Bei der Bengal-Katze gilt es zu differenzieren zwischen der Wildkatze (Prionailurus bengalensis oder auch Asiatische Leopardkatze) und der Hauskatzenrasse Bengal.
Diese entstand aus einer Hybridkreuzung, also einer Zucht mit Elterntieren zweier verschiedener Arten, zwischen Wildkatze und Kurzhaar-Hauskatze.
Sie gilt als besonders
Die Bengal - Katze weist eine außergewöhnliche, optisch sehr schöne Fellzeichnung auf. Darüber hnaus ist die Bengal - Katze sehr arbeits- und aufmerksamkeitsintensiv.
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Ursprünglich stammen die Vorfahren der Bengal aus Asien, wo die Bengal-Wildkatze eine der verbreitetsten Kleinkatzenarten ist.
Sie lebt dort vor allem in stark bewaldeten Gebieten wie dem Regenwald oder den Himalaya Vorgebirge.
Die erste Kreuzung der Wildform mit einer Hauskatze gab es 1934 in Belgien und Japan mit dem Zuchtziel eine Hauskatze in der Optik einer Wildkatze zu ziehen.
Gut 30 Jahre später wurde die Zucht in Kalifornien, auch im Zuge der Erforschung des Felinen Leukosevirus (Katzenleukämie), vorangetrieben.
Nicht alle Zuchtvereine unterstützen die Hybridzucht von Wild- und Hauskatzen, weshalb die Bengal nicht in allen Zuchtvereinen (der Cat Fanciers' Association, kurz CFA) als Hauskatzenrasse anerkannt ist.
Nach ihrer erstmaligen Anerkennung 1983 bei der TICA (The International Cat Association) als moderne Rasse wurde sie zunächst noch mit Abessiner, Ägyptischer Mau und Amerikanischen Kurzhaarkatzen gekreuzt und nun reinrassig gezüchtet.
Als zahm gelten die Bengal ab der vierten Filialgeneration/ Nachkommen (F4) ausgehend von den wilden Vorfahren auf einer Seite der Parentalgeneration.
Die Bengal hebt sich auf den ersten Blick besonders durch ihr Aussehen von anderen Katzen ab.
Unter Liebhabern wird sie auch als „Leopard auf dem Sofa“ bezeichnet. Dies leitet sich auch vom Zuchtziel ab: eine Katze mit dem freundlichen Wesen einer Hauskatze und dem Aussehen ihrer wilden Vorfahren, der asiatischen Leopardkatze.
Ihr Fell ist seidenweich und dicht, aber relativ kurz und hat verschiedene Färbungen.
Gewünscht ist vor allem die „spotted“ Zeichnung, welche der Zeichnung von Leoparden am meisten ähnelt.
Das sind ein- oder zweifarbige („rosetted“) dunklere Tupfen auf Flanke und Rücken auf hellerem Grund an Brust, Bauch und Beinen. Ebenfalls anerkannt ist die „marbeled“ Zeichnung, welche eher an die geströmte Zeichnung anderer Katzenrassen erinnert.
Es gibt aber bereits auch andere Züchtungen mit Langhaar oder dunklen Tupfern auf dunklem Grund.
Der Körper der Bengal ist im Vergleich zu anderen Hauskatzen schlanker und sie ist auch langbeiniger, was sich in ihrer Sprungkraft wiederspiegelt. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher klein, aber mit großen Augen und von den Augenwinkeln ausgehendem „Lidstrich“.
Am Kopf finden sich außerdem oft weitere dunkle Linien, welche auf die typische Zeichnung der wilden Leopardkatze zurückzuführen ist.
Der Charakter der Bengal wird allgemein als freundlich beschrieben und ähnelt ab der F4-Generation denen anderer zahmer Hauskatzen und nicht mehr dem einer Wildkatze, daher dürfen auch nur diese an Privatpersonen verkauft werden.
