Hundefutter kaufen- Was gibt es zu beachten?

Hundefutter kaufen - Das sollten Sie beachten!

Hundefutter bezeichnet jegliche Futtermittel für Hunde, welche speziell auf die Bedürfnisse der Vierbeiner ausgelegt sind. Sie werden in aller Regel industriell hergestellt und es gibt mittlerweile eine große Auswahl an verschiedenen Hundefuttermitteln.

Welche Hundefutter gibt es?

Es gibt im Großen und Ganzen zwei Kategorien an Hundefutter, sogenannte Alleinfuttermittel sowie Eigenmischungen. Zu den Alleinfuttermitteln gehören Trocken- und Nassfuttermittel. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrem enthaltenden Wasseranteil. Weiterhin gibt es verschiedene Diätfuttermittel, zum Beispiel Nierendiät, Leberdiät, Futter für Diabetiker, Allergiefuttermittel und viele mehr. Sie sind in ihrer Zusammensetzung auf bestimmte physiologische Bedürfnisse von erkrankten Hunden abgestimmt.

Weiterhin gibt es Futtermittel, die auf ein bestimmtes Alter des Hundes abgestimmt sind (Welpe, Adult, Senior). Je nach Alter haben Hunde unterschiedliche Ansprüche an die Nährstoffverteilung im Futter, entsprechend variiert diese bei den unterschiedlichen Altersangaben. Eigenmischungen werden vom Tierhalter selbst zusammengesetzt und bestehen aus verschiedenen Komponenten.

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Nassfutter

Nassfutter oder auch oft „Dosenfutter“ genannt, wird entweder in einzelnen Beutelportionen oder als Dose verkauft. Es entspricht per se einer artgerechteren Nahrung als Trockenfutter, hat einen höheren Wasseranteil, meist eine bessere Proteinqualität und wird bei den meisten Hunden sehr gut akzeptiert.
Zum Teil kann es jedoch sein, dass Nassfutter zu viel Protein enthält. Weiterhin ist der Kot des Hundes in der Regel weicher als bei trockener Fütterung. Nassfutter ist außerdem teurer als Trockenfutter und es fällt zudem deutlich mehr Müll an.

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Trockenfutter

Trockenfutter ist im Vergleich zu Nassfutter preiswerter, deutlich besser lagerungsfähig und einfacher zu handhaben. Jedoch ist die Konsistenz weniger artgerecht und die Proteinqualität oft schlechter als bei der feuchten Futtervariante. Da die Zähne bei Trockenfutter mehr beansprucht werden, bietet sich dieses Futter als Ergänzung zu Nassfutter aber in jedem Fall an. In vielen Trockenfuttern sind sogar Zahnpflegebestandteile enthalten, um insbesondere der Entstehung von Zahnstein entgegenzuwirken.

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Halbfeuchtes Hundefutter

Halbfeuchtes Hundefutter ist im Grunde eine Mischform aus Nass- und Trockenfutter. Im Schnitt hat es einen doppelt so hohen Feuchtigkeitsanteil wie Trockenfutter. Allgemein wird diese Alleinfuttermittelvariante von den Tieren gut vertragen und bietet eine gute Alternative zu Trocken- wie auch Nassfutter. In der Regel handelt es sich um kleine Kroketten (wie Trockenfutter), welche mit einem deutlich weicheren Inhalt versehen sind.
Halbfeuchtes Hundefutter ist für Hunde jeder Altersklasse erhältlich und kann in vielen Tierfachgeschäften erworben werden. Es vereint viele Vorteile von Nass- und Trockenfutter und stellt somit für immer mehr Tierhalter eine sehr gute Lösung dar.

Hundefutter für eine Nierendiät

Nierendiätfutter ist speziell auf die Bedürfnisse eines Hundes mit einer Nierenfunktionsstörung wie beispielsweise einer Niereninsuffizienz ausgelegt. Es besitzt insbesondere einen geringeren Proteinanteil (Eiweißanteil) als „normales“ Hundefutter. Dies ist dadurch begründet, dass die Niere Harnstoff als giftiges Abfallprodukt der Proteinverwertung ausscheiden muss. Um die Niere in dieser Hinsicht zu entlasten und um auszuschließen, dass sich der Harnstoff im Körper ablagert und zu schwerwiegenden Schäden führt, wird der Proteinanteil im Futter vermindert.

