Ein „Stumpfes Fell“ kann ein Anzeichen für falsche Fütterung oder Erkrankungen eines Tieres sein – doch was genau versteht man darunter? Das Fell einer gesunden Katze sollte durch regelmäßige Fellpflege seidig weich sein, eng am Körper anliegen und glänzen. „Stumpfes“ Fell hingegen fühlt sich rau und struppig an und hat seinen Glanz verloren. Dies ist unter anderem einer geringeren Talgsekretion geschuldet.
Von stumpfem Fell muss das Sträuben des Fells unterschieden werden, bei dem die Katze ihre Haare beispielsweise im Falle von Stress oder Kälte aufrichtet.
Stumpfes Fell kann vielerlei Ursachen haben.
Eine häufige Ursache von stumpfem Fell ist die falsche Ernährung des Tieres. Zu viele Zusatzstoffe sowie ein zu hoher Getreide- beziehungsweise zu niedriger Fleischanteil im Futter können einen schlechteren Allgemeinzustand der Katze und als Anzeichen dessen stumpfes Fell bedingen. Besonders wichtig ist die Fütterung von sogenannten Omega – 3 – Fettsäuren sowie essentiellen Aminosäuren, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können. Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann bei Bedarf durch eine Blutuntersuchung beim Tierarzt festgestellt und bei Bedarf entsprechend ausgeglichen werden.
Informationen zur richtigen Ernährung finden Sie in dem Artikel: "Katzenfutter"
Eine andere häufige Ursache für Fellveränderungen ist der Befall des Tieres mit Ektoparasiten wie Flöhen oder Endoparasiten wie Würmern. Diese sind insbesondere in Kombination mit anderen Symptomen wie Unruhe, Juckreiz, Gewichtsverlust oder ähnlichem zu erkennen. Eine solcher Verdacht kann durch einen Tierarzt schnell bestätigt und entsprechend behandelt werden.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in dem Artikel: "Parasiten der Katze"
Auch andere Erkrankungen wie Probleme mit der Schilddrüse können sich unter anderem durch stumpfes Fell äußern. Obwohl Katzen sehr reinliche Tiere sind ist die Fellpflege durch den Besitzer ebenfalls ein nicht unerheblicher Aspekt, der Auswirkungen auf die Fellgesundheit und dementsprechend auf den Glanz des Felles hat.
Alles zur Fellpflege bei der Katze finden Sie in dem Artikel: "Die Fellpflege bei der Katze"
Verschiedene Wurmarten wie Band-, Spul- oder Hakenwürmer können eine Katze als Endoparasit befallen und sich in ihrem Magen – Darm – Trakt manifestieren. Hier entziehen sie dem Tier einen Großteil der wertvollen Futterbestandteile, sodass es häufig zu Mangelerscheinungen bezüglich Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und in Verbindung damit zu glanzlosem, stumpfem Fell kommt.
Verschiedene andere Symptome können auf einen Wurmbefall hindeuten: Die Tiere verlieren an Gewicht beziehungsweise Welpen wachsen langsamer, die Knochen können an Wirbelsäule und Becken durch den Verlust der Fettpolster deutlicher zu spüren sein als normalerweise. Es kann zu Durchfall und Erbrechen kommen, wobei im Erbrochenen manchmal Würmer vorhanden sein können.
Generell sind befallene Tiere ruhiger und haben ein schlechteres Allgemeinbefinden. In den meisten Fällen ist ein Wurmbefall durch den Tierarzt einfach zu diagnostizieren und zu behandeln.
Lesen Sie diesbezüglich auch den Artikel: "Würmer bei der Katze"
Stumpfes und struppiges Fell kann unter anderem ein Anzeichen für eine der häufigsten bei Katzen auftretenden Hormonerkrankungen, nämlich eine Überfunktion der Schilddrüse sein.
Bei dieser sogenannten Hyperthyreose laufen alle Stoffwechselprozesse schneller ab als normalerweise, sodass neben Fellproblematiken typischerweise eine höhere Herzfrequenz und ein gesteigerter Blutdruck sowie Nervosität und Aggressivität auftreten. Außerdem leiden betroffene Katzen häufig trotz vermehrter Futter- und Wasseraufnahme unter einem Gewichtsverlust sowie unter Erbrechen und Durchfall.
Diagnostiziert werden kann eine Hyperthyreose leicht durch das Abtasten der Schilddrüse sowie eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 im Blut. Die Behandlung erfolgt durch die Gabe von Medikamenten, die die bei Hyperthyreose übermäßige Produktion der Schilddrüsenhormone hemmen und so weiteren Konsequenzen der Erkrankung vorbeugen.
