Panacur

Einleitung – Was ist Panacur?

Panacur ist ein Breitbandanthelminthikum. Das bedeutet, es ist ein Medikament, das bei Wurminfektionen eingesetzt wird. Breitband bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es gegen viele unterschiedliche Erreger eingesetzt wird. Es deckt also ein breites Spektrum ab. Panacur wirkt gegen Bandwürmer, sogenannte Cestoden, und gegen Fadenwürmer, die den Magen-Darm-Trakt befallen.

Sie werden Nematoden genannt. Bei Hunden wird es auch gegen Giardien eingesetzt. Das Medikament Panacur ist unter anderem als Tabletten, aber auch in Pastenform erhältlich und wird über das Futter verabreicht. Es kann bei Katzen und Hunden, aber auch bei Pferden, Eseln, großen und kleinen Wiederkäuern (Rind, Schaf, Ziege) eingesetzt werden. Hierzu steht es in unterschiedlichen Zubereitungen zur Verfügung.

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Indikationen für Panacur

Gründe für den Einsatz von Panacur liegen vor, wenn das Tier sich mit Band- bzw. bestimmten Fadenwürmern infiziert hat. Beim Hund kann es auch gegen Giardien eingesetzt werden. Im Folgenden werden die einzelnen Erreger nach Ihre Tierart aufgelistet.

Bei der Katze kann Panacur bei einem Befall mit reifen und unreifen Stadien von Hakenwürmern und bei einem Befall mit reifen Spul- und Bandwurmstadien eingesetzt werden. Beim Hund ist eine Gabe von Panacur indiziert, wenn er sich mit reifen Haken-, Spul-, Band-, oder Peitschenwurmstadien infiziert hat.

Eine Besonderheit beim Hund ist, dass das Medikament auch gegen Giardien eingesetzt werden kann. Bei Pferden und Eseln wird es zur Behandlung von Adultstadien großer und kleiner Strongyliden, sowie Larven- und Adultstadien von Spulwürmern und Pfriemenschwänzen und zur Behandlung von Zwergfadenwürmern eingesetzt. Speziell für Kaninchen befindet sich keine Zubereitung von Panacur auf dem Markt. 

Giardien

Giardien sind Dünndarmparasiten. Sie sind nur mit dem Mikroskop zu erkennen und gehören bei Hunden zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten im Magen-Darm-Trakt. Wichtig zu wissen ist, dass Giardien ein Zoonoseerreger sind. Das heißt sie können auf den Menschen übertragen werden. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Deshalb ist eine schnelle Behandlung beim Tier umso wichtiger. Auch hier kann Panacur helfen. Es wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen eingesetzt. Empfohlen wird eine Wiederholung der Behandlung nach zwei Wochen, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Bei Katzen gibt es keine zugelassenen Medikamente gegen Giardien. Panacur wirkt hier aus bisher unbekannten Gründen nicht.

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Wirkstoff, Wirkung

Panacur ist, wie bereits zuvor beschrieben, ein Breitbandanthelminthikum, das ein großes Spektrum unterschiedlicher Erreger von Wurminfektionen abdeckt. Der Wirkstoff in Panacur ist Fenbendazol, das zu den Benzimidazolen gehört. Fenbendazol ist ein geruchs- und geschmackloses, weißliches Pulver, das mit dem Futter aufgenommen wird.

Es sollte nicht aufgeschwemmt und in flüssiger Form gegeben werden, da dies die Wirkung negativ beeinflussen kann. Es ist wichtig, dass eine genügend lange Kontaktzeit mit dem Erreger im Magen-Darm-Trakt besteht, da es ein relativ langsam wirkendes Medikament ist.

Eine lange Darmpassage liegt bei Wiederkäuern und Pferden aufgrund ihrer Magen-Darm-Anatomie vor. Bei ihnen wirkt das Medikament in der Regal besser als bei Fleischfressern, wie Katze und Hund. Bei Fleischfressern ist die Zeit des Medikaments im Magen-Darm-Trakt kürzer. Dies kann man jedoch durch eine höhere Dosierung von Panacur und mehrmaliger Gabe des Medikaments kompensieren.

