Der Zwergpinscher, auch Rehpinscher genannt, ist eine vom FCI (Fédération Cynologique Internationale, Dachverband der Rassehunde) anerkannte deutsche Hunderasse und zählt zu den Haus- und Begleithunden. Er ist eine kleine Variante des deutschen Pinschers, dem er optisch entspricht, ohne dabei zwergenhaft zu wirken.
Zwergpinscher haben eine gemeinsame Geschichte mit den deutschen Pinschern und Schnauzern. Lange Zeit wurde nicht zwischen den beiden Rassen differenziert, es gab lediglich eine glatthaarige und eine rauhaarige Pinscher-Variante. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es eine klare Trennung von Pinschern und Schnauzern.
Die Ur-Pinscher wurden als Kutschbegleit- und Hofhunde gezüchtet und eingesetzt. Bei langen Kutschfahrten sollten sie neben der Kutsche herlaufen und diese bewachen. Auf dem Hof hatten sie die Aufgabe, Mäuse und Ratten zu fangen.
Für die heimische Mäuse- und Rattenjagd waren aber auch kleine Hunde ausreichend, weshalb aus dem großen Pinscher-Vorfahren schließlich der kleine Zwergpinscher gezüchtet wurde.
Seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts war er auch bei Damen als Schoßhund beliebt und entwickelte sich schnell zum Modehund. Auch heutzutage ist er nach wie vor ein beliebter Begleit- und Familienhund.
Laut Rassestandard des FCI wird die Größe von Zwergpinschern mit der Widerristhöhe angegeben. Die Widerristhöhe ist die Höhe vom Boden bis zum höchsten Punkt vom Übergang von Hals zu Rücken und beträgt beim Zwergpinscher zwischen 25 und 30 cm. Diese Angabe gilt sowohl für Rüden als auch für Hündinnen.
Das Normalgewicht sollte bei Rüde und Hündin zwischen 4 und 6 kg liegen. Das individuelle Idealgewicht ist natürlich unterschiedlich und abhängig von der Größe des Zwergpinschers. Auf die Einhaltung des richtigen Gewichts sollte geachtet werden um gesundheitlichen Risiken entgegenzuwirken.
Man unterscheidet beim Zwergpinscher zwei Farbschläge:
Die Farbe des einfarbigen Zwergpinschers reicht von hirschrot über rotbraun bis dunkelrot-braun. Die Grundfarbe der schwarzroten Variante ist schwarz mit rotbraunen Abzeichen über den Augen, an der Schnauze sowie der Halsunterseite, den Pfoten, unter der Rute und an der Brust. Die Abzeichen sollen dabei scharf abgegrenzt zum schwarzen Fell sein.
Das Fell des Zwergpinschers ist kurz und glatt und soll möglichst glänzend sein. Es ist ein dünnes Fell, das jedoch keine kahlen Stellen aufweisen soll. Da der Zwergpinscher ein kleiner und zarter Hund mit dünnem Fell ist, ist es bei kalten Temperaturen unumgänglich, ihn in flauschige Pullover und warme Jacken einzupacken.
Die Fellpflege fällt beim Zwergpinscher einfach aus. Das kurze Fell verknotet nicht und es sammelt sich auch nicht viel Schmutz darin.
Ein Kämmen oder Schneiden ist nicht notwendig.
Es empfiehlt sich aber dennoch, den Hund ab und an mit einer weichen Bürsten zu säubern um lose Haare, Hautschüppchen und Schmutz aus dem Fell abzufangen.
Auch ein Bad sollte er hin und wieder nehmen, damit er einen gepflegten Eindruck behält und nicht anfängt unangenehm zu riechen. Hierfür verwendet man warmes Wasser und ein gutes, mildes Hundeshampoo.
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Zwergpinscher haaren leicht. Sie verlieren ihre etwa 1 cm langen, dünnen Härchen zwar, aber der Haarverlust und die Verschmutzung in der Wohnung ist gering.
Zweimal im Jahr, zu den Fellwechselzeiten, ist der Haarverlust etwas stärker aber immer noch überschaubar.
Die Haare sind dünn und kurz, sodass sie nicht stark auffallen. Beim braunen Zwergpinscher sind sie aufgrund der helleren Farbe stärker zu sehen. Da die Haare weich und nicht borstig sind, lassen sie sich auch leicht aus Polstern entfernen.
