Unter Röntgen versteht man ein bildgebendes diagnostisches Verfahren der Human- und Veterinärmedizin, bei dem durch hochenergetische Strahlung bestimmte Strukturen aus dem Inneren des Körpers abgebildet werden können. Die Röntgenstrahlung ist kurzwellig und dementsprechend zwischen der Ultraviolett- und der Gammastrahlung einzuordnen.
Entgegen einer weit verbreiteten Annahme sind nicht nur Knochen beziehungsweise Veränderungen des Knochens röntgenologisch darstellbar, sondern ebenso Weichteile, Zubildungen und Umfangsvermehrungen, möglicherweise verschluckte oder perforierte Fremdkörper sowie Lufteinschlüsse und vieles mehr.
Auch die Computertomographie (CT) ist zum Beispiel eine spezielle Art des Röntgens zur dreidimensionalen Darstellung. Das Röntgen ist ein unabdingbares Verfahren in der Medizin, das in vielen Fällen einen entscheidenden Beitrag zur Findung der korrekten Diagnose liefert.
Da das Röntgen ein sehr aufschlussreiches bildgebendes Verfahren darstellt, sind viele Indikationen für eine röntgenologische Untersuchung denkbar. Allerdings handelt es sich jedoch um hochenergetische, ionisierende Strahlung, deren Exposition mit gewissen Risiken verbunden sind ( z.B. Krebsentstehung ). Aus diesem Grund sollte eine unnötige Verwendung zum Wohle aller Beteiligten vermieden werden.
Grundsätzlich dient das Röntgen lediglich der Bestätigung und genaueren Abklärung eines begründeten Verdachts! Die Untersuchung sollte sich immer auf den betroffenen Körperbereich in möglichst kleinem Ausmaß beschränken.
Ein Tierarzt sollte nur dann eine röntgenologische Untersuchung durchführen, wenn sie notwendig und der Findung einer genauen Diagnose und dementsprechend einer angemessenen Therapie zuträglich ist.
Eine weitere Indikation stellt das Humpeln der Katze dar. Lesen Sie hierzu den Artikel: "Humpeln bei einer Katze"
Eine weitere Indikation für ein Röntgen des Thorax, bei der die meisten Tierbesitzer nicht sofort an eine röntgenologische Untersuchung denken würden, ist der Verdacht auf einen Befall mit dem Katzenlungenwurm aelurostrongylus abstrusus.
Die 0,5-1cm langen Rundwurm-Parasiten leben in den Lungenalveolen der Katze. Die meisten Infektionen mit diesem weltweit verbreiteten Parasiten verlaufen klinisch inapparent, das heißt symptomlos. In einzelnen Fällen oder bei besonders starkem Befall kann es jedoch zu Atemwegsproblematiken wie chronischem Husten und Atemnot aber auch zu generellen Anzeichen von Unwohlsein wie Abgeschlagenheit, Inappetenz und Schwäche kommen.
Bei einer solchen Symptomatik könnte ein Verdacht auf Lungenwurmbefall durch auf dem Röntgenbild sichtbare Verschattungen der Lunge bekräftigt, jedoch nicht vollends bestätigt werden. Hierfür bedarf es dem Nachweis von Larven oder Eiern in Blut oder Kot des Patienten.
Es muss allerdings nicht immer ein Lungenwurm sein, wenn ihre Katze Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Lesen Sie z.B. dann auch den Artikel: "Katze röchelt"
Die Kosten für das Röntgen eines Tieres sind individuell abhängig von der Indikation, Art und Anzahl der Aufnahmen, benötigten Hilfsmitteln und der sich je nach Diagnose anschließenden Therapie.
Der entsprechende Satz der Gebührenordnung kann fall- und tierarztabhängig einfach, doppelt oder dreifach abgerechnet werden. Hieraus resultieren die Unterschiede der Kosten in verschiedenen veterinärmedizinischen Einrichtungen.