Wie genau aber wirkt Panacur eigentlich? Es spielt sich alles in den Zellen der Parasiten ab. Fenbendazol verhindert die Umwandlung von Tubulin zu Mikrotubuli. Dadurch haben diese weniger Struktur und werden kürzer. Die Parasitenzellen werden demzufolge nicht mehr richtig aufgebaut und somit in ihrem Transportverhalten eingeschränkt.

Der Parasit kann bestimmte Stoffe nicht mehr aufnehmen und muss sich von seinen Reserven ernähren. Er stirbt ab und wird nach wenigen Tagen ausgeschieden. Bei Bandwürmern wirkt Fenbendazol unter anderem an den Muskeln der Saugorgane, mit diesen sich die Würmer an der Darmwand festhalten.

Da die Saugkraft nach dem Einsatz von Fendbendazol jedoch nachlässt, können sie sich nicht mehr an der Darmwand halten. Sie fallen ab und werden ausgeschieden. Parasiten können allerdings durch zahlreiche Gabe von Antiparasitika (Medikamente zum Einsatz gegen Parasiten) Resistenzen entwickeln. Das bedeutet, dass der Wirkstoff nicht mehr richtig wirken kann, weil die Parasiten widerstandsfähiger geworden sind.

Nebenwirkung

Panacur ist grundsätzlich ein verträgliches Medikament. Es kann jedoch neben seiner Wirkung gegen Parasiten auch zu Nebenwirkungen führen. Nebenwirkungen sind in der Regel Wirkungen eines Medikaments, die nicht erwünscht sind und die zusätzlich zur eigentlichen Wirkung auftreten.

Bei Panacur können sich diese Nebenwirkungen entweder über den Magen-Darm-Trakt, die Haut bzw. das Fell- und Federkleid und über das Immunsystem bemerkbar machen. Gelegentlich kann Panacur also bei Katzen und Hunden zu Erbrechen und leichtem Durchfall führen. Allergische Reaktionen beim Hund kommen selten vor.

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Die Ursache hierfür ist die Belastung des Immunsystems durch die absterbenden Parasiten. In seltenen Fällen kann es zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bei Pferden kommen. Bei Tauben kann Fenbendazol zu Schäden im Federkleid führen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass auftretende Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage genannt sind, dem Tierarzt schnellstmöglich mitgeteilt werden.

Wechselwirkung

Die Definition von Wechselwirkungen, auch als Arzneimittelwechselwirkungen bezeichnet, lautet in der Medizin die gegenseitige Beeinflussung von Arzneimitteln untereinander bzw. von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln, wenn diese gleichzeitig eingenommen werden. Dies kann Auswirkungen auf die Wirkung eines Arzneimittels haben, aber auch auf dessen Aufnahme, Verteilung im Körper und Ausscheidung.

Medikamente können durch diese Wechselwirkungen in ihrer Wirkung aufgehoben, abgeschwächt oder verstärkt werden, sich anders im Körper verteilen und anders aufgenommen oder ausgeschieden werden. Auch nach der Einnahme des Medikaments können die Wechselwirkungen für eine Zeit im Körper erhalten bleiben. 

Bei der Gabe von Panacur ist es wichtig, dass das Medikament nicht zusammen mit Milchnahrung gegeben wird. Zu Vergiftungen und Todesfällen bei Rind und Schaf kann es kommen, wenn Fenbendazol zusammen mit Bromsalan-Fascioliziden verabreicht wird.

Gegenanzeichen – Wann darf Panacur nicht gegeben werden?

Die Anwendung von Panacur darf bei Vorliegen von Gegenanzeigen oder Gegenanzeichen nicht durchgeführt werden. Das sind Umstände, die die Anwendung eines Medikaments verbieten. Bei Panacur ist dies unter anderem der Fall, bei trächtigen Katzen und Hunden.

