Unter Blut im Urin, oder auch Hämaturie, versteht man das Vorhandensein von roten Blutkörperchen im Urin, die sogenannten Erythrozyten. Die rote Färbung kommt aufgrund des vorhandensein vom "Hämoglobin" zustande.
Seltener, kommt auch der Farbstoff Myogobin vor.
Myoglobin kommt aus den Muskelzellen und würde auf einen Muskelzelluntergang hinweisen. Man kann ganz einfach unterscheiden ob es sich um Erythrozyten oder oder um Myoglobin handelt, indem man das Blut ein paar Minuten in einem Röhrchen stehen lässt.
Durch ihre Schwerkraft sedimentieren die rote Blutkörperchen und setzen sich unten ab, das restliche Blut wird dann gelblich.
Dagegen, bleibt ein hämoglobinhaltiger Urin, auch nach längerzeitigem stehen lassen, homogen rot. Das Hämoglobin ist ein gelöstes Molekül welches sich im Urin gleichmäßig verteilt.
Meist sind aber auch rote Blutkörperchen im Urin vorhanden, allerdings selten so viele, dass man sie mit dem Auge sehen könnte.
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Ursachen für Blut im Urin sind vielfältig. Die häufigsten Ursachen sind bakterielle sowie idiopathische (stressbedingte) Blasenentzündungen. Bei Entzündungen kommt es zur Ansammlung von Immunzellen. Diese versuchen die Ursache zu beseitigen, dabei geht aber das Gewebe zum Teil kaputt. Da der Harntrakt stark durchblutet ist, kommt es schnell zu Blutungen.
Die dritthäufigste Ursache sind Harnsteine. Diese entstehen aufgrund einer fehlerhafte Ernährung, einer Nieren- oder Lebererkrankung oder durch eine Entzündung. Sie verstopfen die Harnwege und irritieren diese mechanisch, wodurch es zu Blutungen kommen kann.
Weitere Ursachen sind folgende :
Bei Katzen, und viele Säugern sind Harn- und Genitalwege verbunden, dass heißt sie münden in einen gemeinsamen Ausgang.
Dadurch kann es sein, dass eine Gebärmutter- oder Scheideentzündung, die Ursache für Blut im Urin ist.
Weiterhin, können systemische Störungen verantwortlich sein, zum Beispiel eine Störung der Blutgerinnung.
Diese kann durch Infektionskrankheiten wie das Katzenaids oder die Katzenleukose, oder durch eine Autoimmunerkrankung entstehen.
Viel Blutfarbstoff im Urin kann auch auf einige spezifische Infektionskrankheiten (Babesiose) oder Immunmediierten Erkrankungen hinweisen. Dabei werden die rote Blutkörperchen zerstört und das Blutfarbstoff gelang ins Urin.
Die idiopathische Blasenentzündung ist eine der häufigsten Ursachen für Blut im Urin bei der Katze.
Hierbei handelt es sich um eine Blasenentzündung, wo keine konkrete Ursache gefunden wird.
Meist erkranken junge bis mittelalte Katzen die oft nervös, ängstlich, defensiv, aggressiv, sensibel gegenüber Umgebungseinflüssen sind, sowie eine Übermäßige Bindung zum Besitzer haben. Stress ist dabei die wichtigste Komponente.
Katzen mit einer idiopathischen Blasenentzündung zeigen eine stark erhöhte Urinabsatzfrequenz. Dabei ist aber zu achten dass nur die Frequenz erhöht ist und nicht die Urinmenge. Dies wird oft verwechselt. Sie setzen am Tag mehrmals kleine Urinmengen (manchmal nur ein paar Tropfen) und oft unter (erkennbaren) Schmerzen.
Viele Katzen sind dadurch nicht mehr sauber und setzen auch Urin an unerwünschten Stellen ab.
Manchmal sind auch unspezifische Begleitssymptome dabei wie übermäßiges Putzen und Lecken an Genitalien und Bauch, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen.
Die Blasenentzündung ist eine der häufigsten Ursachen für Blut im Urin bei der Katze.
Diese sind sehr häufig bakteriell bedingt. Deswegen werden Katzen mit Urin im Blut häufig mit Antibiotika behandelt.
