Mundgeruch wird in der Medizin als unangenehmer Geruch des Atems oder der Atemluft definiert.
Gesunde Katzen riechen kaum aus dem Maul bzw. haben eventuell direkt nach der Nahrungsaufnahme einen charakteristischen feinen, leicht fischigen Geruch, der nur bei direktem Kontakt beispielsweise beim Schmusen präsent sein kann aber in der Regel schnell verfliegt.
Sollte man allerdings beim Schmusen oder sogar bei einiger Entfernung bemerken, dass die Katze unangenehm faulig, streng oder generell verändert aus dem Maul riecht, kann dies Ausdruck vielfältiger Erkrankungen sein.
Es ist daher zu empfehlen, die Katze zur Abklärung der Ursache beim Tierarzt vorzustellen.
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Die Ursache für Mundgeruch bei der Katze kann sehr vielfältig sein.
Zum Beispiel können Futterreste zwischen den Zähnen sein, die selbst den Geruch verursachen oder auf denen sich Bakterien angesiedelt haben.
Der Geruch kann allerdings auch auf gesundheitliche Probleme hindeuten:
Besonders wenn sich Zahnstein gebildet hat, bietet seine raue Oberfläche optimale Bedingungen für die Besiedelung mit Bakterien, die für Entzündungen verursachen.
Einige Katzen neigen zu Autoimmunerkrankungen, die für ständige Zahnfleischentzündung sorgen, was nicht nur sehr schmerzhaft für die Katze ist und sie dadurch bei der Futteraufnahme gehindert wird, sondern auch für Mundgeruch und starkes, teilweise blutiges Speicheln sorgt.
Neben Erkrankungen der Maul- und/ oder Rachenhöhle kann auch im Bereich des Magen-Darm-Trakts
Je nach Alter der Katzen, kann eine junge Katze sich z.B. im Zahnwechsel befinden und der Mundgeruch dadurch eine ganz natürliche Ursache haben, während besonders ältere Katzen zu Nierenerkrankungen neigen.
Im Bereich des Rachens können außerdem eine Mandelentzündung oder auch in seltenen Fällen Tumoren im Nasen-/ Rachenraum ursächlich für den Geruch sein und Probleme bereiten.
Besonders ältere Katzen neigen zu Nierenerkrankungen, die sich durch Geruch nach Ammoniak aus dem Maul charakterisiert.
Durch die Funktionsstörung der Niere(n), können harnpflichtige Stoffe wie etwa Harnstoff nicht mehr über den Harn ausgeschieden werden und reichern sich im Blut an (Urämie). Harnstoff gelangt auch in die Schleimhäute und wird dort von auf den Schleimhäuten lebenden Bakterien zu Ammoniak verstoffwechselt.
Dadurch entsteht der charakteristische Ammoniak-Geruch aus der Maulhöhle und es entstehen durch die Schleimhautreizung charakteristische Entzündungen.
Je nach Schweregrad der Erkrankung nimmt die Behandlung mehrere Wochen bis Monate in Anspruch.
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Die Diagnose lässt sich im einfachsten Fall, wenn es sich um einen lokalen Prozess (wie etwa Zahnstein) handelt, über eine allgemeine Untersuchung und eingehende Besichtigung der Maul- und Rachenhöhle (Adspektion) stellen.
Ist die Ursache jedoch nicht über die allgemeine Untersuchung sowie eingehende Adspektion ersichtlich, müssen weitere diagnostische Maßnahmen wie etwa eine Blutuntersuchung, Urinuntersuchung u.v.m. eingeleitet werden.
Anhand der Ergebnisse kann nun die Diagnose gestellt werden, was ursächlich für den Geruch aus der Maulhöhle ist.
Hat die Katze plötzlich üblen, Ammoniakartigen oder süßlichen Mundgeruch, ist sie erkrankt.
Auch das Fell der Katze wirkt struppig, ungepflegt und schuppig, die Augen wirken eingesunken und matt.
Kranke Katzen zeigen aber auch durch veränderte Verhaltensweisen ihren Besitzern, dass etwas nicht stimmt. Zum Beispiel können Erkrankungen der Mundhöhle, wie z.B. Zahnschmerzen, sich neben üblen Geruch auch durch Änderungen hinsichtlich des Fressverhaltens deutlich machen:
Auch das ständige Reiben der Pfoten an ihren Mundwinkeln oder das ständige Reiben des Kopfes an Teppichen oder Polstern kann ein Hinweis auf Zahnschmerzen sein.