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BARF

BARF ist eine Abkürzung und bedeutet „Bone and Raw Food“ oder auch „Biologisch Artgerechte Rohfütterung“. Die Fütterung ist an die Ernährungsweise des Wolfes als Vorfahre unserer Haushunde angelehnt. Beim Barfen wird die Futterration selbst zusammengestellt. Sie beruht auf der Kombination von Fleisch, Knochen, Innereien und wird durch Obst, Gemüse, Kräutern sowie Ölen ergänzt. Das Barfen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Vorteile sind zum Beispiel, dass dem Tierhalter sämtliche Inhaltsstoffe des Futters bekannt sind. Die Ration kann so auch einfach an das individuelle Bedürfnis des Hundes angepasst werden, wie es beispielsweise bei Allergien oder Diäten der Fall ist. Zudem wird durch die natürliche Ernährungsweise die Zahngesundheit gefördert und das Kaubedürfnis des Hundes stärker befriedigt.

Nachteilig zu sehen sind allerdings folgende Punkte: Durch die rohen Inhaltsstoffe besteht die Gefahr der Krankheitsübertragung. Parasiten, Bakterien und Viren können leicht über das rohe Fleisch aufgenommen werden und sowohl eine Gefahr für den Hund als auch für Hundebesitzer (insbesondere Kinder, Schwangere, immunsupprimierte Personen und ältere Menschen) darstellen. Des Weiteren kann es schnell zu einer Mangelernährung des Tieres kommen, wenn das Barfen nicht von sachkundigen Personen übernommen oder zumindest überprüft wird. Weiterhin kann es zu Verletzungen durch Knochen kommen, sowie zu Verstopfungen durch Knochenkot.

Informieren Sie sich mehr über das Thema: BARF für den Hund

Getreidefreies Hundefutter

Viele Hundefuttermittel enthalten zu einem hohen Anteil Getreide wie Weizen als sogenannte Füllstoffe. Sie dienen aber nicht nur ausschließlich als billiger Zusatz im Futter, sondern sind als Kohlenhydratquelle gleichzeitig gute Energielieferanten. Einige Hunde reagieren auf zu viel Kohlenhydrate im Futter oder auch explizit auf einige spezielle Getreidesorten sehr empfindlich und bekommen beispielsweise Durchfall. In solchen Fällen sollten Sie auf ein getreidefreies Hundefutter zurückgreifen.

Diese Futtermittel beinhalten als Kohlenhydratquelle in der Regel eher Reis oder Kartoffeln anstatt der herkömmlichen Getreidesorten. Solange der Getreideanteil in einem Futter aber nicht über 60% liegt, ist es für einen gesunden Hund in der Regel auch kein Problem und es kann verfüttert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: Getreidefreies Hundefutter

Hundefutter mit hohem Fleischanteil

Einige Futtermittelhersteller werben mit besonders hohen Fleischanteilen von bis zu 80%. Doch ist dieser hohe Anteil wirklich sinnvoll? Hunde stammen vom Wolf ab und dieser ernährt sich zu einem großen Teil von Fleisch. Jedoch liegen zwischen unserem heutigen Haushund und dem Wolf viele tausend Jahre Entwicklung und somit hat sich unser Haushund an neue Bedürfnisse angepasst. Empfohlen werden mittlerweile Fleischanteile von 35-45%. Ein sehr hoher Fleischanteil im Futter wird einem Hund zwar nicht schaden, doch zwingend notwendig ist er nicht.

Hundefutter speziell für Welpen

Welpen haben besondere Ansprüche an ihre Nahrung. Da sie sich im Wachstum befinden, benötigt ihr Körper vergleichsweise mehr Energie pro Kilogramm als der eines erwachsenen Hundes. Hundefutter für Welpen ist an diese Bedürfnisse angepasst. Zudem ist die Relation zwischen Proteinbedarf und Energiebedarf bei Welpen anders als bei adulten Tieren. Adulte brauchen im Vergleich deutlich weniger Protein pro kg Körpermasse als Welpen, was ebenfalls mit dem Wachstum der jungen Hunde zusammenhängt. Diese Faktoren werden in Welpenfutter berücksichtigt.

