Fellveränderungen bei der Katze

Als Fellveränderungen bezeichnet man, wenn sich das Haarkleid der Katze von seinem ursprünglichen Aussehen abweicht. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass das Fell seinen Glanz verliert, trocken oder fettig wird, sich vermehrt Schuppen bilden, sich die Struktur oder Dichte des Fells ändert oder der Katze die Haare ausfallen. Die Ursachen für solche Fellveränderung sind sehr vielseitig, die Haut und die Haare sind oft als diffuses Symptom vieler Krankheiten verändert.

Diese Fellveränderungen gibt es

Das Fell der Katze ist rassetypisch äußerst unterschiedlich.

Die meisten Katzen haben ein dichtes, seidiges Fell, das durch das intensive Putzen der Katze stets sauber und glänzend gehalten wird. Kommt es zu Fellveränderungen, kann das Fell seinen Glanz verlieren, es kann struppig werden, die Haare können stellenweise oder großflächig ausfallen und die Haut kann schuppig oder gerötet erscheinen.

Die Fellveränderungen können begleitet werden von mehr oder weniger starkem Juckreiz. Auch das Gegenteil ist möglich, das Fell der Katze kann dichter und pelziger werden und es kann verfilzen. Desweiteren kann eine Fellveränderung auch bedeuten, dass sich die Farbe des Fells verändert, beispielsweise dass die Katze ergraut.

Langhaarige Katzen neigen sehr stark zu verfilztem Fell, da sie allein durch das Putzen die Haare nicht adäquat pflegen können. Solche Katzen brauchen tägliche Pflege durch ihren Besitzer, um das lange Fell in einem gepflegten Zustand zu erhalten.

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Ursachen von Fellveränderungen

Ursachen von Fellveränderungen können, müssen aber nicht krankhaft bedingt sein. So ist es ganz normal, dass bei Freigänger-Katzen das Winterfell dichter und plüschiger ist als das kurze, glänzende Sommerfell. Auch das Alter der Katze spiegelt sich im Fell wieder, ältere Katzen neigen zu lichterem, struppigerem Fell und können genau wie wir Menschen ergrauen.

Die häufigste Ursache von krankhaften Fellveränderungen sind Hautparasiten. Zu diesen gehören beispielsweise Flöhe, Milben und Zecken. Befall mit solchen Parasiten führt oft durch Juckreiz zu kahlen Stellen im Fell, Schuppen und Entzündungen der Haut. Das Fell wird stumpf und im schlimmsten Fall kann die Katze sogar allergisch reagieren und schlimme Hautveränderungen erleiden.

Weitere Ursachen sind der Pilzbefall, welcher durch kreisrunde kahle Stellen im Fell charakterisiert ist sowie bakterielle Hauterkrankungen, die gelegentlich sogar eitrige Stellen hervorbringen.

Neben den Erkrankungen der Haut sind Fellveränderungen aber auch Symptom einer Reihe organischer Ursachen, wobei Autoimmunkrankheiten und hormonelle Störungen an oberster Stelle sind. Wie sich solche Krankheiten im Fell des Tieres äußern, ist vielfältig und oft nur durch einen Spezialisten zu erkennen. Sehr typisch für hormonelle Störungen ist eine Symmetrie in den Fellveränderungen. Während das Fell auf dem Rücken zunächst weitestgehend unverändert bleibt, sind vor allem die Flanken, Beine und Seiten der Katze betroffen.

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Fellveränderungen beim Kater nach Kastration

Während man bei Hunden gelegentlich das Problem hat, dass nach einer Kastration die Unterwolle stärker wächst, das Tier also wieder „Welpenfell“ bekommt, ist dieses Phänomen bei Katzen nicht bekannt.

Wird ein Kater kastriert, fehlen ihm anschließend die Geschlechtshormone, was jedoch kaum durch Fellveränderungen bemerkbar sein sollte. Gelegentlich kann nach einer Kastration der „dicke Bauch“ auftreten, der durch eine Bindegewebsschwäche verursacht wird.

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Fettiges Fell bei der Katze

Hat eine Katze fettiges Fell, ist dies meist nicht sehr angenehm für den Besitzer. Warum fettiges Fell entsteht ist schwierig zu beurteilen, man sollte vom Tierarzt ernste Erkrankungen ausschließen lassen. Grund für fettiges Fell ist, dass die Talgdrüsen übermäßig aktiv sind. Die Talgdrüsen werden beispielsweise durch das Lecken der Katze und eventuell auch durch übermäßiges Streicheln durch den Menschen stimuliert.

Hat eine Katze fettiges Fell ohne dass eine ernste Erkrankung dahinter steckt, kann man versuchen durch eine Ernährungsumstellung das Problem zu verbessern. Desweiteren kann man etwas Talkumpuder oder Babypuder (ohne ätherische Öle!) in das Fell der Katze streuen.

Trockenes Fell bei der Katze

Trockenes stumpfes Fell bei Katzen ist relativ häufig. Dies kann eine normale Alterserscheinung sein, aber oft liegen dieser Fellveränderung auch Nierenerkrankungen zugrunde, die in jedem Falle durch einen Tierarzt gründlich abgeklärt werden sollten.

Gegen trockenes Fell hilft es, hochwertige Öle zu füttern. Diese können auf pflanzlicher Basis sein, aber auch Fischöle sind hilfreich und werden von vielen Katzen gern gefressen. Desweiteren kann man der Katze Biotin zufüttern, welches in Tablettenform erhältlich ist.

