Zahnreinigende Futtermittel

Genau wie der Mensch benötigt das Tier ebenfalls eine gute Maulhygiene.
Schlecht riechender Atem, Bildung von Zahnstein, Entzündungen des Zahnfleisches oder auch Verlust der Zähne, können die Folgen einer nicht vorhandenen Pflege sein.
Aus diesem Grund sollte sich jeder Hundebesitzer mit dem Thema der Maulhygiene auseinandersetzen.

Speziell für diese Angelegenheit gibt es Futtermittel, die zahnreinigende Komponenten mit sich bringen.
Somit sorgen zahnreinigende Futtermittel dafür, dass die Bildung von Zahnplaque, welches die Vorstufe von Zahnstein ist, gehemmt wird.
Zahnplaque wiederum sind schmierige Beläge aus Bakterien, die sich noch leicht entfernen lassen, im Gegensatz zum Zahnstein.

Am besten eignet sich Trockenfutter und andere kauintensive Artikel, denn auf Grund der Textur, wird eine mechanische Reinigung der Zähne erreicht.
Zusätzlich reiben Mikrokristalle aus Polyphosphaten die Verunreinigungen auf den Zähnen ab.
Wichtig ist, dass die Zähne des Vierbeiners regelmäßig beim Tierarzt oder bei der Tierärztin des Vertrauens kontrolliert werden. 

Welche zahnreinigende Futtermittel gibt es?

Die Gesundheit im Bereich des Mauls sollte auf natürliche Weise geschützt werden. Das Hundegebiss ist dazu ausgelegt, um das Fleisch zu zerreißen und Knochen zu zerlegen. Daher sollte man bei der Fütterung diese Aspekte berücksichtigen.
Füttern Sie jedoch keine Knochen, denn diese können zu Verstopfung führen.

Für Zwischendurch empfehlen wir Ochsenziemer, denn diese müssen lange gekaut werden und bieten, neben der Beschäftigung, auch eine intensive Zahnpflege.
Snacks, die eine harte Struktur aufweisen, kräftigen die Zähne und entfernen zu dem den Zahnplaque mechanisch.
Dazu gehören Hirschgeweihsnacks, Rinderhaut oder auch Schweineohren.

Große Fleischstücke erreichen ebenfalls das Ziel, wenn es um den Abrieb des Plaques geht.
Jedoch werden auf dem Futtermittelmarkt viele Kauartikel angeboten, die speziell zur Zahnpflege ausgelegt sind.
Jedoch taugen nicht alle Kausticks, was sie versprechen.

Vor allem weiche Futtermittel dienen nicht dem Zweck des Plaqueabriebs.
Durch einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, Zucker oder Stärke wird die Bildung von Zahnstein sogar begünstigt.

Stärke, welches in Getreideprodukten enthalten ist, dient zur Ernährung von Bakterien.
Das Gleiche gilt auch für Zucker.
Daher setzen Sie auf die Natur und füttern Sie zusätzlich zum eigentlichen Futter, die bereits genannten Kauartikel.
Denn nur ein gesunder Hund ist auch ein zufriedener Hund.

Gründe für die Verfütterung zahnreinigender Futtermittel

Jeder kennt Zahnschmerzen oder auch Entzündungen des Zahnfleisches.
Man hat Schmerzen, fühlt sich unwohl und das Essen fällt schwer.
Genauso geht es unseren Vierbeinern, wenn sie Probleme im Maulbereich haben.
Viele Tiere machen auf sich aufmerksam, in dem sie das Fressen verweigern.
Aber die meisten leiden vor sich hin und verlieren ihre Lebensfreude.

Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass unsere Mundhygiene fortgeschrittener ist, als die unserer Tiere.
Wir sind in der Lage unsere Zähne zu putzen, im Gegensatz zu den Tieren.
Daher sollten wir auch auf die Maulhygiene unserer Tiere achten.

Anfangs bemerken wir, dass sich die Zähne unserer Hunde verfärben.
Anschließend entwickelt sich der Zahnplaque, aus dem der Zahnstein resultiert.
Folge ist, dass sich das Zahnfleisch entzündet.
Der Hund riecht unangenehm aus dem Maul und die Speichelproduktion nimmt, auf Grund der Entzündung, zu.

Schlimmstenfalls kommt es zu Vereiterungen und die Zähne fallen aus.
Die bereits erwähnten Vereiterungen können zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.
Die Bakterien, die daraus resultieren, können sich entlang des Kiefers ausbreiten und über das Blut auch andere lebenswichtige Organe schädigen.

Durch zahnreinigende Futtermittel können wir diesen Prozess aufhalten und unserem Hund etwas Gutes tun.
Zusätzlich ist die Zahnkontrolle bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin anzuraten, um frühzeitig Zahnprobleme zu erkennen und handeln zu können.

