Die Hundeschule

In einer Hundeschule wird versucht, dem Hundehalter die Grundlagen zur Erziehung beizubringen, damit dieser diese direkt an seinem Hund anwenden kann. Die Ziele sind unterschiedlich. Sie gehen von der Grundausbildung bis zum Hundesport.

Die Unterrichtsstunden werden von einem Hundetrainer geleitet und betreut, welcher den Tierbesitzer in der Erziehung des Hundes begleiten und helfen sollte.

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Was passiert in einer Hundeschule?

Beim Besuch einer Hundeschule müssen Tierbesitzer zusammen mit Ihrem Vierbeiner die richtige Erziehung und Verhalten des Tieres einüben. Ein Hundetrainer kann denn Hund nicht erziehen, wenn der Besitzer nicht mitarbeitet. Es gibt unterschiedliche Arten von Hundeschulen.

  • Welpenschule 
  • Gruppenstunden
  • Einzelstunden.

Sie können die Hundeschule besuchen, falls sie unerfahren mit der Erziehung von Hunden sind oder sie eventuell einen „Problemhund“ haben, bei dem Sie an Ihre Grenzen stoßen.
Je nach Hintergrund, sollten Sie auch mehr Stunden besuchen als anfangs angedacht.

In den Gruppenstunden sind mehrere Hundehalter mit ihren Hunden vor Ort und es werden, zusammen mit dem Hundetrainer, verschiedene Situationen dargestellt. Er zeigt Ihnen, wie Sie Ihrem Hund die grundlegenden Kommandos, wie „Sitz“, „Platz“, „Komm“ und „Bei Fuß“, am einfachsten und verständlich beibringen. Diese Stunden sind sehr gut für Anfänger, die unerfahren mit der Erziehung von Hunden sind, aber auch erfahrene Hundebesitzer können diese Stunden besuchen.

Manchmal macht man auch Ausflüge in Fußgängerzonen oder an Straßen um verschiedene Situationen herzustellen. Hierdurch sehen Hundebesitzer, wie Ihr Hund reagiert und sie korrekt einschreiten können, falls er ein fehlerhaftes oder gefährliches Verhalten aufzeigt. Auch sollte der Hund mit verschiedenen Personen konfrontiert werden, wie Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen oder Kleinkindern oder Fahrradfahrern, damit Ihr Hund auch diese kennenlernt und auch die Tierbesitzer wissen, wie Sie in dieser Situation reagieren sollten. Ein weiterer Vorteil der Gruppenstunden ist, dass Ihr Hund Kontakt zu anderen Hunden findet und mit ihnen spielen kann. Dies ist sehr gut für die Entwicklung des Soziallebens des Hundes und die Besitzer können beobachten, wie ihr Hund auf fremde Tiere reagiert.

Die Einzelstunden sind sehr sinnvoll, für ältere Hunde, mit gewissen Verhaltensproblemen (z.B. anbellen und anspringen von Fahrradfahrern). In diesem Fall kann der Hundetrainer gezielt mit dem Besitzer an dem Problem arbeiten und eine Lösung finden. Die Entstehung von sozialen Kontakten zu anderen Hunden ist, in diesem Falle, eher zweitrangig.

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Die Ziele der Hundeschule

Das Ziel der Hundeschule ist, dass Sie Ihren Hund besser kennen lernen und einschätzen können. Jeder Hund reagiert anders auf gewisse Situationen und nach der Hundeschule sollten Sie wissen, wo die Erziehungslücken bei Ihrem Hund liegen und wie Sie diese gezielt abtrainieren können.

Es ist nicht Ziel der Hundeschule, dass Sie Ihren Hund abgeben und ihn perfekt erzogen wieder abholen.
Die Zusammenarbeit zwischen Hund und Besitzer ist sehr wichtig. Der Hundetrainer wird Ihnen weiter helfen und erklären, was Sie machen müssen, aber die Arbeit und das Training müssen Sie erledigen.

Das Training hört nach der Hundeschule nicht auf. Sie lernen welche Übungen Sie machen können und sollten diese danach auch weiterhin mit Ihrem Hund  durchführen, damit er die erlernten Grundlagen nicht vergisst und Sie auch darauf aufbauen können.

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Welche Hunde sollten in eine Hundeschule?

Diese Aussage kann man nicht vereinheitlichen. Wenn Sie unerfahren mit der Erziehung von Hunden sind oder Sie Ihren ersten Hund haben, empfiehlt es sich sehr eine Hundeschule zu besuchen.
Sie lernen Ihren Hund besser kennen und üben, wie Sie mit ihm umgehen sollten. Sie lernen auch, wie Sie gewisse Verhaltensweisen interpretieren sollen, denn ein Hund ist nicht wie ein Buch zu lesen.

