Das Medikament Spartrix ist ein Antibiotikum bzw. ein Antiparasitikum, das im Darm wirksam ist. Es wir oral in Tabelttenform verabreicht und enthält den Wirkstoff Carnidazol.
Das Medikament mit dem Handelsnamen Spartrix ist ein im Darm wirksames Antibiotikum bzw. Antiparasitikum, mit dem Wirkstoff Carnidazol.
Carnidazol gehört zu der Wirkstoffklasse der Nitroimidazole. Es wird oral verabreicht und ist in Tablettenform erhältlich. Spartrix wird zur Behandlung der Trichomonose (gelber Kropf), bei Brieftauben eingesetzt.
Es kann in Therapienotfällen zur Behandlung einer parasitären Infektion mit Giardien, der sogenannten Giardiose, durch einen Tierarzt auf Hunde und Katze umgewidmet und als Therapeutikum eingesetzt werden, sollten sie auf keine vorherige Therapie zur Bekämpfung der Giardien ansprechen. Katzen können mit starkem Speicheln auf die Eingabe dieses Medikaments reagieren, da es einen sehr bitteren Eigengeschmack hat. Medikamente dieser Wirkstoffgruppe sollten daher mit dem Futter zusammen und wenn möglich unzerteilt verabreicht werden.
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Spartrix ist ein Antibiotikum in Tablettenform, das in erster Linie für Brieftauben zur Behandlung der Trichomonosis (eine Infektion mit Trichomonaden, auch gelber Kropf genannt) zugelassen ist. Darüber hinaus kann es beim Versagen herkömmlicher Medikamente jedoch durch einen Tierarzt umgewidmet und bei Hunden und Katzen auch zur Behandlung der Giardiose, eine parasitäre Infektion mit Giardien, eingesetzt werden.
Der behandelnde Tierarzt gibt einen individuellen Therapieplan gegen die Giardiose vor und dosiert das Medikament nach dem Körpergewicht. Mittlerweile ist ein Nitroimidazol-Derivat mit dem Wirkstoff Metronidazol mit dem Handelsnamen Metrobactin® verkehrsfähig und für Katzen sowie Hunde in Deutschland zur Behandlung der Giardiose zugelassen.
Giardien sind einzellige Dünndarmparasiten, die auch beim Menschen vorkommen.
In der Umwelt überleben sie als passive Überdauerungs-Stadien, den sogenannten Giardien-Zysten, die sehr widerstandsfähig sind und vom Wirt über kontaminiertes Wasser oder durch eine Schmierinfektion mit z. B. kontaminierten Fäkalien, aufgenommen werden.
Im Wirt selber findet sich im Dünndarm die aktive Form der Giardien, die sogenannten Trophozoiten. Diese heften sich an die Dünndarmwand und vermehren sich explosionsartig. Nicht jede Infektion mit Giardien verläuft klinisch, was bedeutet, dass nicht jede Infektion mit Giardien krank macht.
Viele andere Tiere und auch der Mensch, können ohne Krankheitszeichen Giardien-Zysten ausscheiden und somit andere, weniger immunkompetente oder empfänglichere Individuen über kontaminiertes Wasser oder über eine Schmierinfektion infizieren.
Mangelnde Hygiene ist ein wichtiger Punkt bei der Verbreitung dieser einzelligen Parasiten. Da Giardien allerdings gegenüber den meisten herkömmlichen Desinfektionsmitteln resistent sind, sollte man mittels heißem Dampf Flächen, Gegenstände und natürlich das Katzenklo behandeln.
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Das in Spartrix enthaltene Carnidazol gehört zu der Wirkstoffklasse der Nitroimidazole. Präparate mit Nitroimidazol oder Nitroimidazol-Derivaten werden bei bakteriellen Infektionen im Urogenitaltrakt, in der Maulhöhle und im Magen-Darm-Trakt eingesetzt oder als Antiparasitikum bei einer Infektion mit Protozoen (einzellige Kleinstlebewesen, wie beispielsweise Giardien).
