Bei einem Spritzenabszess handelt es sich um eine abgekapselte Eiteransammlung, die durch den Eintrag von Bakterien bei einer Injektion ausgelöst werden kann. Abszesse sollten von einem Tierarzt behandelt werden, der den Abszess unter sterilen Bedingungen öffnet und spült.
Ein Spritzenabszess beim Hund ist eine abgekapselte Eiteransammlung, die durch den Eintrag von eiterbildenden Bakterien bei einer Injektion mit einer Spritze zustande kommt.
Neben der Injektion kann die Bildung eines Abszesses noch diverse andere und sogar häufigere Ursachen haben. Denn bei einer Injektion beim Tierarzt wird eine sterile Nadel verwendet und die Einstichstelle so gut es durch das Fell geht desinfiziert.
Häufiger kommt es durch Verletzungen an Ästen oder im Gerangel mit anderen Tieren zu kleinen Verletzungen, die zunächst unbemerkt bleiben und sich dann entzünden und einen Abszess bilden. Die Bakterien gelangen in die Wunde oder Einstichstelle, da sie entweder bereits auf der Haut waren und in den Körper mitgetragen werden oder auch wenn der Hund die Stelle beleckt. Denn auch in der Mundhöhle des Hundes gibt es Bakterien, die dort normal sind, aber unter der Haut eine Entzündung verursachen.
Eine Abszessentwicklung durch unsauberes Arbeiten des Tierarztes ist eher selten die Ursache. Manche Hunde reagieren aber besonders empfindlich auf Injektionen.
Diagnostiziert wird der Abszess meist nur durch die klinischen Symptome. Der Tierarzt stellt einen Druckschmerz und Wärmebildung an der Stelle des Abszesses fest. Wird der Abszess eröffnet, fließt gelbliche zähflüssige und übel riechende Flüssigkeit aus. Aus diesem Eiter kann eine Probe genommen werden, um den verursachenden Erreger zu bestimmen.
Tumore und Abszesse sind in der Regel durch einen Tierarzt sehr schnell und mit einfachsten Mitteln zu unterscheiden. Ist man unsicher, ob der Hund krank ist und wie schwerwiegend die Erkrankung ist sollte man immer einen Tierarzt aufsuchen. Der Abszess ist flüssigkeitsgefüllt und von einer derben Kapsel umgeben, wohingegen ein Tumor aus sich fest anfühlenden Zellen besteht. Ein Abszess ist eine Entzündung, die mit Wärmebildung und Druckempfindlichkeit einhergeht. Dieser entsteht innerhalb von Stunden bis Tagen, wohingegen ein Tumor Wochen bis Monate braucht um die gleiche Größe zu erreichen.
Bei dem Verdacht auf einen Tumor kann neben dem reinen Tasten ein Ultraschall gemacht oder eine Gewebeprobe entnommen werden.
Entwickelt der Hund einen Abszess, zeigt sich dieser durch eine zunehmend größer werdende Schwellung unter der Haut. Die Stelle fühlt sich warm an und tut dem Hund bei stärkerer Berührung weh. Zum Teil fallen auch die Haare an der betroffenen Stelle aus, da die Haut nicht mehr optimal versorgt wird.
Die Frage nach der Ursache lässt sich schwer beantworten. Die Vermutung, dass es sich um einen Spritzenabszess handelt, liegt dann nahe, wenn der Abszess sich genau an der Stelle befindet, an der injiziert wurde. Tastet man den Abszess ab, spürt man eine Umfangsvermehrung unter der Haut, die sich minimal verschieben lässt und innen weich ist. Man spürt die enthaltene Flüssigkeit, die innerhalb der Kapsel, die der Abszess ausbildet, hin und her geht, wenn man darauf drückt.
Der Abszess kann punktiert werden, manchmal reicht dies aber nicht aus und er muss sogar weiter eröffnet und gespült werden, um ihn ganz zu entleeren. Am besten geschieht dies, wenn der Abszess „reif“ ist. Das bedeutet, dass dieser sich vom restlichen Körper komplett abgekapselt hat. Dann ist es möglich, das gebildete Sekret aus der Kapsel herauszuspülen. Um das Reifen des Abszesses zu beschleunigen, ist es möglich, die Stelle mit Zugsalbe einzuschmieren. Je nach Fall ist es möglich, dem Hund Schmerzmittel oder Antibiotika zu geben. Oft ist dies aber nicht notwendig.
