Die mittelgroßen Hunderassen

Bei der Unterteilung von Hunden nach ihrer Größe unterscheidet man in drei oder auch fünf Gruppen: kleine, mittelgroße und große Hunde sowie zusätzlich Minis und Riesen.

Die mittelgroßen Hunde sind ca. 40-60 cm hoch. Ihr Rücken endet also etwa auf Kniehöhe des Menschen. Damit liegen sie zwischen den 20-40 cm hohen kleinen Hunderassen und den 60-90 cm hohen großen Hunden.

Die mittelgroße Hunderassen

Hier einige mittelgroße Hunderassen:

Die Charaktereigenschaften mittelgroßer Hunderassen

Es ist schwierig von der Körpergröße auf bestimmte Charaktereigenschaften zu schließen. Genauso wenig wie kleine Hunde immer lieb und große Hunde immer aggressiv sind, kann man den mittelgroßen Hunderassen übergreifende Charaktereigenschaften zuordnen, sondern man sollte sich immer mit den einzelnen Rassen auseinandersetzen.

Mittelgroße Hunderassen waren ursprünglich Hüte- Jagd- oder Schlittenhunde. Daraus resultiert, dass sie bewegungsfreudig sind und Aufgaben schätzen, die sie erfüllen können. Oft brauchen sie viel Bewegung und Beschäftigung. Dazu gehören zum Beispiel die meisten Terrier-Rassen sowie Husky oder Border Collie.

Es gibt aber auch ruhigere und gemütlichere Vertreter wie die Bulldogge. Die meisten der Rassen sind aber freundliche und offene Hunde, die sich sowohl charakterlich als auch von ihrer Größe her gut als Familienhund eignen. Das trifft vor allem auf den Beagle oder den Cocker Spaniel zu.

Zusammenfassend kann man die mittelgroßen Hunderassen als umgänglich und robust, aber auch anspruchsvoll beschreiben. Damit sind sie meist ideale Begleiter für aktive Menschen.

Vorteile mittelgroßer Hunderassen

Einer der wohl am meisten geschätzten Vorteile der mittelgroßen Hunderassen ist das Mittelmaß, nicht nur in der Größe, sondern auch im Gewicht.

Kleine Hunde sind oftmals zu zerbrechlich oder einfach „nicht genug Hund“ und große Hunde sind schwerer zu händeln, da sie mit mehr Gewicht an der Leine ziehen können.

Auch als Familienhund hat die mittlere Größe Vorteile. Wo Kinder kleinen Hunden oft versehentlich weh tun, können sehr große Hunde dem Kind versehentlich wehtun.

Sowohl im Unterhalt als auch in der Versorgung benötigen mittelgroße Hunde zwar mehr Platz und Futter als kleine Hunde, sind aber noch nicht so platzaufwändig und teuer wie ein großer Hund. Trotzdem hat man ein „anständiges Tier“ vor sich, was vielen Hundebesitzern, denen kleine Hunde zu zerbrechlich wirken, gefällt.

Auch kann man die mittelgroßen Hunderassen meist gut belasten, da sie als Jagd-, Hüte- oder Schlittenhunde gezüchtet wurden. Außerdem haben sie als Wachhund bereits eine größere Wirkung als kleine Hunde.

Zu guter Letzt sind die meisten mittelgroßen Hunderassen grundsätzlich gesünder als besonders große oder besonders kleine Hunderassen. Oftmals sind besonders kleine oder große Rassen extrem gezüchtet, was zu Erbkrankheiten führt.

Nachteile mittelgroße Hunderassen

Im Vergleich zu kleinen Hunden sind die mittelgroßen Hunderassen aufwendiger, was Platz, Bewegungsbedarf und Futterkosten angeht.

Durch ihre Größe fressen sie zwar nicht so viel wie die großen Hunde, aber trotzdem 2-4x so viel wie ein kleiner Hund.

Auch benötigen sie in der Regel viel Beschäftigung und Bewegung und sind oftmals nicht auf engem Raum zu halten. Es gibt natürlich Ausnahmen wie die Bulldogge, die sich mit sehr wenig Platz und Auslauf begnügt. Dieser Punkt sollte vor dem Kauf eines Hundes auf jeden Fall bedacht werden, da er großen Einfluss nimmt auf den Zeitaufwand, den der Hund verursacht.

