Die großen Hunderassen

Große Hunderassen werden  als Hund mit einer Widerristhöhe von mindestens 60 cm und einem Gewicht von über 25kg Körpermasse definiert. Große Hunde sind aufgrund ihres sehr freundlichen, ausgeglichenen und treuen Wesens sehr beliebt als Begleit- und Familienhunde.

Die großen Hunderassen

Die Charaktereigenschaften großer Hunderassen

Große Hunde haben in den allermeisten Fällen auch ein großes Herz. Sie sind sehr freundlich und umgänglich, und stets treue Begleiter. Sie eignen sich daher besonders gut als Familienhunde mit mittelgroßen Kindern, wobei Kinder grundsätzlich nie unbeaufsichtigt mit einem Hund zusammen gelassen werden sollten.

Viele große Hunde lassen sich gerne ausgiebig knuddeln und schmusen. Sie  haben meist ein etwas ruhigeres Wesen als kleine Hunde, aber einen mindestens genauso großen Bewegungsdrang, häufig brauchen sie jedoch sogar deutlich mehr Bewegung.

Vorteile großer Hunderassen

Die meisten großen Hunderassen haben einen sehr ausgeglichenen und freundlichen Charakter und sie eignen sich in den meisten Fällen sehr gut als Begleit- und  Familienhunde.

Große Hunde flößen anderen Menschen gegenüber meist Respekt ein und halten sie auf Abstand. Sie werden an der Leine oder beim Freilauf nicht so schnell übersehen und geraten in Menschenansammlungen nicht versehentlich zwischen die Füße.

Während das schmusen und knuddeln bei kleinen Hunden mit deutlich weniger Körpermasse stattfindet, hat man bei großen Hunden deutlich mehr Körperfläche zum Streicheln zur Verfügung.

Bei der Erziehung und Ausbildung des Hundes geschieht dies vielmehr auf einer angenehmen Höhe. Für Leckerlies und Lob durch streicheln braucht man sich hierfür nicht tief hierunter beugen. Auch das An- und Ableinen kann in der Regel ohne Bücken vollzogen werden. Der Kopf des Hundes gelangt bis etwas in Hüfthöhe eines durchschnittlich großen Erwachsenen.

Folgender Artikel könnte Sie diesbezüglich auch interessieren: So erziehen Sie ihren Hund richtig

Nachteile großer Hunderassen

Große Hunde brauchen viel Platz. Sie  brauchen in einer Wohnung viel Platz um sich zu bewegen, aber auch für ihre Ausstattung ist viel Platz erforderlich. So ist der Platzbedarf für ihren Hundekorb erheblich größer als z.B. bei einem Chihuahua oder Labrador.

Auch unterwegs stellt ihre Größe eine besondere Herausforderung dar. Sie benötigen meist den gesamten Platz in einem Kofferraum oder einen Großteil der Rückbank für sich. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln nehmen sie einen gewissen Raum ein.

Große Hunde bringen außerdem ein enormes Gewicht auf die Waage und können durchaus mal bis zu 80-90 kg wiegen. Daher kann man sie nicht mal einfach so auf den Arm nehmen und von einem Ort zum anderen tragen. Hierfür werden normalerweise gleich mehrere Personen benötigt. Dies ist auch wichtig zu bedenken, sollte der Hund aus irgendwelchen Gründen zeitweise oder dauerhaft aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung nicht eigenständig laufen können.

Beim Gassi gehen muss man sich auch im Klaren darüber sein, dass diese Hunde eine erhebliche Kraft entfalten können und man muss sicherstellen, dass man sie durch eine Leine alleine nicht ausreichend sichern kann. Hier ist eine ganz besonders konsequente Erziehung ein absolutes Muss.

Große Hunde wachsen deutlich schneller als kleine und altern auch sehr viel früher, wodurch ihre durchschnittliche Lebenserwartung niedriger als bei kleinen Hunden liegt.

Die Lebenserwartung großer Hunderassen

Große Hunde haben eine mittlere Lebenserwartung von ca. 8-12 Jahren. Maßgeblich Einfluss auf die Lebenserwartung haben die richtige und hochwertige Ernährung, angemessene Bewegung und Pflege.

Große Hunde wachsen sehr schnell. Dadurch teilen sich ihre Zellen auch deutlich schneller und der Prozess des Alterns setzt deutlich früher ein. Außerdem sind sie dadurch auch deutlich anfälliger für Tumore.

Lesen dazu auch den Artikel: Die Ernährung des Hundes

Typische Erkrankungen großer Hunderassen

Große Hunderassen wachsen sehr schnell und der Alterungsprozess setzt früher ein. Sie neigen sehr zu Hüft- und Ellenbogen-Erkrankungen aber auch Bandscheibenvorfälle, Herzfehler und Kreuzbandrisse.
In weiterer Folge entsteht durch eine Schon- und Fehlhaltung sehr häufig ein Bandscheibenvorfall, der für weitere Schwierigkeiten im Bewegungsablauf sorgt. Hier sind z.B. Deutsche Schäferhunde, Bernhardiner, Doggen und Berner Sennehunde besonders gefährdet.

Typische Herzerkrankungen sind die dilatative Kardiomyopathie (Erkrankung der Herzmuskulatur) und Herzinsuffizienz. Das Herz verliert seine Pumpkraft wodurch sich die Herzkammer über die Zeit erweitern und es durch den fehlenden Blutauswurf aus dem Herzen zu einer Minderdurchblutung der Organe und Extremitäten kommt.

Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Artikeln:

Was ist beim Kauf einer großer Hunderasse zu beachten?

Beim Kauf einer großen Hunderasse ist erstmal das Gleiche zu beachten wie bei kleinen Hunden. Man sollte sich vorab über die Bedürfnisse und Besonderheiten der ausgesuchten Rasse informieren um den Hund entsprechend seiner Bedürfnisse auslasten zu können.

Wie bei jeder anderen Hunderasse auch, muss man auch bei großen Hunderassen individuell auf seine Besonderheiten eingehen. Bei großen Hunden ist hier zusätzlich besonders auf den erhöhten Platzbedarf und die deutlich höheren Alltagskosten, wie z.B. Futterkosten, Tierarzt, Ausstattung, Hundesteuer, Versicherungen usw. hinzuweisen.

Außerdem sollte man sich vorab über möglicherweise typische Erkrankungen der Rasse informieren und bei dem Züchter besonders darauf achten, dass die Hunde gut versorgt werden und die Züchter gesunde Zuchttiere einsetzen.

Lesen Sie auch: Die Kosten für einen Hund

Große Hunderassen mit Kurzhaar

Zu den großen Hunderassen mit kurzen Haaren zählen z.B.

Große Hunderassen mit Langhaar

Zu den großen Hunderassen mit langen Haaren zählen z.B.

Große Hunde, die nicht haaren

Es gibt Menschen, die allergisch auf Tierhaare reagieren oder aber nicht ständig die Hundehaare überall entfernen möchten. Hier bieten sich Hunderassen an, die wenig haaren. 

Rassen, die überhaupt nicht haaren, gibt es leider keine. Außerdem ist die Auswahl von Hunderassen, die nur wenig haaren bei kleinen Hunderassen deutlich größer, als bei großen Hunderassen.

Zu den großen Hunderassen zählen z.B.

Sie alle gelten als sogenannte hypoallergene Hunde und erfreuen sich gerade bei Menschenmit Hundehaarallergie immer größerer Beliebtheit.

Familienfreundliche große Hunderassen

Auch bei den großen Hunderassen gibt es einige Vertreter, die als familienfreundlich gelten. Dazu gehört z.B. der Pudel. Er gilt als freundlicher und aufgeschlossener Hund und ist intelligent und lernwillig. Außerdem kann er im Hundesport eingesetzt werden.

Der Bernhardiner gilt als sehr anhänglich und geduldig, er liebt lange Spaziergänge und die Beschäftigung mit Denkspielen. Er ist weniger für den Hundesport geeignet. 

Auch Neufundlänger eignen sich als Familienhunde. Sie sind stets freundlich, haben ein ausgeglichenes Wesen, sind anhänglich und schmusen gerne.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die Familienhunde

Große Hunderassen ohne Jagdtrieb

Auch bei den großen Hunderassen gibt es viele Hunde, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurden. Aber es gibt auch diverse Rassen, die eher als Hüte- oder Herdenschutzhunde gezüchtet wurden. Dazu gehören Hunderassen wie der Kangal, Schäferhunde, Leonberger oder Rottweiler.

Was einen Jagdhund ausmacht, erfahren Sie in dem Artikel: Der Jagdhund

Große Hunderassen in der Stadt, das ist zu beachten

Große Hunde nehmen in einer Wohnung viel Platz ein. Häufig fehlt ein an das Haus angrenzender Garten. Deshalb braucht man für einen großen Hund eine entsprechend große Wohnung. Außerdem muss man sich um ausreichend Auslauf und Möglichkeiten für das Gassi gehen kümmern.

In Städten sind nicht alle Grünflächen für Hunde freigegeben. In vielen Städten gelten für große Hunde zusätzlich Auflagen wie Leinenzwang und Maulkorbpflicht. In vielen Fällen können diese Auflagen mit einem Nachweis über die ausreichend vorhandene Sachkunde aber wieder aufgehoben werden.

Auch in Städten muss der Hundehalter Hundesteuer bezahlen. Häufig liegt diese deutlich höher als in ländlichen Gebieten und ist bei großen Hunden erheblich teurer.

Die Kosten großer Hunderassen im Überblick

Ein großer Hund benötigt deutlich mehr Futter als ein kleiner Hund, wodurch die Futterkosten deutlich höher liegen.

Auch bei der Ausstattung (Halsbänder, Geschirre, Hundekörbe usw.) muss man meist tiefer in die Tasche greifen, aufgrund des deutlich höheren Materialverbrauchs und der aufwändigeren Fertigung.

Ebenso macht sich die Größe bei Erkrankungen und Besuchen beim Tierarzt bemerkbar, denn hier werden die meisten Medikamente anhand des Gewichts dosiert, wodurch auch hier die Kosten erheblich höher liegen können als bei kleineren Hunden. Das gleiche gilt für eventuell notwendige Operationen, bei denen ebenfalls ein erhöhter Materialbedarf besteht, was dem Tierbesitzer in Rechnung gestellt wird.

Auch bei Urlaubsreisen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen für große Hunde häufig zusätzliche Tickets gelöst werden und in Hotels, Pensionen oder Ferienhäusern sind nicht immer große Hunde erwünscht. Häufig wird hier auch ein höherer Preis für eine Endreinigung in Rechnung gestellt.

Häufig sind große Hunde in der Steuer oder Haftpflichtversicherung deutlich teuer als kleine Hunde.

Ausführliche Informationen über die Kosten erhalten Sie in dem Artikel: Die Kosten für einen Hund

Autor: Anna-Lena Schmauck Veröffentlicht: 03.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021