Sie sind sehr
Entsprechend viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung fordern sie und sind daher eher für erfahrene Halter mit Zeit und Präsenz am Heimatort zu empfehlen.
Die Bengal braucht Freigang oder ein Außengehege sowie eine katzengerechte Wohneinrichtung, in der sie sich beschäftigen kann und nicht aus Langeweile den Inhalt der Schränke auf den Kopf stellt.
Des Weiteren ist sie nicht gern allein und unbeschäftigt, sondern fordert zusätzliche Aufgaben in der Futtersuche oder bei Target- und Clicker-Training.
Wer oft nicht zuhause ist, sollte sich überlegen, eine zweite Katze zu kaufen, was insbesondere bei Weibchen meist gut funktioniert.
Auch Hunde werden meist gut toleriert und sogar als Spielgefährte angenommen.
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Neben ihrer außergewöhnlichen leoparden-ähnlichen Fellzeichnung und ihrem starken aktiven Charakter hat die Bengal noch weitere Besonderheiten:
Die Bengal gehört neben der German Rex, der Sphinx, der Sibirischen und der Allerca Katze zu den Top Fünf der am besten für Allergiker geeigneten Katzen, da erwiesen ist, dass sie eine verhältnismäßig geringe Allergenproduktion hat.
Allergene sind weniger die Haare der Katze an sich, als vielmehr bestimmte Proteine aus Speiche und in Hautschuppen und Haarwurzeln, die sich an dem ausfallenden Fell befinden.
Einige Katzen wie die Bengal produzieren weniger von diesen Allergien auslösenden Proteinen als andere Katzenrassen, die Allerca Katze sogar gar keins.
Generell produzieren kastrierte und vor allem weibliche Tiere noch mal weniger Allergene.
Ein weiterer Grund für die Allergiker Freundlichkeit der Bengal ist, dass diese zu den eher hellen Rassen mit halblangem Fell gehört; dunkle Kurzhaarkatzen sind besonders allergieauslösend.
Die Allergie kann sich auch erst mit dem älter werden einer jung gekauften Katze entwickeln, da Kitten sehr viel weniger allergenes Protein produzieren als alte Katzen.
Allergikern kann zusätzlich häufiges Staubsaugen oder ein Katzenverbot im Schlafbereich helfen. Bei Verdacht, dass die Bengal nicht doch Allergien bei einem selbst auslöst, sollte man vor dem Kauf mehrmals einen Züchter aussuchen, um sich probehalber den Allergenen auszusetzten.
Behandlungen wie Desensibilisierungen können außerdem in Erwägung gezogen werden, dies ist zum Teil sogar speziell mit den Allergenen der eigenen Katze möglich.
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Die Katze ist ausgewachsen, wenn sie ihr Endgewicht von 3-8 kg je nach Geschlecht und eine Größe von 40 cm Schulterhöhe und 110 cm Kopf-Schwanz-Länge erreicht hat.
Dies ist meist in einem Alter von zwei bis drei Jahren der Fall.
Die Bengal gehört zu den größeren Katzenrassen, die grundsätzlich eine etwas längere Wachstumsphase haben als kleinere Arten.
Andere Rassen sind zum Beispiel schon mit einen Jahr ausgewachsen, manche erst mit vier Jahren.
Geschlecht und Umwelteinflüsse wie Ernährung, Krankheiten und Wohnumfeld wirken sich ebenfalls auf das Wachstum aus.
Geschlechtsreif sind die meisten Hauskatzen geschlechtsunabhängig mit sieben bis zwölf Monaten, die Bengals meist erst mit gut einem Jahr.
Dies ist auch gleichbedeutend mit dem Eintritt in die Adoleszenz, dem „Erwachsenwerden“ – auch wenn die Bengals noch nicht ausgewachsen sind.
Damit ändert sich auch ihr Verhalten in Bezug auf ihre Artgenossen und sie beginnen ihr Revier zu markieren.
