Hund im Flugzeug - Das muss beachtet werden

Hund im Flugzeug - Das muss beachtet werden

Wer einen Hund hat, stellt sich zwangsläufig beim nächsten Urlaub die Frage: Urlaubsbetreuung oder den Hund mitnehmen in den Urlaub?
Bei kürzeren Autofahrten ist das Mitnehmen meist gar kein Problem.
Längere Autofahrten und auch Flüge sind da schon stressiger für die Vierbeiner.

Grundsätzlich ist das Mitnehmen von Hunden im Flieger aber erlaubt.
Kleine Hunde dürfen zum Teil sogar in die Kabine mitgenommen werden.
Größere Hunde werden im Frachtraum transportiert.

Für den Transport des Hundes in einem Flugzeug benötigt man eine passende Flugbox.
Lesen Sie hierzu unseren Artikel:
Flugbox für Hunde - Das muss man beachten

Voraussetzungen dafür, dass mein Hund mit ins Flugzeug darf

Die Voraussetzungen fürs Fliegen sind auch für Tiere wie für Menschen je nach Fluggesellschaft unterschiedlich.
Oft darf nur eine begrenzte Anzahl von Hunden pro Person mitgeführt werden, zum Beispiel zwei Hunde pro Person.

Der Besitzer muss meist vor der Beförderung des Hundes ein Formular ausfüllen, in dem er bestätigt, dass der Hund entsprechend gehorsam ist und sich in öffentlicher Umgebung gut benimmt.
Beim Check-in wird außerdem ein Pass verlangt.

Wichtig ist außerdem, dass der Hund nicht nur ins Flugzeug darf, sondern im Zielland des Urlaubs auch wieder aussteigen darf!

Informieren Sie sich hierfür vor dem Buchen des Urlaubs darüber, welche Einreisbestimmungen in dem jeweiligen Land gelten, damit Ihr Hund nicht unerwartet in eine Quarantäne muss.
In vielen Ländern sind bestimmte Impf- und/oder Antikörper-Nachweise bei der Einreise Pflicht.
Es gibt sogar Länder, in denen immer eine Quarantäne vorgenommen wird!

Bei jeder Auslandreise muss der Hund außerdem über einen EU-Pass und einen Chip verfügen.
Empfohlen wird, zusätzlich vor dem Flug ein allgemeines Gesundheits-Check-up beim Tierarzt zu machen, um gesundheitliche Risiken auszuschließen!

Diese Dinge werden für den Transport eines Hundes im Flugzeug benötigt

Um den Hund im Flugzeug zu transportieren, muss er über einen Pass verfügen.
Für Auslandsreisen benötigen Sie den sogenannten EU- Pass, dessen Ausstellung mit dem Chippen des Hundes einhergeht.

Außerdem benötigen Sie Geschirr oder Halsband, Leine und ein Transportbehältnis.

Je nachdem ob Sie den Hund in der Kabine mitführen oder er im Frachtraum transportiert wird, gibt es unterschiedliche Bestimmungen.
In der Kabine darf der Behälter nur die Größe eines Handgepäckstücks haben, muss sicher verschließbar und dicht sein, damit keine Flüssigkeiten austreten können.
Im Frachtraum muss er den Bestimmungen der International Airport Association entsprechen und muss zum Beispiel durch Schrauben statt durch Plastikverschlüsse gesichert sein.

Als Transportbehältnis kommt eine sogenannte Flugbox in Frage.
Worauf Sie hierbei achten sollten, lesen Sie unter:

Flugbox für Hunde - Das muss man beachten

Flugbox

Möchte man den Hund im Flugzeug mitführen, benötigt man ein Transportbehältnis.
Dieses muss ausbrechsicher sein und es darf keine Flüssigkeit auslaufen können.
Bedenken Sie, dass der Hund unter Stress speicheln oder Urin absetzen kann, auch wenn er sonst stubenrein ist.