Jedoch ist nicht nur die Anfertigung der Bilder an sich ein Kostenfaktor, sondern auch vorangehende und angeschlossene Leistungen. Vor dem Röntgen muss beispielsweise eine gründliche allgemeine Untersuchung des Tieres und Beratung des Besitzers erfolgen, da die röntgenologische Untersuchung aus Strahlenschutz- und sonstigen Gründen lediglich der Bestätigung eines begründeten Verdachts dienen soll.
In den vielen Fällen ist zudem eine medikamentöse Ruhigstellung des tierischen Patienten erforderlich, um eine erfolgreiche Untersuchung überhaupt erst zu ermöglichen. Dies darf jedoch nur dann erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass das Tier abgesehen von den bekannten Beschwerden klinisch gesund und eine Narkose zumutbar ist.
Bei bekannten Vorerkrankungen müssen Nutzen und Risiken bewusst abgewogen werden.
Auch die Behandlungskosten für die Erkrankung, die durch das Röntgen gegebenenfalls diagnostiziert werden kann, sind sehr unterschiedlich. In jedem Fall sollte ein Tierarzt jedoch bereits vor dem Anfertigen der Röntgenbilder eine grobe Einschätzung der zu erwartenden Kosten geben können, wenn dies vom Tierbesitzer gewünscht wird.
Weitere Informationen zu den gängigen Kosten ihrer Katze erhalten Sie in dem Artikel: "Die Kosten einer Katze"
Viele Besitzer haben Bedenken, ihre Katze für die Anfertigung eines Röntgenbildes sedieren oder gar voll narkotisieren zu lassen.
"Dies ist grundsätzlich nicht immer notwendig. Bei sehr kooperativen Patienten und wenigen, einfachen Aufnahmen kann das Röntgen auch ohne Narkose erfolgreich sein."
Da Katzen jedoch im Allgemeinen sehr selbstbewusste Tiere sind, die es weder mögen still zu halten, noch festgehalten zu werden, kann unter Umständen aus verschiedensten Gründen eine Narkose erforderlich sein.
In vielen Fällen ist also nicht Bequemlichkeit des Tierarztes Grund für die Narkose, sondern auch die Gewährleistung einer möglichst angenehmen Untersuchung für die Tiere. Katzen sind sehr stressanfällige Patienten, sodass eine Sedation unter Umständen auch für sie die einfachste und beste Lösung ist.
Nicht zuletzt muss der untersuchende Tierarzt auch strahlenschutztechnische Aspekte berücksichtigen: gerade bei mehreren Aufnahmen empfiehlt es sich bei Kleintieren, diese in Kurznarkose durchzuführen. Es sind dadurch bessere Aufnahmen mit weniger beziehungsweise keinem Hilfspersonal und geringerer Strahlenbelastung möglich. Denn liegt der Patient in Narkose, ist der Untersucher nicht direkt der krebserregenden Röntgenstrahlung ausgesetzt, die ein wichtiger und unabdingbarer Bestandteil dessen täglicher Arbeit ist.
"Eine Kurznarkose für klinisch gesunde Katzen stellt in aller Regel kein Problem dar und wird sehr gut verkraftet. Nach einer allgemeinen klinischen Untersuchung bestehen also überschaubare Risiken für eine medikamentöse Ruhigstellung des Patienten bei gegebenenfalls erheblichen Vorteilen für Mensch und Tier."
Das Röntgen gehört sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin (Tiermedizin) zu den nicht aus dem Alltag wegzudenkenden bildgebenden diagnostischen Verfahren. Zusätzlich stehen den Medizinern jedoch weitere Methoden zur Verfügung.
Was die vielversprechendste und damit passende Bildgebung ist, muss jedoch immer individuell für jeden Patienten entschieden werden. Keins der Verfahren ist schmerzhaft. Auch die Strahlenbelastung bei Röntgen oder CT ist bei der seltenen Exposition der Patienten eher unbedenklich. Vielmehr muss entschieden werden, mit welchem bildgebenden Verfahren bei möglichst geringem Aufwand am ehesten eine sichere Diagnose gestellt werden kann.