Diese sollten nicht mit dem Wirkstoff Fenbendazol behandelt werden. Eine Ausnahme ist die Behandlung von Toxocara canis (Spulwurm), jedoch auch nur in bestimmten Fällen, die vorher mit dem Tierarzt abgesprochen werden sollten. Auch Schweine dürfen im letzten Trächtigkeitsdrittel nicht mit einer höheren Dosis des Wirkstoffs behandelt werden.

Fenbendazol sollte ebenfalls nicht an Tauben während des Zuchtzeitraums verabreicht werden. Weiterhin darf Panacur nicht bei Tieren angewendet werden, die der Lebensmittellieferung dienen. Dies sind zum Beispiel Stuten, deren Milch von Menschen verzehrt werden soll.

Dosierung

Die Dosierung eines Medikaments unterscheidet sich je nach Tierart, Art und Dauer der Anwendung. Vor der Gabe von Panacur sollte die Futtermenge vor allem bei Fleischfressern um die Hälfte verringert werden, da es so zu einer langsameren Darmpassagezeit kommt und dadurch die Kontaktdauer im Magen-Darm-Trakt erhöht wird.

Bei Fleischfressern wird durch die Gabe des Medikaments mit Futter zusammen die Wirksamkeit gesteigert. Die Dosis für Katzen und Hunde beträgt 50 mg Fenbendazol pro Kilogramm Körpergewicht und pro Tag. Es wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Bei 5 kg eine halbe Tablette, bei 10 kg eine Tablette und bei 15 kg eineinhalb Tabletten.

Eine Kontrolluntersuchung ist wichtig, um zu erfassen, ob die Beseitigung der Parasiten erfolgreich verlaufen ist. Liegt ein höherer Infektionsdruck vor, das heißt es ist von einer verstärkten Gefährdung durch einen Erreger auszugehen, sollte die Behandlung häufiger stattfinden. Dies ist zum Beispiel bei Hundezuchten der Fall. Hier kann die Behandlung alle 6 bis 8 Wochen durchgeführt werden.

Grundsätzlich ist eine Behandlung 2 bis 4 Mal pro Jahr vorgesehen. Adulte Hunde können auch mit 100 mg Fenbendazol pro Kilogramm Körpergewicht behandelt werden. In diesem Fall ist die einmalige Gabe ausreichend. Bei 5 kg Körpergewicht wird eine Tablette verabreicht, bei 10 kg zwei Tabletten und bei 15 kg drei Tabletten. Bei Pferden und Eseln, sowie Rindern beträgt die Dosis 7,5 mg Fenbendazol je Kilogramm Körpergewicht.

Für eine Entwurmung ist die einmalige Gabe ausreichend. Auch hier sollte die Behandlung regelmäßig wiederholt werden. Beim Befall mit Erregern wie Zwergfadenwürmern und bestimmten Spulwürmern sind Dosierungen mit je 50 und 10 mg Fenbedazol je Kilogramm Körpergewicht erhältlich.

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Auch bei Pferden wird die Wirksamkeit durch gleichzeitige Gabe mit Futter erhöht. Bei Schafen beträgt die Dosis 5 mg je Kilogramm Körpergewicht und bei Schweinen 2,5 mg je kg Körpergewicht und je Tag. Bei Schweinen wird Fendbendazol an zwei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht.

Verabreichungsformen:

Suspension

Je nach Tierart ist Panacur in verschiedenen Verabreichungsformen erhältlich. Beim Hund zum Beispiel gibt es Panacur auch als Suspension. Eine Suspension ist ein Gemisch aus einer Flüssigkeit und darin verteilten Feststoffen.

Diese Feststoffe lassen sich allerdings nicht in der Flüssigkeit lösen. Die Suspension wird je nach Gewicht in einer bestimmten Menge direkt oder über das Futter eingegeben. Dies wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Die Dosis beim Hund beträgt 50 mg Fenbendazol je Kilogramm Körpergewicht.

