Die Kosten für einen Hund hängen stark von Rasse, Größe und Vorerkrankungen des Hundes ab. Neben den Kosten für die Anschaffung des Hundes und der Grundausstattung kommen die Kosten für die Ausbildung, Impfungen, Wurmkuren und andere Tierarztkosten sowie Versicherungen dazu. Einen großen Kostenfaktor stellt zudem die Wahl des Futters dar.
Was ein Hund kostet, hängt sehr stark von Rasse, Größe, Nutzung und Erkrankungen ab. Zunächst fallen einmaligen Kosten für die Anschaffung des Hundes und dessen Zubehör, die Bezahlung der Hundeschule oder sonstigen Ausbildungskosten an. Es folgen laufenden Kosten wie Futter, Impfungen und Wurmkuren, Tierarztbesuche, Versicherungen und letztendlich den Kosten für das Einschläfern des Hundes.
Schon beim Kauf des Hundes sollte man sich genau informieren,denn die Anschaffungskosten variieren zwischen 100€ und 5000€ und manchmal sogar mehr. Kauft man einen Hund aus dem Tierheim, wird dieser meist gegen eine Schutzgebühr von wenigen hundert Euro abgegeben, wenn nicht sogar noch preisgünstiger.
Auch privat verkaufte Hunde sind meist günstiger in der Anschaffung als Hunde vom Züchter. Dieser verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Hunden und muss entsprechend mehr verlangen. Meist wird für einen Welpen ca. 1000€ verlangt. Allerdings ist der Kauf beim Züchter auch seriöser.
Rassehunde sind grundsätzlich teurer als Mischlinge. Dazu kommt, dass es immer bestimmte Rassetrends gibt, die besonders teuer verkauft wurden. Eine French Bulldog wurde 2017 zum Beispiel für 2000-5000€ verkauft. Bei Hunden, die für eine bestimmte Aufgabe vorgesehen sind, wie ein Jagdhund oder ein Blindenbegleithund, kommt hinzu, dass diese zum Teil fertig ausgebildet verkauft werden. Entsprechend muss die Ausbildung beim Kauf mitbezahlt werden. Auch Hunde die für die Zucht oder Ausstellungen gedacht sind, da sie dem Rasseziel besonders nahe kommen, werden teurer verkauft als einfache „Hobbytiere“.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die bekanntesten Hunderassen
Die Kosten für die Nahrung hängen zum einen von dem Futterhersteller und davon ob Nass- oder Trockenfutter gefüttert wird ab, zum anderen aber vor allem davon, wie groß der Hund ist. Logischerweise frisst ein Husky viel mehr als ein Chihuahua. Ein Sack Trockenfutter mit 12 kg Inhalt reicht für einen großen Hund, in diesem Beispiel ein Husky, bei einer Tagesration von 400g für einen Monat und kostet 20-40€. Das ergibt 5-10€ Futterkosten pro Woche. Ein Chihuahua frisst von einem vergleichbaren Futter nur einige Gramm pro Tag, sodass die Futterkosten pro Monat ca. 5€ betragen. Pro Jahr können die Futterkosten also zwischen 60 und 480€ schwanken. Das ist umgerechnet auf ein ganzes Hundeleben ein Unterschied von 900€ zu 7.200€, wenn man von einer durchschnittlichen Lebensdauer von 15 Jahren ausgeht. Dabei muss beachtet werden, dass von jedem Futter aufgrund der Nährstoffdichte auch unterschiedliche Mengen pro Tag verfüttert werden müssen! Ein genauer Preis-Leistungsvergleich zwischen verschiedenen Futtermitteln ist angebracht. Grundsätzlich kann man sagen, dass Nassfutter immer noch etwas teurer ist als Trockenfutter.
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: Wie ernähre ich meinen Hund am besten? und Hundefutter - Das sollten Sie wissen
Einen Rahmen für die preisliche Gestaltung der tierärztlichen Leistung bildet die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).
