Meine Katze stinkt aus dem Maul - Was steckt dahinter?

Meine Katze stinkt aus dem Maul

Nicht nur Menschen können an Mundgeruch leiden, auch Katzen können aus dem Maul stinken. Dieser üble Maulgeruch kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Diese können sowohl ganz harmlos, auf der anderen Seite jedoch auch sehr ernst sein. Maulgeruch ist zudem nicht gleich Maulgeruch. Dieser kann süßlich, sowie faulig verändert sein,je nach Auslöser.
Doch nicht immer steckt hinter diesem Geruch eine Erkrankung. Auch kurz zuvor gefressenes Katzenfutter, kann je nach Hersteller und Geschmacksrichtung, einen üblen Gestank aus dem Maul des Tieres hervorrufen.

Ursachen

Ursachen für den Maulgeruch können vielfältig sein. Eine mögliche Ursache kann so beispielsweise eine Erkrankung im Maulraum der Katze sein:

  • Entzündetes Zahnfleisch
  • schlechte, faulende Zähne

können nämlich die Auslöser eines stinkenden Katzenmauls sein.
Auch eine Infektion mit FIV-Viren, auch bekannt als „Katzenaids“, kann, aufgrund von damit zusammenhängenden Entzündungen im Maul- und Rachenraum, zu einem Maulgeruch führen. Bei jüngeren Katzen kann auch der Zahnwechsel und daraus resultierende Entzündungen im Maul der kleinen Tiere, ein Grund für den üblen Geruch sein.
Bei älteren Katzen hingegen kann der Maulgeruch süßlich wirken, wenn diese an Diabetes mellitus erkrankt sind.
Nieren- sowie Leberprobleme oder auch Magen-Darm-Erkrankungen können ebenfalls ernstere Ursachen des Maulgeruchs sein.

Weiterhin kann dieser auch durch einen Wurmbefall der Katze entstehen. Die Ursache kann allerdings genauso gut ganz harmlos sein.

Beispielsweise Katzenfutter, je nach Sorte und Marke, kann einen üblen Geruch aus dem Katzenmäulchen auslösen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte der Besitzer also des Öfteren kontrollieren, wie das Maul des Tieres riecht. Stellt er oder sie in diesem Zusammenhang Veränderungen oder Gestank fest, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Dieser untersucht die Katze und stellt die Ursache des Geruchs fest.

Zahnstein

Zahnstein kann nicht nur beim Menschen auftreten, sondern auch bei der Katze. Doch was ist eigentlich Zahnstein? Zahnstein entsteht durch chemische Prozesse, die stattfinden, wenn Speichel sich in den weichen Zahnbelägen, auch als Plaque bekannt, einlagert. Diese Wechselwirkung kommt vor allem aufgrund der Speichelbestandteile zustande.
Diese Wechselwirkungen sorgen dann dafür, dass die Beläge verhärten und Zahnstein entsteht. Man nennt diesen auch Konkrement. Zahnstein entsteht vor allem an Bereichen, an denen viel Speichel austritt. Fehlt dann auch noch die nötige Mundhygiene oder stehen die Zähne sehr ungünstig und eng beieinander, kann dies eine gelungene Ansiedlungsfläche für Erreger bilden, die im weiteren Verlauf zu Entzündungen des Zahnfleischs oder Erkrankungen der Zähne führen können. Es ist also wichtig, dass der Tierarzt das Maul der Katze regelmäßig kontrolliert um Erkrankungen und somit Maulgeruch vorzubeugen.

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Zahnfleischentzündung

Durch eine mangelnde Maulhygiene kann eine Entzündung des Zahnfleisches eintreten. Diese ist im schlimmsten Fall nicht nur sehr schmerzhaft für das Tier, sondern kann auch eine Eintrittspforte für weitere Erreger darstellen. Eine Zahnfleischentzündung kann beispielsweise aufgrund von Zahnstein oder durch eine Infektion mit FIV-Viren entstehen.
Aber auch andere Gründe für Zahnfleischentzündungen sind möglich. Bei jüngeren Katzen kann auch ein Wechseln der Zähne vom Milchzahngebiss zum bleibenden Gebiss der Auslöser für eine Entzündung des Zahnfleischs sein. Entzündungen kann der Besitzer, sollte das Tier ihn in das Maul schauen lassen, an den Hauptsymptomen erkennen. Diese, sogenannten Kardinalsymptome einer Entzündung, sind: Rubor (Rötung), Calor (Wärme), Tumor (Schwellung), Dolor (Schmerz) und Functio laesa (gestörte Funktion).

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Katzenaids

„Katzenaids“, auch bekannt als FIV (Felines Immundefizienz-Syndrom), kann ebenfalls der Auslöser eines stinkenden Katzenmauls sein. Die Symptome von Katzenaids unterscheiden sich von Katze zu Katze und können dementsprechend sehr unterschiedlich und individuell ausfallen.
Eines dieser Symptome ist die Entstehung von Zahnproblemen, sowie Zahnfleischentzündungen. Diese können dem Tier sehr große Schmerzen bereiten und auch zu Fressunlust und Gewichtsabnahme führen.
Regelmäßige Check-Ups beim Tierarzt sorgen diesen Maulproblemen vor bzw. helfen dabei diese, sowie deren Auslöser, möglichst zeitnah zu erkennen und behandeln zu können.

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Diagnose

Um herauszufinden, welcher Ursache der üble Maulgeruch zu Grunde liegt, ist gegebenenfalls ein Besuch beim Tierarzt nötig. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird die Katze dann erstmal allgemein untersuchen. Sollte dabei noch nicht feststellbar sein, woran das Tier erkrankt ist, bzw. was der Auslöser des stinkenden Mauls ist, wird zusätzlich eine spezielle Untersuchung durchgeführt.
Beispielsweise kann in diesem Fall eine Kotprobe genommen werden, um einen Wurmbefall nachzuweisen, oder eine Blutprobe, um Diabetes mellitus zu diagnostizieren. Zunächst sollte der Besitzer jedoch feststellen, ob das Tier nur kurzfristig an diesem Maulgeruch leidet oder ob dieser über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt.
Das Futter kann so beispielsweise zunächst gewechselt werden, um diese Ursache ausschließen zu können. Letztendlich kann nur der Tierarzt sagen, welche Ursache dem stinkenden Katzenmaul zugrunde liegt.

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An diesen Symptomen erkennen ich, dass meine Katze erkrankt ist

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Maulgeruch, jeglicher Art, bereits selbst ein Symptom für eine Erkrankung sein kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass jede Katze mit Maulgeruch an einer Krankheit leidet. Manche Katzen fressen einfach ein bestimmtes Futter, welches bei ihnen zu diesem Gestank aus dem Maul führt.
Je nach Art des Mundgeruches kann jedoch auch eine Erkrankung der Auslöser sein.

Ist der Mundgeruch süßlich, so ist es möglich, dass die Katze an Diabetes mellitus leidet.
Ist dieser faulig, kann dies z.B. auf eine mangelnde Mundhygiene sowie Zahnprobleme und Zahnfleischentzündungen zurückzuführen sein. Auch ein Zahnwechsel kann ein stinkendes Katzenmaul verursachen.

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Wie bereits genannt, können auch Organkrankheiten die Ursache sein. Beispielsweise Erkrankungen von Niere, Leber oder Magen-Darm-Trakt. Wie der Besitzer erkennen kann, ob die Katze erkrankt ist, lässt sich so einfach nicht sagen. Dies bedarf der Untersuchung eines Tierarztes oder einer Tierärztin. Was der Besitzer jedoch feststellen kann, ist, ob das Tier zusätzliche Symptome zeigt – wie beispielsweise:

  • Futterverweigerung,
  • Durchfall,
  • Fieber
  • oder ein schlechtes Allgemeinbefinden.

Auch mangelnde Nahrungsaufnahme, sowie Veränderungen im Verhalten können dem Besitzer signalisieren, dass es der Katze nicht gut geht. Für den Tierarzt ist wichtig zu wissen, ob dieser Gestank dauerhaft oder nur phasenweise auftritt. Zudem kann gegebenenfalls ein vermehrtes Speicheln der Katze festgestellt werden. 