Bis zu einem Kilogramm gibt man in diesem Fall 0,5 ml pro Tag, von 4 bis 6 kg 3 ml täglich und über 10 kg 5 ml + 0,5 ml für jedes weitere Kilogramm Körpergewicht. Auch für Schafe, Rinder und Pferde ist Panacur als Suspension erhältlich. Die Dosis unterscheidet sich allerdings von der des Hundes.

Pet Paste

Eine weitere Verabreichungsform von Panacur ist die Pet Paste. Eine weißlich-gräuliche, glatte, streichbare, homogene Paste. Pasten sind im Vergleich zu Suspensionen nicht mehr flüssig. Sie enthalten mehr Feststoffe und werden aus diesem Grund streichfest.

Die Pet Paste ist für Katzen und Hunde, sowie Pferde und Esel erhältlich. Sie enthält außer dem Wirkstoff Fenbendazol noch 2 Arten von Parabenen. Für Pferde und Esel ist sie mit Apfel-Zimt-Geschmack erhältlich. Die Paste befindet sich in einem Dosierer und kann über das Futter verabreicht werden oder direkt ins Maul gegeben werden.

Hierbei wird die Paste aus dem Injektor auf den Zungengrund gedrückt. Das Körpergewicht des Tieres sollte vor der Gabe so genau wie möglich bestimmt werden, damit es zu einer ausreichenden Zufuhr von Fenbendazol kommt. Auch hier gibt es Dosierungen je Körpergewicht, die auf der Skala des Injektors eingestellt werden können. Bei Pferden wird das Medikament an einem Tag verabreicht, bei Katzen über zwei Tage und  bei Hunden über drei Tage.

Tabletten

Tabletten sind eine weit verbreitete Verabreichungsform von Medikamenten. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben und Formen und zum Teil mit Sollbruchstellen. Tabletten bestehen aus dem Wirkstoff und verschiedenen Hilfs- bzw. Füllstoffen. Unter hohem Druck werden sie in ihre endgültige Form gepresst.

Auch Panacur ist in Tablettenform erhältlich. Bei Katzen und Hunden werden die Tabletten an je drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Die Tabletten können zerkleinert oder mit Wasser aufgeschwemmt in das Futter gemischt werden.

Eine direkte Gabe der aufgeschwemmten Tablette könnte Wirksamkeitsverluste nach sich ziehen und ist deshalb nicht zu empfehlen. Auch für Schafe ist Panacur in Tablettenform erhältlich. In diesem Fall werden die Tabletten mit einem Tablettengeber direkt ins Maul eingegeben. Wichtig ist, darauf zu achten, ob die Tabletten abgeschluckt werden.

Aquasol

AquaSol ist ebenfalls eine Suspension. Sie ist weißlich-cremefarben und wird nicht über das Futter, sondern über das Trinkwasser verabreicht. Neben dem Wirkstoff Fenbendazol ist noch Benzylalkohol in AquaSol enthalten.

Panacur als AquaSol ist für Schweine und Hühner erhältlich. Vor der Gabe sollte das Gewicht der Tiere so genau wie möglich ermittelt werden. Die Dosis errechnet sich anhand einer Tabelle. Dafür wird die Körpermasse aller Tiere, die behandelt werden sollen, geschätzt und dann die Dosis je Tag errechnet

Die Formel für Schweine lautet: Körpergewicht aller Schweine, die behandelt werden sollen in Kilogramm x 0,0125 ml = ml AquaSol pro Tag. Bei Hühnern ist die Formel ähnlich, nur wird in diesem Fall nicht mal 0,0125 ml, sondern mal 0,005 ml gerechnet.

Wichtig ist, dass das Trinkwasser vor der Gabe, wenn möglich, abgelassen wird, damit sich nur noch Trinkwasser mit dem Medikament im System befindet. Auch weitere Wasserquellen sollten für die Dauer der Medikation entfernt werden, damit die Tiere den Wirkstoff auch wirklich aufnehmen.