Hier einige Beispiele für häufig anfallende Untersuchungen und Behandlungen: Eine allgemeine Untersuchung mit Beratung kostet beim Hund zwischen 13 und 40€. Folgeuntersuchungen im selben Fall kosten 10-30€. Dazu können diagnostische Verfahren wie Röntgenuntersuchung für in der Regel etwa 30€ oder eine Ultraschalluntersuchung für 45€ kommen. Diese können aber auch wieder teurer sein. Für 15 bis 50€ kann der Blutstatus des Hundes untersucht werden. Die Implantation eines Chips zur Kennzeichnung kostet etwa 10€. Für eine Lahmheitsuntersuchung fallen zwischen 30 und 100€ an. Sollte eine stationäre Behandlung nötig sein, kostet diese zwischen 15 und 50€.
Ob sich der effektive Preis im oberen oder unteren Bereich der hier angegebenen Preisspanne bewegt, hängt von der Schwierigkeit der Untersuchung im Einzelfall ab und außerdem von der jeweiligen Tierarztpraxis.
Immer häufiger wird auch beim Hund neben der klassischen Röntgendiagnostik die Computertomografie (CT) als radiologisches Verfahren angewandt. Bei der Computertomografie werden Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen gemacht, sodass sich ein dreidimensionales Bild ergibt. Dieses Verfahren wird vor allem zur Untersuchung der Wirbelsäule genutzt. Ein CT der Halswirbelsäule kostet ca. 500€, wohingegen eine Untersuchung des Rückens sogar über 1000€ kostet.
Ein CT-Gerät gehört anders als in der Humanmedizin noch nicht zu den Standardgeräten jeder Praxis, sodass man sich genau informieren muss, welche Klinik diese Untersuchung überhaupt und zu welchem Preis durchführen kann.
Eine Kastration macht sowohl bei männlichen, als auch bei weiblichen Hunden Sinn, um ungewollte Bedeckungen zu verhindern. Bei der Hündin kommt hinzu, dass diese kastriert nicht mehr monatlich bluten und die Gefahr einer sonst häufig auftretenden Gebärmutterentzündung nicht mehr besteht. Beim Rüden kann ungewolltes Verhalten gegenüber Hündinnen oder anderen Rüden reduziert werden.
Beim Rüden kostet die Kastration 50-150€. Bei der Hündin ist der Eingriff deutlich komplizierter und kostet daher 160-480€. Dazu kommen die Kosten einer eingehenden allgemeinen Untersuchung, einer speziellen Untersuchung des Herz-Kreislauf-Apparates vor dem Eingriff in Narkose, einer speziellen Untersuchung des Geschlechtsapparates sowie der Narkose während des Eingriffs. Diese Kosten betragen noch einmal gut 100€.
Die Kosten für eine Impfung setzen sich zusammen aus dem Preis des Impfstoffes und den verschiedenen Leistungen des Tierarztes. Die Impfung an sich kostet zwischen 4 und 14€. Die Impfbescheinigung, also die Eintragung der Impfung im Heimtierausweis, kostet 4-12€. Zu jeder korrekt durchgeführten Impfung gehört aber immer auch eine allgemeine Untersuchung, die mit 13-40€ abgerechnet werden darf. Das liegt daran, dass der Tierarzt den Hund nur impfen sollte, nachdem er überprüft hat, dass dieser auch gesund ist. Insgesamt ergibt sich ein Preis von mindestens 30€ pro Impfung.
Der Hund sollte zunächst mit 8, 12, 16 Lebenswochen und dann mit 15 Lebensmonaten grundimmunisiert werden gegen Parvovirose, Staupe, Leptospirose sowie gegebenenfalls Tollwut und Hepatitis contagiosa canis. Die Leptospirose-Impfung sollte jährlich, die anderen Impfungen alle drei Jahre aufgefrischt werden. Dabei ist die Herstellerinformation des Impfstoffs zu beachten. Insgesamt kann man für die Grundimmunisierung etwa 150€ aufwärts rechnen, für die Wiederholungsimpfungen über das Hundeleben noch einmal mindestens 600€.
Lesen Sie auch mehr zu diesem Thema: Die Impfungen für den Hund und Kosten für die Impfungen eines Hundes
Zwei bis viermal im Jahr, das heißt alle drei bis vier Monate, sollte der Hund gegen Parasiten behandelt werden. Dazu kann beim Tierarzt eine Wurmkur erworben werden. Diese wird in Form einer Kautablette oder Paste oral verabreicht. Nachdem der Tierarzt das Prinzip einmal erläutert hat, kann der Hundebesitzer dies üblicherweise selbst erledigen.