Bei den Bengals tun dies im Gegensatz zu andern Katzenrassen Weibchen genauso intensiv wie Männchen, vor allem während der Rolligkeit. Männchen entwickeln sich (vor allem unkastriert) zu Einzelgängern.
Die Kitten (oder auch Katzenkinder) der anhänglichen und cleveren Bengal sollten möglichst menschenbezogen aufwachsen.
m besten Fall also zusammen mit der Mutter im Wohnbereich. Das Vatertier ist an der Jungenaufzucht nicht beteiligt.
Für die Sozialisation und das zukünftige Verhalten ist besonders die sensible Phase zwischen der zweiten und siebten Lebenswoche wichtig.
In dieser sollte sich besonders viel mit den Kitten beschäftigt werden, um für Verträglichkeit und Vertrauen zwischen Kitten und Mensch sowie mit Artgenossen zu sorgen.
Der Kaufpreis einer Bengal von einem seriösen Züchter liegt bei ca. 1.000€.
Der genaue Preis hängt davon ab, ob man ein Liebhabertier kauft, das nicht unbedingt allen Zuchtstandards entspricht, zum Beispiel eine Katze mit abweichendem Farbmuster, was für den privaten Käufer uninteressant ist, oder ein Zuchttier oder gar ein Schautier mit nahezu dem Zuchtziel entsprechenden Eigenschaften in Charakter, Körperbau und Fellfarbe.
Die jeweiligen Preisabstufungen liegen bei ca. 700 - 1.500€ für ein Liebhabertier, 1.500 - 4.000€ für ein weibliches und 3.000 - 5.000€ für ein männliches Zuchttier und 3.500€ aufwärts für ein Schautier.
Einen seriösen Züchter macht man durch einen angemessenen Preis im Angebot, die Vermittlung von Erfahrung und Fachkompetenz bei ersten Gesprächen und die passende Haltung bei der Abholung aus.
Er sollte Mitglied in einem Zuchtverein sein, was auch bedingt, dass die von ihm verkauften Nachzuchten Papiere haben, die ihre Abstammung nachweisen.
Ist ein Verkäufer seriös, wird er seine Bengal-Nachzucht dem Kunden nicht aufdrängen, sondern fachkompetent erklären, welche Bedürfnisse die Bengal im Vergleich zu anderen Katzen hat und darauf hinweisen, dass sie nicht unbedingt für jedermann geeignet ist.
Das Wohnumfeld des Züchters muss Platz und artgerechte Einrichtungen für die menschennahe Haltung von Zuchtkatzen, Deckkater und Aufzucht der Nachzucht bieten.
Die Kosten, die eine Bengal verursacht, bestehen zum einen aus einmaligen Anschaffungskosten für das Tier (ca. 1.000€) und die Wohnraumausstattung:
bei Nicht-Freigängern (200€ mit Ende offen) sowie möglichern anfallender Reparaturkosten durch Verschleiß an Möbeln und Tapeten.
Zum anderen bestehen sie sich aus stetigen Kosten wie Katzenfutter (ca. 30€ pro Monat), Impfungen für die Katze (Kombi-Impfung aus Rhinotracheitis, Calicivirus und Panleukopenie sowie Tollwut mit je 3 Grundimmunisierungen und Auffrischungen ca. alle 3 Jahre für ca. 50€ pro Impfung) und Wurmkuren (4x pro Jahr ca. 5€). Ganz grob erhält man daraus einen durchschnittlichen Kostenaufwand von gut 400€ - 600€ pro Bengal pro Jahr.
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Bei der Haltung der freiheitsliebenden Bengal ist besonders ihre Aktivitätsfreude zu beachten.
Sie sollte immer genug Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten haben und eignet sich eher weniger als reine Wohnungskatze.
Freigang sollte zumindest in Form eines Außenbereichs möglich sein.
