Seit Jahren wird das Chippen beim Hund immer beliebter. Für Hunde mit EU-Pass ist es seit 2011 sogar Pflicht. Die Rede ist von der Implantation eines Mikrochips unter die Haut des Hundes.
Dieser ca. 12 x 2 mm große elektronische Transponder enthält eine 15-stellige weltweit individuelle Identifizierungsnummer für den jeweiligen Hund und bleibt lebenslang im Tier.
Das Chippen wird in der Regel beim Tierarzt vorgenommen. Wer mit seinem Hund ins Ausland reisen möchte, benötigt einen EU-Heimtierausweis. Zu diesem gehören auch das Chippen und Eintragen der individuellen Chipnummer in den Pass.
Für Hunde, die nur im Inland gehalten werden, gibt es alternative Heimtierausweise und das Chippen gehört nur freiwillig oder je nach Bundesland und Hunderasse zum Ausstellen des Passes dazu.
Das reine Implantieren eines Mikrochips kostet zwischen sechs und zwanzig Euro. Das Ablesen eines Chips kostet jeweils zwischen drei und zehn Euro. Ein Chip-Lesegerät kostet gut 100 €.
Zu den Kosten des Chippens kommen meist noch die einer allgemeinen Untersuchung des Tiers hinzu (13 - 40 €). Dementsprechend ist das Chippen verhältnismäßig günstig. Im Vergleich: das früher übliche Tätowieren kostet exakt dasselbe.
Hinzu kommen nur die Kosten, die dem Tierarzt durch den Erwerb des Mikrochips entstehen. Diese werden in einem eingeschweißten Set zusammen mit Implantationswerkzeug und Strichcodes vom Hersteller erworben.
Der Preis variiert je nach Hersteller und abgenommener Menge zwischen 2 und 10 € pro Chip.
Seit 2011 ist das Chippen für Hunde beim Ausstellen eines EU-Heimtierausweises Pflicht. Diesen benötigt man, wenn man mit dem Hund außerhalb von Deutschland reisen möchte.
Innerhalb von Deutschland ist das Chippen bereits in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Bremen, Hannover und Berlin Pflicht. In Bayern und Baden-Württemberg gibt es noch eine Pflicht zum Tätowieren.
In anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie Baden-Württemberg ist das Chippen für als gefährlich eingestufte Hunde Pflicht.
In Brandenburg müssen außerdem alle Hunde, die über 40 cm groß sind oder über 20 kg wiegen, gechippt werden. Je nach Bundesland wird das Chippen ab einem Alter von drei bis sechs Monaten Pflicht. Lediglich in Sachsen besteht überhaupt keine Kennzeichnungspflicht.
Ein klarer Vorteil des Chippens ist die individuelle Identifizierung des Hundes und die Fälschungssicherheit der Methode. Der Chip ist so klein, dass er den Hund nicht stört und er sich gut ins Gewebe einfügt. Eine Entfernung ist praktisch nicht möglich.
Der Chip mit seiner Identifizierungsnummer ermöglicht es, den Hund, wenn er registriert ist, jederzeit seinem Besitzer zuzuordnen, wenn er gestohlen wurde oder entlaufen ist. Die Implantation ist im Gegensatz zum Tätowieren weniger schmerzhaft.
Implantiert wird mit einer Art sehr scharfer Spritze, sodass das Vorgehen nicht viel mehr schmerzt als die Gabe einer anderen Spritze. Beim Tätowieren dagegen werden viele kleine Löcher ins Ohr gestanzt.
Neben der Identifizierung beim Verlust des Tiers, kann der Chip auch für Futterautomaten oder Türklappen genutzt werden. Für den, der mit seinem Hund ins Ausland reisen möchte, ist der Chip nicht nur vorteilhaft, sondern sogar Pflicht.
Neben dem Eintragen der Chip-Identifizierung in den Pass, sollte diese auch in einer Datenbank wie Tasso oder dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes registriert werden. Ohne Registrierung ist es ohne den Pass nicht möglich, den Hund seinem Besitzer zuzuordnen.
Das bedeutet, ein entlaufener Hund kann zwar als gechippter Hund identifiziert werden, aber mehr als die Identifikationsnummer kann der Finder nicht bestimmen. Ohne entsprechendes Lesegerät ist der Chip außerdem nicht erkennbar, anders als ein Tattoo.
