Eine einheitliche Definition gibt es zwar nicht, meistens sind Hunde mit einer Schulterhöhe bis ca 40 cm oder mit einem Gewicht bis ca 10-15 kg gemeint.
Die Charaktereigenschaften hängen natürlich nicht nur von der Größe des Hundes, sondern auch von der Rasse und nicht zuletzt auch vom einzelnen Individuum ab.
Dennoch kann man beobachten, dass kleine Hunde öfter unsicher und weniger gehorsam sind als größere Modelle. Dies liegt zum einen daran, dass sie oft aufgrund ihrer geringen größe tatsächlich eine geringe Toleranzschwelle haben und wenn sie Angst bekommen auch bellen oder schnappen.
Zum anderen sind kleine Hunde leider häufig nicht richtig erzogen oder werden nicht genügend ausgelastet, vor allem dann, wenn sie als "Modeaccessoire" oder "Kinderspielzeug" angeschafft wurden.
Die genauen Rasseeigenschaften kann man im jeweiligen Rasseportrait nachlesen.
Wer sich für einen kleinen Hund entscheidet, wird später einige Vorteile haben. Kleine Hunde kann man im Gegensatz zu größeren Hunden auch in einer Stadtwohnung halten oder problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren. Sie nehmen nicht viel Platz im Auto ein und im Notfall kann man einen kleinen Hund auch einfach auf den Arm nehmen und tragen. Bei manchen Fluggesellschaften kann man seinen Hund bis zu einer Gewichtsobergrenze von meist 5 kg sogar im Flugzeug mit in die Kabine nehmen.
Zudem ist es leichter jemanden zu finden, der auf einen kleineneren Hund aufpasst, da die meisten Leute vor kleineren Hunden weniger Angst haben. Weil sie nicht so stark an der Leine ziehen können, können auch ältere Leute und Kinder problemlos mit ihnen spazieren gehen.
Auch auf die Kosten bezogen kann man, sofern keine schlimme Krankheit vorliegt, davon ausgehen, dass kleine Hunde grundsätzlich günstiger sind als große. Sie benötigen weniger Futter, Medikamente können geriger dosiert werden, das Zubehör (Spielzeuge, Körbchen, Halsbänder,...) ist oft günstiger und nicht zuletzt ist auch die Haftpflichtversicherung nicht so teuer, denn winzige Hunde richten nur selten größere Schäden an.
Kleine Hunde haben allerdings nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Bei sehr sportlichen Menschen können sehr kleine Hunde oft einfach nicht mithalten. Häufiges Treppensteigen und lange Radtouren oder Ausritte werden für manche kleinen Hunde zum Problem.
Im Winter frieren sie schneller und Krankheiten entwickeln sich häufiger lebensbedrohlich.
Leider wird man als Besitzer einer kleinen Rasse von anderen Hundehaltern manchmal nicht ernst genommen, was sogar so weit gehen kann, dass der eigene Hund aufgrund seiner geringen Größe beleidigt wird. So etwas sollte man sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen.
Im Umgang mit Kindern muss man stets aufpassen, dass der Hund nicht geärgert oder gar verletzt wird. Als Wach- und Schutzhunde sind kleine Hunderassen natürlich auch nur sehr bedingt geeignet.
Wenn es sich nicht um Micro-Rassen mit angeborenen Defekten handelt, werden kleine Rassen durchschnittlich meist älter als große Rassen. Die Lebenserwartung liegt je nach Rasse bei ca 11-16 Jahren.
Kleine Hunde, vor allem Chihuahuas, neigen zur Ausbildung eines Wasserkopfes. Dabei wird das Gehirn von zu viel Flüssigkeit im Kopf umgeben und unter Druck gesetzt. Dadurch kann es zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommen. Eine chirurgische Behandlung ist nicht nur sehr teuer, sondern birgt auch viele Risiken.
Auch Augenprobleme können auftreten, wenn die Augen entweder so weit hervorstehen, dass die Hunde sich mechanisch verletzen, oder vor allem bei langhaarigen Rassen durch die vererbte Neigung zu Augenentzündungen.
Parodontose, das heißt eine Entzündung von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat, sowie massive Zahnsteinbildung treten bei kleineren Hunderassen deutlich häufiger auf als bei großen. Als Besitzer sollte man dem Hund genug Material zum Kauen zur Verfügung stellen und die Zähne seines Hundes regelmäßig von einem Tierarzt kontrollieren lassen.