Wenn Sie schon mehrere Hunde hatten und auch erzogen haben, sagen Sie bestimmt, das Geld für die Hundeschule könnten Sie sich sparen.
Doch auch hier empfiehlt es sich, eine Hundeschule zu besuchen, da jeder Hund anders ist. Vielleicht war der Vorgänger sehr leicht zu erziehen und unkompliziert und der neue Hund ist vielleicht etwas komplizierter und schwieriger in der Erziehung. Außerdem hat Ihr Hund Kontakt zu anderen, meist fremden Hunden.
Dies ist sehr gut für die Sozialentwicklung.

Meist besuchen Halter von größeren Hunderassen eher die Hundeschule, da es logisch ist, dass ein Hund mit einem Körpergewicht von bis zu 60 Kilogramm, hören muss, da die Kräfte des Hundes meist größer sind, als die eigenen.
Die kleinen Rassen hingegen werden gerne unterschätzt.
Sie gehen weniger in die Hundeschule und werden zuhause häufig wie ein kleiner Prinz oder Prinzessin behandelt.

Diese Hunde zeigen sehr häufig schlechte Verhaltensweisen. In diesem Fall sollte man Einzelstunden nehmen, die jedoch auch teurer sind. Zudem ist es schwieriger älteren Hunde schlechtes Verhalten abzugewöhnen.

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Wann sollte mein Hund in die Hundeschule?

Die Hundeerziehung beginnt, sobald Sie einen Hund haben.

Man sollte Regeln aufstellen und diese von Beginn an immer durchsetzen. Wenn man sich einen Welpen holt, kann man nach einer kurzen Eingewöhnungsphase (ca. 1 Woche), bereits eine Welpenschule besuchen.
Ihr Hund hat dadurch erste Kontakte zu anderen Hunden, eine abwechslungsreiche Beschäftigung und Sie lernen ihn besser kennen. Es ist immer leichter einem Hund Regeln beizubringen, als Fehlverhalten abzugewöhnen.

Ungefähr ab dem 5. Lebensmonat können Sie versuchen Ihrem Hund einfache Kommandos beizubringen. Arbeiten Sie immer weiter und steigern Sie die Schwierigkeit langsam.

Wenn im späteren Alter nochmals eine Verhaltensstörung auftreten sollte, kann man natürlich immer wieder professionelle Hilfe in einer Hundeschule suchen.

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Die Dauer der Hundeschule

Häufigkeit und Dauer ist abhängig von Ihrem Hund und welches Ziel Sie sich gesetzt haben.

Bei sehr lernwilligen Hunden reichen häufig 2 bis 3 Monate Hundeschule, bei 1 bis 2 Tagen Training die Woche, damit sie die Grundlagen beherrschen. Bei anderen Hunden dauert es eventuell länger. Sie sollten doch bedenken, dass die Erziehung auch nach der Hundeschule nie abgeschlossen ist.

Wenn Sie mit ihrem Hund Agility- oder Aportierkurse besuchen, benötigen Sie länger. Diese Kurse sind meist so ausgelegt, dass sie dauerhaft besucht werden und immer weiter trainiert wird.

Die Dauer einer Stunde ist auch sehr variabel.
In der Regel dauert eine Unterrichtsstunde durchschnittlich 60 Minuten. Sie können danach gerne noch weiter machen, sollten aber auch immer auf die Aufmerksamkeit und Geduld Ihres Hundes achten. 

Was kostet eine Hundeschule?

Die Kosten für den Besuch einer Hundeschule sind sehr unterschiedlich.

Sie sind abhängig von der Art des Unterrichts und natürlich auch der Region. In Großstädten sind Hundeschulen meist teurer. Ein Preisvergleich lohnt sich in diesem Fall immer.

  • Wenn Sie die Gruppenstunden für die Grundausbildung besuchen möchten, müssen Sie ungefähr mit Kosten in der Höhe von 5 bis 30 € pro Unterrichtsstunde rechnen.
  • Fortgeschrittenenkurse kosten bis zu 70 € pro Stunde.
  • Einzelunterricht ist in der Regel noch teurer. Dort können Sie mit bis zu 100 € pro Stunde rechnen. In der Regel wird Stundenweise abgerechnet,.

Zusätzlich kommt, dass eine Hundeschule nicht nur kostenintensiv ist, sondern, dass Sie auch Zeit einplanen müssen. Ohne Training zu Hause, wäre das Geld verschwendet.

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Wie finde ich eine gute Hundeschule?

Eine gute Hundeschule zu finden ist nicht so leicht.
Schauen Sie im Internet nach Hundeschulen in der Umgebung. Sie können natürlich bei anderen Hundebesitzern oder ihrem Tierarzt nach Hundeschulen fragen und sich deren Erfahrungsberichte anhören.

Schauen Sie sich natürlich auch die Hundeschulen selbst an und machen Sie sich ein persönliches Bild. In manchen Hundeschulen besteht immer eine Leinenpflicht. Für viele Besitzer kommen diese nicht in Frage, da Sie ihrem Hund auch dem Gelände gerne freie Bewegung ermöglichen wollen.

