Derzeit wird vermutet, dass sich im Katzenhirn ein nervliches, schwingungsfähiges System befindet. Diese Art von Oszillator soll dafür sorgen, dass die Katze schnurren kann.

Katzenschnurren

Wohl jeder kennt das Geräusch, dass eine Katze hervorbringt, wenn sie sich sehr wohl fühlt: das wunderschöne Katzenschnurren. Katzen schnurren jedoch genau genommen gar nicht nur, wenn es ihnen gut geht, sondern auch, wenn sie sehr gestresst sind. Viele Katzen beginnen aus diesem Grund auch bei einem Tierarztbesuch stark zu schnurren.

Bei diesem Schnurren, welches neben den Hauskatzen auch Großkatzen erzeugen können, handelt es sich um ein Geräusch einer niedrigen Frequenz. Das Besondere ist, dass Hauskatzen dieses beim Ein-und Ausatmen zustande bringen können, Großkatzen allerdings nur beim Ausatmen.

Dies liegt an einer anatomischen Besonderheit des Schädels der Hauskatze: das Zungenbein ist nämlich knöchern mit dem Schädel verbunden. Was das Zustandekommen dieses Schnurrens betrifft, gibt es viele Hypothesen. Ein sicherer Ursprung des Geräusches ist jedoch bislang nicht endgültig erforscht.

Wie bereits angesprochen, gibt es verschiedene Hypothesen für die Entstehung des Schnurr-Geräusches. Keine dieser Hypothesen ist jedoch als Ursprung des Schnurrens endgültig erforscht. Derzeit wird vermutet, dass sich im Katzenhirn ein nervliches, schwingungsfähiges System befindet. Diese Art von Oszillator soll dafür sorgen, dass die Katze schnurren kann.

Zur Physiologie des Schnurrens, also der Lautäußerung, gibt es dann mehrere Vermutungen. Zum einen soll das Zungenbein ein möglicher Lösungsansatz sein. Dieses ist mit dem Katzenschädel verbunden und kann durch den Luftein- und Luftausstrom zu Schwingungen führen. Ein zweiter Ansatz hebt den Kehlkopf der Katze in den Vordergrund. Dieser soll sich in einer bestimmten Folge von Kontraktionen zusammenziehen und dann wieder weiten.

Eine dritte Möglichkeit für die Entstehung des Schnurrens liefern die Stimmbänder der Katze. Hinter den tatsächlichen Stimmbändern, sollen zwei Hautfalten in Schwingung gebracht werden können. Dadurch soll das Schnurrgeräusch zustande kommen. Die vierte Hypothese befasst sich mit der sogenannten Hohlvene, Vena Cava. Diese soll beim Durchlaufen des Zwerchfells zusammengepresst werden.

Durch das daraus resultierende Zusammendrücken des Blutes innerhalb der Vene, sollen ebenfalls Schwingungen entstehen. Die letzte Theorie ist jedoch umstritten, da diese Anatomie auch bei anderen Lebewesen vorliegt, die das Geräusch des Schnurrens nicht zeigen: beispielsweise der Mensch.

Frequenz

Wer dem Schnurren einer Katze einmal für längere Zeit genauer zugehört hat, weiß, dass es sich um ein tiefes, regelmäßiges Geräusch handelt, das sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen entsteht. Forscher haben herausgefunden, dass das Schnurren einer Katze eine Frequenz von ungefähr 30 bis 40 Herz aufweist.

Gründe für ein Katzenschnurren

Welcher Katzenbesitzer kennt es nicht, das glückliche Schnurren der eigenen Katze. Doch wann Schnurren eigentlich Katzen? Katzen schnurren nämlich nicht nur, wenn sie sich wohlfühlen. Katzenmütter beispielsweise helfen ihrem, noch blinden Nachwuchs, mit dem Schnurren dabei, sich zu orientieren und den Weg zur Mutter zurück zu finden. Außerdem schnurren Katzen auch, um zu betteln.

Viele Katzen haben gelernt, dass es mehr Futter gibt, wenn sie den Besitzer anschnurren. Folgt dann auch noch die geforderte Belohnung, nämlich mehr Futter, nimmt die Katze dieses Verhalten schnell in ihr Repertoire auf.
Viele weitere Informationen rund um die Erziehung Ihrer Katze erhalten Sie unter: Wie erzieht man eine Katze?

Des Weiteren schnurren Katzen sich auch an, wenn sie sich  begegnen. Schnurren kann auch eine Aufforderung zum Spiel sein. Allerdings ist das Schnurren nicht immer ein positives Zeichen. Eine gestresste Katze schnurrt beispielsweise auch bei einem Tierarztbesuch, um zu beschwichtigen. Forscher haben zudem herausgefunden, dass das Schnurren als eine Art Heilmittel fungiert und die Genesung der Katze positiv beeinflusst.

Welche Wirkung hat ein Katzenschnurren auf den Menschen?

Dass das Schnurren einer Katze niemanden unbeeindruckt lässt, ist wohl so gut wie jedem klar, der das Geräusch schon einmal gehört beziehungsweise gespürt hat. Bekanntlich gibt wohl nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze auf dem Schoß zu haben. Katzen, die schnurren haben aber nicht nur eine beruhigende Wirkung auf den Menschen.

Sie wirken sich auch gut auf die Entschleunigung vom Alltag sowie den Stressabfall aus. Des Weiteren soll das Schnurren einer Katze den Schlafrhythmus verbessern und Schlafstörungen lindern. Auch der Blutdruck soll durch das Schnurren gesenkt werden. Hinzu kommt, dass ein Ausschütten von Glückshormonen stattfindet, wenn ein Mensch das Schnurren einer Katze hört. Zu guter Letzt soll das Katzenschnurren auch bei Muskelbeschwerden helfen.

Kann ein Katzenschnurren auch heilende Wirkung haben?

Egal, wie schön das Geräusch einer schnurrenden Katze wirken mag, es hat zudem sogar eine heilende Wirkung auf das Tier selbst. Ein Professor der Freien Universität Berlin hat, aufgrund der schnellen Genesung von Katzen nach Operationen, herausgefunden, dass das Schnurren einer Katze sich positiv auf die Heilung von Knochenbrüchen auswirkt.

Durch das Schnurren werden Schwingungen erzeugt, die die Muskulatur und das Knochenwachstum anregen. Testweise wurden auch Menschen mit Geräuschen im Frequenzbereich des Katzenschnurrens beschallt. Auch bei diesen fand eine Festigung des Knochenbaus statt.

Wie Sie aktiv gegen den Rückgang von Knochensubstanz beim Menschen vorgehen können, erfahren Sie unter dem folgenden Artikel: Aktiv gegen Osteoporose

Bei welchen Erkankungen soll es helfen?

Schnurren hilft sowohl der Katze als auch dem Menschen. Katzenschnurren hilft bei Bluthochdruck, indem es diesen senkt. Außerdem hilft es bei Schlafstörungen und führt dazu, dass der Mensch wieder zu einem guten Schlafrhythmus findet.

Das Schnurren einer Katze soll auch bei Knochenbeschwerden (siehe auch: Knochenschmerzen) helfen. Es soll nämlich eine festigende Wirkung auf die Knochen haben und auch Muskelprobleme sollen durch das niederfrequente Brummen der Katze gelindert werden.

 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.07.2019 - Letzte Änderung: 10.11.2021