn die Katze das Kokosöl auffrisst oder ableckt, da es nicht giftig für das Tier wirkt. Bei einer zu großen Aufnahme von Kokosöl, kann es allerdings zu Verdauungsstörungen, wie Durchfall kommen. Lesen Sie dann den Artikel: "Meine Katze hat Durchfall"
Kokosöl kann gegen Zecken wirken, da Laurinsäure für diese giftig ist. Allerdings ist es immer fraglich, wieviel Laurinsäure wirklich auf dem Fell ist. Man sollte außerdem darauf achten, dass das Fell nicht vor Fett trieft. Deswegen ist Kokosöl eine mögliche Variante als Alternative zum Zeckenmittel, aber man kann auf keinen Fall eine Garantie aussprechen, dass die Katze keine Zecken mehr haben wird.
Der Tierarzt setzt hauptsächlich die oben genannten Zeckenmittel, wie Frontline®, Bravecto®, Broadline® etc. ein. Diese sind in der Regel alle Apothekenpflichtig, da es sich um ein Medikament handelt.
Die Spot on-Präparate kann man beim Tierarzt käuflich erwerben. Meist muss man dafür nicht einmal mit dem Tier in die Praxis oder Klinik kommen, da man es, in der Regel, auch zuhause selbst anwendet.
Bei einem massiven Befall mit Zecken oder Flöhen, wendet der Tierarzt manchmal in der Praxis ein Acarizid oder Insektizid an. Dies ist meist ein Spray, welches die, auf dem Tier sitzenden, Parasiten abtötet und er empfiehlt daraufhin meistens eine Behandlung mit einem Spot on-Präparat.
Viele Tierärzte verwenden weniger natürliche Zeckenmittel, da die Tierärzte den Katzenbesitzern garantieren möchten, dass das Tier nach der Behandlung vorerst frei von Parasiten ist.
Wenden Sie bitte nicht mehrere Zeckenmittel parallel an. Tun Sie dies nur, wenn Ihnen Ihr Tierarzt dies explizit sagt und erklärt. Es könnte sonst zu Wechselwirkungen und somit auch Nebenwirkungen zwischen den Medikamenten kommen.
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Frontline® ist ein Spot on-Präparat. Es enthält den Wirkstoff Fipronil. Es ist apothekenpflichtig und somit nur beim Tierarzt oder einer Apotheke, welche Tierarzneimittel führt, erhältlich, allerdings nicht verschreibungspflichtig. Es dient zur Behandlung gegen Floh-, Zecken- und Haarlingsbefall. Gegen Flöhe (Ctenocephalides spp.) ist es 4 Wochen nutzbar und gegen Zecken (Ixodes ricinus, Dermacentor variabilis, Rhipicephalus sanguineus) hält es leider nur 2 Wochen an.
Für die Katze ist Fipronil nicht giftig, da die Kanäle im zentralen Nervensystem anders aufgebaut sind und Fipronil somit nicht daran bindet. Man sollte allerdings trotzdem darauf achten, dass die Katze nicht direkt nach der Medikamentengabe die betroffene Stelle ableckt. Falls dies doch geschieht, wird vermehrtes Speicheln beobachtet.
Selten können Katzen auch lokal auf Frontline® reagieren. Es kann zu Rötungen der Haut kommen, Juckreiz, Schuppenbildung und eventuell fällt das Fell an dieser Stelle aus. In diesem Fall sollten Sie Fipronil® nicht erneut auftragen. Sie sollten das Medikament auch nie auf Wunden geben.
Bravecto® ist, für die Katze, ein Spot on-Präparat. Es enthält den Wirkstoff Fluralaner. Auch Bravecto® ist apothekenpflichtig und somit nur beim Tierarzt oder in einer Apotheke erhältlich. Es wird zur Behandlung eines Zecken- und Flohbefalls bei Katzen verwendet. Es hat eine abtötende Wirkung gegen Flöhe (Ctenocephalides felis) und Zecken (Ixodes ricinus) über 12 Wochen.
Bravecto® gibt es für Katzen in drei Dosierungen, die sich an dem Körpergewicht des Tieres orientieren. Man gibt den Inhalt der Pipette an eine Stelle, die die Katze nicht so leicht erreichen kann. Am besten an der Schädelbasis oder zwischen den Schulterblättern. Man sollte das Fell vorher leicht scheiteln, damit das Medikament auch auf die Haut gelangt und nicht in den Haaren hängen bleibt. Das Medikament zieht innerhalb von einem Tag ein und ist innerhalb von 48 Stunden wirksam.
Auch Fluralaner bindet an die GABA -gesteuerten Chloridkanäle im zentralen Nervensystem. Es bindet allerdings nur an die Kanäle von Floh und Zecke, da diese einen anderen Aufbau haben, als die Chloridkanäle der Katze oder des Menschen. Somit ist es in der richtigen Dosierung unbedenklich für die Katze.
Nebenwirkungen nach der Gabe von Bravecto® sind milde, vorübergehende Hautreaktionen (Rötungen, Juckreiz oder Haarausfall) an der Applikationsstelle. Weiter mögliche Nebenwirkungen wären Teilnahmslosigkeit, Tremor (Zittern), Appetitlosigkeit, Erbrechen oder vermehrtes Speicheln. Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen beobachten, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt, damit dieser mit Ihnen weitere Entscheidungen treffen kann.
Es gibt ein paar pflanzliche und homöopathische Zeckenmittel für die Katze. Diese werden allerdings häufig eher unterstützend zu anderen Zeckenmittel.
Ein homöopathisches Zeckenmittel, welches die Tiere abhält oder abtötet, wie es zum Beispiel Broadline® tut, gibt es allerdings nicht.
Frontline®
Bravecto®
Broadline®
Bersteinkette
Kokosöl
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