Als weiteren Nachteil des Chippens kann man natürlich aufführen, dass es sich um einen kostenpflichtigen Besuch beim Tierarzt handelt. Dies ist jedoch bei allen Kennzeichnungen der Fall. Eine Tätowierung ist allerdings minimal günstiger als ein Chip, da sie Kosten für den Mikrochip an sich entfallen.
Moderne Futterautomaten und Türklappen lassen sich grundsätzlich durch einen Chip steuern. Der Futterautomat liest die individuelle Chipnummer des Tieres aus und gibt entsprechende Futtermengen für das jeweils registrierte Tier aus.
Diese Geräte sind gedacht für Haushalte mit mehreren Tieren, in denen ein Automat alle Tiere mit der richtigen Menge Futter versorgen soll. Hat ein Tier seine Tagesration bereits gefressen, öffnet sich der Futterautomat nicht mehr.
Steht der Futterautomat im Garten, können sich auch wilde oder fremde Tiere nicht am Futter bedienen.
Um den Chip auszulesen, benötigt man ein spezielles Lesegerät. Die Chips werden standardmäßig vom Tierarzt immer unter die Haut der linken Halsseite implantiert. Dies ist möglich, da die Haut der Tiere sehr viel lockerer aufgebaut ist als die des Menschen.
Normalerweise verbleibt der Chip an der Implantationsstelle, in seltenen Fällen ist es jedoch auch möglich, dass er im Unterhautgewebe wandert. Den Hund stört dies nicht, beim Ablesen muss jedoch etwas länger gesucht werden.
Das Chip-Lesegerät erzeugt ein Radiowellenfeld, welches den Mikrochip aktiviert. Dieser sendet als Reflexschall seine individuelle Chip-Identifizierungsnummer an das Lesegerät. Diese kann auf dem Display des Geräts abgelesen werden.
Lesegeräte haben die meisten Tierärzte, Zollstellen, Grenzbehörden und manche Tierheime.
Eine Ortung des Hundes aus der Ferne über GPS wie bei einem GPS-Sender ist nicht möglich. Bei dem Chip handelt es sich lediglich um eine Möglichkeit zur Identifizierung.
GPS Sender für Hunde sind ebenfalls auf dem Markt, aktuell aber noch deutlich größer als der 12 x 2 mm große Mikrochip. Eine Implantation ist folglich nicht möglich. GPS Sender können jedoch am Halsband befestigt werden.
Die Adresse des Besitzers wird ebenso wie die Chipnummer sowohl in den Pass des Hundes eingetragen, als auch freiwillig bei einer Registrierungsstelle hinterlegt. Wird das Tier verkauft oder ändert sich die Adresse des Besitzers, wird diese im Pass handschriftlich umgetragen.
Bei der Registrierungssstelle kann eine Änderung beantragt werden. Wie genau das funktioniert, hängt davon ab, bei welcher Registrierungsstelle die Chip-Identifizierungsnummer und die Daten hinterlegt sind. Informieren Sie sich am besten auf der jeweiligen Internetseite.
Um einen Chip sinnvoll zu nutzen, sollte er nach der Implantation in einer Chip-Datenbank registriert werden. TASSO e. V. und das Deutsche Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes bieten diesen Service kostenlos an.
Im Internet kann man in nur wenigen Schritten auf den Seiten der jeweiligen Registrierungsstelle sein Tier mit Identifizierungsnummer und Daten eintragen und speichern.
Findet man andersherum ein gechipptes Tier, kann die Polizei oder ein Tierarzt den Chip auslesen und die Identifizierungsnummer in den üblichen Systemen suchen.
Es gibt moderne Hundetüren, die ähnlich funktionieren wie eine Katzenklappe – nur mit der Besonderheit, dass sie den Chip des Tieres auslesen und sich nur für registrierte Tiere öffnen. Dies hat den Vorteil, dass keine fremden Tiere oder Einbrecher ins Haus eindringen können.
Der Hund muss allerdings mit dem Kopf sehr dicht an die Klappe, damit der Chip ausgelesen werden kann und oftmals öffnet sich die Tür auch erst auf einen Druck des Hundes hin. Manchmal ist hierfür eine gewisse Gewöhnung notwendig.