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Für Allergiker sind die Hunde jedoch nicht geeignet.
Zwergpinscher sind lebhafte, freundliche kleine Hunde, die trotz ihrer geringen Größe sehr ausdauernd und sportlich sind und viel Bewegung und Beschäftigung brauchen. Gleichzeitig haben sie einen starken Charakter, sind temperamentvoll und haben ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber Menschen und anderen Hunden.
Dennoch gelten sie als gelehrig und gut erziehbar. Sie sind außerdem sehr anhänglich und menschenbezogen und eignen sich gut als Familienhund. Da sie ursprünglich als Wachhunde eingesetzt wurden, zeigen sie auch heute noch ihre wachsamen Eigenschaften und melden Besucher und andere Ereignisse lautstark an.
Um nicht zum Kläffer zu werden, brauchen sie daher in diesem Punkt etwas Erziehung.
Wichtige Tipps dazu erhalten Sie in dem Artikel: So erziehen Sie ihren Hund
Zwergpinscher zeigen zudem einen ausgeprägten Jagdtrieb, der nicht zu unterschätzen ist. Vor allem auf kleinere Tiere wie Mäuse, Ratten oder Kaninchen reagieren sie besonders. Aggressiv sind sie nie, jedoch sagt man ihnen eine niedrige Reizschwelle und einen nervösen Charakter nach.
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Grundsätzlich gelten Zwergpinscher als sehr kinderlieb und familientauglich. Aufgrund des starken Charakters sollten Hund und Kinder jedoch einen korrekten Umgang miteinander lernen.
Der kleine Zwergpinscher sollte sich gegenüber von Kindern nicht als Rudelchef sehen oder frech werden. Kinder hingegen müssen einen respektvollen Umgang mit dem Hund lernen und dürfen ihn überfordern. Der Hund muss sich außerdem zurückziehen können, wenn er Ruhe braucht.
Zwergpinscher lassen sich gut an Katzen gewöhnen. Wer seinen Zwergpinscher mit einer Katze zusammenhalten will, sollte eine Gewöhnung am besten bereits im Welpenalter vornehmen. Der Umgang mit Katzen ist dann in der Regel kein Problem. Natürlich muss aber auch die Katze den Hund tolerieren.
Wer auf fremde Katzen trifft, die vor Hunden flüchten oder wer einen Zwergpinscher hat, der keine Katzen kennt, der sollte beim Zusammentreffen jedoch aufpassen, da der innige Jagdtrieb der Rasse dann zum Vorschein kommen kann.
Zwergpinscher sind sehr lebhafte und aktive Hunde, die viel Bewegung und Auslauf benötigen. Sie brauchen daher täglich ausgiebige Spaziergänge und die Möglichkeit, mit anderen Hunden zu toben. Aber auch zum Joggen, Wandern oder Radfahren kann man sie sehr gut mitnehmen und den Hunden so viel Bewegung ermöglichen.
Den Hundesport liebt der Zwergpinscher zudem auch. Hierbei kann man ihn sowohl körperlich als auch geistig beschäftigen. Wer sich einen Zwergpinscher halten will, sollte also die geringe Körpergröße der Hunde nicht unterschätzen, viel Zeit für den täglichen Auslauf und die tägliche Betreuung einplanen und selbst gerne sportlich und aktiv sein.
Da die Hunde sehr menschenbezogen sind, bleiben sie außerdem nicht gerne lange allein. Man muss also zudem sicherstellen, dass der Hund die meiste Zeit des Tages betreut ist. Zwergpinscher können aufgrund ihrer geringen Körpergröße problemlos in einer kleinen Stadtwohnung gehalten werden, solange sichergestellt ist, dass der Hund täglich genug Bewegung und Beschäftigung bekommt.
Sie können bei entsprechender Erziehung überall mithingenommen werden und eignen sich sehr gut als Familienhund.
Wichtige Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Der Hund als Haustier - Das sollte man sich vor dem Kauf überlegen!
Zieht zum ersten Mal ein kleiner Zwergpinscher zu Hause ein, muss einiges an Equipment angeschafft werden.