Sie wirken gegen fast alle anaeroben (Abwesenheit von Sauerstoff) und mikroanaeroben Bakterien bakteriostatisch und werden gegen einige Protozoen Arten wie z. B. Giardien, eingesetzt. Die Wirkung von Nitroimidazolen findet in den Schadorganismen selbst statt. Die Nitroimidazole werden zunächst unter anaeroben Bedingungen im Schadorganismus durch eine Reduktion von 5-Nitrogruppen durch Nitroreduktasen der Bakterien zu reaktiven Metaboliten reduziert, die sich an die Bakterien oder Protozoen DNA kovalent binden.
Die Bakterienzellen bzw. Protozoenzellen sind prinzipiell empfindlicher, als Säugetierzellen. Durch diese Bindung erfolgt ein DNA-Strangbruch. Außerdem interagieren die Metaboliten mit dem Zitronensäurezyklus, der Protein-, DNA- und RNA- Synthese. So kann der Erreger entsprechend inaktiviert und die Erkrankung bekämpft werden. Allerdings bedürfen Präparate, die Wirkstoffe mit sogenannten „Nitro-Gruppen“ (wie beispielsweise Nitroimidazol) enthalten, einer sorgfältiger Nutzen-Risiken-Analyse, bevor sie als Arzneimittel eingesetzt werden, da sie zum Teil schwere Nebenwirkungen hervorrufen können.
Arzneimittel, deren Wirkstoffklasse zu den Nitroimidazolen oder Nitroimidazol-Derivaten gehören, dürfen nicht leichtfältig verabreicht werden, da die in Nitroimidazol bzw. in Nitroimidazol-Derivaten enthaltene Nitro-Gruppe zum Teil schwere Nebenwirkungen auslösen kann. Dementsprechend muss vor der Gabe derartiger Medikamente vorerst geprüft werden, ob sich das Verhältnis zwischen dem Risiko eventueller Nebenwirkungen im Vergleich zum Nutzen zur Bekämpfung der Erkrankung, sich positiv für den Einsatz des Medikaments ausspricht.
Diese Nebenwirkungen können auftreten:
Lokale Reizung bei perenteraler Gabe (z. B. intravenös)
ZNS-Symptomatik wie Ataxie, Tremor und Krämpfe
kanzerogenes Potential (kann Tumore hervorrufen)
Störung der Spermatogenese
Da Nitro-Gruppen ein mutagenes, genotoxisches und kanzerogenes Potential haben, ist der Einsatz nur bei zwingend notwendiger Indikation sinnvoll. Aufgrund dieser Eigenschaft dürfen derartige Arzneistoffe nicht an Tiere verabreicht werden, die zu Gewinnung von Lebensmitteln dienen. Auch männliche Zuchttiere sollten von der Anwendung ausgeschlossen werden, da die Spermiogenese gestört werden kann.
Medikamente wie Spartrix mit Carnidazol als Wirkstoff können bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen zeigen.
Einerseits kann es je nach Medikament keinerlei Überschneidungen geben, andererseits kann es jedoch die Wirkung eines Medikaments oder sogar beider Medikamente beeinflussen. Wirkungen können aufgehoben werden oder sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken.
Zum Beispiel bei der gleichzeitigen Gabe von Gerinnungshemmern mit Spartrix zusammen kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärkt werden.
Medikamente von Epilepsie-Patienten wie z.B. Barbiturate können auch mit Spartrix und ähnlichen Medikamenten dieser Wikstoffklasse wechselwirken. Dementsprechend wägt der Tierarzt ab, welche Präparate ohne Probleme gleichzeitig eingesetzt werden können oder ob gegebenenfalls ein Präparat für den Behandlungszeitraum abgesetzt werden muss.
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Spartrix darf bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen nicht eingesetzt werden.