Die Bengal ist sehr anhänglich und menschenbezogen, weshalb ihr zwar Rückzugsmöglichkeiten gegeben werden sollten, sie aber trotzdem größtenteils die Möglichkeit haben sollte, sich menschennah aufzuhalten.
Der Wohnraum sollte „katzensicher“ ausgestattet sein, sodass die neugierigen Bengals nicht Schrankinhalte ausräumen oder Aquarien auseinander nehmen können.
Es sollte aber auch genügend Spiel- und Beschäftigungsraum in Form von Klettermöglichkeiten und Katzenbäumen vorhanden sein. Meist reicht den Bengals auch eine Beschäftigung durch Gegenstände nicht aus, sondern sie fordern zusätzliche Jagd- und Geschicklichkeitsspiele sowie aktive Interaktion mit ihrem Besitzer durch Target- und Clicker-Training.
Auch Artgenossen oder Hunde werden meist gern geduldet und tragen zur Beschäftigung bei.
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Bei den Bengals gibt es einige typische Erkrankungen, von denen einige durch Vererbung weiter gegeben werden können.
Dazu gehören orthopädische Erkrankungen wie die „Patella Luxation“, bei der die Kniescheibe sich je nach Grad der Erkrankung unterschiedlich stark verschiebt und sich unter Umständen auch nicht von allein wieder repositioniert (in die Ursprüngliche Lage zurückkehrt), als auch Organerkrankungen.
Zu diesen gehört die „Polyzystische Nierenerkrankung“, die auch bei anderen Rassekatzen auftritt, bei der sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume auf der Niere bilden, was oft klinisch nicht relevant ist, in schweren Fällen aber zu Nierenversagen der Katze führen kann.
Daneben gibt es die „Hypertrophe Kardiomyopathie, HCM“, bei der sich die linke Herzkammer vergrößert und deren Wand sich verdickt, da das Herz versucht eine Herzschwäche zu kompensieren, was bei fortgeschrittenem Verlauf zu Herzversagen führen kann.
Es handelt sich hierbei um die häufigste Herzerkrankung bei Katzen allgemein.
Seltener tritt eine „Pyruvatkinasedefizienz“ auf, also eine Schwäche des Enzyms, dass den Phosphatrest auf ADP überträgt, um das energiebereitstellende ATP zu erzeugen.
Wird nicht genug ATP gebildet, kann es zu Multiorganversagen kommen.
Spezifisch für die Bengal ist die „Progressive Retina Atrophie“, die durch Schrumpfung der Regenbogenhaut des Auges eine völlige Erblindung im Alter der Katze von drei bis fünf Jahren herbeiführt.
Für einige dieser möglichen Erkrankungen stehen Gentests zur Verfügung.
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Um eine Bengal richtig zu erziehen, ist es wichtig, ihr die Möglichkeit zu geben, möglichst katzentypisch aufzuwachsen.
Das bedeutet zusammen mit Muttertier und Geschwistern, sodass durch Jagd- und Kampfspiele eine erfolgreiche Sozialisierung stattfinden kann.
In diesen wird von den Artgenossen eine sogenannte Kratz- und Beißhemmung erlernt.
Das heißt: Wann darf man sich wehren und wann ist auch mal Schluss. Gerade für Bengals ist außerdem der frühe und stetige Kontakt mit Menschen wichtig, genauso wie die Beschäftigung durch diesen.
Eine besondere Erziehungsmethode stellt das Clicker-Training dar.
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Neben Klettermöglichkeiten und einem Katzenkratzbaum mit Aussichtsplattformen und Kratzmöglichkeiten sowie einem Planschbecken kann man der Bengal auch mit kleineren Spielzeugen Beschäftigung bieten.
Dazu gehören Spielbälle, die Futter enthalten oder gejagt werden können, aber auch gekaufte oder selbst gebastelte Aufbauten aus Schnüren, Korken, Eimern oder anderen Utensilien, zwischen oder in denen Futter versteckt ist.