Es kann aber sein, dass es nicht hilft und die Symptomatik sich nicht verbessert.
Dies kann folgende Gründe haben: Es kann sich um resistente Bakterien handeln (das heißt, dass das Antibiotikum gegen diesen Bakterienstamm nicht wirkt).
Wenn möglich muss ein anderes angewendet werden.
Es sind häufig kostenaufwendige diagnostische Verfahren nötig, um die richtige Ursache zu finden
Falls die Besitzer diese Kosten erstmal nicht zahlen können oder wollen, wird ein Antibiotikum verabreicht, da dies häufig wirkt.
Es kann aber sein, dass es nicht der Fall ist (zum Beispiel bei eine Blutung durch ein Tumor). Um die richtige Ursache zu diagnostizieren müssen weitere Verfahren, wie Bildgebende Verfahren, benutzt werden.
Blut im Urin durch die Gabe von Antibiotikum, ist eine mögliche Nebenwirkung, die durch die Schädigung des Harntraktes aufgrund des Antibiotikums entstehen kann.
In diesem Fall sollte der Tierarzt gleich davon informiert werden um zu entscheiden ob die Therapie weiterbestehen soll.
Es ist bekannt, dass kastrierte Katzen öfters von Harntraktserkrankung betroffen sind als nicht kastrierte Katzen.
Es konnte aber keine genaue Ursache gefunden werden. Die Tatsache, dass überwiegend kastrierte Katzen erkranken, rührt vermutlich daher, dass ihre absolute Zahl höher ist als die der nicht kastrierten Katzen.
Es kann auch sein, dass nach einer Sterilisation eine Katzen ein blutiges Urin zeigt. Dies ist auf Komplikation während der OP zurückzuführen. Solche Komplikation, wie unabsichtliche Verletzung der Blase oder der Eintritt von Bakterien, sind äußert selten.
Bei einer Blasenentzündung führen Bakterien oder andere Erregern wie Pilzen oder Parasiten in der Harnblase zu einer Entzündung.
Diese kann die Blasenwand so stark schädigen, dass es zu Blutungen im Urin kommt. Die dabei angelockte Immunzellen versuchen den Erreger zu beseitigen indem sie schädigende Stoffe freisetzen. Diese greifen aber auch das Gewebe an und die umliegende Blutgefäßen.
Außerdem ernähren sich manchmal die pathogene Mikroorganismen selber von Blut.
Wichtige Erregern sind Intestinale Bakterien (z.B E.coli), Pilze wie Candida, Aspergillus und Cryptococcus, sowie Parasiten wie Capillaria plica, Capillaria felis und Dioctophyma renale. Die schwere der Erkrankung hängt auch vom Erreger selber und seine Virulenz, sowie von der Immunantwort des Tieres.
Die Erregern können von der Außenwelt kommen und aufsteigend ins Harntrakt gelangen oder sie können vom Inneren des Körpers kommen und über die Blut- oder die Lymphbahn den Harntrakt erreichen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Meine Katze hat eine Blasenentzündung
Meistens ist das Urin rot verfärbt.
Um zu unterscheiden ob es sich um rote Blutkörperchen oder um einen Farbstoff handelt (Hämoglobin oder Myoglobin), muss man das Urin in einem Röhrchen ein paar Minuten stehen lassen.
Rote Blutkörperchen setzen sich unten als Sediment aufgrund ihre Schwerkraft an.
Es werden auch oft Teststreifen benutzt. Diese werden einfach ins Urin eingetaucht und verfärben sich je nach Menge an bestimmten Stoffe. Sie ermöglichen zum Beispiel den Nachweis von rote Blutkörperchen in geringen Mengen, von Proteinen oder von Glucose.
Anschließend muss man herausfinden, wodurch es zu den Blutungen kam.
Bei Verdacht auf eine Cystitis (Entzündung) wird das Urin am besten per Zystozenthese gewonnen (es wird mit einer Spritze Urin punktiert) und auf Bakterien, Pilze und Parasiten untersucht.