Preis

Die Preise von Medikamenten werden in der Arzneimittelpreisverordnung geregelt. Diese wird aufgrund des Arzneimittelgesetzes von verschiedenen Bundesministerien und mit Zustimmung des Bundesrates verordnet. Hier ist festgelegt für welche Arten von Medikamenten welche Preise angesetzt werden. Auch Kosten für Herstellungsverfahren und Zuschläge werden in der AMPreisV geregelt.

Je nach Verabreichungsform und Wirkstoffmenge unterscheidet sich der Preis von Panacur also. Panacur in Tablettenform mit je 10 Tabletten für Katze und Hund gibt es für ca. 10,00 EUR. Hier unterscheidet sich der Preis anhand der Wirkstoffmenge, die benötigt wird.

Die PetPaste ist ebenfalls für ungefähr 10,00 EUR erhältlich. Eine Packung Panacur für Pferde und Esel als Paste mit Apfel-Zimt-Geschmack kann für etwa ca. 15,00 EUR erworben werden. Als AquaSol ist Panacur für Schweine und Hühner in Form von einem 1L-Behälter für ungefähr 400,00 EUR zu kaufen.

Für Pferde und Rinder kostet die Panacur Suspension 10% ebenfalls in der 1L-Größe um die 120,00 EUR. Die Preise können trotzdem je nach Ort des Kaufes gering voneinander abweichen. Onlineapotheken werben zum Beispiel mit Rabatten bei Sofortabholung oder beim Bestellen größerer Mengen. Sollten Sie den Preis, den das Medikament kosten darf, genau wissen wollen, sehen Sie sich die Arzneimittelpreisverordnung an und wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Tierarzt oder Apotheker.

Alternativen zu Panacur

Neben Panacur gibt es auch andere Medikamente, die als Alternative bei Wurmerkrankungen genutzt werden können. Ein Kombinationspräparat ist zum Beispiel Caniquantel. Kombinationspräparate enthalten mehrere Wirkstoffe. Sie können zur Verbesserung der Wirkung, Erweiterung des Wirtsspektrums, Vermeidung von Resistenzen und Verringerung der Nebenwirkungen eingesetzt werden.

Caniquantel ist für Katzen und Hunde in Tablettenform erhältlich. Neben Fenbendazol enthält es Praziquantel. Praziquantel ist ein kristallines Pulver, das bei Bandwürmern eine Schädigung des Teguments, deren Körperbedeckung, herbeiführt.

Ein weiteres Kombinationspräparat ist Zantel, das ebenfalls in Tablettenform für Hunde und Katzen erhältlich ist. Auch Zantel erhält Praziquantel als zweiten Wirkstoff. Auf dem Markt sind allerdings noch viele weitere Wurmkuren mit anderen Wirkstoffkombinationen erhältlich.

Milbemax, Drontal Dog oder Pup, No Worm Pasta und Milprazon sind nur einige von ihnen. Grundsätzlich ist es ratsam, vor dem Kauf, vorhandene Fragen mit Ihrem Tierarzt zu klären. Nur der Tierarzt kann sich das Tier vor der Behandlung mit einem Wurmmittel ansehen und entscheiden, welches Medikament individuell das zu Empfehlende ist. So wird das Risiko der Resistenzbildung oder unerwünschte Nebenwirkungen reduziert.

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Besonderheiten bei der Anwendung bei der Katze

Bei der Anwendung von Panacur sollte bei Katzen vor allem darauf geachtet werden, dass das Medikament nicht an tragende Katzen verabreicht wird. Es kann im Zusammenhang mit der Entwurmung bei Katzen außerdem gelegentlich zu Erbrechen oder leichtem Durchfall kommen. Sollten Symptome auftreten, die nicht in der Packungsbeilage genannt sind, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Apotheker.