Der Hund sollte sich in dem Behältnis zwangfrei liegend und stehend aufhalten und sich auch drehen können. Die Maße für die Transportbox sind ähnlich wie bei Koffern oder Handgepäck von der Fluggesellschaft vorgegeben. Beispielhafte Maße sind im Handgepäck nicht größer als 55 x 40 x 23 cm und im Frachtraum nicht größer als
125 x 75 x 85 cm.
Auch das Gewicht, das der Hund mit dem Transportbehältnis nicht überschreiten darf, ist festgelegt und beträgt im Handgepäck zum Beispiel 8 kg.
Das Transportbehältnis wird in der Kabine unter dem Vordersitz verstaut und der Hund darf es den ganzen Flug über nicht verlassen.

Im Frachtraum sollte man eine Transportbox haben, die den Anforderungen der International Air Transport Association entspricht.
Dazu gehören Luftlöcher an jeder Seite, die genug Luft einlassen, dem Hund jedoch nicht die Möglichkeit geben, ein Bein oder anderes Körperteil herauszustrecken.
Während der Hund im Handgepäck Leine und Halsband oder Geschirr tragen sollte, soll der Hund im Frachtraum nichts tragen, da sonst Strangulationsgefahr besteht.

Die Transportbehältnisse müssen in der Regel immer vom Besitzer mitgebracht werden und können meist nicht von der Fluggesellschaft gekauft oder geliehen werden!

Erfahren Sie mehr über die Flugbox für Hunde unter:
Flugbox für Hunde - Das muss man beachten

Darf ein Hund im Handgepäck mitgenommen werden?

Kleine Hunde dürfen bei vielen Fluggesellschaften als zusätzliches Handgepäck in der Kabine mitgeführt werden.
Wer als „kleiner Hund“ durchgeht, wird nach Größe und/oder Gewicht geregelt.
Oft gilt als Kennzahl „unter acht kg Körpergewicht“.

Besondere Regelungen gibt es für Assistenzhunde – dazu gehören Blinden- oder Gehörlosenhunde.
Hunde im Handgepäck müssen sich in einem zulässigen Transportbehältnis (eine sogenannte Flugbox) befinden und dürfen dieses den gesamten Flug über nicht verlassen.
Das Transportbehältnis muss selbst mitgebracht werden, sicher verschließbar sein und aus Weich- oder Hartschale bestehen.
Benimmt das Tier sich nicht angemessen, kann die Fluggesellschaft eine kostenpflichtige Verlagerung des Hundes in den Frachtraum veranlassen oder die Mitnahme sogar verweigern.

Sie möchten Ihren Hund richtig erziehen? Erfahren Sie wie das erfolgt in unserem Artikel:
So erziehen Sie Ihren Hund richtig
 

Wie werden große Hunde transportiert?

Hunde, die zu groß und zu schwer sind, um in der Kabine untergebracht zu werden, oder dies nicht sollen, können alternativ im klimatisierten Frachtraum der Maschine als Übergepäck transportiert werden.
Dafür wird ein Transportbehältnis benötigt, welches den Anforderungen der International Air Transport Association entspricht und mit Schrauben statt Plastikverschlüssen gesichert ist.

Zudem muss das Transportbehältnis an jeder Seite Luftlöcher haben, durch die der Hund jedoch kein Körperteil hindurchstecken kann, sodass das Verletzungsrisiko minimiert wird.
Der Hund muss für einen Transport im Frachtraum zu einer genauen Zeit am Schalter abgegeben werden – beispielhaft höchstens drei und mindestens zwei Stunden vor Abflug.

Kann man dem Hund Beruhigungsmittel verabreichen?

Grundsätzlich ist es möglich, dem Hund Beruhigungsmittel zu geben.
Besprechen Sie mit ihrem Tierarzt, welche Medikamente es dafür gibt und ob die Verabreichung dieser im individuellen Fall sinnvoll ist.