Eine Wurmkur kostet zwischen 5 und 15€ und tötet Parasitenstadien, die sich im Körper des Hundes befinden ab, sodass diese mit dem Kot ausgeschieden werden. Dass der Hund Parasiten in sich hat, kommt leider häufig vor, da er mit diesen überall in seiner Umwelt in Kontakt kommt. Eine Behandlung ist entsprechend wichtig. Über das ganze Leben des Hundes kosten die Wurmkuren insgesamt etwa 600€.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Wurmkur beim Hund
Was beim Hundekauf auch bedacht werden sollte ist, dass der Hund nicht über längere Zeit alleine gelassen werden kann. Ist man selbst verhindert oder im Urlaub, muss man sich um eine Vertretung kümmern, die den Hund versorgt, mit ihm Gassi geht und ihn beschäftigt. Hat man keine Freunde oder Verwandten, die dies übernehmen, kann man sich einen Hundesitter engagieren. Dafür kommen Hundetrainer und Hundeschulen, Privatpersonen, Tierheime oder spezialisierte Tierpensionen in Frage. Üblich ist eine Bezahlung von 20€ pro Tag inklusive Futter. Bei einem einwöchigen Urlaub im Jahr macht das 140€ pro Jahr.
Neben den einmaligen Kosten der Anschaffung des Hundes muss dieser auch mit einer Grundausstattung ausgerüstet werden. Dazu gehört ein Halsband oder ein Geschirr und eine Leine, Fress- und Trinknapf, Bürsten zur Fellpflege und Spielzeuge, außerdem eventuell ein Hundekörbchen.
Leine und Halsband oder Geschirr müssen an Größe und Kraft des Hundes angepasst sein und müssen beim Kauf eines Welpen immer wieder an dessen Wachstum angepasst neu gekauft werden. Ein hochwertiges Halsband bekommt man für 5-15€. Ein Geschirr kostet zwischen 50 und 100€. Bei den Leinen unterscheidet man zwischen Kurzführern, Umhängeleinen, Schleppleinen und Rollleinen. Diese bekommt man für 15 bis 50€.
Es sollte immer mindestens einen Fressnapf und einen separaten Trinknapf, in dem sich stets Wasser befindet, geben. Diese Näpfe kosten 5-20€. Bürsten zur Fellpflege kosten ebenfalls 5-20€. Will man den Hund transportieren, ist die Anschaffung einer Transportbox sinnvoll. Die Kosten dafür liegen je nach Material bei 50-500€. Hundekissen kosten um die 50€.
Lesen Sie mehr zum folgenden Thema: Dieses Hundezubehör ist ein Muss
Neben der Grundausstattung kann man dem Hund mit diversen Spielzeugen eine Freude machen und ihm Beschäftigung bieten. Dazu gehören normale Bälle, Frisbees oder Dummys zum Werfen für 5-10€, aber auch Kongs, sowie spezielle Spielzeuge zur Zahnpflege.
Kongs sind spezielle Behälter meist aus Gummi, die eine kleine und eine größere Öffnung haben. Der Besitzer kann darin Futter verstecken, das entweder langsam herausfällt oder mit Leberwurst oder Frischkäse ins Innere des Kongs „geklebt“ wird. Der Kong ist ein sehr preiswertes Spielzeug, das den Hund lange beschäftigt. Spielzeuge zur Zahnpflege haben Kanten oder eine unregelmäßige Oberfläche, welche beim Herumkauen des Hundes auf dem Spielzeug die Zähne mechanisch reinigt. Dafür sollte das Spielzeug in seiner Größe an das Maul des Hundes angepasst werden.
Etwas teurer mit etwa 20€ sind komplexere Intelligenzspielzeuge. Wer Spaß an Agility hat, kann sich auch für ca. 100€ ein komplette Set mit Reifen, Pylonen, Stangen und Kriechtunnel kaufen.