Bei Katzen wird Panacur speziell gegen den Befall mit reifen und unreifen Stadien von Hakenwurm (Ancylostoma tubaeforme), gegen den Befall reifer Spulwürmer (Toxocara mystax) und reifer Bandwürmer (Taenia taeniaeformis) eingesetzt. Wie bereits beschrieben, ist Panacur für Katzen in Tablettenform erhältlich. Die Dosis beträgt 50 mg Fenbendazol je kg Körpergewicht je Tag.

Panacur wird bei Katzen an drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Eine halbe Tablette erhalten Tiere mit einem Körpergewicht von 5 kg, eine Tablette Tiere mit einem Körpergewicht von 10 kg und eineinhalb Tabletten bei einem Körpergewicht von 15 kg je Tag. Verabreicht werden die Tabletten über das Futter. Dazu werden sie zunächst mit Wasser aufgeschwemmt und dann in das Futter eingemegt.

Auch Katzenwelpen können mit Panacur behandelt werden. Es kann vorkommen, dass die Wurmbürde sehr hoch ist und eine Wurmkur nicht zur vollkommenen Elimination führt. Dies ist beim Befall der Katze mit Ancylostoma tubaeforme zum Teil der Fall. Eine Kontrolluntersuchung und eine Wiederholungsbehandlung sind wichtig, da auch Menschen im Umfeld des Tieres sich weiterhin anstecken können. Bei der Medikamentengabe sollte jeglicher Kontakt mit der Haut vermieden werden.

Besonderheiten beim Hund

Panacur darf nicht bei tragenden Hündinnen bis zum 39. Tag angewendet werden. Im letzten Trächtigkeitsdrittel dürfen Panacurtabletten auch tragenden Hündinnen verabreicht werden. Eine schädigende Wirkung auf die noch nicht geborenen Welpen, kann in diesem Fall jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden. Es ist also wichtig, dass die Tabletten nur auf tierärztlichen Rat hin angewendet werden.

Wie bei Katzen, kann es gelegentlich zu leichtem Durchfall und Erbrechen kommen. Beim Hund kommt hinzu, dass in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten können. Mit dem Medikament werden ausschließlich reife Stadien von Magen-Darm-Würmern behandelt. Zu den Parasiten, die mit Panacur behandelt werden, gehören Ancylostoma caninum und Uncinaria stenocephala (beides Hakenwürmer), Toxocara canis und Toxascaris leonina (beides Spulwürmer), sowie Taenia pisiformis (Bandwurm) und Trichuris vulpis (Peitschenwurm).

Außerdem können beim Hund auch Giardien mit Panacur behandelt werden. Die Tabletten werden, wie auch bei der Katze, eingegeben. Besonders beim erwachsenen Hund ist, dass eine Routineentwurmung mit Panacur durchgeführt werden kann. In diesem Fall werden an nur einem Tag eine Tablette bei 5 kg Körpergewicht, zwei Tabletten bei 10 kg und drei Tabletten bei 15 kg eingegeben.

An Orten mit einem erhöhten Hundeaufkommen, so wie in Hundezuchten, sollten die Behandlung alle 6 bis 8 Wochen durchgeführt werden. An Orten, an denen das Infektionsrisiko geringer ist, seltener. Insgesamt kann gesagt werden, dass eine Wurmkur 2 bis 4 Mal pro Jahr durchgeführt werden sollte. Auch Hundewelpen können mit Panacur behandelt werden. Die Tabletten für Hunde und Katzen sind mit einer Wirkstoffmenge von 250 mg und 500 mg erhältlich. Für Hunde ist Panacur auch als Suspension 10% erhältlich. 

Besonderheiten bei der Anwendung beim Pferd

Für das Pferd ist Panacur als Paste mit Apfel-Zimt-Geschmack und als Suspension 10% erhältlich. Auch beim Pferd dient Panacur der Behandlung von Wurmerkrankungen, genauer gesagt Infektionen mit Magen-Darm-Würmern. Dazu gehören die erwachsenen Stadien der kleinen und großen Strongyliden (u.a. Cyathostomum spp. und  Cylicodontophorus spp., sowie Strongylus spp.). Außerdem werden Oxyuris equi (Pfriemenschwänze) und Parascaris equorum (Spulwürmer) mit dem Medikament behandelt.