Auch das Öffnen des Abszesses kann je nach Stelle des Abszesses und Empfindlichkeit des Tieres ganz ohne Narkose, unter Lokalanästhesie oder unter Vollnarkose durchgeführt werden. Der Abszess sollte sich auf jeden Fall nach außen ergießen. Bei einem Eintreten des Eiters in die Körperhöhle kann es zu einer gefährlichen Sepsis durch Ausbreitung der Bakterien kommen. Die entstandene Wunde kann offen bleiben, genäht werden oder mit einer Drainage kombiniert genäht werden und muss gut sauber gehalten und gepflegt werden. Auch dies entscheidet der Tierarzt von Fall zu Fall.
Spürt man eine Umfangsvermehrung mit Erwärmung der Haut, kann man die Stelle kühlen. Dies ist aber vor allem bei kleineren Entzündungen und Überempfindlichkeitsreaktionen hilfreich. Bei Abszessen ist es allein nicht ausreichend. Dieser muss meist eröffnet und gespült werden.
Hepar sulfuris kann bei kleineren Entzündungen gegeben werden, Ledum bei Insektenstichen und Injektionen. Silicea kann ebenfalls bei zu Entzündung neigenden Wunden verwendet werden. Mercurius solubilis wird als wichtigstes Eiterungsmittel beschrieben. Bessert sich der Zustand jedoch nicht innerhalb von wenigen Tagen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden!
Entwickelt sich beim Hund eine Umfangsvermehrung, die entweder Unwohlsein erregend groß wird oder nach einigen Tagen nicht von allein wieder weg geht, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Man sollte den Abszess nicht selbst eröffnen, sondern dies dem erfahrenen Tierarzt unter sterilen Bedingungen überlassen. Sonst kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen. Auch kann nur der Tierarzt beurteilen, ob es sich wirklich um einen Abszess handelt. Gerade nach Impfinjektionen kann es auch als Überempfindlichkeitsreaktion auf den Impfstoff zu einer Umfangsvermehrung kommen.
Sehr kleine Abszesse kann der Körper allein wieder abbauen. Das sollte jedoch in wenigen Tagen geschehen sein. Ist der Abszess nach drei Tagen noch unverändert oder vergrößert, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser entscheidet durch Tasten, ob der Abszess schon reif zur Eröffnung ist oder ob noch einige Tage gewartet werden sollte.
Die Dauer der Abheilung hängt von der Größe des Abszesses und dem Grad der Entzündung ab. Er kann in ein bis zwei Wochen abgeheilt sein. Kommt es zu Komplikationen und es muss über eine Drainage längere Zeit gespült werden, kann die Abheilung im schlimmsten Fall auch bis zu einigen Monaten dauern.
Die Prognose ist bei fachgerechter Handhabung in der Regel gut. Sie ist dabei abhängig von der Stelle des Abszesses, also davon, ob umliegende Strukturen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Außerdem ist die Prognose davon abhängig, wie schnell die Wunde abheilt. Schlecht ist die Prognose vor allem dann, wenn der Inhalt des Abszesses in den Bauchraum gerät. Dann besteht die Gefahr einer Sepsis.
Die Kosten der Behandlung sind sehr stark abhängig von dem Ausmaß des Abszesses. Ist es möglich diesen sofort und ohne Betäubung zu entfernen, kommt man relativ preisgünstig davon. Man bezahlt eine allgemeine Untersuchung, das Eröffnen des Abszesses und einen Verband.
Kommen eine Lokalanästhesie oder Vollnarkose hinzu, wird es deutlich teurer. Ebenfalls teurer wird es, wenn die Wunde genäht oder eine Drainage gelegt werden muss. Kosten für Schmerzmittel und Antibiotika können noch hinzukommen. Jede Folgeuntersuchung, die insbesondere bei einer Drainage unbedingt erforderlich ist, erhöht natürlich ebenfalls die Behandlungskosten. Insgesamt kann man für die Behandlung Kosten zwischen 50 und mehreren Hundert Euro rechnen.
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