Schuppen bei der Katze

Schuppen gehen meist einher mit trockenem, struppigem Fell. Sie können sowohl ein Zeichen von Hautparasiten sein, als auch ein Zeichen schlechter Fellpflege durch die Katze selbst.

Verschiedene andere Hauterkrankungen gehen auch mit Schuppen einher. Um die genaue Ursache für die Schuppen zu ermitteln ist daher eine gründliche Hautuntersuchung unerlässlich. Manche Katzen neigen – wie auch manche Menschen – grundsätzlich eher zur Schuppenbildung. Hier kann man ebenfalls mit hochwertigen Ölen oder Biotin im Futter unterstützend einwirken.

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Haarausfall bei der Katze

Haarausfall wird entweder durch den Fellwechsel bedingt oder ist ein Anzeichen einer Erkrankung. Dies können die eingangs erwähnten Hautkrankheiten sein, aber auch organische Erkrankungen.

Hat eine Katze Haarausfall und bilden sich kahle Stellen im Fell, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden um die Ursache zu klären.

Gegen Parasiten hilft es auch vorbeugend, regelmäßig die herkömmlichen Spot-Ons aufzutragen. Es sollte eine Blutuntersuchung stattfinden, um hormonelle Erkrankungen auszuschließen.

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Struppiges Fell bei der Katze

Struppiges Fell ist gerade bei älteren Katzen ein nicht seltener Anblick. Bevor man dies jedoch als normale Alterserscheinung hinnimmt, sollte man gründlich untersuchen, ob es nicht doch einen Grund für das struppige Fell gibt.

Fühlen Katzen sich nicht wohl oder haben Schmerzen, so putzen sie sich deutlich weniger, was struppiges Fell verursachen kann. Auch können sie im wahrsten Sinne des Wortes das Fell sträuben, wenn es ihnen nicht gut geht, was ebenfalls ein struppiges Haarkleid verursacht.

Man sollte dann in jedem Falle die Grunderkrankung behandeln, gegebenenfalls den Stress der Katze reduzieren und die Katze bei der Fellpflege durch regelmäßiges Bürsten unterstützen.

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Glanzloses Fell bei der Katze

Der Glanz des Katzenfells ist eng verbunden mit der Struppigkeit. Auch hier gilt – glänzt das Fell der Katze nicht mehr, ist es sehr wahrscheinlich dass irgendetwas nicht stimmt.

Man sollte gründlich überprüfen, ob etwas in der Umgebung der Katze nicht optimal läuft, beispielsweise ob sie Stress hat durch dominante Artgenossen, Hektik oder kleine Kinder im Umfeld. Auch ein Gesundheitscheck ist sinnvoll.

Der Glanz des Felles entsteht, wenn Katzen sich regelmäßig putzen und als Besitzer kann man sie unterstützen, indem man das Fell regelmäßig bürstet. Hochwertiges Öl oder Biotin im Futter kann den Glanz ebenfalls zurückbringen.

Verfliztes Fell bei der Katze

Verfilztes Fell entsteht oft bei Langhaarkatzen. Durch die unnatürliche Länge des Fells können es die Katzen durch Belecken nicht ordentlich halten. Solche Katzen brauchen tägliche Pflege durch den Besitzer. Man sollte sie bereits im Welpenalter an das Bürsten gewöhnen, um später Stress und Verletzungen zu vermeiden.

Auch bei alten Katzen treten Verfilzungen häufig während des Fellwechsels auf, typischerweise im Bereich des Beckens und am Schwanz.

Alte Katzen leiden meist – ähnlich wie wir Menschen – an Arthrose und sind weniger beweglich. Dadurch können sie sich an schwer erreichbaren Körperpartien weniger gut putzen. Hinzu kommt, dass im Alter der Fellwechsel oft erschwert und verlangsamt ist. Auch hier sollte der Besitzer die Katze regelmäßig bürsten, damit solche verfilzten Stellen gar nicht erst entstehen.

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Fellwechsel bei der Katze

Freigänger-Katzen, also Tiere die nicht den ganzen Tag in der temperierten Wohnung leben, haben einen klassischen Fellwechsel. Das heißt sie bekommen im Herbst einen dichten Pelz, im Frühling wächst neues, kürzeres Fell nach.

Der Fellwechsel ist eine enorme Stoffwechselleistung und kann deshalb gerade bei alten oder vorerkrankten Katzen problematisch sein. Man kann die Katzen beim Fellwechsel unterstützen, indem man sie für die Dauer der Wechselperiode täglich auskämmt, um Verfilzungen zu vermeiden. Oft erbrechen Katzen in dieser Zeit vermehrt Haare, die sie beim Belecken aufnehmen.

Auch durch Zufütterung von Produkten für den Fellwechsel, beispielsweise mit Ölen oder Biotin, können Besitzer der Katze helfen.

Leben Katzen nur im Haus, findet oft der klassische Frühjahrs- und Herbstfellwechsel nicht in so ausgeprägtem Maße statt. Die Katzen verlieren vielmehr das ganze Jahr über Fell, die Haare werden kontinuierlich erneuert. Dies ist für die Besitzer eine dauerhafte Belastung was die Menge an Katzenhaaren in der Wohnung angeht, aber dafür ist die Belastung für die Katze geringer.

Auch hier gilt: Bemerkt man, dass die Katze viel haart, sollte man sie regelmäßig kämmen, um die gesunde Fellerneuerung zu fördern.

Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel: "Fellwechsel bei der Katze"

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.10.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021