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Meine Katze Sabbert

Zusätzlich zu dem bereits erwähnten Maulgeruch, kann auch ein plötzlich auftretendes Sabbern der Katze hinzukommen. Sabbern ist eine vermehrte Produktion und Ausscheidung von Speichel. Um mögliche Erreger zu entfernen und das Maul zu reinigen, kann es sein, dass der Katzenkörper vermehrt Speichel produziert, der dann für den Besitzer am äußeren Teil des Mauls sichtbar wird.
Beispielsweise bei Entzündungen im Maulraum kommt es zu vermehrter Speichelproduktion. Auch entzündete Zähne können ein Auslöser sein.
Des Weiteren können unterschiedliche andere Erkrankungen für ein Sabbern der Katze sorgen. Beispielsweise eine Vergiftung oder ein Fremdkörper im Maul.

Behandlung von Mundgeruch Ihrer Katze

Je nach Auslöser des Maulgeruchs stellt sich die Therapie unterschiedlich dar. 
Ist eine Erkrankung der Zähne oder des Zahnfleisches der Auslöser, kann eine Zahnbehandlung beim Tierarzt oder der Tierärztin Abhilfe schaffen. Gegebenenfalls ist zudem eine medikamentöse Therapie notwendig. Auch katzenverträgliche Spülungen bzw. spezielles zahnreinigendes Futter können eingesetzt werden.

Sind Erkrankungen der Organe der Auslöser, ist ebenfalls, je nach Art, eine medikamentöse Behandlung nötig.
Gegen FIV und Würmer werden ebenfalls spezielle Medikamente eingesetzt.

Neben diesen Methoden, können auch Hausmittel und homöopathische Mittel zur Heilung eingesetzt werden. Auch diese wirken dem Gestank aus dem Katzenmaul entgegen und sorgen dafür, dass der Besitzer und die Katze sich rundum wohlfühlen, wenn sie Zeit miteinander verbringen.

Diese Hausmittel können helfen

Bei Maulgeruch kann es sich demnach eignen, der Katze zusätzlich zum angebotenen Nassfutter, Trockenfutter zur Verfügung zu stellen. Dieses reinigt die Zähne, sowie den Mundraum, aufgrund seiner rauen Konsistenz.
Weiterhin sind spezielle Kaustäbchen oder –röllchen erhältlich, die ebenfalls eine zahnreinigende Wirkung haben.
Alternativ kann der Besitzer auch beispielsweise Pflanzen, wie Katzengras, einsetzen, welches erstens eine entzündungshemmende Wirkung aufweist und zweitens dem üblen Mundgeruch entgegenwirkt. 
Letztendlich kann es auch helfen, wenn die Katze genügend Wasser zu sich nimmt. Dies kann ebenfalls den Mundgeruch beseitigen.

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Homöopathie

Neben den zuvor genannten Hausmitteln, können auch homöopathische Mittel eingesetzt werden, um den Maulgeruch der Katze zu beseitigen. Bei Zahnfleischentzündungen beispielsweise gibt es verschiedene Globuli, die zur Besserung der Beschwerden eingesetzt werden können.
Dies sind beispielsweise Mercurius solubilis (Quecksilber), sowie Mercurius sublimatus corrosivus (Quecksilberchlorid), aber auch Borax (Natriumtetraborat), Apis mellifica (Honigbiene) und Kreosotum (Buchenholzteer).
Wichtig vor der Anwendung ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt, sollte sich dieser in der Homöopathie auskennen. Er kann dem Besitzer dann unterstützend zur Seite stehen und ihn beraten, wie viele Globuli wie häufig pro Tag angewendet werden sollen.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Einen richtigen Zeitpunkt für den Tierarztbesuch gibt es so pauschal nicht. Der Besitzer sollte individuell auf die Katze und ihr Wohlbefinden achten. Tritt so beispielsweise kurzzeitig nach einer Mahlzeit Maulgeruch bei der Katze auf, ist dies noch kein Grund zur Beunruhigung. Sollte der Maulgeruch jedoch schon länger bestehen und gegebenenfalls sehr stark stinken, ist ein zeitnaher Besuch beim Tierarzt ratsam.
Weiterhin kann der Besitzer auf das Verhalten der Katze achten und sich folgende Fragen stellen: Frisst die Katze genug? Wirkt sie schmerzhaft – beispielsweise im Maulbereich? Hat sich das Verhalten der Katze verändert – ist sie beispielsweise schlapp und teilnahmslos? Hat die Katze Durchfall? Speichelt die Katze vermehrt? 
Sollten mehrere zusätzliche Symptome auftreten und die Katze nicht gesund wirken, ist es wichtig, schnellstmöglich einen Termin mit dem Tierarzt zu vereinbaren.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021