Bei Fohlen kann es auch bei einem Zwergfadenwurmbefall (Strongyloides westeri) eingesetzt werden. Je nach Erreger wird eine unterschiedliche Wirkstoffmenge empfohlen. Diese beträgt 50 mg bei Fohlen die von Zwergfadenwürmern befallen sind und 10 mg bei einem Befall des Erregers Parascaris equorum. Die normal angewendete Wirkstoffmenge beträgt 7,5 mg. Bei Pferden wird Panacur ebenfalls je Gewicht eingesetzt, allerdings nur mit einer einmaligen Anwendung.

Eine Unterdosierung sollte aus Gründen einer möglichen Resistenzbildung nicht erfolgen. Die Paste wird auf den Zungengrund aufgegeben. Eine Packung darf für zwei Tiere nur dann benutzt werden, wenn sie auch außerhalb der Behandlung regelmäßig Kontakt zueinander haben. Eine Besonderheit ist, dass Stuten, deren Milch vom Menschen verzehrt werden soll, nicht mit Panacur behandelt werden sollen.

Die Wartezeit, bis die Tiere wieder zu lebensmittelliefernden Zwecken genutzt werden können, beträgt für essbares Gewebe bei Pferden 20 Tage. Bei Pferden sollte zudem auf ein richtiges Weidemanagement geachtet werden. Dazu zählen unter anderem ein regelmäßiges Abäpfeln der Weiden, die Überprüfung der Besatzdichte und Kontrolle des Haltungssystems generell.

Besonderheiten bei der Anwendung beim Kaninchen

Speziell für das Kaninchen ist Panacur nicht erhältlich. Doch welches Medikament soll bei einem Befall mit dem Parasiten Encephalitozoon cuniculi angewendet werden? Zuerst einmal zum Erreger: Encephalitozoon gehört zu den Mikrosporidien. Eine Übertragung findet über Sporen statt. Diese werden über die Fellpflege, Urin und verschmutztes Futter aufgenommen. Auch der Mensch kann sich infizieren, dies ist jedoch bisher äußerst selten der Fall.

Die Sporen siedeln sich im Gehirn, der Niere und weiteren Organen des Wirtes an und können im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen. Aufgrund seiner Wirkung im Gehirn kann es zu einer Schiefstellung des Kopfes kommen, an der man die Krankheit unter anderem erkennen kann. Dies ist vor allem bei Tieren mit einer Immunschwäche der Fall.

Sie können Encephalitozoon cuniculi, im Vergleich zu gesunden Kaninchen, nicht richtig unter Kontrolle halten. Häufig kommt es zu einer Lähmung der Hinterbeine, in denen die Reflexe allerdings noch erhalten sind, oder zu einer plötzlich auftretenden Orientierungslosigkeit.  Zur Behandlung wird auch in diesem Fall häufig Fenbendazol, der Wirkstoff von Panacur, genutzt.

Seine Wirksamkeit gegen den Erreger der Schiefkopfkrankheit, die auch Sterngucker-Krankheit genannt wird, ist Studien zufolge gut. 14 bis 28 Tage lang wird das Kaninchen mit 20 mg pro Kilogramm einmal pro Tag behandelt. Hierzu wird häufig das, für Katzen und Hunde erhältliche, Panacur genutzt. Panacur wirkt im Darm und tötet die Sporen des Erregers ab.

Vergiftungen durch Überdosierung sind grundsätzlich nicht möglich. So kann die Krankheit, die Tierbesitzer bis vor wenigen Jahren noch in eine aussichtslose Lage brachte, heutzutage behandelt werden. Als Begleittherapie werden unter anderem Glukokortikoide und Antibiotika genutzt. Auch hochdosiertes Vitamin B kann helfen und zusammen mit einem Panacurbrei stressfrei eingegeben werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.11.2017 - Letzte Änderung: 10.11.2021