Zwar gelten mittelgroße Hunderassen in der Regel als gesund, sie haben aber eine empfindliche Verdauung und bei ruhig lebenden Hunden kann es zu Verstopfungen kommen. Besonders empfindlich reagieren sie auf Fütterungsfehler.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel: Verstopfungen beim Hund

Die Lebenserwartung mittelgroßer Hunderassen

Häufig erreichen mittelgroße Hunde ein Alter von 14 bis 16 Jahren. Damit ist ihre Lebenserwartung relativ hoch und liegt etwa im Mittel zwischen kleinen und großen Hunderassen.

Kleine Hunde werden oft bis zu 20 Jahren alt; große Hunde dagegen oft nur ca. 10 Jahre. Dabei hat natürlich auch die Gesundheit einen großen Einfluss auf die Lebenserwartung. Mittelgroße Hunderassen gelten als robust und meistens gesund.

Typische Erkrankungen mittelgroßer Hunderassen

Mittelgroße Hunderassen reagieren besonders anfällig auf Fütterungsfehler und besonders ruhig gehaltene Hunde neigen zu Verstopfungen. Sie haben also einen empfindlichen Verdauungsapparat.

Lesen Sie dazu den Artikel: Hundefutter - Das sollten Sie wissen!

Bei kurzköpfigen Hunden kommt es häufig zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen, da sie durch die verkürzte Nase oft nur schwer Luft bekommen. Man spricht vom Brachiocephalensyndrom.

Erkrankungen des Körpergerüsts wie bei besonders großen oder kleinen Hunden kommen bei den mittelgroßen Hunden eher selten vor. Bei Hütehunden wie dem Border Collie kommt es lediglich durch die geduckte Haltung beim Hüten zu Hüftdysplasie und Osteochondritis.

Hunde mit herausragenden oder eingesunkenen Augen neigen zu Augenerkrankungen.

Weiße Hunde wie Dalmatiner sowie Hunde wie die Australian Shepherds mit dem „Merle-Faktor“ neigen zu Taubheit.

Was ist beim Kauf einer mittelgroße Hunderasse zu beachten?

Entscheidet man sich für den Kauf einer mittelgroßen Hunderasse, sollte man sich über die genauen Eigenschaften und Bedürfnisse der speziellen Rasse, für die man sich entscheidet informieren.

Dazu gehört, ob der spezielle Hund sich als Familienhund eignet, wie viel Bewegung er braucht, ob es möglich ist, ihn in der Wohnung zu halten, wie viel Zeit er in Anspruch nimmt und auch ob die Aktivität zu einem selbst passt. Denn nicht alle mittelgroßen Hunderassen sind gleich aktiv, lauffreudig oder gemütlich im Familienalltag.

Auch die Beschaffenheit des Fells kann für den Kauf interessant sein.

Hat man sich für eine Rasse entschieden, gilt es, einen seriösen Züchter oder Verkäufer zu finden. Es sollte auf jeden Fall möglich sein, den Hund beim Züchter zu besichtigen. Ein guter Züchter erklärt die Besonderheiten der Rasse und gibt seine Tiere nur in abgeklärte Verhältnisse ab.

Gedanken machen sollte man sich bereits vor dem Kauf auch über die Folgekosten!

Lesen sie dazu auch den Artikel: Die Kosten für einen Hund - Ein Überblick

Mittelgroße Hunderassen mit Kurzhaar

Zu den mittelgroßen Hunden mit Kurzhaar gehören der:

  • Stafford Terrier
  • Beagle
  • Dalmatiner
  • Shar Pei
  • Labrador.

Bei Rassen mit Kurzhaar ist meist die Fellpflege weniger aufwendig, da kein Langhaar gekämmt werden muss. Oft haben die Hunde aber trotzdem einen starken Haarverlust und müssen oft gebürstet werden. Beagle und Labrador verlieren zum Beispiel recht viel Fell.

Mittelgroße Hunderassen mit Langhaar

Der

  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Husky

haben mittellanges Fell. Dabei ist zu beachten, dass besonders Husky und Border Collie stark ausgeprägte Unterwolle haben, wodurch sie stärker haaren als andere Rassen.

Durch ihr besonders plüschig wirkendes Fell bestechen

  • Eurasier und
  • Spitz.

Übermäßig langes Fell hat der

  • Bearded Collie und
  • Tibet Terrier.