Ein Geschirr ist wichtig, solange der Hund noch nicht gelernt hat, korrekt an der Leine zu laufen. Zieht ein Hund an der Leine, ist das Führen am Halsband noch nicht angebracht.
Als Leine empfiehlt sich sowohl eine Führleine, um korrekte Leinenführigkeit zu üben, als auch eine aufrollbare Leine für Bereiche, in denen Hunden nicht abgeleint werden dürfen. Auch eine Schleppleine ist zu Trainingszwecken sinnvoll. Der Einsatz und die Art der Schleppleine sind mit dem Hundetrainer zu besprechen.
Die Futterstelle sollte in der Wohnung nicht direkt neben dem Schlafplatz positioniert werden.
Im Fachhandel gibt es eine große Auswahl an unterschiedlich gefütterten Jacken und verschiedenen Größen. Auch Reflexartikel für Spaziergänge im Dunkeln sind sehr empfehlenswert.
Ausführliche Informationen erhaten Sie in den Artikeln:
Der Zwergpinscher ist trotz seiner geringen Körpergröße ein zeitaufwendiger Hund. Er ist sehr aktiv und bewegungsliebend und braucht täglich viel Auslauf. Zudem kann er nicht lange allein gelassen werden, sodass man zusätzlich viel Zeit für seine Betreuung aufbringen muss.
Täglich sollte man bis zu zwei Stunden für Aktivitäten im Freien einplanen. Dazu kommt dann die Zeit für Betreuung und Fürsorge. Auch Hundetraining und Tierarztbesuche kosten Zeit, auch wenn sie nicht täglich stattfinden.
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Zwergpinscher sind keine krankheitsanfälligen Hunde und es gibt keine rassetypischen Erkrankungen. Folgende Krankheiten treten jedoch häufiger mal beim Zwergpinscher auf:
Patellaluxation – Die Patellaluxation ist eine Erkrankung, die bei vielen kleinen Hunderassen häufig vorkommt. Die Kniescheibe ist bei betroffenen Hunden zu locker und springt regelmäßig aus ihrer eigentlichen Position heraus. Die Hunde zeigen dann eine charakteristische Lahmheit: den sogenannten Hopser-Gang.
Der Hund läuft normal bis die Kniescheibe herausspringt, dann wird das betroffene Bein nicht mehr abgesetzt und an den Bauch herangezogen. Springt die Kniescheibe wieder zurück, wird der normale Gang fortgesetzt.
Man unterscheidet verschiedene Grade der Erkrankung. In starken Fällen, wird das Bein vollständig entlastet. Patellaluxation führt zu Schmerzen und langfristig zu Arthrose im Knie und kann nur durch einen chirurgischen Eingriff in Begleitung mit Physiotherapie behandelt werden.
Lesen Sie mehr dazu in dem Artikel: Patellaluxation beim Hund
Schablonenkrankheit – Hierbei handelt es sich um erblich bedingten Haarausfall, der in der Regel an den Ohren beginnt und mit steigendem Alter zunehmen kann. Der Haarausfall bleibt dabei jedoch ein rein kosmetisches Problem.
Lederohren – Beim Zwergpinscher aber auch bei Hunden anderer kurzhaariger Rassen können sich sogenannte Lederohren bilden. An den Rändern der Ohren entstehen Nekrosen, das heißt, das gesunde Gewebe der Ohrmuschel stirbt ab und verdickte, trockene Rändern bleiben zurück.
Wichtig ist, die Ohren seines Hundes regelmäßig zu kontrollieren und im Falle des Auftretens von Veränderungen frühzeitig zum Tierarzt zu gehen.
Ohrrandveränderungen können nur bedingt mit Medikamenten behandelt werden.
Zahnprobleme – Ein weiteres häufiges Problem kleiner Hunderassen sind Zahnprobleme. Auch der Zwergpinscher ist hiervon betroffen. Die Entstehung von Zahnstein führt zu Zahnfleischentzündungen, Zahnwurzelentzündungen und im schlimmsten Fall zu verfaulten Zähnen.
Wichtig ist deshalb für jeden Hund prophylaktisches Zähneputzen, um Zahnstein und daraus entstehende Probleme vorzubeugen. Bereits ab einem Alter von etwa drei Jahren können Hunde Probleme mit Zahnstein bekommen, vermehrt treten sie jedoch im höheren Alter auf.