Je nach Schmerzhaftigkeit kann die Katze das Fressen ganz einstellen und sich zurückziehen. Durch Erkrankungen der Maulhöhle können sekundäre Erkrankungen wie etwa ein Herzklappendefekt oder chronische Leber- und oder Nierenerkrankungen auftreten, wodurch Begleiterscheinungen wie Apathie, Durchfall und/oder Erbrechen auftreten können.
Sollte eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten sollte die Katze direkt bei ihrem Tierarzt vorgestellt werden.
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Katzen können direkt oder kurz nach der Futteraufnahme leicht fischig aus dem Maul riechen.
Das kann einerseits an dem Futter selbst liegen, was den Geruch verursacht, andererseits können sich noch Futterbestandteile zwischen den Zähnen befinden.
In der Regel verfliegen derartige Gerüche recht schnell. Allerdings kann auch eine Futterunverträglichkeit dahinterstecken. In solchen Fällen riechen dann auch die Hinterlassenschaften der Katze besonders unangenehm. Sollte dies der Fall sein, wäre eine Futterumstellung zu einem hochwertigen Futter anzuraten.
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Einige Homöopathische Präparate können bei der Katze auch u.a. gegen Mundgeruch eingesetzt werden.
Für die Selbstbehandlung eignen sich Potenzen von D6 und D12.
Gegen Mundgeruch kann z.B. Mercuris Solubilis in Form von Globuli gegeben werden.
Diese können entweder in etwas Wasser gelöst eingegeben oder direkt in die Wangentaschen geschoben werden.
Auch Kalium Phosphoricum (Schüsslersalz Nr. 5) kann durch seine teils Antiseptische Wirkung bei der Katze gegen Mundgeruch verabreicht werden.
Es wird in der Potenzierung D6 in Form von Tabletten oder Globuli verabreicht und hat eine anregende Wirkung, weshalb es z.B. nicht abends gegeben werden soll.
Vor der Selbstbehandlung sollte die Grundursache des Mundgeruchs durch einen Tierarzt abgeklärt werden.
Sollte Ihre Katze auffällig aus dem Maul riechen oder sich Verhaltensänderungen bemerkbar machen, sollte direkt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Erkrankungen der Maulhöhle oder im Rachenraum sind sehr schmerzhaft und können zu sekundären Herzklappenschäden oder zu anderen Organschäden führen, weil durch die massenhafte Bakterienbesiedelung der Maulhöhle Erreger über Zahnfleischdefekte in die Blutbahn und somit in den Körperkreislauf gelangen können.
Außerdem können auch Erkrankungen der Nieren oder ein Diabetes Mellitus ursächlich für den Mundgeruch sein. Prinzipiell kann also eine frühzeitige Untersuchung die Behandlungs- und Heilungschancen deutlich erhöhen.
Die Dauer des Mundgeruchs bei der Katze ist davon abhängig, welche Ursache für die Entstehung von Mundgeruch bei Katzen verantwortlich ist.
Daher kann zum Beispiel bereits nach einer Futterumstellung oder mit dem Abheilen einer Zahnfleischentzündung der Mundgeruch verschwinden.
Treten allerdings Autoimmunerkrankungen auf, die das Zahnfleisch ständig angreifen, riecht es durch die immer wiederkommenden Entzündungsherde permanent aus dem Maul. In diesen Fällen ist das komplette Entfernen aller Zähne nötig, da nur so die Entzündungen dauerhaft in den Griff gekriegt werden können.
Hat man die Ursache des Mundgeruchs gefunden und es konnten komplexe, möglicherweise organische Grunderkrankungen oder Tumoren ausgeschlossen werden, ist die Prognose sehr gut, den Mundgeruch dauerhaft zu beseitigen.
Eine intakte Mundhygiene ist entscheidend für die Verhinderung übler Gerüche und kann durch Prophylaxe Maßnahmen des Besitzers erreicht werden.
Außerdem dient die Mundhygiene auch für eine bessere Lebensqualität der Katze. Sollte Zahnstein die Ursache für Mundgeruch sein, ist nach einer Zahnsteinentfernung beim Tierarzt die Mundhygiene wiederhergestellt und unangenehme Gerüche wurden beseitigt.
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