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Hundefutter für spezielle Rassen

Immer mehr Futtermittelhersteller bieten Hundefutter für spezielle Rassen an. Ob dies sinnvoll ist oder nicht, hängt von der Rasse des Hundes ab. Einige Hunderassen besitzen genetische Prädispositionen für bestimme Erkrankungen, die zum Teil mit der Nährstoffverwertung und dem Verdauungstrakt zusammenhängen. Für diese Rassen macht es Sinn, ein spezielles Hundefutter für genau diese Rasse zu füttern.

In diesen Futtermitteln wird auf die besondern Ansprüche Rücksicht genommen und die Hunde vertragen das Futter in der Regel gut. Es kann zudem helfen, genetisch bedingte Erkrankungen im Rahmen zu halten. Beispiele für solche Rassen sind Dalmatiner (Tendenz zu Blasen- und Harnsteinen), zum Teil Schäferhunde (Tendenz zur Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse), Bulldoggen oder Boxer (anfällig für Blähungen). Zudem macht es durchaus Sinn, bei kleinen Hunden auch ein Futter für kleine Hunde zu kaufen, da es in der Portionsgröße angepasst ist, was gerade bei Nassfutter wegen seiner geringeren Haltbarkeit von Vorteil ist.

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Hundefutter für Allergiker

Nicht nur beim Menschen nimmt die Zahl der Allergien zu, auch immer mehr Hunde zeigen Futtermittelunverträglichkeiten. Mittlerweile gibt es aber auf dem Markt viele Futtermittel, die speziell für diese Tiergruppe hergestellt wurden. Bei Hundefutter für einen Allergiker sollten Sie zuerst mit Ihrem Tierarzt Rücksprache halten und mit ihm gemeinsam den Allergieauslöser ausfindig machen.
Die meisten Tierärzte können Ihnen dann auch spezielle Futtermittel für Ihren Vierbeiner empfehlen. Es gibt Allergikerfutter jedoch auch in Tierfachhandlungen etc. zu kaufen. Die entsprechenden Futtermittel sind dann speziell an die Bedürfnisse von Allergikern ausgelegt.

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Hundefutter mit Insekten

Hundefutter mit Insekten? Das klingt für viele Hundehalter erst einmal verrückt. Jedoch bietet ein solches Futter viele Vorteile. Insekten sind eine sehr hochwertige Proteinquelle und stellen somit auch für unsere Hunde einen guten Eiweißlieferanten dar. Insbesondere Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten profitieren von dieser „neuen“ Proteinquelle. So gibt es immer mehr hypoallergene Hundefutter mit Insekten auf dem Markt. Zudem sind Insekten eine sehr umweltschonende tierische Proteinquelle, im Gegensatz zu Rind oder Schwein.

Veganes Hundefutter - Gibt es das und ist das sinnvoll?

Ja, es gibt auch veganes Hundefutter. Vegan bedeutet, das Futter beinhaltet keine tierischen, sondern allein pflanzliche Bestandteile. Ist der Hund kein Fleischfresser? Doch, Hunde besitzen immer noch ein Carnivorengebiss (Carnivor = Fleischfresser) und einen Verdauungstrakt, der unter anderem auf die Verdauung von tierischen Produkten ausgelegt ist. Jedoch haben sich Hunde über die lange Domestikationsgeschichte an den Menschen angepasst und können mittlerweile auch gut Stärke und andere pflanzliche Stoffe verarbeiten.

Generell kann ein veganes Hundefutter bei extremen Futtermittelunverträglichkeiten sinnvoll sein, beispielsweise solche, die sich gegen jegliche tierischen Proteine richten. Es sollten hier aber hochwertige vegane Futtermittel gereicht werden, um den Nährstoffbedarf des Tieres optimal abzudecken. Bei gesunden Hunden macht eine vegane Ernährung weniger Sinn.

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Das muss ein Hundefutter beinhalten

Ein gutes Hundefutter muss an die Bedürfnisse des Hundes angepasst sein. Für einen ausgewachsenen Hund bedeutet dies, dass er über sein Futter alle wichtigen Nährstoffe, die er zum leben braucht, zugeführt bekommt. Der Ernährungsbedarf des Hundes beinhaltet Energie, Protein (Eiweiß), essentielle Fettsäuren, Mineralstoffe, Vitamine sowie Wasser. Energie wird in Form von Kohlenhydraten (bspw. in Getreide, Kartoffeln, Reis enthalten) aufgenommen. Diese werden im Hundekörper über verschiedene Stoffwechselwege in Zucker umgewandelt und gespeichert.