Therapien mit diesen Wirkstoffklassen sind bei Lebensmittelliefernden Tieren generell verboten.
Wirkstoffe mit Nitro-Gruppen stören die Spermatogenese und sollten daher auch bei männlichen Zuchttieren nicht verabreicht werden. Da Nitroimidazol auch mutagen oder genotoxisch wirken kann, sollte es auch nicht bei trächtigen Tieren verabreicht werden. Medikamente dieser Antibiotikaklasse werden daher nur nach genauer Risiko-Nutzen-Analyse verabreicht.
Sollte Spartrix im Rahmen eines Therapienotstandes auf Hunde oder Katzen umgewidmet werden, richtet der behandelnde Tierarzt die Dosierung nach dem Körpergewicht. Spartrix sollte auch dann vor der Fütterung gegeben werden.
Spartrix wird in Form von Tabletten zum Eingeben in Packungen à 25 oder à 50 (2 x 25) Tabletten vertrieben. Packungen à 25 Tabletten sind ab 15,75 €, Packungen à 50 (2 x 25) Tabletten ab 29,90€ erhältlich. (Änderungen vorbehalten, bei den Preisangaben handelt es sich um brutto Preise, Stand Mai 2018).
Medikamente dieser Wirkstoffklassen dürfen nicht fahrlässig und nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Analyse verabreicht werden. Auch zur Vermeidung von Resistenzen sollte eine Therapie stets durch den Tierarzt erfolgen. In Therapienotfällen wurde Spartrix zur Behandlung der Giardiose bei Hunden und Katzen eingesetzt. Mittlerweile ist ein Medikament zur Behandlung der Giardiose bei Hunden und Katzen in Deutschland zugelassen und verkehrsfähig.
Zur Behandlung der Giardiose bei Hunden und Katzen ist ein Medikament in Deutschland zugelassen und verkehrsfähig. Metrobactin® 250 mg oder Metrobactin® 500 mg mit dem Wirkstoff Metronidazol ist die Alternative zu Spartrix, da prinzipiell Arzneimittel nur für die entsprechend zugelassene Tierart verabreicht werden dürfen.
Nur in Therapienotfällen, wie beispielsweise bei dem Mangel eines zugelassenen Präparats für die Zieltierart oder dem Versagen anderer Antiparasitika, darf der Tierarzt Medikamente auf eine andere Tierart umwidmen (s. tierärztliche Hausapotheken-Verordnung TÄHAV).
Metrobactin® wird in Tabletten zum Eingeben in Packungen à 100 Tabletten vertrieben. Der in Metrobactin® enthaltene Wirkstoff Metronidazol gehört zusammen mit dem in Spartrix enthaltenen Wirkstoff Carnidazol zu den Nitroimidazolen bzw. Nitroimidazol-Derivaten.
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Nitroimidazol kann unter anderem spermizid, mutagen und kanzerogen wirken und sollte daher nicht bei Zuchtkatern eingesetzt werden. Auch trächtige Katzen sollten derartige Arzneistoffe nicht verabreicht bekommen, da durch das genotoxische und mutagene Potenzial Fruchtschäden nicht ausgeschlossen werden können.
Prinzipiell sollte vor der Anwendung derartiger Arzneistoffe eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse getätigt werden. Medikamente mit Nitroimidazol als Wirkstoff, wie beispielsweise in Metrobactin® oder Spartrix enthalten, die oral verabreicht werden, haben einen sehr bitteren Eigengeschmack. Tabletten sollten daher, wenn möglich unzerteilt eingegeben werden. Katzen können auf diesen bitteren Geschmack mit starkem Speicheln reagieren und/ oder das Medikament ausspucken. Der Besitzer sollte daher die Tablette zur Eingabe in ein Leckerchen oder zum Beispiel mit Leberwurst bedeckt geben.