Lesen Sie für weitere Informationen den Artiekel: "Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze"
So unterschiedlich, wie die Ursachen für Fellprobleme und ein stumpfes, glanzloses Haarkleid sind, so vielfältig sind auch die zusätzlich auftretenden Begleitsymptome.
Dies sind Anzeichen generellen Unwohlseins. Tritt bei einer Katze struppiges Fell auf, so sollte genauestens auf gegebenenfalls auftretende andere Symptome geachtet werden, um so umgehend eine mögliche Erkrankung oder Mangelerscheinung zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln.
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Struppiges Fell mit groben Verschmutzungen und kleinen Knötchen und Verfilzungen sind alles andere als typisch für sonst so reinliche Hauskatzen. Dies muss jedoch nicht zwingend auf das Vorliegen einer Erkrankung hindeuten sondern ist vor allem mit zunehmendem Alter auf eine weniger intensive Fellpflege zurückzuführen.
Auch Katzen werden im Alter weniger beweglich und weniger agil, sodass sie bestimmte Bereiche ihres Körpers nicht mehr ausreichend pflegen können. Natürlich können auch junge Katzen nicht alle Stellen ihres Körpers beim Putzen erreichen, beispielsweise hinter den Ohren und am Rücken ist dies eine Herausforderung.
Für ein schönes Fell einer Katze ist also nicht nur die richtige Ernährung und entsprechende Ergänzungsfuttermittel zur Vermeidung von Mangelerscheinungen in höherem Alter notwendig, sondern bei Jung und Alt eine Unterstützung der Fellpflege durch den Besitzer zum Beispiel durch Kämmen und Waschen mit einem feuchten Waschlappen. Von Baden oder generell zu viel Wasser bei der Pflege einer Katze sollte man hingegen absehen.
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Schuppen bei der Katze können eine lästige Lappalie sein aber genauso auf eine ernstere Erkrankung hindeuten, die eine Behandlung beim Tierarzt erforderlich machen könnte.
Treten Schuppen im Zuge des Fellwechsels und nur kurzfristig auf, kann häufigeres Bürsten als Unterstützung der Fellpflege dabei helfen, die Schuppen zu bekämpfen. Sind die Schuppen ein Anzeichen trockener Haut bei ansonsten gesundem und glänzendem Fell, kann der Katze täglich ein Löffel Öl ( beispielsweise Fischöl ) zugefüttert werden, dass die Schuppenbildung minimiert.
Grundsätzlich wichtig für gesundes Fell ohne Schuppen ist eine ausgewogene, artgerechte Ernährung mit hohem Fleisch- und geringem Getreideanteil.
Sollten Schuppen dauerhaft und hartnäckig oder in Kombination mit anderen Auffälligkeiten wie kahle Stellen, Juckreiz oder untypischem Verhalten auftreten, sollte die Katze einem Tierarzt vorgestellt werden. Die Schuppen könnten beispielsweise Hinweise auf einen Befall mit Ektoparasiten oder auf eine Hautkrankheit sowie eine Unverträglichkeit beziehungsweise Allergie sein.
Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in dem Artikel: "Schuppen bei der Katze"
Eine weitere häufige Fellproblematik bei Katzen ist fettiges Fell. Oftmals tritt es insbesondere am Rücken und am Schwanzansatz auf, die Haare sind ölig und stehen vom Körper des Tieres ab. Auch diese Symptomatik kann durch eine nicht ideale Futterzusammensetzung hervorgerufen werden, sodass bereits eine Umstellung auf ein fleischhaltigeres, getreideärmeres Futter das Problem beheben kann.
Auch zu intensive Schmuseeinheiten und das häufige Streicheln mit der flachen Hand können bei der Katze – ähnlich wie beim Menschen – fettiges Fell verursachen. Insbesondere bei älteren Tieren kann auch mangelnde Fellpflege die Ursache sein. In jedem Fall kann eine gesunde Ernährung und regelmäßiges Bürsten, gegebenenfalls in Kombination mit einem Puder, helfen, die Talgproduktion zu hemmen.
Bleibt das Fell trotzdem dauerhaft struppig und fettig, sollte sicherheitshalber eine Abklärung durch den Tierarzt erfolgen um eine ernstere Primärerkrankung auszuschließen.
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Glanzloses Fell kann ebenso wie alle anderen Fellproblematiken, wie fettiges Fell oder Schuppen, durch eine falsche Fütterung bedingt sein. Eine artgerechte, ausgewogene Ernährung mit viel Fleisch und wenigen pflanzlichen Bestandteil ist unabdingbar für Gesundheit und Wohlbefinden einer Katze.