Lesen Sie dazu den Artikel: Zähneputzen beim Hund
Herzerkrankungen – Auch Herzerkrankungen kommen beim Zwergpinscher immer wieder vor. Hauptsymptom ist hier Leistungsschwäche aber auch bei Routineuntersuchungen kann der Tierarzt unter Umständen ein Herzproblem feststellen.
Es ist sehr wichtig, mögliche Herzerkrankungen von einem spezialisierten Tierarzt untersuchen zu lassen. Eine Behandlung ist meist mit Medikamenten möglich.
Wichtige Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in dem Artikel: Die Herzschwäche beim Hund
Gegen folgende Krankheiten sollte jeder Hund geimpft sein:
Die erste Impfung erhält ein Welpe in seiner achten Lebenswoche und wird in der Regel noch durch den Züchter veranlasst. Da im Welpenalter eine Grundimmunisierung erfolgen muss, wird der Welpe mit 12 und 16 Wochen erneut geimpft. Danach müssen die Impfungen jährlich aufgefrischt werden.
Neben den erwähnten Impfungen, gibt es noch weitere Erkrankungen wie Borreliose oder Leishmaniose, gegen die geimpft werden kann. Eine Beratung vom Tierarzt klärt, welche zusätzlichen Impfungen für den eigenen Hund sinnvoll sind. Für Auslandsreisen ist eine Tollwutimpfung verpflichtend.
Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: Die Impfungen für den Hund - Welche sind wichtig?
Zwergpinscher sind Hunde mit einer hohen Lebenserwartung. Die kleinen Hunde können locker bis zu 15 Jahren alt werden. Bei der Anschaffung eines jungen Hundes sollte die lange Lebenszeit bedacht werden, denn er wird einen für eine sehr lange Zeit begleiten.
Der Preis für einen reinrassigen Hundewelpen liegt, unabhängig von der Rasse und deren Größe, immer im Bereich von etwa 1100-1300 Euro.
Der Preis kann davon abweichend auch etwas niedriger ausfallen, wenn zum Beispiel kleinere Mängel wie Farbfehler auftreten. Unter Umständen verlangen Züchter bei besonderen Merkmalen sogar noch mehr für einen Welpen. Daher sollte sich auch der Preis für einen Zwergpinscherwelpen in diesem Bereich befinden.
Angebote, die deutlich darunterliegen, sollten kritisch hinterfragt werden, denn es gibt leider viel Kriminalität und Betrug im Zusammenhang mit dem Handel von Hundewelpen. Mischlinge und ausgewachsene Zwergpinscher sind in der Regel günstiger zu erstatten. Der Preis liegt meist bei etwa 650 €.
Der Unterhalt für einen Zwergpinscher setzt sich aus Kosten für:
zusammen. Die individuellen Kosten sind je nach Wohnort und persönlichen Vorlieben natürlich verschieden. Durchschnittlich sollte man jedoch etwa 60-80 Euro pro Monat für die Haltung eines Zwergpinschers einplanen.
Einen Überblick erhalten Sie in dem gesonderten Artikel: Die Kosten für einen Hund - Ein Überblick
Grundsätzlich kann man seinem Zwergpinscher Trocken- oder Nassfutter füttern. Ob man Trocken- oder Nassfutter wählt, hängt davon ab, was der Hund mag und am besten verträgt. Es gibt dabei kein richtig oder falsch.
In einem herkömmlichen Alleinfuttermittel aus dem Fachhandel sind alle für den Hund erforderlichen Nährstoffe enthalten, es ist daher einfach und sicher zu handhaben.
Bei Trockenfutter sollte bei kleinen Hunden, wie dem Zwergpinscher, darauf geachtet werden, dass die einzelnen Futterbrocken nicht zu groß sind. Die richtige Futtermenge ist den Angaben auf der Verpackung des Futtermittels zu entnehmen. Diese Angaben sind jedoch Richtwerte, die unter Umständen dem Energiebedarf jeden einzelnen Hundes angepasst werden müssen.
Wichtig ist, dass das korrekte Körpergewicht des Hundes eingehalten wird, denn Übergewicht kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Kranke oder alte Hund haben zum Teil besondere Bedürfnisse, sodass hier der Einsatz von spezielle Futtermitteln notwendig werden kann.