Welche Hausmittel bei einer Zahnfleischentzündung helfen können, lesen Sie hier:
Hausmittel zur Behandlung der Zahnfleischentzündung beim Hund

Diese Leckerlis sind zahnreinigend

Nichts ist so effektiv wie natürliche Produkte, wenn es um die Zahnpflege unserer Hunde geht.
Es müssen Kauartikel sein, die nicht sofort abgeschluckt werden.
Sie sollten bissfest sein und dem Hund ermöglichen, eine gewisse Zeit sich damit zu beschäftigen, bevor es zerkleinert wird und in den Magen landet.

Dadurch wird die Zahnhygiene unterstützt und die Kaumuskulatur gefördert.
Zusätzlich wird vermehrt die Speichelproduktion angeregt, welches Enzyme enthält, die Bakterien zerstören.

Der Markt an Leckerlis mit zahnreinigendem Effekt ist groß.
Doch lassen Sie sich nicht von den ganzen Versprechungen beeinflussen.
Bewährt haben sich nicht alle Kauartikel, die es zu kaufen gibt.

Zu empfehlen sind Natur-Leckerlis, sei es Ochsenziemer, Putenhälse, Kauknochen oder ähnliches.
Die Rohstoffe sind hochwertig und unbehandelt.
Durch das Kauen werden Glückshormone ausgeschüttet, der Hund ist beschäftigt und zufrieden.
Ein weiterer wichtiger und positiver Effekt, der durch zahnreinigende Artikel ausgelöst wird, ist die reinigende Komponente der Zähne.

Wie häufig darf ich Kauartikel geben?

Wie oft Kauartikel gegeben werden dürfen, liegt daran, wie gut der Hund dieses verträgt und natürlich sollte sich das nicht negativ auf das Körpergewicht auswirken.
Es ist nichts dabei auszusetzen, wenn der Hund einmal täglich etwas zur Beschäftigung für die Zähne bekommt.

Jedoch dürfen die Kauartikel nicht die Hauptnahrung ersetzen, sondern zusätzlich und abgestimmt zur bestehenden Ernährung.
Bei Nierenerkrankungen sollte man auf Kauartikel verzichten, da der hohe Proteingehalt ungeeignet für Nierenpatienten ist.

Welche Alternativen gibt es?

Sobald der Zahnstein überhand nimmt und sich die Entzündung des Zahnfleisches ausbreitet, dann ist der Weg in eine Tierarztpraxis unumgänglich.
Der nächste Schritt ist das professionelle Entfernen des Zahnsteines, mittels Ultraschallverfahren.
Dafür muss der Hund in Narkose gelegt werden, denn kein Tier würde diese Behandlung im wachen Zustand tolerieren.

Eine weitere Alternative ist das Zähneputzen.
So wie es bei uns Menschen zur täglichen Routine gehört, so sollte es sich ebenfalls beim Hund etablieren.
Dieser Prozess sollte im Welpenalter begonnen werden, um das Tier an dieses Verfahren zu gewöhnen.
Dafür nimmt man eine Zahnbürste und Zahnpasta, abgestimmt für den Hund.
Für eine einfachere Handhabung können Fingerzahnbürsten aus Silikon erworben werden.
Zusätzlich gibt es Zahnpflegegels, welche ganz einfach auf die Zähne aufgetragen werden können.
Durch die beinhaltenden Enzymkomplexe wird der Plaque angegriffen und somit schonend entfernt.

Chlorhexidin, als chemisches Produkt, ist das Mittel der Wahl, wenn es um Bakterien im Maulbereich beim Hund geht.
Wir kennen es aus der Humanmedizin, denn hier wird es regelmäßig zur Bekämpfung von Bakterien oder zur Vorbeuge vor Karies, in Form von Mundspülungen, genutzt.
Leider sind auch einige Nebenwirkungen bekannt.
Dazu gehören Geschmacksverlust, Verfärbungen der Zähne und ein brennendes Gefühl.
In der Tiermedizin wird es als Gel auf die Mundschleimhaut aufgetragen.
Diese Medizin wirkt sofort, aber auch über eine längere Zeit.
Denn der Wirkstoff besitzt die Fähigkeit sich lange an den Zähnen und der Mundschleimhaut dran zu haften.

Der Organismus des Hundes kann Vitamin C selbst aus der Leber oder der Niere herstellen, wenn auch nur in geringen Mengen.
Dadurch, dass das Ausmaß der Eigenproduktion nur sehr gering ist, muss das Vitamin über die Ernährung zugeführt werden.
Das Vitamin C ist dafür bekannt, das Immunsystem zu stärken und somit Infektionen im Bereich des Zahnfleisches zu bekämpfen.

Ein Mangel an Vitamin C kann zu Verlusten der Zähne führen, aber auch zu Veränderungen der Zahnsubstanz beitragen.
Daher gehört das Vitamin C zu den wichtigen Vitaminen, wenn es um die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches geht.

Alles über die Zahnfleischentzündung beim Hund erfahren Sie unter:
Mein Hund hat eine Zahnfleischentzündung - Was ist zu tun?

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021