Je nach Vorbericht und Verdacht werden verschiedene Verfahren angewendet, wie zum Beispiel Bildgebendeverfahren wie das Röntgen und das Ultraschall, wodurch die Nieren aber auch andere Organe dargestellt werden können. Oftmals wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt um Anzeichen einer systemische Entzündung auzuschließen.
Eine Katze mit Blut im Urin, hat meistens deutlich erkennbare Symptome.
Es kann sein, dass die Katze zusätzlich zu Blut im Urin noch erbricht.
Dies ist aber kein eindeutiges Zeichen einer bestimmen Erkrankung und bedarf einer genauere Untersuchung und Diagnosenstellung.
Es könnte natürlich sein, dass dies ein weiteres Symptom, neben dem Blut im Urin, einer generalisierte Erkrankungen wie zum Beispiel einer infektiöse Erkrankung oder eines Tumors ist.
Es kann aber genau so gut sein, dass dies genau wie eine Blasenentzündung, stressbedingt ist. Durch Stress können Ulzerationen in der Mund- bis in der Magenschleimhaut entstehen, was zum Erbrechen führt. Die Gabe von bestimmte Medikamente kann auch eine Ursache sein.
Es könnte auch eine Futtermittelintoleranz sein, die nichts mit dem Blut im Urin zu tun hat.
Je nach dem ob die Katze weiter erbricht, und dies ihr allgemein Befinden stört, ist dieses zusätzliche Symptom im Betracht zu nehmen.
Es ist auf jeden Fall ein weiterer Grund die Katze zum Tierarzt zu bringen.
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Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung.
Eine nicht schlimme Blasenentzündung wird mit:
behandelt.
Wenn es möglich ist sollten Stressquellen aus der Umwelt beseitigt werden.
Man kann Tryptophan, Pheromone (Feliway) benutzen und versuchen zeitweise dominanter Katzen abzusondern.
Eine Förderung des Spieltriebs kann auch hilfreich sein.
Sie verbessern die klinische Symptome und minimieren den Medikamenten- Einsatz. Die Optimierung der Harnabsatzmöglichkeiten ist auch von größter Bedeutung.
Als Regel gilt, dass man immer ein Katzenklo mehr als Katzen haben sollte. Die Katzentoilette sollten an ruhige, leicht zugängliche Orte, unterschiedliche Lokalisationen sein und täglich gereinigt werden.
Eine ausreichende Wasseraufnahme sollte gewährleistet sein. Katzen mögen meistens nicht stehendes Wasser. In der Natur ist das meistens verschmutztes Wasser.
Fließendes Wasser oder frisches stehendes Wasser werden bevorzugt. Man kann auch zeitweise die Katze mit Nassfutter füttern damit sie möglichst viel Wasser aufnimmt was die Heilung beschleunigt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Katzenfutter und Meine Katze frisst nicht
Wenn die Schutzschicht der Harnblasenwand, die als Glucosaminoglykan- Schicht oder auch als GAG -Schicht bezeichnet wird, dünner ist, leidet eine Katze häufig unter einer Entzündung des Harntraktes.
Dies kann man mit Hilfe von Nutrazeutika bekämpfen, welches dazu führt, dass die GAG- Schicht erneut gebildet wird.
Zwar sind die Forschungen über die Vorteile von Glucosamin nicht eindeutig, allerdings gibt es dennoch einige rezeptfreie Präparate, die Glycosamin und Trypthophan enthalten. Im Grunde sind diese Stoffe für die Behandlung der Arthritis beim Hund gedacht, aber auch für die Behandlung der Blasenentzündung bei Katzen, sind sie zugelassen.
Die übliche Dosis entspricht 0.15ml per Injektion einmal pro Woche für vier Wochen, gefolgt von einer regelmäßigen monatlichen Injektion.
Weitere Möglichkeiten die auch im Humanmedizinischen Bereich genutzt sind, sind Cranberrykapseln oder Ascorbinsäure. Diese Stoffe stimulieren die Urinsekretion und somit die Spülung und Reinigung des Urins. Cranberrykapseln und Ascorbinsäure (Vitamin C) können den Urin deiner Katze auf natürlichem Wege sauber machen.
Cranberrykapseln können in einer Dosis von 250mg zweimal am Tag oral verabreicht werden und Vitamin C 250mg pro Tag.