Bei diesen Rassen ist eine besondere Fellpflege notwendig.

Bekannt für seine Locken ist der Pudel.

Mittelgroße Hunderassen die nicht haaren

Hunde, die nicht Haaren, gibt es leider in keiner Größe. Es gibt aber einige Hunderassen, die nur einige wenige Haare verlieren. Dabei kommt es vor allem auf die Beschaffenheit des Fells an. Wie stark ausgeprägt ist der Fellwechsel zum Sommer und Winter und wie viel Unterwolle hat der Hund?

Bei den mittelgroßen Hunderassen gehören zu den Hunderassen, die wenig haaren, der Portugiesische Wasserhund, Schnauzer, Labra- und Goldendoodle, verschiedene Terrier und Pudel. Bei allen Hunden kann man das unkontrollierte Haaren durch regelmäßige Fellpflege reduzieren!

Lesen Sie dazu den Artikel: Die richtige Fellpflege beim Hund

Familienfreundliche mittelgroße Hunderassen

Der familienfreundlichste mittelgroße Hund ist wohl der Beagle. Er liegt mit seinen 30-40 cm eher im unteren Größenbereich und ist verspielt, menschenbezogen und geduldig.

Auch Border Terrier und Labradore sind in der Regel tolerant  und nervenstark und spielen auch gern mit Kindern. Die wichtigsten Eigenschaften eines Familienhundes sind eine hohe Reizschwelle, ein geringes Aggressionspotenzial und ein niedriger Schutztrieb.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die Familienhunde

Die Kosten mittelgroßer Hunderassen

Tatsächlich korreliert die Größe des Hundes auch mit den Kosten, die er verursacht. Leinen und Geschirre sowie Transportboxen müssen größer und stabiler sein und kosten mehr.

Besonders ins Gewicht fällt, wie viel Futter der Hund über sein gesamtes Leben kostet.

Auch Medikamente müssen bei diesen Hunden in höheren Dosen gegeben werden. In der Anschaffung sollte man ca. 1.000€ einplanen.

Die Kosten für die Erstanschaffung von Zubehör liegen bei mindestens 250€. Laufende Kosten summieren sich stark über das Hundeleben und können natürlich individuell stark schwanken.

Zu den laufenden Kosten pro Hundeleben gehören 750€ für Impfungen, 600€ für Wurmkuren, mindestens 500€ für Tierarztbesuche, da jeder Hund in seinem Leben auch mal krank wird, Futterkosten von ca. 5.000€, Versicherungskosten von 750€ je Versicherung und 200€ für Euthanasie und Einäscherung.

Möchte man ohne Hund in den Urlaub fahren und benötigt einen Hundesitter, kommen noch einmal entsprechende Kosten hinzu. Alles zusammengerechnet kommt man auf Kosten von etwa 10.000€ pro Hundeleben, was bedeutet, dass der Hund durchschnittlich 60€ pro Monat kostet.

Hier einige interessante Artikel für Sie:

So viel Auslauf/ Beschäftigung braucht eine mittelgroße Hunderasse

Da die meisten mittelgroßen Hunderassen als Arbeitshunde gezüchtet wurden, brauchen sie im Vergleich zu vielen anderen Hunderassen viel Bewegung und Beschäftigung.

Man unterscheidet zwischen

  • Hütehunden wie Border Collie und Australian Shepherd,
  • Schlittenhunden wie dem Husky und
  • Jagdhunden wie der Bracke.

Meist reicht diesen Hunden reine Bewegung nicht aus, sondern sie fordern auch gezielte Beschäftigung mit Aufgaben für den Kopf.

Man sollte pro Tag zusätzlich zum reinen Gassigehen mindestens zwei Stunden einplanen, um den Hund in weiteren Trainings zu beschäftigen.

Dies kann als Jagdtraining, bei Agility​​​​​​​ oder in Konzentrationsübungen geschehen. Die meisten der mittelgroßen Hunderassen bevorzugen allgemein viel Bewegung und sind eher schlecht in einer Wohnung zu halten. Häuser mit Garten und etwas mehr Bewegungsfreiraum sind meist besser geeignet.

Doch wie immer muss auch hier streng zwischen den einzelnen Rassen differenziert werden. Beagle oder Bulldoggen geben sich zum Beispiel oftmals auch mit weniger Bewegung zufrieden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021