Glanzloses Fell ist einer verringerten Talgsekretion in den Hautdrüsen geschuldet, die im zunehmenden Alter physiologischer Weise abnimmt. Eine ältere Katze hat außerdem weniger Glanz im Fell, da sie in der Regel eine weniger intensive Fellpflege betreibt als in jüngerem Alter. Eine regelmäßige Unterstützung diesbezüglich durch den Besitzer beispielsweise durch Bürsten ist sehr wichtig.
In anderen Fällen kann fehlender Glanz im Haarkleid jedoch auch ein Hinweis auf ein geringes Wohlbefinden und einen schlechten Allgemeinzustand beispielsweise durch einen Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen sein und sollte bei gegebenenfalls auftretenden zusätzlichen Symptomen dementsprechend tierärztlich abgeklärt werden.
Das Katzen haaren, ist kein großes Geheimnis. Denn obwohl manche Rassen wenig bis kaum Haare verlieren, findet jahreszeitlich abhängig ein Wechsel vom dicken Winter- zum dünnen Sommerfell und umgekehrt statt – die Katze tauscht einen dicken Pullover gegen ein luftiges T – Shirt. Dieser Prozess ist zwar für den Besitzer unliebsam, doch ist er äußerst wichtig für eine korrekte Regulierung der Körpertemperatur. Auch außerhalb der Zeit des Fellwechsels werden alte Haare abgestoßen und durch neu nachwachsende ersetzt.
Verliert die Katze jedoch mehr Haare, als ihr Körper nachbildet, spricht man von Haarausfall – der sogenannten Allopezie.
Haarausfall kann viele Ursachen haben beziehungsweise Anzeichen für verschiedenste physische und psychische Erkrankungen sein. So ist er typisch für den Befall mit Ektoparasiten, Pilzerkrankungen ( typischerweise kreisrunde kahle Stellen ) oder Allergien. Sie tritt jedoch auch bei Stress oder vermehrtem Lecken durch Stress oder Langeweile, hier insbesondere im Bauchbereich auf.
Bei andauerndem Haarausfall, kahlen Stellen, starkem Juckreiz oder anderweitigen zusätzlich auftretenden Symptomen sollte zur Abklärung und Behandlung ein Tierarzt aufgesucht werden.
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Da stumpfes, glanzloses, fettiges oder struppiges Katzenfell sehr viele verschiedene Ursachen haben kann, sind auch die erforderlichen Maßnahmen entsprechend vielfältig und unterschiedlich. Grundsätzlich wichtig ist eine ausgewogene Ernährung der Katze, die vor allem auf Fleisch basiert und auf hohe pflanzliche Anteile sowie Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe verzichtet.
Außerdem sollte regelmäßige Fellpflege durch den Besitzer erfolgen, auch um mögliche Ektoparasiten frühzeitig entdecken und therapieren zu können. Eine regelmäßige Wurmkur hilft gegen den Befall mit Endoparasiten und genügend Freigang sowie Beschäftigung sorgen für Ausgeglichenheit und so wenig psychischen Stress wie möglich.
Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt helfen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und sorgen so für einen guten Allgemeinzustand der Katze, der Grundvoraussetzung für ein gesundes, glattes und seidig glänzendes Katzenfell ist.
Nachdem durch den Tierarzt abgeklärt wurde, dass stumpfes und glanzloses Fell nicht einer ernstzunehmenden Erkrankung oder Mangelerscheinung geschuldet ist, können einige simple Hausmittel helfen, das Fell einer Katze wieder seidig, weich und glänzend zu bekommen.
Die Wirksamkeit solcher Hausmittel ist jedoch nicht erwiesen und sollte bestenfalls nach Absprache mit Fachpersonal erfolgen. Bei länger anhaltenden Beschwerden oder anderen Symptomen ist in jedem Fall ein Tierarzt zur weiteren Abklärung aufzusuchen.
Die Ursachen für Probleme mit dem Fell bei einer Katze können vollkommen harmloser Natur oder lediglich eine Alterserscheinung, jedoch auch Anzeichen für einen schlechten Allgemeinzustand oder das Vorliegen einer ernsteren Erkrankung sein.
Um unterscheiden zu können, wann eine intensivere Fellpflege, eine Futterumstellung oder ein Löffel Fischöl im Futter ausreichen und wann eine tierärztliche Behandlung erforderlich ist, sollte man das Verhalten des betroffenen Tieres ebenso genau beobachten wie andere möglicherweise auftretende Symptome.
Unumgänglich ist ein Tierarztbesuch in jedem Fall bei Abmagerung, Durchfall, Erbrechen, kahlen Stellen, starkem Juckreiz oder extremen Verhaltensauffälligkeiten. Im Zweifelsfall sollte immer – zumindest per Telefon – ein Tierarzt konsultiert werden, um ernstere Erkrankungen zum Wohl des Tieres frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
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