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Sollte die Katze dennoch die Tablette verweigern, kann die Tablette auch zerstampft und das Pulver in etwas Feuchtfutter oder Vitaminpaste vermischt werden. Wichtig ist nur, dass auch hier sichergegangen werden muss, dass die Katze alles aufnimmt, da nur so ein Therapieerfolg erzielt werden kann. Alternativ kann ein Tabletten-Eingeber hilfreich sein, wenn alle Versuche scheitern. Tabletten-Eingeber sind beim Tierarzt oder im Handel erhältlich. Wichtig ist, dass man die Tabletten nicht alleine versucht der Katze einzugeben und man sich eine weitere Person zu Hilfe holt. Katzen reagieren sehr sensibel auf Stress und die Tabletten-Eingabe sollte dementsprechend so stressfrei wie möglich und direkt beim ersten Mal funktionieren.
Medikamente mit Nitroimidazol oder Nitroimidazol-Derivaten wie beispielsweise Metrobactin®, sollten prinzipiell unzerteilt verabreicht werden, da sie einen sehr bittereren Eigengeschmack haben. Bei großen Hunderassen sollte die Eingabe mit etwas Leberwurst oder Frischkäse kein Problem darstellen.
In schwierigen Fällen jedoch muss die Tablette zerstoßen und als Granulat bzw. Pulver untergemischt werden. Das Leckerchen sollte nicht zu flüssig sein, da sich Metrobactin® nur schlecht auflösen lässt. Besonders kompliziert sind Fälle, wenn der Hund bereits inappetent ist, man allerdings Medikamente oral verabreichen muss. Sollten alle Versuche scheitern, kann mittels Tabletten-Eingeber am besten zu zweit das Medikament eingegeben werden.
Prinzipiell sollte stets darauf Acht gegeben werden, dass das gesamte Medikament abgeschluckt wurde, um eine vollständige Wirkung gewährleisten zu können.
Auch bei Hunden ist vor der Gabe von Nitroimidazolen eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko Verhältnisses durch den Tierarzt wichtig, da diese Wirkstoffklasse unter anderem einerseits kanzerogen wirken kann und andererseits wegen seiner spermiziden Wirkung prinzipiell nicht bei Zuchtrüden eingesetzt werden sollte. Außerdem dürfen derartige Arzneistoffe nicht an trächtige Hündinnen verabreicht werden, da durch die genotoxische und mutagene Wirkung möglicherweise zu Fruchtschäden kommen kann.
Zur Behandlung der Trichomonose („Gelber Kropf“) der Taube werden sieben Tage lang je 1x1 Tablette/Taube/Tag 10 mg Spartrix (Carnidazol) eingegeben.
Die Tabletten sollten vor dem Füttern eingegeben werden. Bei einem starken Befall kann die Behandlung auf bis zu 20 Tage verlängert werden. Allerdings wurden bereits resistente Trichomonaden Stämme beschrieben, daher sollte man keinesfalls fahrlässig Medikamente dieser Wirkstoffklassen verabreichen.
An Masttauben darf Spartrix nicht verabreicht werden, da Medikamente dieser Wirkungsklasse prinzipiell für Tiere, die zur Gewinnung von Lebensmitteln dienen, verboten sind. Für Zuchttiere wird eine Behandlung zur Vorbeugung eines Trichomonaden-Befalls im Bestand vor Brutbeginn im Winter (bis Ende Januar) und im Frühling April/Mai etwa eine Woche vor dem Schlupf des Geleges empfohlen.
Außerdem wird bei der Jungtaubenaufzucht und in der Hauptmauserzeit eine prophylaktische Behandlung empfohlen. Während der Therapie dürfen die Tiere nicht frei fliegen und müssen in ihrem Taubenschlag bleiben. So soll ausgeschlossen werden, dass andere Tauben infiziert werden oder sich in dieser Phase der Therapie Reinfektionen einschleusen. Eine unnötige Verlängerung der Behandlung sowie erneute Behandlung sollten vermieden werden, da sich bereits Resistenzen dem Wirkstoff gegenüber entwickelt haben.