Allerdings ist hier vorsicht in der Dosierung geboten und eine Absprache mit dem Tierarzt bei Unsicherheit wird empfohlen.
Die Wirkung von Homöopathische Mitteln ist im diesem Fall nicht bewiesen.
Einige behaupten dass einen Aufguss mit Löwenzahn, Petersilie, Faulbaum oder Brunnenkresse hilfreich sein kann.
Dafür fügt man einen Teelöffel getrocknete Kräuter einer Tasse vorher gekochtem Wasser hinzu.
Die Infusion sollte man 20 Minuten stehen lassen.
Danach können zwei Teelöffel zweimal am Tag zum Futter gegeben werden.
Der Aufguss sollte alle zwei Tage frisch hergestellt werden.
Die Dauer der Therapie hängt von der Grunderkrankung ab. Eine bakterielle Cystitis wird meist mit einer Woche Antibiotikum behandelt.
Entzündungen, und andere Erkrankungen brauchen meistens eine Woche bis zehn Tage Therapie, wobei das immer vom Zustand des Patienten und vom Erreger oder Grad der Erkrankung abhängt.
Tumoren benötigen ein lebenslanges Protokoll.
Harnsteine werden meistens gleich entfernt, dafür wird die Katze in Narkose gelegt damit es für den Tierarzt einfach ist, und damit die Katzen keine Schmerzen dabei bekommt.
Danach wird die Katze mit meistens um die fünf Tage Schmerzmittel entlassen.
Die Prognose hängt ebenfalls von der Grunderkrankung ab.
Je früher man es entdeckt und zum Tierarzt geht, desto besser ist die Prognose.
Die Ursachen sind aber sehr vielfältig und auch wenn man es gleich merkt und gleich zum Tierarzt geht, kann es trotzdem sein, dass es sich um einen Tumor handelt der nur mit hohen Kosten behandelt werden kann. Die meisten Katzen erholen sich von einer Entzündung gut.
Je nach dem welcher Anteil des Harntraktes betroffen ist, ist die Prognose entsprechend gut oder schlecht. Die Nieren haben eine großes Kompensationspotential, das heißt es kommt erst zu klinischen Erscheinungen wenn schon 75% der Niere zerstört ist.
Wenn die Nieren aber zerstört sind, ist das irreversibel also nicht mehr umkehrbar. Deswegen ist es notwendig zu wissen, welcher Anteil noch funktionsfähig ist, um diesen möglichst zu schonen.
Meistens erholen sich die Blase sowie die Urinleitende Wege gut.
Wenn Ihre Katze Blut im Urin bzw. einen rötlich verfärbten Harn hat, sollten Sie möglichst schnell zum Tierarzt gehen.
Blut im Urin könnte zwar nur eine kleine Entzündung sein, aber es könnte auch das erste Zeichen einer schweren Erkrankung sein, wie zum Beispiel von einem Tumor.
Außerdem gilt bei allen möglichen Ursachen: Je schneller eine Behandlung erfolgt, desto besser ist es für die Katze!
Ansonsten kann es zu schweren Folgeschäden kommen, dabei wird die Therapie teurer und länger dauern.
Geht es der Katze zusätzlich zum Blut im Urin sehr schlecht (z.B. kein oder kaum Harnabsatz, starkes Erbrechen, sehr blasse/bläuliche/gelbe Schleimhäute, weitere Blutungen, z.B. aus der Nase), handelt es sich um einen Notfall und Sie sollten so schnell wie möglich zum Tierarzt fahren.
Die häufigsten Ursachen für Blut im Urin (Stress bedingte, oder infektiöse Blasenentzündung) sind für den Mensch kaum infektiös.
Die Katzentoilette sollte aber stets hygienisch gereinigt werden und zwar unter Vermeidung von direkten Kontakt mit dem Urin. Man sollte sich danach die Hände gründlich waschen.
Die meisten pathogene Erregern die vorkommen können, sind theoretisch für den Mensch auch infektiös, sodass ein Ansteckung mit Bakterien oder Parasiten möglich wäre.
Dies ist aber äußert selten, da erstmal die Menge im Urin sehr klein ist, und da meistens kaum Kontakt mit dem Urin stattfindet.