Proteine bestehen aus verschiedenen Aminosäuren, von denen der Hund einige selbst herstellen kann. Wichtig ist deshalb vor allem, dass die essentiellen (für den Hund nicht selbst herstellbar) Aminosäuren im Futter enthalten sind. Proteine sind sowohl für den Ablauf verschiedener Stoffwechselwege als auch für Wachstum und Muskelaufbau wichtig. Zudem kann auch aus ihnen Energie gewonnen werden. Essentielle Fettsauren sind für den Hund die Linolsäure und die a-Linolensäure. Fette stellen ebenfalls Energielieferanten dar und sind ebenfalls für viele Stoffwechselwege essentiell.

Mineralstoffe müssen in Form von Mengen- und Spurenelementen wie Kalzium, Natrium, Eisen oder Magnesium aufgenommen werden. Sie werden nicht in so großen Mengen benötigt wie Proteine, Kohlenhydrate und Fette, sind aber trotzdem für eine einwandfreie Funktion des Körpers unersetzlich. Genauso sind Vitamine für den Hund von Bedeutung. Sie spielen für verschiedenste Stoffwechselprozesse eine wichtige Rolle.

Erwähnenswert ist außerdem, dass Hunde – im Gegensatz zu uns Menschen – nicht in der Lage sind Vitamin D über UV-Licht und Haut zu bilden. Ihnen muss dieses Vitamin entsprechend auch über die Nahrung zugeführt werden! Wasser ist als Hauptbestandteil jedes tierischen Körpers natürlich ebenfalls essentiell und ist in jedem Futter zu einem gewissen Anteil enthalten. Je nachdem wie hoch der Futterwasseranteil ist, muss der Hund mehr oder weniger Flüssigkeit zusätzlich durch trinken aufnehmen.

Weitere Informationen finden Sie unter: Wie ernähre ich meinen Hund?

Wo kann oder sollte ich Hundefutter kaufen?

Hundefutter kann prinzipiell in jedem Discounter gekauft werden. Hat Ihr Hund keine besonderen Ansprüche durch etwaige Unverträglichkeiten oder aufgrund von Diäten, ist dies auch kein Problem. Spätestens, wenn Ihr Hund jedoch Spezialfutter benötigt, müssen Sie entweder in ein Fachgeschäft oder  bestellen im Internet bzw. über Ihren Tierarzt.

Vor allem bei Diätfutter sollten Sie sich mit Ihrem Tierarzt beraten, welches Futter für Ihren Vierbeiner das beste ist. Oft können Sie dieses dann direkt über den Tierarzt bestellen lassen und zum Teil sogar zu sich nach Hause liefern lassen. Schlussendlich kommt es darauf an, welches Futter Ihr Hund am besten verträgt und was ihm am besten schmeckt. Wo dieses Futter dann gekauft wird, ist somit also erst einmal zweitrangig.

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Welches Hundefutter ist am besten für meinen Hund? - Das meint Dr-Gumpert.de

Welches Futter am besten für Ihren Hund ist, kann nicht pauschal gesagt werden, da jeder Hund ein Individuum ist und somit individuelle Ansprüche hat. Es ist beim Hundefutter also ähnlich wie beim Menschen – einer kommt mit sehr günstiger Nahrung aus dem Discounter sehr gut zurecht und ist damit glücklich und gesund, ein anderer benötigt absolute Spezialnahrung, die individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt ist.

Generell lässt sich jedoch empfehlen, eine Altersstaffelung beim Futter für den Hund zu berücksichtigen. Ein junger Hund sollte also entsprechend Futter für junge Hunde bekommen, während ein alter Hund Seniorenfutter bekommen sollte. Wenn Sie Ihren Hund absolut nach seinen individuellen Bedürfnissen ernähren wollen, sollten Sie sich mit einem Experten zusammensetzen und sich dahingehend beraten lassen. Ihr Tierarzt kann Ihnen hier beispielsweise schon unterstützend zur Seite stehen und Ihnen auch Futter empfehlen, die zu Ihrem Hund passen könnten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021