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Auch sollte Sie schauen wie groß die Gruppen sind.
Die Gruppen sollte nicht größer als 6 Hunde pro Stunde sein, da sonst der Lernerfolg sinken kann. Welpenschulen können gerne größere Gruppen haben, da es hier hauptsächlich um den sozialen Kontakt geht. Sie sollte auch darauf achten, dass in der Hundeschule keine Gewalt oder Elektro-, Sprüh- oder Ultraschallhalsbänder verwendet werden.

Man sollte fehlerhaftes Verhalten nie mit Gewalt bestrafen.

Es ist auch wichtig, dass Sie mit dem Trainer und seinen Trainigsmethoden zurecht kommen. Es hat keinen Sinn, wenn Sie den Trainer nicht mögen und mit schlechter Laune in die Stunden gehen. Dies projiziert sich auch auf Ihren Hund und schadet auch dem Lernerfolg. Es gibt auch nicht die perfekte Trainingsmethode. Schauen Sie, mit welcher Methode Sie und Ihr Hund gut klar kommen.

Was ist eine Welpenschule?

Im Welpenalter Ihres Hundes kommt es nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur sozialen Entwicklung Ihres Hundes.
Ihr Welpe prägt sich und sozialisiert.

In der Welpenschule sollen Sie einen artgerechten Umgang mit Ihrem Welpen erlernen und die Grundlagen zur Hundeerziehung erfahren.
Auch hier werden Sie von einem Hundetrainer begleitet. Bei der Welpenschule handelt es sich meist um Gruppenstunden. Alle Besitzer bringen ihren Welpen mit und diese haben somit die Möglichkeit miteinander zu spielen. Dies ist auch einer der Hauptaspekte der Welpenschule.
Es geht nicht darum, dass Ihr Hund viele Kunststücke und Kommandos erlernt, sondern eher darum, dass er Kontakt zu anderen Hunden hat und neue Umgebungen und Reize kennen lernt. Es lohnt sich auch, der Welpenschule die Grundausbildung in der Hundeschule anzuschließen.

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Kritik an der Hundeschule

Eine Hundeschule hat ihre Vor- und Nachteile.

Vorteile:

  • Sie ermöglichen ihrem Hund sozialen Kontakt
  • Zudem erhalten Sie eine begleitete Ausbildung
  • Ihr Hund kann häufig auf dem Gelände spielen und sich frei bewegen, da es meist eingezäunt ist.

Nachteile:

  • Eventuell kommen Sie nicht mit den Trainingsmethoden des Hundetrainers klar. Vielleicht hat ist für Ihren Hund eine andere Lernmethode besser geeignet. Dann sollten Sie womöglich die Hundeschule wechseln und schauen, ob Sie dann besser zurecht kommen.
  • Eventuell fühlen Sie sich auch unter Druck gesetzt, da Ihr Hund nicht so schnell lernt, wie die anderen Hunde. Machen Sie sich keine Sorgen. Jeder Hund hat sein eigenes Lerntempo.
  • Manche Hunde können auch nicht in einer Gruppe lernen, da sie vielleicht Angst vor anderen Hunden haben oder sich nicht konzentrieren können. Manchmal sind es zu viele neue Einflüsse aufeinmal für Ihren Vierbeiner. Dann wäre vielleicht ein Einzeltraining die bessere Wahl, damit Sie Ihren Hund langsam an das Training heranführen können. Außerdem kann in Einzelstunden gezielter auf Ihre Wünsche und das Trainingstempo Ihres Hundes eingegangen werden.
  • Ein weiterer Nachteil an Hundeschulen ist der enge Kontakt zu anderen Hund. Es kann passieren, wenn ein Hund krank ist (z.B. an Durchfall erkrankt), wird die Krankheit sehr schnell weiter getragen und auch Ihr Hund könnte erkranken. In der Regel sollte man aber nicht mit einem kranken Hund in die Hundeschule gehen.

Zertifizierung

Eine Zertifizierung als Hundetrainer ist nicht notwendig. Somit darf sich jeder Hundetrainer nennen.

Allerdings muss man in Deutschland seit dem 1. August 2014 eine Genehmigung beim örtlichen Veterinäramt (Tierschutzgesetz § 11 Absatz 1 Nr. 8f). Hierfür ist ein Sachkundenachweis, für die Ausbildung von Hunden Dritter oder für die Ausbildung von Hunden durch den Halter, nötig.

In dem Bundesland Schleswig-Holstein gibt es seit 2007 eine behördlich anerkannte Zertifizierung für Hundetrainer, durch die Landestierärztekammer. Dies ist auch seit 2011 in Niedersachsen möglich.

In der Prüfung geht es um theoretisches Fachwissen und um die praktische Arbeit mit dem Hund.

Autor: Marcel Diehl Veröffentlicht: 01.08.2018 - Letzte Änderung: 29.11.2021