Möglich wäre zum Bespiel der Wirkstoff Acepromazin, welcher sowohl leicht sedierend wirkt als auch antiemetisch zur symptomatischen Therapie von Brechreiz bei Reisekrankheit eingesetzt werden kann.
Neben Beruhigungsmitteln, welche vor allem für ängstliche Hunde in Frage kommen, können Mittel gegen Reisekrankheit interessant sein, wenn der Hund sich auf dem Flug erbrechen muss.
Die meisten dieser Medikamente sollten ein bis drei Stunden vor dem Flug verabreicht werden.

Beruhigend wirken bei Unruhe und Angst außerdem vertraut riechende Gegenstände wie eigene Decken oder Spielzeuge.

Lesen Sie auch unseren Artikel:
Mein Hund erbricht - Was sind die Ursachen?

Diese Risiken bestehen für meinen Hund beim Fliegen - Kann mein Hund sterben?

Jede Reise bedeutet für den Hund zunächst einmal Stress.
Die ungewohnte Umgebung am Flughafen oder die Trennung vom Besitzer im Frachtraum können belastend sein, aber auch die vielen Menschen in der Kabine.
Das bedeutet, dass das Fliegen eine große Kreislaufbelastung ist.

Vor allem kurzköpfige (brachiocephale) Hunderassen sind empfindlich und leiden schnell an Atemnot.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, den Hund vor dem Flug beim Tierarzt gesundheitlich durchchecken zu lassen.
Dazu gehört eine allgemeine gesundheitliche Untersuchung, das Abhören von Herz und Lunge auf gravierende Probleme und auch eine Blutuntersuchung.

Ein gesundheitlich eingeschränkter Hund mit Herzproblemen oder anderen schweren Krankheiten sollte der Belastung eines Flugs nicht mehr ausgesetzt werden oder man sollte sich zumindest der Risiken bewusst sein.

Im schlimmsten Fall ist ein Kreislaufkollaps mit Todesfolge möglich.

Kann ich für meinen Hund einen Sitzplatz buchen?

Einen eigenen Sitzplatz für den Hund zu buchen ist nicht möglich.
Schließlich gibt es strenge Regelungen, wie der Hund im Flugzeug verstaut werden muss.

Der Hund darf zu keiner Zeit aus seiner Transportbox genommen werden oder diese verlassen können.
Das heißt, der Hund darf auch nicht auf den Schoß genommen werden.
Die Transportbox hat je nach Größe des Hundes einen festen Platz als „Handgepäck“ unter dem Vordersitz oder als „Übergepäck“ im Frachtraum.

Der Platz hierfür muss tatsächlich wie ein Sitzplatz gebucht werden und der Airline die Mitnahme des Hundes angekündigt werden.

Wie melde ich meinen Hund bei der Airline an?

Um den Hund mit auf den Flug zu nehmen, müssen Sie den Flug buchen und das Mitführen des Hundes als zusätzliches Handgepäck in der Kabine oder als Übergepäck im Frachtraum mitbuchen.
Das Mitführen des Hundes ist frühzeitig (meist bis 24 Stunden vor Abflug) im Reisebüro oder im Service Center der Fluggesellschaft für die Beförderung in der Kabine anmelden.
Sie erhalten dafür eine entsprechende Buchungsbestätigung.
Zusätzlich ist es häufig erforderlich, Formulare zu unterschreiben, in denen Sie den Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft für den Transport des Hundes zustimmen.

Der Hund sollte eine gewisse Zeit (zum Beispiel zwei Stunden vor dem Abflug) am Check-in vorgestellt werden, wobei der Pass und die Formulare geprüft werden.

Der Transport des Hundes im Flugzeug kostet je nach Fluggesellschaft und Länge der Strecke in der Kabine ca. 50-150€ und im Frachtraum ca. 80-600€.

Lesen Sie auch, worauf man beim Reisen mit dem Hund dringend achten sollte:
Reisen mit dem Hund - Das muss ich beachten

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021