Auch Zwergpinscherwelpen müssen bis etwa zu ihrem 10. Lebensmonat mit einem Welpenfutter gefüttert werden. Erst danach erfolgt eine schleichende Umstellung auf Erwachsenenfutter. Welpen werden zudem noch dreimal täglich gefüttert, während bei einem ausgewachsenen Hund ein bis zwei Mahlzeiten pro Tag ausreichen.
Barfen ist nur etwas für hundeerfahrene Menschen, denn bei dieser Fütterungsmethode kann es schnell zu Fehlfütterung und damit zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen beim Hund kommen. Die Fütterung von rohem Fleisch kann zudem Infektionsrisiken bergen. Wer barfen will sollte sich sehr gut mit den Bedürfnissen von Hunden auskennen und sich im Voraus qualifiziert und ausgiebig beraten lassen.
Der Fachbereich Veterinärmedizin der Ludwigs-Maximilians-Universität in München zum Beispiel, bietet eine solche Beratung an.
Einen Überblick bekommen Sie in dem Artikel: Hundefutter - Das sollten Sie wissen
Wichtig beim Kauf eines Welpen ist, dass das kleine Hundekind aus seriösen Händen stammt. Das können verantwortungsbewusste und beim Zuchtverband eingetragene Züchter sein, aber auch Privatpersonen, die vielleicht nur einmalig oder unbeabsichtigt Welpen haben.
In jedem Fall sollten folgende Punkte beachtet werden, um sicherzugehen, dass es sich um einen seriösen Verkäufer handelt:
Es gibt leider im Zusammenhang mit dem Verkauf von Hundewelpen viel Kriminalität und Betrug. Häufig werden Welpen im Ausland „produziert“ und dann hierzulande billig verkauft. Diese Welpen werden oft viel zu früh von ihrer Mutter getrennt, haben keine oder falsche Papiere, sind nicht geimpft und nicht entwurmt und teilweise bereits beim Kaufzeitpunkt krank.
Aber auch unseriöse Züchter aus Deutschland, kaufen zum Teil Welpen aus dem Ausland dazu oder halten ihre Hunde schlecht, sodass auch in solchen Fällen Abstand von einem Welpenkauf genommen werden sollte. Welpen aus unklarer Herkunft haben oft nicht nur gesundheitliche Probleme und werden schlecht gehalten und behandelt, sondern sie sind häufig auch schlecht sozialisiert und können dadurch später Problemverhalten entwickeln.
In Verkaufsanzeigen im Internet wird leider oft eine familiäre und vertrauenswürdige Herkunft der Welpen vorgetäuscht, obwohl es sich tatsächlich um unseriöse Verkäufer handelt. Es gilt daher, Verkaufsanzeigen kritisch zu hinterfragen und beim Welpenkauf wachsam zu sein!
Auch beim Kauf von ausgewachsenen Zwergpinschern oder Mischlingen gilt es, die Herkunftsbedingungen zu beachten. Der Preis ist hier jedoch in der Regel günstiger.
Lesen Sie auch: Ich bekomme einen Hundewelpen - Das muss ich beachten!
Zieht ein kleines Hundekind zu Hause ein, wird der Alltag und das bisherige Familienleben mit Sicherheit von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Ein Welpe benötigt volle Aufmerksamkeit und muss mit viel Ruhe und Zeit an das neue Zuhause gewöhnt werden.
Welpen haben einen hohen Spieltrieb, weshalb sie so viel wie möglich mit anderen jungen Hunden zum Toben zusammengebracht werden sollten. Es ist aber auch grundsätzlich wichtig, dem kleinen Hundekind von Anfang an viel Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen, um eine korrekte Sozialisierung zu gewährleisten.
Auch eine Gewöhnung an die unterschiedlichsten Umweltreize findet von Anfang an statt. Wer zum ersten Mal einen Welpen hat, sollte sich viel bei seinem Hundetrainer und durch Lektüre über Welpenentwicklung und Hundehaltung informieren.
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Hundeerziehung ist Arbeit und muss fachgerecht erfolgen. Für jeden Hund ist es daher unerlässlich, zusammen mit seinem Menschen von Anfang an eine Hundeschule zu besuchen. Erziehung bedeutet nicht nur, dass der Hund Kommandos beherrscht, sondern, dass er sich in den unterschiedlichsten Situationen zu benehmen weiß und seinem Menschen Folge leistet.
Zwergpinscher sind zwar intelligent und gelehrig, haben jedoch einen starken Charakter. Eine konsequente Erziehung ist deshalb besonders wichtig, damit der kleine Hund lernt, auf seinen Besitzer zu hören. Es gibt viele unterschiedliche Herangehensweisen, um einen Hund zu erziehen.
Letztendlich muss man für sich und seinen Hund einen Trainer und eine Methode finden, die passt. Grundsätzlich sollte aber von Erziehung, die ausschließlich auf der Fütterung von Leckerlies stattfindet, Abstand genommen werden.
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Der Zwergpinscher gilt als besonders kälteempfindlich und neigt zu ständigem Zittern. Bei kalten Temperaturen ist es unerlässlich ihm wetterfeste Jacken anzuziehen. Das Zittern kann jedoch auch bei warmen Temperaturen auftreten und durch Anspannung bedingt sein.
Häufig sind Mischlinge aus Zwergpinscher und Chihuahua.
Der Chihuahua ist etwas kleiner als der Zwergpinscher, der Körperbau aber ähnlich. Mischlinge dieser beiden Rassen sind vielfältig in ihrer Erscheinung. Durch die große Farbvariation bei Chihuahuas können auch die Mischlingsnachkommen in ganz unterschiedlichen Farben auftreten.
Je nach Felllänge des Chihuahua-Elternteils kann es auch zu langhaarigen Varianten kommen. Der Körperbau kann fein und zierlich wie der der Chihuahuas sein, aber auch größere, kräftigere Nachkommen sind möglich.
Da auch Chihuahuas zu Zittern und Nervosität neigen, sind auch diese Eigenschaften häufig bei Zwergpinscher-Mischlingen zu finden. Ansonsten sind sie, ebenso wie die Elternrassen, freundlich und lebhaft und eignen sich wunderbar als Familienhunde.
Auch Mischlinge aus Zwergpinscher und Jack-Russel-Terrier sind häufig anzutreffen. Diese Mischlinge gehen optisch ebenfalls weit auseinander und kommen zum Teil auch mit rauhaarigem Fell vor. Lebhaftigkeit, ein starker Charakter und Jagdtrieb wird diesen Hunden von beiden elterlichen Seiten mitgegeben.
Hin und wieder triff man außerdem auf Kreuzungen aus Zwergpinscher und Shiba Inu oder Dackel.
Bevor man sich für einen Hund einer bestimmten Rasse entscheidet, sollte man sich im Voraus gut überlegen, ob die Rasse und ihre Eigenschaften auch tatsächlich zu einem selbst und den Erwartungen an den eignen Hund passt. Dabei sollte nicht nur nach äußeren Merkmalen und Schönheit entschieden, sondern auch das Wesen und die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigt werden.
Zwergpinscher sind sehr aktive Hunde, die einen ebenso aktiven Menschen brauchen. Sucht man gezielt einen sportlichen aber kleinen Hund, mit dem man viel unterwegs sein kann, dann kommen zum Beispiel auch der Dackel oder der Jack Russel Terrier in Frage. Beide Rassen gibt es, wie den Zwergpinscher, in glatthaarigen Varianten und sie sind ebenso mit einem großen Selbstbewusstsein, Lauffreude und Jagdtrieb ausgestattet. Dabei sind sie stets freundlich und familiengeeignet.
Sollte man doch eher auf der Suche nach einem etwas ruhigeren kleinen Hund sein, dann wäre der Havaneser sicherlich eine tolle Alternative. Er ist ein sehr lebhafter, verspielter und immer freundlicher Hund, mit dem man viel unternehmen kann, der aber gleichzeitig auch mal mit kürzeren Gassirunden zufrieden ist. Bei dieser familienfreundlichen Rasse fällt lediglich ein besonderes Augenmerk auf die aufwendige Fellpflege.
Wer nicht täglich Fell bürsten möchte, aber dennoch nicht jeden Tag Zeit für lange Spaziergänge hat, für den wäre vielleicht auch der Chihuahua etwas. Er kommt dem Rehpinscher optisch nahe, ist jedoch eine Nummer kleiner.