Lesen Sie mehr dazu in dem Artikel: Zahnstein beim Hund
Oft kommt es auch zu Atemprobleme, da die Luftröhre bei Zwergrassen nicht selten abgeflacht und instabil statt rund ist und daher dazu neigt zu kollabieren. Ebenso können kurzfristige Atemprobleme auftreten, wenn die Hunde ihr eigenes Gaumensegel verschlucken. Diesen Vorgang nennt man Rückwärtshusten/Rückwärtsniesen und er kommt vor allem bei kurznasigen Rassen wie Mops oder Bulldogge vor.
Weitere informationen erhalten Sie in dem Artikel: Zwingerhusten
Bei sogenannten "Teacup"- Züchtungen kann es sogar vorkommen, dass die Organe schneller wachsen als der restliche Hund und sie so zu groß werden für den Körper. Vor allem Herzdefekte und Kreislaufschwächen werden für die Minis zum Problem.
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Des Weiteren kommen Knie- und Hüftprobleme häufig vor, die ihren Ursprung meist in angebohrenen Missbildungen haben. So springt bei Maltesern zum Beispiel häufig die Kniescheibe aus ihrer Kuhle. Lange Hunde neigen hingegen zur Dackellähme. Dabei handelt es sich um eine Wirbelsäulenerkrankung, die in etwa mit einem Bandscheibenvorfall zu vergleichen ist.
Beim Kauf eines kleinen Hundes sollte man großen Wert auf die Auswahl eines seriösen Züchters legen. Von "Teacup"-Welpen sollte man grundsätzlich absehen, da hierbei nur noch auf Größe gezüchtet wird und die Gesundheit der Hunde im Hintergrund steht. Auch bei Welpen aus dem Ausland ist Vorsicht geboten.
Zu den kurzhaarigen Hunderasse gehören:
Beim Chonesischen Schopfhund handelt es sich um einen Nackthund.
Hunde mit langem Haar, die keine Unterwolle haben und regelmäßig geschoren werden müssen, sind:
Diese Rassen haaren mur wenig bis gar nicht und sind daher für Allergiker geeignet.
Langes Fell haben:
Sucht man einen kleinen Familienhund sollte man in erster Linie darauf achten, dass der Hund nicht zu klein ist. Sehr kleine Hunde wie Chihuahuas und Toy-Pinscher sind oft empfindlich und eher ängstlich. Außerdem sollte man sich die Anschaffung von Terriern, Dackeln und Pinschern im Voraus sehr gut überlegen, da sie als Rattenfänger und Jadghunde gut ausgelastet werden müssen, nicht einfach zu erziehen sind und auch dazu neigen zu schnappen.
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Ideale Familienhunde hingegen sind die Bichons. Dazu gehören Malteser, Havaneser, Bichon Frisé, Coton de Tuléar und das Löwchen. Sie sind ca 30cm hoch, 3-8 kg schwer und haben langes, wuscheliges Fell. Bichons haaren nicht (müssen aber regelmäßig geschoren werden), daher können die Kinder keine Allergien gegen sie entwickeln.
Zudem lassen sich diese Hunde sehr leicht händeln, sind meist freundlich, verspielt und gelehrig. Gerade wenn man sehr kleine Kinder hat ist es zudem meist klüger, sich keinen Welpen anzuschaffen, da dieser sehr viel Zeit für seine Erziehung in Anspruch nimmt und ständig im Mittelpunkt stehen möchte.
Ein etwas älterer Hund, der an Kinder gewöhnt ist und auch mal alleine bleiben kann, passt häufig besser in die aktuelle Lebenssituation junger Familien. Im Tierheim findet man sogar oft reinrassige Bichons oder Mischlinge aus diesen Rassen.
Anschaffung: Je nachdem ob man sich für einen Hund aus dem Tierschutz (ab 250€) oder einen Welpen vom Züchter (bis mehrere tausend €) entscheidet, können die Anschaffungskosten sehr stark variieren.
Futter: Die Futterkosten können je nach Futterqualität/-preis, Gewicht und Aktivität des Hundes und Art des Futters variieren. So benötigt zum Beispiel ein 5kg Hund bei normaler Aktivität ca 75g eines mittelpreisigen Trockenfutters (5€/kg), was 2,25 kg Futter im Monat und somit 11,25 € entspricht.
Zubehör: Je nachdem welche Ansprüche man an das Zubehör hat, können die Kosten fürs Zubehör stark variieren.
Tierarzt: Wurmmittel und Mittel gegen Zecken/Milben/Flöhe/... sind für kleine Hunde augrund der geringen Dosierung meist sehr günstig und kosten nur wenige Euro. Die Behandlung von anderen Krankheiten ist in den meisten Fällen vergleichbar mit der anderer Hunderassen.
Haftpflicht: Aufgrund der wenigen Vorfälle sind Haftpflichtversicherungen für kleine Rassen meist sehr günstig und starten je nach Anbieter und Versicherungssumme schon bei ca 30 € pro Jahr.