Es gibt verschiedene Versicherungen für den Hund. Die gängigsten sind die Tierhalterhaftpflichtversicherung, eine Unfallversicherung und eine OP-Versicherung. Jede dieser Versicherungen kostet etwa 30-100€ im Jahr. Ausgehend vom Mittelwert von 50€ kostet jede Versicherung pro Hundeleben ca. 750€.
Ein Schaden von dieser Summe ist aber auch schnell entstanden, wenn der Hund einen anderen Hund verletzt und dieser einer längeren Tierarztbehandlung unterzogen werden muss. Auch durch die OP zur Kastration entstehen Kosten, die nicht zu vernachlässigen sind. Ist der Hundebesitzer nicht versichert, können statt der jährlich einkalkulierten Kosten plötzlich unerwartete Summen auf ihn zukommen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die Hundekrankenversicherung - Sinnvoll oder nicht?
Der Besuch einer Hundeschule ist vor allem mit einem Welpen, der eine Grunderziehung braucht, aber auch beim Kauf eines älteren Hundes zur Gewöhnung an diesen sinnvoll. Auch Aktivitäten wie Agility können in der Hundeschule gebucht werden. So kann man Situationen des Alltags unter kontrollierten Bedingungen trainieren. Normal ist ein Besuch der Hundeschule ein- bis zweimal pro Woche für einige Monate. Jede Trainingsstunde kostet ca. 15€, wobei Gruppenunterricht preisgünstiger ist als Einzelunterricht und Problemhundebetreuung teurer ist als normaler Unterricht. Mit Ausgaben von 200€ aufwärts sollte für die Hundeschule insgesamt gerechnet werden.
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: Welpenerziehung und So erziehen Sie Ihren Hund erfolgreich
Nur die wenigsten Hunde sterben am Ende ihres Lebens an Altersschwäche, auch wenn wir uns das wünschen würden. Viel häufiger nehmen die Erkrankungen des Hundes zum Lebensende in Anzahl und Schwere immer weiter zu, sodass der Besitzer sich irgendwann entscheidet, den Hund einschläfern zu lassen. Dies sollte immer in Beratung mit dem zuständigen Tierarzt geschehen. Die Euthanasie des Hundes kann zwischen 20 und 60€ kosten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Einschläfern des Hundes
Ist der Hund gestorben oder eingeschläfert worden, besteht in Deutschland die Pflicht den Tierkörper so zu beseitigen, dass durch ihn keine Krankheitserreger auf lebende Tiere übertragen werden können. Meist werden die Tiere verbrannt. Die Kosten dafür trägt ebenfalls der Tierbesitzer, die Organisation übernimmt der zuständige Tierarzt, der den Tierkörper auch aufbewahrt bis er vom zuständigen Unternehmen abgeholt wird. Eine Sammelverbrennung kostet je nach Größe 120-210€, eine Einzelverbrennung 180-300€. Gegen einen entsprechenden Aufpreis ist es auch möglich, die Asche seines Hundes in einem entsprechenden Gefäß zurück zu erhalten.
Um herauszufinden, wie viel der Hund über das ganze Leben gesehen kostet, müssen die oben bereits genannten Kostenpunkte addiert werden. Die Anschaffung des Hundes mit im Mittel gut 1000€, die Ausstattung mit 300-500€, das Futter mit 900-7500€, die Versicherungen mit 750€ je Versicherung, die Hundeschule mit mindestens 200€ und die Tierarztkosten. Hierfür sollten mindestens 500€ für „Kleinigkeiten“ wie Magendarmprobleme, Lahmheiten oder ähnliches einkalkuliert werden, außerdem 200€ für eine Kastration, 750€ für Impfungen, 600€ für Wurmkuren und 50€ für die Euthanasie plus 150€ für das Einäschern. Fährt man jedes Jahr eine Woche in den Urlaub und benötigt einen Hundesitter, kommen weitere 2000€ hinzu.
Das bedeutet, dass der Hund über ein gesamtes Leben 8000 bis 14000€ kostet. Dabei ist der große Unterschied bei den Kosten für das Futter der Faktor, der am variabelsten ist und am meisten ins Gewicht fällt. Umgerechnet und ganz grob pauschalisiert kostet der Hund im Monat 50-80€.
Diese Themen könnten Sie auch interessieren: